T5 pfeift/quitscht hochfrequent beim Gasgeben

tger977

Jung-Mitglied
Ort
Baden Württemberg
Mein Auto
T5 California
Erstzulassung
04.2006
Motor
TDI® 128 KW
DPF
ab Werk
Motortuning
braucht man nicht...
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Comfortline
Umbauten / Tuning
Zuheizer per GSM Fernsteuerung als Standheizung aufgerüstet; ext. Temperaturfühler für Luftstandheizung verbaut
Spritmonitor ID
FIN
WV2ZZZ7HZ6H1xxxxx
Hallo zusammen,

ich habe leider nun seit ein paar Wochen ein sehr lästiges hochfrequentes pfeifen/quitschen an meinem Bulli. Ich habe nun auch schon einiges repariert, das Geräusch bekomme ich aber nicht in den Griff.

Historie:
seit ca. 2 Jahren habe ich bei tiefen Aussentemperaturen immer wieder sporadisch den Fehlerspeichereintrag Ladedruckregelung - untere Regelgrenze wird nicht erreicht bekommen. Der Bulli hat auch einen leichten Leistungsverlust und man merkte daß er im Teillastbereich "hängt", d.h. gibt man langsam Gas kam länger nichts und dann kurz vor Vollast kam dann plötzlich Ladedruck und Leistung. Wie wenn einer die VTG Verstellung "festhält". Im Sommer war dann jedoch immer Ruhe. Im letzten Winter habe ich mal auf Verdacht den HFM und auch das Ansteuerventil für das VTG getauscht, brachte aber leider nichts. Zumindest war der Bulli aber so fahrbahr ohne Geräusche...

Seit Juni kam dann jetzt das pfeifen/quitschen relativ schlagartig, habe direkt den Turbo im Verdacht gehabt, da man immer beim Ansteuern des VTG Gestänges das Geräusch deutlich hören konnte.

Video davon habe ich hier mal gemacht:
Dropbox - 20180725_200226[1].mp4

Beim Ausbau habe ich dann gesehen dass der DPF komplett zerbröselt war und sich die rausgebrochenen Teile am Temperatursensor hinter dem Filter gestapelt hatten. Also auch gleich einen neuen DPF gekauft, den Lader habe ich reparieren lassen, der VTG Käfig war gebrochen und die Lager der Welle waren wohl auch hinüber, alles wurde überholt und gewuchtet. Dann Turbo und DPF neu wieder rein, aber das Geräusch war immer noch da! Mit dem Laderreparateur habe ich gesprochen, er hat den Lader dann nochmal angesehen, jedoch nichts finden können, ausser etwas aus seiner Sicht zu viel Öl in der Abgasseite des Turbos, daher hat er einen zu hohen Kurbelgehäusedruck vermutet. In der Leitung vom Kurbelgehäuse habe ich aber nur Ölnebel finden können.

Dann habe ich einen neuen Lader gekauft und diesen eingebaut, aber das Geräusch ist immer noch da! Daher schliesse ich nun den Lader aus. (braucht noch jemand einen komplett runderneuerten Lader für einen BPC Motor?? Dann gerne melden, sonst landet er bei ebay ;))

Das Geräusch tritt immer bei kurzen Gasstössen im Stand auf bzw. beim leichten Beschleunigen. Bei Vollast und Geschwindigkeiten über ca. 70km/h ist alles ruhig.

So langsam gehen mir die Ideen aus... Hat jemand eine Idee woran das noch liegen kann? :help:
Geräusch kommt zwar vom Lader, aber der Lader scheint es nicht selbst zu sein, sondern irgendwie sind da wohl nach Aussage des Laderspezialisten irgendwelche komischen Druckverhältnisse die diese Geräusch auslösen sollen.

Nur wo suche ich am besten wie weiter? :confused::confused::confused:
 
Ich geh mal davon aus das dein Krümmerflansch nicht verzogen und dicht ist. Hast du beim T-Lader wechseln den LLK rausgebaut und gereinigt ? Bei deiner Beschreibung sind wahrscheinlich Teile des defekten Laders in den Kühler gelangt die evtl.beim ersten Motorstart des neuen Laders auf die Abgasseitigen Turbinenschaufeln treffen. Das gibt zumindest ne Unwucht und später nen neuen Turbolader. Und wichtig: Am neuen Turbolader vor anschließen der Ölleitung Öl in das Lager füllen mit ner Spritze oder so sonst isser gleich hinüber, die Sekunde bis der Öldruck anliegt reicht um das Lager zu beschädigen !
 
