Der ganze Thread voll von ÖlSchnellWechslern. Wo sind die Gegenstimmen ?
Hier. Aber soll doch jeder tun was er "glaubt" seinem Motor gutes zu tun. Es ist in der Tat eine Glaubensfrage, in der das Öl m.E. völlig übertrieben dargestellt wird. Es gibt viel bessere Dinge, die man dem Motor antun kann, z.B. auf die Öltemperatur achten oder grundsätzlich mal ne Bäckerfahrt lieber mit dem Rad zu tätigen.
Berufsbedingt kenne ich mich sehr gut mit Ölen aus (in Industriegetrieben, in denen auch häufig SAE-Öle verwendet werden). Und auch bzgl. meiner Hobbyschrauber-Tätigkeiten kenne ich kaum Motorschäden, welche auf Mangelschmierung zurückzuführen sind. Ganz im Gegenteil, häufig werden Ölwechsel ausgelassen, überzogen etc., die Motoren jedoch laufen und laufen.
VW hat den Longlife- Service übrigens nicht verlängert, sonder verkürzt. Mein Golf 4 Bj 2002 hatte LL nach Anzeige, max. 50.000 km. Jetzt sind es nur mehr max. 30.000km. Mit dem Golf habe ich in meinen Pendlerjahren mit ausschießl. Langstrecke auch 4x zw. 43Tkm und 47 Tkm nach Anzeige wirklich geschafft, habe stehts günstiges aber gutes EuroLub 507.00 Öl selbst gewechselt, und 340.000km ohne jegliche Motorprobleme gefahren. Dann kam das Fahrzeug leider wg. der Umweltprämie in die Presse, der Motor war kerngesund, kein Ölverbrauch. War aber TDI 1.9 Euro 4 mit perman. Rußpartikelfilter nachgerüstet. Ich kenne jetzt aber auch schon sehr viele Euro5 und Euro6 Firmenfahrzeuge mit über 250.000km, ohne jegliche Motorenprobleme. Lediglich an der Peripherie ist hin und wieder mal was (Abgasnachbehandlung, Turbo), der Motor selbst aber kerngesund.
Alle (wirklich alle, auch günstige) SAE-Öle sind seit ca. Ende der 90er Jahre hochmoderne, polare Öle auf Polyalphaolefin-Basis (PAO). Diese sind im Ggs. zu früheren mineralischen, teilsynthetischen oder gar glykolbasierten Ölen in der Lage, hoch-additiviert werden zu können. Das heißt es können viel mehr Schwefel-Partikel zugesetzt werden, welche als "Abstandhalter" im kalten Zustand zw. den Metallteilen verhindern, dass ein ggf. abreißender Ölfilm zu Metall auf Metall Reibung führt. Zweiter großer Vorteil ist, dass das hochpolare PAO-Öl alle Metallpartikel (also alle harten und schädigenden Abriebe, unmagnetisches Alu ist weicher also nichtschädigend) homogen auflöst, auch im kalten Zustand. Es gibt also keinen Ölsumpf mehr, auch nach 100.000km mit dem gleichen Öl, da die Eisenpartikel nicht mehr in die Ölwanne "herabsinken. Dort gab es bei früheren Ölen, wenn sie sich auf einmal lösen, aufgrund Agglomeration partielle Schäden an Abstreifringen, Kurbelwellenlager etc. Mit den heutigen PAO-Ölen, welche die Partikel immer gleichmäßig im Öl aufteilen, da polar, gibt es dieses Problem nicht mehr. Das ist auch der Grund, warum neues Öl sofort wieder schwarz ist. Je schwärzer das Öl, desto besser arbeitet es. Ganz früher war das Öl länger hell, die schädigenden Partikel waren nicht in der Schwebe nach dem Abstellen. Wenn diese verdichtet aber aufgewirbelt werden, haben sie großen Schaden bewirkt.
Das ist auch der Grund, warum heutzutage ein Ölwechsel theoretisch sogar kalt durchgeführt werden kann. Um jedoch auch die nicht magnetischen Partikel mit zu entfernen, ist warm natürlich immer noch etwas besser.
Ich mache Ölwechsel nach Serviceanzeige, bin mit dem T6 2x je 28Tkm gekommen. Da mach ich mir 0,0 sorgen um die Haltbarkeit des Motors.
in Nordamerika ist es dem Diesel sicher auch noch gestattet, frei zu atmen
Sicher nicht, in einzelnen Bundesstaaten der USA gibt es sogar weltweit die strengsten Abgasvorschriften, z.B. in Kalifornien.