starkes Ruckeln und Vibrationen aus Motrorraum ab ca. 1900U/min-> was kann die Ursache sein?

whizkaz

Jung-Mitglied
Ort
Koblenz
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
2004
Motor
TDI® 96 KW
Antrieb
Front
Hallo liebe Leute,

nachdem ich dachte mit dem Austausch der Antriebswelle meinem Bus (ca. 210t km Laufleistung) das Leben erfolgreich ein wenig verlängert zu haben, trat jetzt nach 1700km problemloser Autobahnfahrt wieder ein Defekt auf, dessen Ursachen anscheinend vielerelei Quelle haben können. Ich hatte gedacht, es könnte sich an der Welle etwas gelockert haben, aber die ausführende Werkstatt sagt, das wäre eine neue "Baustelle".

Ich bin gerade, als technisch nicht all zu versierter Laie, ziemlich verzweifelt: Es werden seitens der Werkstatt etliche Ansätze mit ziemlich ungewissen Kosten genannt und ich weiß nicht so recht, ob ich unser geliebtes "Häuschen auf Rädern", das uns in den letzten 8 Jahren viele tolle Momente ermöglicht hat, auf Dauer noch weiter erhalten soll/kann. Vielleicht kann mir ja jemand von euch, mit mehr Expertise als ich, weiter helfen, um zu einer Entscheidung zu finden, die ich später nicht bereue. Ein Verkauf des voll ausgebauten Bullis würde mir echt schwer fallen, ist aber evtl. auf Dauer wirtschaftlich die bessere Wahl? Ich weiß es nicht... Über Einschätzungen des im Folgenden beschriebenen Problems würde ich mich sehr freuen.

Beschreibung:
Es zeigt sich (insbesondere im Drehzahlbereich ab 1900 U/min und mehr) ein starkes Ruckeln, das auch im Innenraum und am Lenkrad zu spürbaren Vibrationen führt. Besonders gut spürbar bergauf. Wahrscheinlich temperaturabhängig (nur warm?). Muss ich noch prüfen und beobachten. Motor springt warm nach längerer Fahrt auch in letzter Zeit ungewohnt schlecht an.

Diese Arbeiten wurden (ohne Zusammenhang mit dem aktuellen Fehler) bereits gemacht:
2017​
Ladeluftschlauch zum Turbo erneuert
2017​
Austausch Turbolader (neu)
& AGR-Ventil gereinigt
2018​
Große Inspektion bei VW: 150 000km
Achsgelenke vorne neu, Auflage Federn hinten neu
Torsionselastische Kupplung & Freilauf getauscht: Klima & Lichtmaschine
2022​
neues MSG und neue Leitungen zum Gaspedalsensor verlegt
2024​
neue Antriebswelle + Ritzel

Vielen Dank vorab und beste Grüße!
 
wurden beide Antriebswellen erneuert?
 
Servus!
Abgesehen von den Antriebswellen hätte ich noch paar Ideen / Denkanstöße:

-Motorlager (aber eig nicht so wahrscheinlich, haben wir nicht oft)

-PDE Kabelbaum (kann dazu führen, dass sporadisch einzelne oder auch alle Zylinder zu wenig Diesel haben, geht gern mal recht früh kaputt)

-Kraftstoffversorgung generell: Dieselfilter gewechselt? Fördermenge / -druck von Vorförderpumpe und Tandempumpe okay?

-Was ist generell Sache mit Dichtungen der PDEs und dem Kopf? Springt er denn zuverlässig an?

-Ladedruckregelung? (eher unwahrscheinlich, passt auch nicht so ganz auf deine Beschreibung, aber: Ladedruckregelventil N75, muht das nach dem abstellen vom Motor? Und ist die VTG vom neuen Turbo freigängig?)

