Ihr seid hier alle ziemlich weit vom Thema abgewichen, oder?
Richtig, aber vielleicht nicht ganz.
Denn die Anwendung der Typprüfung nach WLTP für alle Neufahrzeuge ab 1.10.18 bedeutet erhebliche Herausforderungen für die Hersteller. Der Verbrauchswert muss für jede einzeln konfigurierbare Ausstattungsvariante angegeben werden, was beim T6 schon an sich eine ziemliche Herausforderung ist (BMW rechnet mit 400.000 Datensätzen in der Konfiguration). Dazu kommt die RDE-Testfahren auf der Straße. Die TSI-Motoren im T6 würden beim Normverbrauch massiv zulegen (30-40%), weil das ja auch schon bei viel kleineren Fahrezeugen so ist (beim Opel Astra bis zu 2,7 Liter auf 100 km).
Ich vermute daher in Zukunft einen klaren Trend zu fixen Extrapaketen auch bei den deutschen Herstellern, die die einzel zubuchbaren Extras in der Breite beenden werden, damit der Testaufwand reduziert wird. Zudem hat das massive Downsizing der letzten Jahre wohl ein Ende, weil es im WLTP einfach keine so großen Vorteile mehr bringt, wie noch im NEFZ bzw. werden großvolumige Motoren nicht mehr so benachteiligt, weil der mittlere Leistungsbedarf für Fahrzyklus sich etwa verdoppelt und die erforderliche Spitzenleistung um 1/3 höher liegt. Trotzdem wird VW wohl kaum künftig wieder einen 5- oder 6-Zylinder im T6 anbieten, aber auch keine kleinen 1.5 oder ähnliche Motoren.
Auch diese neuen und höchst aufwendigen Tests tragen ihren Teil dazu bei (weil das Ganze für ein E-Fahrzeug deutlich weniger Aufwand und somit viel billiger ist), dass ich persönlich VW und manch anderem Hersteller in Europa eh keine lange Zukunft (bezogen auf die Fahrzeugfertigung) gebe, da sie die aufstrebende Elektromobilität gerade sehenden Auges verpennen und hierzulande keine Leute haben/hochkommen lassen, die anders denken. Wenn das Tesla Model 3 sich als gut herausstellt und in hohen Stückzahlen verfügbar ist, dann hat Tesla damit bewiesen, dass der Verbrennungsmotor keine Zukunft hat. Gut, wer rechtzeitig Alternativen entwickelt hat. Und selbst wenn VW oder andere das im Konzern weltweit hinbekommen sollten, dann werden solche E-Fahrzeuge primär in China entwickelt und hergestellt werden, einfach weil dort die größte Nachfrage nach E-Fahrzeugen besteht. Die Wertschöpfung wird folglich kontinuierlich abwandern, wohl schneller als uns das lieb ist. Das war bei vielen neuen Technologien wie Computern, Elektronikprodukten, Mobiltelefonen, Solarmodulen, etc. auch nicht anders. Am Anfang produzierte man noch in D, aber nach kurzer Zeit gab man es hierzulande auf, weil man keine preislich konkurrenzfähigen Produkte mehr hatte und hochpreisige Produkte auf Dauer nicht ausreichen. Auf Dauer wird man mit dem Maschinenbau klassischer Art wirtschaftlich nicht vorne bleiben, so meine ich.
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