Vom Trapo zum S.W.a.T-Mobil

[BoSchmi]

Hallo allerseits. Ich habe nun endlich meinen Bus überführt. Dieser soll nun meinen Bedürfnissen entsprechend
zum S.W.a.T.Mobil umgebaut werden. S.W.a.T. soll in meinem Fall für Sleep Work and Travel stehen. Was anderes
ist mir nicht eingefallen .
Kurz zur Basis:
Ich habe mir bei ner Telekom-Auktion einen Trapo geschossen mit folgenden Eckdaten
- Bj 11/10 , 2l / 75 kw mit 80k auf der Uhr, neuem Service und noch rund 1,5 Jahre TÜV und LKW-Zulassung
- LR und Werkshochdach, Hecktüren, Seitenscheiben mit Schiebfenster, alle Scheiben bereits getönt
- Werkstattausbau crashsicher verbaut
- Standheizung + WW-Zusatzheizung
- 2. Batterie 80AH und Wandler (auch für PC geeignet)+mehrere Steckdosen
- 2 Trenngitter
- Entlüftung im Dach und Boden
- leider keine Klima
- div. LED-Leuchten

Was ich vorhabe:
- Ich brauche einen Arbeitsplatz mit PC / Laptop und div. Gerätschaften, Stauraum vorne
- ext. 230 V
- 3 Schlaf- und Sitzplätze, 2 Schlafplätze unten und einer im Hochdach
- im Heck einen "Wohnbereich" mit Küche, wahrscheinlich außen
- die "üblichen" Campingausbauten mit Kühlbox und Stauraum

Die vorhandenen Einbauten werden teilweise entfernt, modifiziert oder so gelassen und mit den wirklich tollen
Inspirationen hier aus dem Forum kombiniert.

Zeitlimit gibt es keines, sollte aber größtenteils bis Ende August gegessen sein. Ich nutze mein S.W.a.T. auch ab sofort
und man will ja nicht ständig mit einer Baustelle rumfahren.
Als Erstes kommen mal alle Einbauten raus, alles wird gereinigt. Dann wird gedämmt, ext. Strom und verkleidet.
Danach gehts an die Umgestaltung und Neubau der Einbauten. Doppelsitzbank vorne, das Beifahrergitter kommt
raus, das Fahrergitter bleibt.

Für Vorschläge, Tips, Fragen und Kritik bin ich immer zu haben.

Anbei noch ein paar Bilder vom Ist-Zustand

 

[BoSchmi]

So, ich hab mal angefangen an der S.w.a.t-Front zu werkeln.
Als erstes mal den Großteil des Interieurs raus.
Schutzgitter und Sitz Beifahrerseite raus.
Dafür klappbare Doppelsitzbank für den 3. Sitzplatz und man kann sie noch im umgeklappten Zustand
als Hocker nutzen.
Bett: Probeeinbau auf 2 Bänken einer Festzeltgarnitur, die Höhe finde ich angenehm und man hat noch
genügend Luft bis zum 2. Bett im Hochdach (Unterkante Papprolle = Unterkante Bett)) und unten ausreichend
Raum.
Das Schränkchen bleibt erstmal, wandert aber noch vor Richtung Sitz und weiter an die Wand, da ist jetzt
noch ca. 8 cm Platz. Das gehört später zum Arbeitsplatz. Der soll mit einer Winkelarbeitsplatte den Raum teilen.
Für den Camping- / Urlaubseinsatz kann soll der Arbeitsplatz entweder ganz raus und / oder soll so flexibel gestaltet
werden, dass er für ein langes WE nicht "stört".
Anbei noch ein paar Bilder.

 

[BoSchmi]

Ich hatte mal ein bissl Zeit zum Basteln. Also 18er Siebdruckplatten bestellt und zuschneiden lassen. Die Platten
sind monströs und abartig schwer, dafür gibt hier nichts nach. Die Deckplatte noch an die Konturen vom Bus an-
gepasst und mal alles reingestellt. Dann die Platten und Schränke an den Arbeitsbereich angepaßt. Das Schränk-
chen bei der Schiebtüre und die diagonale Platte sind mit 6 Schrauben befestigt und innerhalb von 10 min. entfernt,
um das Auto als Womo zu nutzen. Die Arbeitplatte auf der Fahrerseite erhält noch ein Gimmick.