Seht mir bitte nach falls irgendwas nicht ganz stimmig ist, ich hab des nicht gelernt, fahr nur selber leidenschaftlich Bus und interessier mich für Technik. Generell wäre zur einfacheren Klärung auch ein Video, das das Auftreten vom Ruckeln zeigt, sehr hilfreich. Dann können wir hier besser helfen, auch einige wesentlich erfahrenere Mitglieder als ich.
Ich bin gerade, als technisch nicht all zu versierter Laie, ziemlich verzweifelt: Es werden seitens der Werkstatt etliche Ansätze mit ziemlich ungewissen Kosten genannt und ich weiß nicht so recht, ob ich unser geliebtes "Häuschen auf Rädern", das uns in den letzten 8 Jahren viele tolle Momente ermöglicht hat, auf Dauer noch weiter erhalten soll/kann. Vielleicht kann mir ja jemand von euch, mit mehr Expertise als ich, weiter helfen, um zu einer Entscheidung zu finden, die ich später nicht bereue. Ein Verkauf des voll ausgebauten Bullis würde mir echt schwer fallen, ist aber evtl. auf Dauer wirtschaftlich die bessere Wahl?
Nein, ich glaub nicht, dass es die bessere Wahl wäre, zu verkaufen. Emotional schon mal gar nicht bei nem lange Jahre gefahrenen Camper und auch wirtschaftlich nicht, da der ja individuell auf dich zugeschnitten ist und der Verkauf von nem defekten Fahrzeug sowieso nie des Geld für ein neues auch nur im Ansatz einbringt. Unter genau 2 Umständen würde ich über ein Ersetzen des Fahrzeugs nachdenken: Schäden an der Plasmabeschichtung der Zylinder und Schäden am Stirnradantrieb. Ersteres könnte theoretisch auch noch bei dir sein, ist aber unwahrscheinlich, weil’s eher selten kaputt geht, zweiteres passt überhaupt nicht zu deinem Problem. Normal ist der 2.5TDI imstande, um die 350-400tkm oder mehr zu schaffen ohne, dass diese Dinge kaputtgehen. Dafür kann zwar viel anderes sein, aber das kann man alles reparieren. Nur die beiden von mir beschriebenen Schäden sind nur durch Tausch des Motorblocks zu beheben, was entweder mindestens in Richtung 15.000€ kostet oder durch Mangel an Teilen gar nicht mehr geht. Alles andere aber kannst du machen, und bei einem gut gewarteten 2.5TDI mit erst 210tkm würd ich nicht erwarten, dass es wirklich viel weiter fehlt. Viel Erfolg bei der Reparatur und ich hoffe, wir können den Fehler noch besser eingrenzen :)
Viele Grüße
Fabi
 
Hallo Fabi,

vielen herzlichen Dank für deine Zeit und die Antwort(en). 🙂🙏

Ich habe mich jetzt entschieden nach einem Ölwechsel mit Hilfe der Tipps von dir und der Werkstatt erst einmal weiter zu beobachten, statt direkt Baugruppen zu reinigen/öffnen etc., in der Hoffnung die Fehlerursache dabei ein wenig klarer eingegerenzt zu bekommen. Mal davon abgesehen, bin ich auch (zumindest am Auto) kein Schrauber und müsste fast alles der Werkstatt überlassen, was bei so einem weiten Feld schnell teuer werden kann. 😞

Ein Tipp seitens der Werkstatt war VPower zu tanken und zu schauen, ob sich das Problem verändert. Die nächsten Schritte wären dort AGR-Sytstem, Kat und Tank/Spritzufuhr prüfen bzw. reinigen. Wenn das nicht hilft sollen die PDEs in Augenschein genommen werden.

Komischerweise ist das Problem heute [~50km gefahren (Autobahn/Landstraße)] dann nicht wieder aufgetreten?! Das letzte Mal, als es auftrat, war der Wagen allerdings auch vorher 750km gefahren und locker 11h am Stück (mit kleinen Pasuen) vorher an gewesen.

