Hallo miteinander,
nachdem ich vor etwa 10 Tagen ein Erlebnis der sehr unangenehmen Art (Motorbrand) mit meinem Cali Hochdach Bj. 2007, 128 kw, in Norwegen hatte, das gut zum Thema passt, möchte ich gerne berichten:
Ich ware zum Wildwasserpaddeln im Gudbrandsdal, eine Woche ziemliecher Kurzstreckenbetrieb, 6 km bergauf, 2 Std. Stillstand, dann 6 km bergab, Motor wurde kaum warm. 2 x pro Tag dieses Zyklus über eine Woche. Beim Abstellen am Abend bemerkte ich bekannten Gestank, der gerne entsteht während des Freibrennens des Partikelfilters. Am nächsten Tag ging es mit dem Auto einen Schotterweg rauf auf den Berg zu einem Gleitschirm-Startplatz. Schon zig mal diese Tour gefahren ohne Probleme. Plötzlich wieder Gestank und diesmal mit Rauch. Also angehalten, Haube auf. Da kommt mir aber nicht nur Rauch entgegen, an der Motorrückwand unter dem Abgaskrümmer brennt es munter mit offenen Flammen. Schock ! Glücklicherweise hatte ich gerade vorher eine Plastikflasche mit Wasser gefüllt, mit deren halben Inhalt ich den Brand mit lautem Zischen sofort löschen konnte (habe mir dabei an den heissen Rohren die Hand verbrannt. Nach einiger Zeit habe ich dann den Motor wieder gestartet, alles funktionierte ohne Probleme, und bin dann im Leerlauf den Berg runter und zu einer Subaru-Werkstatt im nächsten Ort gefahren. Dort nahm man sich trotz Hochbetriebes (Urlaubssaison) der Sache an und wir haben gemeinsam die Sache untersucht.
Ergebnis:
Kleine Ölleckage am Turbolader (minimal, ich habe nie Öl nachfüllen müssen zwischen den Longlife-Intervallen), die Wärmeschutzmatte an der Motor-Rückwand (irgendein Filz mit Alubeschichtung nach aussen) hat sich über die Zeit (Jahre) mit dem Öl vollgesogen und offenbar während der Partikelfilter-Regeneration im Zusammenhang mit der Bergfahrt entzündet. Man konnte von unten mit der Lampe gut erkennen, wo es gebrannt hat, die Filzreste waren sauber zu schwarzen Klumpen verbrannt. Die Werkstatt hat dann alle dieser Reste vollständig entfernt und die restlichen Ölverschmutzungen mit Bremsenreiniger entfernt. Danach war alles gut, ich bin jetzt 1.500 km gefahren, nach einigen Bedenken dann auch wieder Pässe rauf und runter ohne Probleme. Das Feuer hat offensichtlich keine Schäden an Schläuchen oder Kabeln angerichtet. Zu dem Thema habe ich jetzt viel recherchiert aber bisher keine Berichte gefunden, bei denen es aufgrund dieses schleichenden Ölverlustes wirklich gebrannt hat.
Die Wärmeschutz (oder Lärmschutz ?)-Matte werde ich nicht erstetzen, sie scheint auch nicht mehr lieferbar zu sein. Das Öl tritt am Übergang zwischen dem Kunsstoffrohr vom Luftfilter und dem 90 Grad-Einlassstutzen am Turbolader aus. Ich vermute, dass es aus der Kurbelwannen-Entlüftung kommt. Der Lader macht keine ungewöhnlichen Geräusche und die Motorleistung scheint normal.
Übrigens: Ein paar Tage später war ich bei der nächstgelegenen VW Werkstatt und schilderte mein Problem. Ein Termin für eine Überprüfung konnte mir innerhalb der nächsten 2 Wochen nicht angeboten werden. Ich vermute, wenn mir die freundliche Subaru-Werkstatt nicht geholfen hätte, wäre dies ein Fall für eine extrem aufwändige ADAC- Aktion geworden. Jedenfalls hätte mein Urlaub ein unangenehmes Ende gefunden.
Laufleistung 255.000 km, erster Turbo, erster Partikelfilter. Letzterer sollte bei km 80.000 in einer VW-Weksstatt in Deutschland beim Wechsel des verzogenen Abgaskrümmers mitgetauscht werden, angeblich kaputt. Ich bin dann sofort zur Werstatt hin und habe mir den "Befund" angesehen, der mir nicht plausibel erschien. Also nicht getauscht. Bis heute keine Probleme oder Warnungen mit dem Ding, wahrscheinlich hatten die gerade einen passenden in der Werkstatt und wollten den endlich mal verbauen. Soviel zu VW.
Fazit: Gestank aus dem Motorraum (vor allem im Zusammenhang mit Partikelfilter) nicht auf die leichte Schulter nehmen. Und auch bei kleinsten Ölleckagen (die bei Motoren mit höherer Laufleistungen eigentlich immer vorkommen) im Zweifel diese Dämmatte entfernen, bevor es brennt !