 

[BoSchmi]

Nachdem der erste Test des mobilen Arbeitsplatzes rund gelaufen ist, ging es weiter.
Die Arbeitsplatte des Schränkchens wurde modifiziert, dabei habe ich festgestellt, dass ich noch mehr Platz
rausholen kann. Also wird die Arbeitsplatte und Seitenwand neu gemacht. Vorerst tuts das aber für den weiteren
Ausbau.
Was wurde gemacht.
Bett unten eingebaut incl. Sitzbank
2 Satz Schwerlastauszüge hinten montiert
1 Satz Schwerlastauszug vorne unter dem Bett montiert
Ablage / Schrank im Hochdach eingesetzt
Auflage Bett Hochdach montiert. Die Herausforderung hier: das Bett soll 80 x 185 cm werden. Lufthaken ?

 

[BoSchmi]

Nun nachdem der Rohbau incl. Hochbett soweit fertig und nutzbar ist, stand eine Testfahrt zum Gardasee an.
4 Nächte zu dritt im selbst zusammengezimmerten Bus . Es ist schon etwas kuschelig.
1. Auf dem Lycksele mit der "guten" (teuren) Matratze schläft es sich wirklich gut.
2. Auch die Sofafunktion und der Umbau zur Sitzbank ist komfortabel.
3. Im Hochbett liegt es sich auch gut, nur muss unsere Kleine mit der Höhe von 50 cm klarkommen.
Gibt es hier eine Empfehlung / "Gardemaß" bzgl. der Höhe?
4. Im zusammengeklappten Zustand des Hochbetts findet der gesamte Bettkram Platz im Bett.
5. Fällt jemanden eine schönere Lösung für die Abstützung des Hochbettes Richtung Fahrerhaus ein ?

Der Gardasee ist ja durch die Küstenstraße bzgl. Lautstärke ein Thema für sich. Wir waren zwangsweise in der Gegend
um Torri del Benaco und dort liegen die Plätze quasi direkt "auf der Straße". Also war an Schlaf nicht viel zu denken.
Mein S.W.a.T.-Einsatzfahrzeug ist bisher weder mit Alubutyl noch mit Isolation versehen. Bringt diese Maßnahme merk-
lich was gegen den Lärm von außen ?
Die Innenbelüftung ist durch die schon vorhandene Entlüftung am Dach und Boden gut, man könnte auch bei geschlos-
senen Fenstern gut schlafen.

Als nächstes steht an:
- Heckküche in Fahrtrichtung links auf den Auszug
- Ablage, Staufläche im Heck rechts
- Diverse Zurrösen zur Ladungs- / Gepäcksicherung
- Das Schränkchen mit der Klapparbeitsplatte und Regalboden hat sich bewährt und wird neu aufgebaut, weil es so nicht schön ist
und die Arbeitsplatte vergrößert werden soll

Ich hoffe auf ein wenig Input bzgl. meiner Fragen und evtl. Verbesserungsvorschläge.
Schonmal vielen Dank fürs lesen und der Beiträge

 

[TCamper]

Gibt es hier eine Empfehlung / "Gardemaß" bzgl. der Höhe?

Ich würde mich da an der Höhe von 1-Personen-Zelten orientieren. Das Hilleberg Akto hat eine maximale Innenraumhöhe von 85cm, das Wechsel Pathfinder von 75cm. Andere wie das Hilleberg Unna bringen es auf 100cm an der höchsten Stelle. Unter die 75cm würde ich nach Möglichkeit nicht gehen. Achja, bei Rotel Tours (die roten Fernreisebusse mit Schlafkabinen) sind die Kabinen laut Internet 65cm hoch.

 

[BoSchmi]

Hi TCamper, das mit Rotel hilft mir schonmal weiter, danke. Durch das Werkshochdach ist die Höhe doch sehr begrenzt.
Momentan liegt oben eine 10 cm Matratze drin, da werde ich wohl was dünneres nehmen müssen, um noch ein paar
Zentis rauszuholen.