Wäre auch schwierig zu sagen, ob der Fehler nach einem Reparaturversuch behoben ist, da er anscheinend nicht mal eben reproduzierbar ist...🙄

-Was ist generell Sache mit Dichtungen der PDEs und dem Kopf? Springt er denn zuverlässig an?
Kalt funktioniert das eigentlich immer ganz gut (außer bei Miniusgraden, da dauerts schon manchmal etwas, bis er anspringt).
Warm nach längerer Autobahnfahrt, wenn er nur kurz aus war, braucht er seit ca. 1 Jahr komischerweise etwas länger. Sobald die Pause etwas länger war springt er gewohnt gut an.

-Kraftstoffversorgung generell: Dieselfilter gewechselt? Fördermenge / -druck von Vorförderpumpe und Tandempumpe okay?
Meines Wissens nach länger nicht gewechselt? Bei welcher Inspektion wäre das dran gewesen?
Zum Druck kann ich nichts sagen.

Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Macht er das nur bei Vollgas oder auch bei Teillast? In welcher Frequenz ist das Ruckeln? Also eher schon ein vibrieren oder "langsam". In jedem Gang oder nur den höheren?
 
Macht er das nur bei Vollgas oder auch bei Teillast? In welcher Frequenz ist das Ruckeln? Also eher schon ein vibrieren oder "langsam". In jedem Gang oder nur den höheren?
Auch bei Teillast. Das Ruckeln ist eher ein langsames Vibrieren, wie eine Unwucht. Es tritt in jedem Gang auf, allerdings unterschiedlich stark. Bilde mir ein, dass es im 3. Gang besonders deutlich war?
 
Tritt das Problem auch im Stand auf? Wurde der Wagen ausgelesen? ist das problem bei sehr hohen Drehzahlen wieder weg (stichwort resonanzen)?
 
