Aufpassen
Hallo Sybille,
vielleicht hilft Dir die Geschichte von unserem alten "Purzele"
(MV von 1988, 1,6TD, 51KW).
Bereits im Neuzustand hat sporadisch Kühlmittel gefehlt.
Allerdings nur nach langen und strengen Autobahn- oder Anhängerfahrten. (Heute muss er nicht mehr so schwer schaffen, seine jüngeren Brüder nehmen ihm die Arbeit ab).
Die Werkstatt hat abgepresst - und nichts gefunden.
Eine Leckage am Kühlsystem war auch nicht festzustellen.
Wir haben dann 1998, Purzele war schon 10 Jahre alt, einen neuen schwereren Caravan gekauft, zwecks Unterbringung der Kinderschar.
Die KW-Temperatur war immer kurz vor "rot", wenn das Ding dran war.
Das hat dann dem Motor von Purzele den Rest gegeben.
Also haben wir Massnahmen ergriffen:
1. Einen T4 mit 111 KW angeschafft (Mehr als doppelt so stark, ich glaube dem Wohnwagen wird heute manchmal schlecht hintendran, früher hörte man ihn heimlich lachen......)
2. Motor von Purzele ausgetauscht und den alten Motor gründlich untersucht.
Und siehe da:
Der Zylinderkopf hatte einen sichtbar uralten Haarriss, der sich bei stärkerer Erwärmung wohl immer etwas erweiterte.
Dieser alte Riss hat sich fortgesetzt dann dazu geführt, dass bestimmte Bereiche im Motorgehäuse nicht gekühlt wurden, was dann wiederum zum Versagen der Schmierung und erhöhtem Verschleiss in zwei Zylindern führte..........
Also .... den Kühlwasserverlust im Auge behalten und vor allem:
In der Werkstatt oder durch schriftlichen Kontrollauftrag in der Garantiezeit dokumentieren!
Purzeles erster Motor hat nicht mal die 100.000er Marke erlebt.
Der zweite Motor hat nun schon fast 120.000 drauf und freut sich scheinbar bester Gesundheit.
Wir wollten Purzele schon der Schrottpresse zuführen weil uns doch langsam die Elektrik und der Rost Sorgen bereiten, aber nun kommen die Kinder ins Führerscheinalter und wollen ihn auf Biegen und Brechen halten, wir werden also lebenserhaltende Massnahmen einleiten müssen.
Übrigens:
Purzele hatte in seiner ganzen Zeit 10 "Geschwister", davon 8 aus der grossen Wolfsburger Familie und zwei mit dem Stern.
Ich bin seit 1981 selbst etwa 1,5 Millionen Kilometer gefahren.
Nochmal das gleiche fuhren meine Mitarbeiter.
Heute kann ich zwei Dinge sicher sagen:
1. VW- Techniker stellen sich bei sich anbahnenden Garantie-
Problemen erstmal immer dumm- Ausnahmen bestätigen die Regel.
Erst bei heftigem Druck passiert etwas.
Serienprobleme, wie defekte Kühlkompressoren;
Luftmassenmesser,ratternde Getriebe usw. werden auch noch
dementiert, wenn an 3 von 3 im Fuhrpark vorhandenen Fahrzeugen
das gleiche Problem auftritt.
Diesbezüglich habe ich resigniert, die lernen es nie.
Da helfen scheinbar auch Kundenumfragen nach
Werkstattbesuchen wenig.
2. Die Autos mit dem Stern (E-Klasse) sind laut unserer
Vergleichsmöglichkeit in Sachen ZUverlässigkeit und Verschleiss
den Wolfsburgern weit überlegen.
Die Kosten pro Kilometer liegen 40% (!) unter VW.