 

[anderl81]

Hallo BoSchmi,

ich hätte da gerade im Sommer Angst, dass deine Kleine da oben "gegart" wird...
Unser Junior schläft immer (und sehr stolz) vorne quer auf den vorderen Sitzen auf seinem Vanessa Bett. Das ist meiner Meinung nach ziemlich perfekt. Wäre das vielleicht eine Alternative zum oberen Bett?

Grüsse, Andi

 

[BoSchmi]

Das Vanessa-Bett, das muss ich mir noch mal anschauen. Wieviel Luft nach oben hat man da mit einer anständigen
Matratze ? Unsere "Kleine" ist mittlerweile auch 1,50
Die Temperatur oben, wie auch im ganzen Bus, ist durch die Entlüftung im Dach ok, wenn die Schiebefenster und
Kurbelfenster auf sind, hat man selbst ohne Isolierung, recht schnell angenehme Temperaturen. Und das trotz
einem Platz in der prallen Sonne.

 

[BoSchmi]

Hallo BoSchmi,

ich hätte da gerade im Sommer Angst, dass deine Kleine da oben "gegart" wird...
Unser Junior schläft immer (und sehr stolz) vorne quer auf den vorderen Sitzen auf seinem Vanessa Bett. Das ist meiner Meinung nach ziemlich perfekt. Wäre das vielleicht eine Alternative zum oberen Bett?

Grüsse, Andi

Hi Andi, ich hab mir das mal angesehen. Also bei den Schlafgewohnheiten meiner Tochter, wäre damit zu rechnen, dass der Scheibenwischer- und Blinkerhebel eine andere Stellung hätten (keine bedienungsübliche),
alle Schalter und Knöpfe bedient wären und der Schalthebel irgendwo steht . dann wäre ist mit max 60 cm Breite auch zu schmal.
Alternativ gibts bei Reimo ein Bett, dass auf dem Armaturenbrett abgestützt wird, aber da hat man auch mit Matratze keine 60 cm bis zum Dach.

 

[TCamper]

Ich würde sie Idee mit dem Hochbett nicht gleich begraben. Schau dir doch mal den Ford Nugget mit Hochdach an und miss dort die Höhe über dem Bett im Dach. Vielleicht lässt sich dein Bett tiefer legen.

 

[t6xs300]

Hallo Boschmi,

die Höhe über der Matratze war auch ein Thema für meinen Ausbau. Ich habe für unser Doppelbett noch ca. 60 bis 65 cm über der Matratze. (hatte 2 x Arschhöhe + etwas Spielraum als Mindestmaß angestzt )

Nach dem ersten Urlaub kann ich das als ausreichend bestätigen. Selbst meine klaustrophobisch veranlagte Frau hatte keine Probleme damit.

Für ein Kindereinzelbett sollten 50 cm gerade noch reichen, sofern das Kind damit klar kommt. Das sollte man vor dem Bau mal testen, weil jeder Mensch da anders veranlagt ist.

 

[BoSchmi]

Ich tendiere auch mehr zum Hochbett. Nur weiter runter geht nicht, da es sonst unten für die Erwachsenen zu knapp wird.
Also erste Maßnahme 10 cm Matratze raus und mal schauen wie es sich auf 4-5 cm schäft. Ich denke das macht vom Raum-
gefühl her schon was aus . Noch ein paar flureszierende Sterne an die Decke und gut ist (hoffentlich)

 

[anderl81]

ok, bei 1,50m nehm ich alles zurück, dann wird's verdammt eng...

Also bei den Schlafgewohnheiten meiner Tochter, wäre damit zu rechnen, dass der Scheibenwischer- und Blinkerhebel eine andere Stellung hätten (keine bedienungsübliche),
alle Schalter und Knöpfe bedient wären und der Schalthebel irgendwo steht . .

bei uns geht ab und zu Nachts dann die Warnblinkanlage an...

