Wirklich unentdeckt bleiben ist glaube ich wirklich schwierig. Die meisten von uns übernachten ja doch eher an landschaftlich interessanten, naturnahen Orten - da ist selbst der runtergerockte T5.1 Kasten mit "Klempnerei Röhrich" Schriftzug drauf für jeden verdächtig. Und am Ende verrät es meistens, wie von
@Dunkelblau erwähnt, das Kennzeichen.
Ich habe an meinem Bus trotzdem bewusst auf der Fahrer-/Straßenseite und hinten gar keine Fenster und in der Schiebetür auch nur ein Glasschiebefenster statt Ausstellfenster. Die Thermomatten sind komplett schwarz und ich habe auch die Möglichkeit, sie hinter den Sitzen aufzuhängen, sodass die Scheiben vorn alle offen sind.
Es geht m.M.n. einfach darum, nicht mehr Platz, Lärm, Licht(!) und Unruhe zu erzeugen als ein nur parkendes Auto oder eben unbedingt notwendig.
Schönes Negativbeispiel: In den Vogesen letzten Herbst standen wir auf einem Parkplatz, der sehr versteckt hinter einem kleinen Dorf am Ende eines Tals liegt. Mit kleinen Weiden drum herum, beschattet von hohen Laubbäumen und mit Bach in direkter Nähe. Der Parkplatz wird sehr stark von Mountainbikern frequentiert, es wurden auch ein paar Feuerstellen eingerichtet (wirklich gut gemacht).
Anreiseabend: Ich komme grundsätzlich eher spät an Übernachtungsplätzen an, nach den Tages"gästen". Es steht noch ein anderer Kastenwagen aus Ö da, wir klären kurz wer wie stehen möchte und wie laut die Standheizungen sind. Alles ruhig, keine Lichter an, man guckt aus der Schiebetür in die Natur, fertig. Am nächsten Morgen gehts direkt früh auf die Bikes.
Nachmittag: Als wir am späten Nachmittag zurück zum Parkplatz kommen, ist er gerammelt voll, man kommt kaum noch zwischen den Autos durch. Es wurden Wagenburgen aus Sprintern gebaut, Campingmöbel stehen draußen, an mehreren Ecken läuft Musik. Abends gehen die Besitzer diverser vollausgestatteter Luxussprinter am Bach abwaschen, baden mit Seife etc.
Ich habe grundsätzlich weder etwas gegen Wagenburgen, Campingmöbel oder Musik, noch gegen Sprinter o.ä.. All das würde ich gerne auf einem Campingplatz sehen und mich daran beteiligen. Aber in der freien Natur... Auch fahre ich für meinen Teil einfach weiter, wenn ein Platz voll ist. Besitzer größerer Fahrzeuge müssten das eben öfter tun...
Einige Wochen später am selben Platz: Wir kommen wieder spät an, haben einen halben Tag biken und dann Weiterreise geplant und gehen daher früh ins Bett. Am anderen Ende des Parkplatzes steht ein anderer Bus, es brennt ein Feuer, wir lassen uns in Ruhe.
Am nächsten Morgen sind wir wieder zu erst wach und erkennen das Ausmaß des Camps am anderen Ende: Ein Cali, quer zur eigentlichen Parkrichtung, mit aufgebauter Markise. Es hängt ein riesiger Müllsack direkt an einer Infotafel neben dem Camp, überall stehen Möbel, hängen Wäscheleinen usw.. Die Besitzer schlafen noch, wir treffen uns erst am Nachmittag. Sie sind total verwundert, dass wir nur einen Tag bleiben, und schleppen weiter für das Abendliche Feuer Totholz aus dem Wald.
Auch das verstehe ich nur begrenzt. Wenn ich zu Bett gehe oder mich vom Bus entferne, räume ich
alles rein oder schmeiße es zumindest so aufs Dach, dass man es nicht mehr direkt sieht. Ich nehme auch kein Holz direkt aus dem Wald, wasche in Gewässern mit Seife oder campe mehrere Tage an einem Ort.
Bisher habe ich mit meinem Verhalten noch nirgends beim frei Übernachten Probleme gehabt, vom Balkan, über die Tatra, Pyrenäen bis zu den Lofoten.