Wenn ich das lese dann bin den Amerikanern eher dankbar, dass dieser Mist endlich mal thematisiert wird.
NOx ist was Luftverschmutzung in Ballungsräumen angeht echt ein Riesenproblem - noch schlimmer als Partikel.
Moin,
zunächst würde ich ganz gerne den Titel des Themas in etwas besser Wiederzuerkennendes ändern.
VW hat, wie schon geschrieben, den Vorwurf zugegeben und das kann man heute auch noch so nachlesen:
Ein Firmensprecher hatte am Sonntag gesagt: "Wir haben das gegenüber der Behörde eingeräumt. Der Sachverhalt trifft zu. Wir arbeiten aktiv mit der Behörde zusammen."
Schadensbegrenzung und dann noch in den USA mit ihrem
nih-Syndrom.. das wird schwer...
Finde ich persönlich auch ganz gut, zeigt das Thema doch, daß nicht nur manipuliert wird sondern auch das Thema um die völlig unterschiedlichen "Normverbräuche vs. Praxis im täglichen Betrieb" indirekt neue Nahrung erhält.
Der ganze (teure & vom Kunden mitbezahlte) Aufwand um "moderne" Abgastechnologie, nebst Auslegung der Komponenten hart an der Belastungsgrenze ("Mickermotoren") ist ein weiteres Indiz dafür, daß nur um der Erfüllung von Meßwerten in praxisferner Umgebung, die Kunden nicht mehr wirklich ein zuverlässiges Produkt dauerhafter Haltbarkeit erhalten.
Das (indirekt) geschwundene Vertrauen der Hersteller selber in ihr Produkt kann man wunderbar an den Kosten der Garatieverlängerung bei zunehmender Laufleistung sehen.
NOx sind ein Problem, keine Frage, Partikel insbesondere die Mikropartikel, die im DPF nicht zurückgehalten werden, ebenso.
Alle Maßnahmen (wobei immer noch die Frage der Verhältnismäßigkeit bleibt) diese zu minimieren, führen bei gleicher Motorenauslegung zu Mehrverbrtauch & Mehr-CO2, was wiederum auch nicht gewollt ist.
Den (Trug-)Schluß über ein Downsizing hier Boden gut zu machen, darf als Risiko angesehen werden, den aktuell der Kunde mit jedem Neuwagenkauf trägt.
Fassen wir zu sammen, was historisch gemacht wurde und welche Folgen das hatte:
Damals...
Vorkammerdiesel ... contra: phlegmatisch & starke Emissionsbelastung pro: nahezu unkaputtbar
aufgeladene Vorkammerdiesel (Turbodiesel) contra: weiterhin starke Emissionen, Risiko von Turboladerschäden, reduzierte Haltbarkeit ... pro: Mehr Leistung bei leicht gesunkenem Verbrauch, besseres Ansprechverhalten
Direkteinspritzerdiesel: contra: Wiederentdeckung der Langsamkeit , wenig Leistung pro: Als Saugdiesel deutlich reduzierter Verbrauch / Emissionen gepaart mit Standfestigkeit
"DER TDI" in der klassischen Version mit 90 PS und ohne VTG eigentlich die eierlegende Wollmilchsau, Verbräuche im Sharan(!) von weniger als 6 Litern/100km waren damit möglich..
Natürlich hat der gequalmt und sozusagen "sichtbar" emittiert, aber eben auch stabil..
Danach ging es eigentlich nur noch bergauf, wenn es um Leistung Schadstoffklasseneinstufung ging, jedoch bergab, wenn es um Haltbarkeit ging:
VTG, DPF und nun auch der NOx-Kat mit AdBlue Einführung, alles Risikofaktoren, die dem hochgezüchteten Motorleben deutlich zusetzen.
Ich denke, wir sind uns darüber einig, daß ein T6 als 204 PS TDi und einer indirekt geplanten Obsolszenz von ca. 120.tkm (als fiktive Zahl des Beginns der deutlichen Häufung von Motorschäden) in einem Fuhrpark mit geplanten 5 Jahren Nutzunsdauer zu 50Tkm. p.a. eigentlich keine Kauf-Chance mehr hat.
Immer nur auf "noch mehr Leistung" zu schielen ist zwar von der Industrie her betrachtet gerne ein "Verkaufsargument".
Ehrlicher wäre, wenn schon solche "Energielabel" auf den Scheiben kleben, diese auch ganz schlicht um Praxistauglichkeit und Langzeitstabilität zu ergänzen.
Wenn, wie man ja wunderbar bei den großen deutschen Herstellern sehen kann, um ein & denselben Rumpfmotor durch SW- und Nebenaggreateanpassung 3-4-5(?) verschiedene Leistungsstufen herauskitzelt, dann wäre eine
Risikobewertung gleich mitzuliefern doch sehr sinnvoll.
Ich glaube, daß sich viele potentielle Käufer im Bewußtsein, hier frühe Schäden finanziellen Risikos mit zu kaufen, u.U. doch für den kleineren Motor entscheiden würden.