 

[simsone2]

Ich tendiere auch mehr zum Hochbett. Nur weiter runter geht nicht, da es sonst unten für die Erwachsenen zu knapp wird.
Also erste Maßnahme 10 cm Matratze raus und mal schauen wie es sich auf 4-5 cm schäft. Ich denke das macht vom Raum-
gefühl her schon was aus . Noch ein paar flureszierende Sterne an die Decke und gut ist (hoffentlich)

Ich finde Deine Lösung mit der halboffene Variante für oben gar nicht so verkehrt für de "Kleine". Tiefer legen könntest Du evtl. soweit ich es auf den Bildern erkennen kann, mit einer umlaufenden Alu Z- Schiene, da kannst Du ca. 3-4 cm gewinnen ohne das es unten sonderlich enger wird. Kann viel ausmachen, auch wenn es nach wenig klingt.

Grüße Mathias

 

[BoSchmi]

Ich finde Deine Lösung mit der halboffene Variante für oben gar nicht so verkehrt für de "Kleine". Tiefer legen könntest Du evtl. soweit ich es auf den Bildern erkennen kann, mit einer umlaufenden Alu Z- Schiene, da kannst Du ca. 3-4 cm gewinnen ohne das es unten sonderlich enger wird. Kann viel ausmachen, auch wenn es nach wenig klingt.

Grüße Mathias

Das Einfache liegt so nah. Ich brauche kein ALU-Z-Profil, ich drehe einfach meine 30er Winkel und specke die Matratze um 5 cm ab. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Danke.

 

[BoSchmi]

Hab neben den Gedanken zum oberen Bett ein bissl weiter gebastelt.
Hier die Bilder vom Rohbau des Küchenblocks. Unter den Herd passen noch 2 Boxen 400 x 300 x 220 mm
Plus Schublade B 600 x T 400 x H 80 mm
Hinter den Herd ist Stauraum ca. 130 x 130 x 600 mm, da kommt noch eine Klappe drauf.
Neben dem Herd entsteht Stauraum B 370 x T 415 x H 465 mm, vielleicht setze ich da noch einen Boden ein.
Dann entsteht rechts vom Herd noch ein kleines Fach mit B 130 x T 280 x H 130 mm
Auf das kleineFach und das große Staufach kommt noch ein Deckel drauf.
Stirnseitig an den Auszug soll noch eine klappbare Ablage mit ca. 300 x 400 mm

 

[BoSchmi]

So, das obere Bett wurde von der Prinzessin abgenommen. Als Maßnahme hat gereicht: Dicke Matratze raus und eine selbstaufblasende
mit 4 cm rein, darunter noch ne Isomatte.
Den Küchenblock hab ich auch soweit fertig.
Dann sind noch die teuersten Brocken des ganzen Ausbaus eingetroffen. Dometic CFX35W und ein Buszelt Liberta-L Deluxe mit Luftkammern incl. Innenzelt.
Zur Anbindung an den Bus noch eine Kederschiene montiert.

 

[BoSchmi]

Fast vergessen, eine Rückfahrkamera gabs auch noch. Die funktioniert per Funk. Geht eigentlich ganz gut. Wenn das Wort "eigentlich" nicht wäre.
Die Bildqualität ist einwandfrei, der Haken ist: Bluetooth von der Freisprecheinrichtung bzw. vom Handy stört das Signal. Weiß da jemand Rat ?
Und noch ein Bildchen von der Kederschiene. Sika 552 und ein paar Schrauben.

 

[cbe]

Hallo Boschmi,

fachlich kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Aber ich bin beeindruckt vom pragmatischen Ansatz des Projektes und vom Ausbau. Die Idee einen ausgemusterten Telekom-Bus mit Werkshochdach zu verwenden finde ich super. Warum schreibe ich das? Ich habe bei einer Vorstellung ("Test") des T6 California in einem Online-Magazin die Kommentare der Leser gelesen. Dort ging es dann sehr schnell um den Preis des California und darum, dass der ursprgl. Ansatz des T1/T2/T3 - der eines günstigen und einfachen Reisemobils verloren - gegangen sei.

Deine Umsetzung kommt mE dieser ursprgl. Idee wieder sehr sehr nahe. Zeigt er doch, dass man mit wenig Mitteln seinen Traum verwirklichen kann. Mir gefällt das!

vg
Claus