Hallo,

also den LLK hatte ich nicht draussen. Wäre dann jetzt das nächste... Ich wollte nun mal versuchen den LLK zu bypasen um zu sehen ob dieser einen Einfluss hat.

Die Dichtung am Krümmer habe ich auch schon zweimal gewechselt vor einiger Zeit. Bisher scheint sie aber noch dicht zu sein.

bei Turboeinbau hatten wir extra zuerst den Motor über Anlasser drehen lassen so daß erstmal die Ölschmierung erfolgt ohne daß der Turbo dreht. Das sollte es auch nicht sein.

Sonst noch Ideen? Danke!
 
Hallo

Von dem Video her zu schliessen, vermute ich mal schwer, dass es kein Original-Turbo, also Honeywell-Garrett Turbo, ist.

Auch sieht mir der Turbo nicht aus, als wäre der neu.

Zumal auch unterhalb und an der Spritzwand überall Russ ist.

Ist der Krümmer beim Tausch der Dichtungen auf Planheit geprüft worden.
Diese Gusskrümmer des BPC-Maschinchens verziehen sich gerne oberhalb des Turbos, also zwischen 1. und 2. Zylinder.

Warum wurde die Krümmer-Dichtung schon 2mal getauscht ?

Wurde das Dichtungspaket zwischen Krümmer und Turbo ersetzt ?

Als Tipp für die Erstbefüllung: Der Turbo hat in der Mitte von oben gesehen eine silberene Schraube, die weg und dann
dort Öl rein, am besten Speizalöl zur Erstbefüllung von Turbos.

Gruss
Prof
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Prof,

das Video ist noch gemacht worden nach dem ersten Austausch mit dem überholten original Garett Lader! Dieser war in der Tat "undicht" auf der Abgasseite und auch stark verrusst am VTG Gestänge, daher vmtl. auch die ganzen restlichen Russspuren an Spritzwand und co.

Der neue und mittlerweile verbaute Turbo macht aber genau diesselben Geräusche wieder, daher habe ich das "alte" Video eingestellt und kein neues mehr gemacht.

Ich werde nun nochmal explizit die Krümmerdichtung ansehen, kann man das mit Lecksuchspray finden oder muss man den Krümmer wirklich ausbauen und explizit auf Planheit prüfen? Das hatten wir nicht gemacht und beim letzten mal Krümmerdichtung war es auch deutlich an Russspuren zu sehen.

Danke für den Tip zum Befüllen, an die Schraube hatte ich mich nicht rangewagt.
 
Hallo

Ich werde nun nochmal explizit die Krümmerdichtung ansehen, kann man das mit Lecksuchspray finden oder muss man den Krümmer wirklich ausbauen und explizit auf Planheit prüfen? Das hatten wir nicht gemacht und beim letzten mal Krümmerdichtung war es auch deutlich an Russspuren zu sehen.

Ich behaupte mal vorsichtig, wenn die Krümmer-Dichtung an den B-Motoren, also BNZ und BPC, undicht ist, kannst Du
mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Krümmer verzogen ist.
(Alle undichten Abgas-Krümmer an diesen Motoren, die mir bis dato unter die Augen kamen, waren alle verzogen)

Das beste Mittel gegen diese Undichtigkeit ist, den Krümmer planen zu lassen. Ein neues Originalteil wird sich auch mit
der Zeit verziehen, deswegen planen und Ruhe haben.

Du musst mal genau schauen, die Undichtigekeit ist meist oderhalb vom Turbo. Oft sieht man das an Russspuren. An Zylinder 1 und 2.
Da der Krümmer sehr heiss wird, kommt man da mit Lecksuchspray meist nicht sehr weit.

Was ggf. auch noch sein könnte, wenn Du sicher bist, dass der Krümmer dicht ist, dass der AGR-Kühler einen Riss hat.
Das gibt es ab und zu direkt nach dem Flansch, welcher am Krümmer sitzt. Da reisst innen der Kühler oberhalb der Schweissnaht.

Was mich eher zum Krümmer tendieren lässt ist, dass das bei den Maschinen sehr gern vorkommt, Du schon 2mal die Dichtung gewechselt hast
und durch Deinen defekten DPF das mitunter ein Folgeschaden sein kann.

Ich geh mal davon aus, dass der Wagen sicher schon einige Kilometer gelaufen sein wird.


Was sonst auch sehr wichtig ist, dass das Dichtungspaket zwischen Krümmer und Turbo ersetzt wird, grad wenn der Turbo bzw.
Krümmer schon öfters demontiert wurde. Nach VW wird das Ding immer mit getauscht. Ich ersetzt es jedesmal, wenn ich da ran
muss. Dazu sollten auch die Monatgeschritte von VW beachtet werden, damit diese Quetschdichtung auch über längere Zeit dicht bleibt.

