Ich würde diese Diskussionen zu E-Fahreugen irgendwie amüsant finden, wenn sie nicht irgendwo so traurig wäre...
<Ironiemodus an>
Der Eektro-Anrieb ist mit Sicherheit eine tolle Sache...
und die Geschichte mit dem Verlängerungskabel kriegen wir auch noch in den Griff...
<Ironiemodus aus>
Fakten in meinem näherem Bekanntenkreis:
Fall 1:
"Ich werde mit Sicherheit noch erleben, dass Fahrzeuge autonom fahren.
Der Verbrenner hat keine Zukunft. Der Elektromotor ist alternativlos!"
Und was fährt der gute Mensch?
Einen Diesel!
Und warum?
Die Voraussetzungen (Lademöglichkeit) vor der Haustüre sind für ein E-Mobil nicht gegeben!
Fall 2:
Bei einer jungen Familie steht die Ersatzbeschaffung für den in die Jahre gekommenen T4 an.
O-Ton des Familienvorstandes:
"Mineralöl ist zu schade zum Verbrennen! Das ist eigentlich Chemie. Damit sollten hochwertige Produkte hergestellt werden.
Die ganze Elektrotechnik gibt es seit 100 Jahren. Das muss nur umgesetzt werden! Alles kein Problem. Man muss das nur machen (wollen)."
Die Kaufentscheidung:
Ein T6-Benziner!
Der CO2 Ausstoß ist Sch...-egal. Dafür werden weniger Nox ausgestoßen.
Das Fahrzeug wird in erster Linie als Kindertaxi und Einkaufswagen in einer Großstadt genutzt, in der die Schadstoffe am Limit sind.
Vorher war der Diesel wegen der günstigen CO2-Werte das Nonplusultra!
Warum durfte ich eigentlich mit meinem alten Kangoo wegen der Stickoxide nicht in die Umweltzonen einfahren, wenn sie bei Benzinen egal sind und jetzt die NoX das Maß der Dinge sind?
Auf die Frage warum kein Elektroauto?
"Bei Opel gibt es mit dem Ampera ewige Lieferzeiten und VW bietet keinen Bus mit E-Antrieb an. Außerdem war es zu schwierig eine Ladestation am Stellplatz des Fahrzeuges zu installieren..."
Aber mir wäre es nach diesem Familienvorstand zuzumuten, dass ich während der Ladezeit irgendwo fern der Heimat jeden Tag nach der Arbeit ein Kaffee trinke. Das entspannt angeblich...
Der Nissan 200, den sie als Verbrenner ins Auge gefasst hatten, was als E-Fahrzeug nicht mehr interessant...
Diese Beispiele finde ich symptomatisch für unser Zeit.
Der Wille zum Umstieg auf bessere Technologien wäre im Prinzip da. Aber die Rahmenbedingungen sind nur für wenige Nischen akzeptabel und weit entfernt von der Massentauglichkeit. Da ist der Verbrenner (noch) nicht zu schlagen.
Das berühmte Henne-Ei-Problem...
Und wenn die Meisten elektrisch fahren, wird der Feinstaub (Reifenabrieb) wieder zum Thema Nr. 1 und eine neue Sau durchs Dorf getrieben...
Gruß
Herby