Das ist ja mal eine klare Ansage und aus meiner Sicht nicht gerade verwunderlich. Denn: An der LPG-Technologie ist heutzutage nichts mehr zu "verdienen" (aus Sicht des Finanzministers). Während die Infrastruktur für LPG über viele Jahre hinweg für kleines Geld bis in das kleinste Dorf hinein ausgebaut werden konnte, sind die Investitionen für den Ausbau des Versorgungsnetzwerks für CNG-Tankstellen im Vergleich dazu weitgehend höher.
Dieser Ausbau wird nun als "vernünftige Alternative" zum LPG propagiert werden, da eine zeitlich wesentlich längere Investitionssicherheit besteht. Bedeutet: Indirekte Förderung jener Unternehmen, die jetzt in LPG "investieren" werden. Als da sind: die Großkonzerne der Öl-Multis, die Automobilhersteller und die Logistiker mit ihren Spezialfahrzeugen.
Der "kleinen Gastanke" wird jetzt die Existenzgrundlage entzogen, denn neben dem Wegfall der Subvention wird LPG auch deshalb teurer werden, weil die Nachfrage sinkt und sich dies auf die Grundkalkulation auswirkt. Somit kommen eine Menge LPG-Tanker zusammen, für die das nicht mehr wirtschaftlich ist und ein Überangebot bei gebrauchten LPG-Fahrzeugen lässt dann den Gebrauchtwagenmarkt implodieren. In den Arsch gekniffen sind dann letztendlich auch die Endverbraucher und die vielen Unternehmen, die auf LPG gesetzt haben, um ihre Flotte kostengünstig zu bewegen. Dass hierzu auch die vielen kleinen Fahrzeuge der Caritas für die Altenpflege gehören, interessiert den Finanzminister nicht.
Er hat die Eurosternchen in den Augen, weil ihm die Lobby versprochen hat, in CNG zu investieren. Im Gegenzug dürfte seitens andere Behörden schon entsprechendes in der Pipeline sein, um mit in Aussicht gestellten "Fördergeldern" das "vernünftige" CNG noch weitere 10 Jahre subventioniert am Markt anbieten zu können.
Genau so sieht eine auf "Nachhaltigkeit" und "Langfristigkeit" ausgelegte "Steuerpolitik" (sic) aus. Ganz großes Kino.