Schau mal hier: Hoher Ölverbrauch und blaue Wolke

Da hatte ich es mal beschrieben.


Gruss
Prof
 
Hallo Prof,

danke für die ausführliche Antwort und auch den Link. Leider habe ich erst in ca. 2 Wochen nochmal einen Hebebühnenzugriff. Werde dann aber nochmal alles (AGR Kühler+Flansch und auch Krümmer+Dichtung) ausbauen, ansehen und den Krümmer ggf. dann nochmal bearbeiten lassen.

Die Dichtungen sind alle komplett erneuert worden und der Bulli hat nun 170tkm.
 
so, es hat leider etwas länger gedauert, gestern abend haben wir mal wieder alles zerlegt und nun auch mal den Krümmer + AGR Kühler rausgenommen. AGR Kühler sieht soweit gut aus. Es scheint aber tatsächlich der Krümmer an den beiden äußeren Zylindern 1 und 5 undicht zu sein, dort sind im Umfeld und an den Dichtungen deutlich Rußspuren zu sehen (s.Bild). Außerdem sind leider 4 der Stehbolzen auch direkt ohne großes Moment abgebrochen. Habt ihr irgendwelche Tips wie man die abgebrochenen Reste am besten aus dem Motorblock bekommt? Und soll ich die noch verbliebenen Stehbolzen mit tauschen oder lieber nicht anfassen (nicht daß sie nun auch noch abbrechen)

werde den Krümmer morgen zum planen geben, habe schon mal alle Dichtungen und Montagekits neu bestellt und nä. Di gehts an reparieren der Bolzen und wieder zusammenbauen. Hoffentlich dann endlich mit Ruhe beim Fahren...
 

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so, es hat leider etwas länger gedauert, gestern abend haben wir mal wieder alles zerlegt und nun auch mal den Krümmer + AGR Kühler rausgenommen. AGR Kühler sieht soweit gut aus. Es scheint aber tatsächlich der Krümmer an den beiden äußeren Zylindern 1 und 5 undicht zu sein, dort sind im Umfeld und an den Dichtungen deutlich Rußspuren zu sehen (s.Bild). Außerdem sind leider 4 der Stehbolzen auch direkt ohne großes Moment abgebrochen. Habt ihr irgendwelche Tips wie man die abgebrochenen Reste am besten aus dem Motorblock bekommt? Und soll ich die noch verbliebenen Stehbolzen mit tauschen oder lieber nicht anfassen (nicht daß sie nun auch noch abbrechen)

werde den Krümmer morgen zum planen geben, habe schon mal alle Dichtungen und Montagekits neu bestellt und nä. Di gehts an reparieren der Bolzen und wieder zusammenbauen. Hoffentlich dann endlich mit Ruhe beim Fahren...
4mm Loch in den Stumpf bohren und mit Ausdrehdorn rausdrehen. In 80 % der Fälle funktioniert das. Sonst bleibt nur komplett ausbohren, M8 Gewinde = max. 6,5mm Bohrer, wenn paar Gewindegänge was abbekommen ist kein Drama, Gewinde nachschneiden und Stehbolzen OHNE Fett eindrehen, reines Graphit geht. Gibt schönere Arbeiten ist aber kein Hexenwerk. Im übrigen sollen eh alle Stehbolzen erneuert werden beim Krümmer/Turbowechsel.
 
ok, danke. Wird nur vom Platz her spannend dort sauber mit Winkelbohrmaschine zu bohren. Da freu ich mich ja schon drauf...
 
ok, danke. Wird nur vom Platz her spannend dort sauber mit Winkelbohrmaschine zu bohren. Da freu ich mich ja schon drauf...
Ja das is Schei...eng, ich hab die Stelle angekörnt und mir ne selbstgebastelte Bohrer Verlängerung geliehen. Das ging dann mit nem ordentlichen Akkuschrauber einigermaßen gut. Viel Erfolg
 
Ich wünsch dir, dass es klappt mit dem planen, oft hält es nicht lange, weil er sich doch wieder verzieht wenn er warm wird. Ein Kumpel hatte da schon Probleme, nach ein paar mal aus/einbauen und planen hat er einen neuen gekauft. Keine Ahnung ob es da bei einem bestimmtem Modell schwieriger ist.
 
Hallo

Habt ihr irgendwelche Tips wie man die abgebrochenen Reste am besten aus dem Motorblock bekommt?

Da gibt es eine gaaaaaaaanz einfach Technik zu.

