Offensichtlich werden die systematisch massiv aufeinander scharf gemacht und das bei einer so sensibelen Hunderasse
es ist weniger das scharf machen auf einander; aber wenn man den Hund natürlich mit lebenden Katzen und Hasen usw. antrainiert, ist auch klar, dass es später schwer ist, sie an Kleintiere zu gewöhnen. Das widerum ist aber in der Mentalität dieser Renn-Industrie auch gar nicht vorgesehen - da gilt nur: so schnell wie möglich auf die Rennbahn, wer nicht taugt - stirbt.
Dabei sind die Greys absolut anspruchslose, liebevolle Familienhunde. Nur bedingt lernfähig im klassischen Hundeschule-Sinne; das ist aber auch nicht nötig, denn sie neigen absolut nicht zur Dominanz. Selbst die Ex-Racer integrieren sich problemlos nach kürzester Zeit in die Familie und das obwohl sie bis zur Vermittlung nur im Zwinger waren und nur gescheucht wurden.
Mit Kleintieren innerhalb der Familie gab´s bei unserer Lil (die schwarze Rudelchefin mit den weißen Punkten) nie Schwierigkeiten - sie hat sogar auf unsere Laufenten aufgepasst; Liam widerum wollte stets mit den Enten spielen, sprich fangen und lebend umhertragen; das wäre auf Dauer nicht gut gegangen (Umzugsbedingt mussten die Laufenenten leider abgegeben werden - sie leben jetzt an einem großen Teich in Ostfriesland)
Bei der Aufzucht der Renn-Greys ist die Sozialisierung natürlich zu kurz gekommen und das sind Defizite die kaum wieder gut zu machen sind. Wie gesagt: alles was zur Familie gehört ist unproblematisch; außerhalb betrifft es vorallem kleine Hunde und Katzen; eben alles was ins antrainierte Beuteschema passt. Wildsichtungen sind beim Spaziergang auch immer mit einem "langen Arm" verbunden. Ableinen geht nur an geeigneten Stellen (überschaubar, vom Untergrund her ungefährlich, kein Wild und freiilaufende Hunde und kein Autoverkehr) Das geht manchmal an einem menschenleeren Nordseestrand (bei den Greys trotzdem nur mit Maulkorb) und ansonsten nur bei uns im eingezäunten Garten (ca. 2000m2).
Das hört sich jetzt vielleicht gefährlicher für andere an als es ist, aber wir sind in der Hinsicht einfach vorsichtig - insbesondere um den Hund, abseits der Rennstrecke vor seiner eigenen Geschwindigkeit zu schützen. Lil ihat sich, als wir sie 3 Monate hatten, bei Vmax einen Kastanienast in die Lunge gespießt. Not-OP mit einer Woche Tierklinik. Sie hat das recht gut weg gesteckt und war nach 3 Monaten körperlich wieder fit. Trotzdem muss man das nicht unbedingt nochmal haben.