Servus,
nix zu danken, wir wollen ja alle möglichst lang noch was von unseren alten Bussen haben :)
Die nächsten Schritte wären dort AGR-Sytstem, Kat und Tank/Spritzufuhr prüfen bzw. reinigen. Wenn das nicht hilft sollen die PDEs in Augenschein genommen werden.
Das ist von der Reihenfolge her sinnvoll, da die PDEs bei weitem das teuerste an der Sache sind.
Wäre auch schwierig zu sagen, ob der Fehler nach einem Reparaturversuch behoben ist, da er anscheinend nicht mal eben reproduzierbar ist...
Unter den Umständen macht Weiterfahren und beobachten tatsächlich auch erstmal Sinn, wobei man natürlich schon sukzessive bei ausreichendem Verdacht Bauteile prüfen und ggf ersetzen sollte. Gerade weil’s ein Camper ist, der wahrscheinlich ja auch mal ins Ausland soll. Wie viel Ärger ein größerer Defekt im Ausland verursachen kann, hab ich selber mal erfahren müssen und würde seither nicht mehr mit Bauteilen in zweifelhaftem Zustand mehrere tausend Kilometer fahren. Lieber vorher in Ordnung bringen.
Meines Wissens nach länger nicht gewechselt? Bei welcher Inspektion wäre das dran gewesen?
Ich hab da was im Kopf von 30tkm - 60tkm, Serviceheft hab ich grad leider nicht zur Hand. Ich hab bei meinem den Dieselfilter im Herbst tauschen lassen, da der schon so gute 30tkm drin war und ich in der Zwischenzeit zum Teil auch gepanschten Diesel und viel B7 Diesel getankt hatte. Mit Premiumdiesel, B0 oder HVO100 werden die 60tkm wahrscheinlich auch realistisch sein.
Zum Druck kann ich nichts sagen.
Die Drücke der Pumpen kann deine Werkstatt mal auslesen, mit VCDS geht des wohl. Gibt hier im Forum auch eine Liste von Mitgliedern nach Regionen, die des können.
Kalt funktioniert das eigentlich immer ganz gut (außer bei Miniusgraden, da dauerts schon manchmal etwas, bis er anspringt).
Warm nach längerer Autobahnfahrt, wenn er nur kurz aus war, braucht er seit ca. 1 Jahr komischerweise etwas länger. Sobald die Pause etwas länger war springt er gewohnt gut an.
Schlechtes Startverhalten ist halt schon auch ein klassisches Indiz für die PDEs. Dass die Düsen innerlich schon stark verschlissen sind, ist bei 210tkm noch nicht so wahrscheinlich, eher, dass sich die PDEs aufgrund von ihrer einseitigen Befestigung in den Zylinderkopf eingearbeitet haben. Wenn du alles andere ausgeschlossen hast und des mit den PDEs angehen solltest (hoffe ja eig nicht…), dann versuchs (wenn der Schaden nicht viel zu schlimm ist) aber erstmal mit neuen und dickeren Dichtringen und ggf. der Pumpe-Düse-Brücke (hier wenn dann wohl nur die von 07eins und selbst da streiten sich gegenwärtig die Gelehrten, ob die gut ist). Da kommt man mit irgendwas über 1000€ normal hin und hält bei vielen doch schon ne Weile. Macht aus meiner Sicht mehr Sinn, als gleich um die 4000€ in einen neuen Zylinderkopf zu versenken. Übrigens, was du mal versuchen kannst, ist den Bus bergab und bergauf zu parken. Bergab müsste er besser anspringen und umgekehrt. Das wär noch ein deutliches Indiz.
Und noch was, weil besonders der Warmstart schlecht is, könnte das mitm Starten auch am Anlasser oder dessen Kabel liegen. Hätte aber mit dem eigentlichen Problem, Ruckeln, nix zu tun und würd ich daher erstmal zurückstellen.
Es wurde die rechte Antriebswelle und das Gegenstück am Getriebe (Stummel/Ritzel) getauscht.
Was das Thema angeht, hab ich leider nicht wirklich Ahnung, wäre aber vielleicht schon noch zu prüfen, obs da ein Problem gibt.
Weiterhin viel Erfolg bei der Fehlersuche, aber das wird schon :)
(Off-Topic: Hab selber schon schlimmeres durch, ein hochfrequentes Pfeiffen / Jaulen zu finden, war letztlich ein von der Werkstatt verursachter Getriebeschaden, aber vermutet und geprüft wurde natürlich vorher alles andere. Zum Glück sind solche Erlebnisse nicht die Regel…)
Viele Grüße
Fabi
 
Ich hab da was im Kopf von 30tkm - 60tkm, Serviceheft hab ich grad leider nicht zur Hand. Ich hab bei meinem den Dieselfilter im Herbst tauschen lassen, da der schon so gute 30tkm drin war und ich in der Zwischenzeit zum Teil auch gepanschten Diesel und viel B7 Diesel getankt hatte. Mit Premiumdiesel, B0 oder HVO100 werden die 60tkm wahrscheinlich auch realistisch sein.

Lt. Servicetabelle (bis BJ. 2009) sind es alle 120000km. Sofern der Sprit DIN EN 590 entspricht (aka. hier in Deutschland). Ansonsten sind es 30000km.

Allgemein der Hinweis dass es sinnvoll ist sobald man am T5 etwas macht sich einmal bei VW Erwin alle Dokumente als PDF ziehen. Kostet keine 10 Euro :)
 
Der Spritfilter ist recht schnell und einfach selbst gewechselt. Wichtig ist jedoch einen Tester zu haben um die Kraftstoffpumpe mal 3-4 Minuten den neuen Filter vorfüllen zu lassen.
Müsste auch durch "Zündung an, Zündung aus" für ein paar Minuten am Stück gehen, habe ich aber selber auf diese art noch nicht gemacht.

Entsorgen kann man den zusammen mit der Restmenge Diesel (zumindest bei mir in der Gegend) bei der nächsten Schadstoffannahmestelle.
 
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