Ich weiß ja nicht wie ihr das seht... Aber ich sehe das grundsätzlich mal so: Ideal ist zweifellos ALLES vom Rost ausnahmslos zu entfernen. Bis wirklich nur mehr 100% "gesundes" Metall sichtbar ist. (Also keine optisch rostfreie Kraterlandschaft - sondern eine blanke rostfreie Metalloberfläche).
So weit - so gut. Wenn man nachher eine optisch einwandfreie Lackoberfläche haben möchte und sicherstellen will das es möglichst lange rostfrei bleibt ist das im Grunde der einzige Weg. Also für lackierte Karosserieteile die man sieht.
Der Nachteil ist aber der enorme Aufwand und Materialabtrag - nicht selten entstehen sehr dünne Stellen im Blech oder gar größere Löcher.
Gänzlich anders sieht das aber an Fahrwerksteilen oder dem Aggregateträger hier. Hier ist die Optik praktisch egal, jedoch will man möglichst viel Material erhalten und das Material trotzdem daran hindern weiter zu rosten. Der Träger soll ja nicht schön aussehen - sondern seinen technischen Zweck erfüllen, ohne so weit geschwächt zu werden das er im schlimmsten Fall versagt. Ob er nun durch den Rost, durch das schleifen bis aller Rost weg ist oder beides geschwächt wird ist dann eigentlich nebensächlich. Geschwächt ist geschwächt.
Aus technischer Sicht ist es also im Grunde nicht schlechter nicht blank zu schleifen, sondern nur jeden losen Rost zu entfernen und den Rost zu stoppen. Wenn das dauerhaft funktioniert - so hat man min. das selber oder sogar bessere Ergebnis als wenn man runterschleift und versucht alles zu entfernen. Denn wenn man irgendwann doch aufhört um keine Löcher reinzuschleifen dann ist die Stelle stark geschwächt und der Rost dennoch nicht wirklich weg...
Grundsätzlich soll der Rost ja "nur" gestoppt werden - was ja einfach klingt, aber nicht so einfach ist
Eigentlich kann man das schon alleine dadurch schaffen das man ihn dauerhaft von Luft und Feuchtigkeit "isoliert". Die Frage ist dann aber wie man das macht, denn wenn das eine harte Schicht ist dann wird der vorhanden Rost noch ausreichen diese zu "sprengen" und über die Risse wird der Rost wieder mit einer lebensnotwendigen Feuchtigkeit versorgt. Deswegen ist ja auf Rost lackieren nicht unbedingt langfristig haltbar
Wenn man aber nun alles lose entfernt und auf die vollständig, durchgehend rostige Oberfläche einen Rostumwandler wie eben Brunox aufträgt - dann stoppt das den Rost gewöhnlich sehr gut. Wenn man nachher noch überlackiert und wenn alles trocken ist noch versigelt denke ich ist das eine gute Lösung. Wichtig ist aber meiner Meinung nach das Brunox ordentlich durchtrocknen lassen - ich halte nicht wirklich was davon bei einem Rostumwandler nass in nass zu arbeiten, auch wenn Brunox das denke ich sogar als möglich beschreibt.
Das größte Problem ist hier meiner Ansicht nach der Aggregateträger selber. Die sind gewöhnlich niemals komplett durchgehend vom Rost befallen - es sind immer wieder intakte lackierte Flächen mit dabei. Genau das ist aber das Problem: Rostumwandler funktionieren AUSSCHLIEßLICH auf Rost. Weder auf Lack, Grundierung noch blankem Metall. Sie können nur auf Rost chemisch reagieren - und nur wenn sie das können trocknen sie ordnungsgemäß und bleiben nicht mehr "aktiv". Wenn man also so eine "gemischte Fläche" damit behandelt, dann baut man sich zwangsläufig schon wieder Fehler ein und ggfs. ergeben sich mit Pech Feutigkeitsdepot´s für den Rost... Wenn man Glück hat das direkt auf dem Rost das Brunox seinen Job erledigt und den Rost gestoppt hat dann könnte es wohl trotzdem funktionieren - aber eine durchgehend bindende Oberfläche ergibt das wohl auf keinen Fall.
Ich würde deshalb Brunox eher auf Fahrwerksteilen etc. nutzen - dort hat man idR. wirklich durchgehend Rost, perfekter Untergrund für Brunox.
Letztlich ändert das aber meiner Ansicht nach alles nichts daran das ein Metallteil das mit Fett - Wachs - wie auch immer geschützt ist und das Metall somit vor Feuchtigkeit isoliert vor dem weiterrosten geschützt ist. Aber natürlich nur dann wenn das lückenlos der Fall ist und innen + aussen. Dann macht es auch nicht so viel aus wenn doch mal Risse im Lack etc. entstehen.
Das Problem dabei ist leider nur das ein derartiger Schutz nicht die Haltbarkeit hat wie eine feste (Lack) Oberfläche - es wäscht sich ab mit der Zeit und muss immer wieder erneuert werden. Wäre das nicht so dann könnte man sich sowas wie Brunox, Grundierung, Lack etc. bei nicht optisch relevanten Teilen generell sparen...
Und wie pit67 schon sagte: Das Problem ist meistens nicht WAS man verwendet bzw. WIE man das Blech schützt - sondern OB. Die gröberen Rostschäden entstehen zu 99,9% deshalb weil man eben garnichts gegen den Rost unternommen hat, nicht weil man nicht die perfekte Methode gewählt hat...