Du brauchst folgendes:

- kleiner Spiegel
- wasserfester Stift (Edding)
- Ankörner, nicht zu gross
- Hammer
- Klebeband, am besten beidseitig klebend
- kleiner Akku-Bohr-Schrauber
- billige Torx-Bits 15er und 20er. Oder so'n Set ausm Baumarkt mit 15er, 20er und 25er. Wichtig, nichts hochwertiges !
- gute Bohrer in 2.5mm und/oder 3mm
- WD40 oder vergleichbares
- und wenn Du hast eine Mini-Rätsche für Bits, siehe Bild.
- Staubsauger
- 8mm Gewindebohrer

So und nun zum Vorgehen:

- abgebrochenen Stehbolzen sauber Mittig ankörnen. Ich nehme immer einen kleinen Spiegel, male einen Punkt mittels des Eddings auf dem Stumpf.
Dann Körner mit Hilfe des Spiegels auf den Punkt, Spiegel auf die Seite. Mit dem Hammer auf den Körner. Geht auch ohne Punkt und ohne Spiegel, ist aber einfacher und präziser.
- Klebeband unter dem Stumpf anbringen um Späne auffangen zu können. Sämtliche Öffnungen des Motors verschliessen.
- 2.5er oder 3er Loch in den Stumpf bohren. Nicht zu tief. Es reichen 4-6mm. Und man kommt mit einem kleinen Akkubohrschrauber sehr gut überall hin.
- Späne mittels des Staubsaugers gleich wegsaugen.
- je nach Bohrloch einen der billigen Torx-Bits nehmen und mit dem Hammer in das Loch klopfen. Sollte schon etwas streng gehen. Der Torx "verbeisst" sich dann sehr gut im Loch, also im Stumpf.
- den Stumpf mit dem Bit, wenn man eben hat die Mini-Rätsche nehmen, etwas reindrehen. Meist passiert das schon durchs Bohren.
- alles mit WD 40 einseichen.
- kurz warten
- ggf. vorhandenen Dreck im Gewinde wegmachen/ausblasen.
- den Stumpf dann vorsichtig ausdrehen.
- das Gewinde nochmals ausblasen
- Gewinde zur Sicherheit nochmals nachschneiden mittels des Gewindebohrers.
- neue Stehbolzen montieren.
Und ja, ich würde alle Stehbolzen erneuern.

Vergiss Linksausdreher und Co. Das funzt so schlecht an der Stelle. Auch ne Winkelbohrmaschine brauchst nicht.

01_Mini-Rätsche.jpg 02_Mini-Rätsche.jpg 03_Akku-Bohrer.jpg

Ich wünsch dir, dass es klappt mit dem planen, oft hält es nicht lange, weil er sich doch wieder verzieht wenn er warm wird. Ein Kumpel hatte da schon Probleme, nach ein paar mal aus/einbauen und planen hat er einen neuen gekauft. Keine Ahnung ob es da bei einem bestimmtem Modell schwieriger ist.

Dann war es vermutlich kein Grusskrümmer eines BPC bzw. BNZ.

Kenne duzende Fälle, wo einfaches Planen das Problem behoben hat und auch x Fälle, wo nach neuem Krümmer das Problem wieder auftauchte.
Habe selbst einen BNZ laufen, der seit mehr als 100 tKm mit einem geplanten läuft, ohne ein Problem und mein BPC hat nen gelpanten seit ca. 25 tKm drin, auch kein Problem.

Gruss
Prof
 
Ja jeder hat so seine Methode und das mit den Spänen ist richtig, da sollte nix in den Motor gelangen. Ein Freund nimmt auch mal Kälte-Spray, bohren, kräftig einsprühen und rausdrehen, das Zeug soll Wunder wirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
so, ich bin euch noch einen finalen Bericht und Dank schuldig...

Der Bulli läuft seit vorgestern wieder ohne Pfeifen!!!

Wir sind doch beim ausbohren auf Nummer sicher gegangen und haben den Motor um 30cm abgelassen um besser an die abgebrochenen Bolzen ranzukommen, das ging erstaunlich gut. Das rausdrehen hat mit dem Torxbit echt super geklappt, danke für den Tip!

Jetzt ist ab Auslass am Zylinderkopf mal alles neu: neuer Krümmer (planen hat leider bei meinem Metallbauer nicht geklappt oder er wollte nicht wirklich und hat nur gemeint er bekommt ihn nicht sauber eingespannt...), Turbo generalüberholt und auch ein neuer DPF. Jetzt hoffe ich auf Ruhe die nächste Zeit...

Nochmal Danke und ihr lagt von Anfang an richtig mit dem Krümmer... Das der solche Geräusche machen kann hätt ich nie gedacht!
 
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