Solar auf dem SCA 194 Aufstelldach

TCamper

Top-Mitglied
Ort
Karlsruhe
Mein Auto
T5 Kombi
Erstzulassung
10/2010
Motor
TDI® 75 KW Euro 4 BRS
DPF
ab Werk
Getriebe
5-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Radio / Navi
RCD 310
Extras
Tempomat, Parksensoren hinten
Umbauten / Tuning
Aufstelldach SCA194, Drehkonsolen Aguti H210, Selfmade Camping-Ausbau
FIN
WV2ZZZ7HZBH036xxx
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HC
Normalerweise führe ich unsere Ausbaudokumentation ausschließlich in meinem Willkommensthread Jetzt kann's losgehen. Das Thema Solaranlage in Verbindung mit einem SCA 194 Aufstelldach scheint mir aber einen eigenen Thread wert zu sein. Im Vorfeld war es für mich sehr schwierig, im Netz Informationen zur Kabelführung zu finden. Daher könnte dieser Thread anderen Interessierten helfen, leichter an Fotos, Ideen und Informationen zu kommen.

Zuerst in Stichpunkten ein paar Infos zu unserem Bus und der bestehenden Elektroinstallation:
  • T5.2 Kombi mit 5 Sitzen, Aguti 510-Drehkonsolen unter den Vordersitzen
  • SCA 194 Aufstelldach
  • Wohnraum-/Zweitbatterie (Banner 59201 Running Bull AGM 92Ah) hinter der 2er-Sitzbank auf Höhe der C-Säule
  • 12V-Verteiler für Licht, USB-Anschlüsse, Pumpe und Kompressorkühlbox auf der Fahrerseite am hinteren Radkasten. (Bild)
  • Außenanschluss (Speakon) für eine Solartasche (AUKEY 100W) an der linken D-Säule (Bild).
  • 60A Laderegler von Samoleus (Link) als Ersatz für den defekten eingebauten Regler der Solartasche.
Wir hatten im letztjährigen Urlaub ein paarmal die Situation, dass die Batterie trotz der Solartasche stark entladen wurde. Unser Reiseprofil ist meistens so, dass wir ca. eine Stunde fahren und dann drei Nächte an einem Platz bleiben. Die Lichtmaschine kann die Batterie also nicht immer vollständig laden. Den restlichen Bedarf müssen wir über Solarpanels decken, weil wir keine 230V-Einspeisung haben. Da der Ertrag der Solartasche nicht immer ganz gereicht hat, soll sie in Zukunft durch zwei 100WP-Semiflex-Panels ergänzt werden.

Das hier sind die wichtigsten Positionen meiner Einkaufsliste:
2x GreenAkku Semi-Flexibles Solarmodul ETFE Marine Monokristallin 100Wp (Link). Die Module sind praktisch Noname. Auf der Rückseite steht Solarfam, eine Firma aus den Niederlanden mit Produktion in Jiangsu, China. Das Modell heißt SZ-100-33MFE. Hier ein paar technische Daten vom Aufkleber auf der Rückseite des Panels (in Klammern die Werte von der GreenAkku-Webseite):
  • Pmax: 100 W
  • Impp: 5.99 A (5,49 A)
  • Vmpp: 16.7 V (18.2 V)
  • Voc: 19.7 V (21,5 V)
  • Isc: 6.51 A (4,8 A)
  • Maße: 515x1225x3mm (520x1225x3mm)
  • Arbeitstemp.: -40°C - +85°C
Verklebt werden die Panels mit DEKAsyl MS-5 Kraftkleber (Link). Dabei möchte ich dem Aufklebekonzept von GreenAkku folgen:
Also mehrere Linien aus Kleber bilden, in die M6er-Muttern als Abstandhalter eingedrückt werden. Das Panel wird dabei nicht verfugt, wenn ich das richtig verstanden habe. Somit kann heiße Luft unterhalb des Panels entweichen und es bildet sich kein Hitzestau.

Victron SmartSolar MPPT 100/20 Solarladeregler mit eingebautem Bluetooth (Link). Der Regler macht auf mich einen guten und wertig verarbeiteten Eindruck. Wichtig war mir, dass ich nicht noch ein zusätzliches Gerät für die Anbindung ans Smartphone brauche.

Zum Verkabeln der Panels nutze ich 4mm²-Kabel für den Einsatz in Fahrzeugen.

Gestern habe ich die Panels einmal probehalber aufs Dach gelegt und den Regler angeschlossen.
Medium 28681 anzeigenDer Laderegler soll seinen Platz neben meinem Elektroverteiler (Bild) erhalten. Der Weg der Kabel von den Panels zum Regler wird so erfolgen:
  • Am hinteren Ende der Dachschale im Bereich des Überstands (also außerhalb des Zeltbalgs) durch zwei 8mm² große Löcher.
  • Durch den Klettverschluss des Zeltbalgs (hinten mittig) ins Zeltinnere.
  • Durch zwei 8mm² große Löcher in der GFK-Verkleidung des Aufstelldachrahmens (dort sind zwei Vertiefungen hinten links) und dem Rand des Original-Blechdachs. Die größere Vertiefung "trifft" am inneren Rand auf der Unterseite genau ein frei zugängliches Stück Blech unter der Deckenverkleidung.
  • Im Inneren der D-Säule nach unten bis hinter die hintere linke Seitenverkleidung.
  • Durch ein Loch in der Seitenverkleidung zum Laderegler.
Medium 28696 anzeigenMedium 28695 anzeigen
Bei nächster Gelegenheit werde ich den Laderegler an der linken hinteren Seitenverkleidung befestigen. Bei der provisorischen Verkabelung ist mir aufgefallen, dass ich für die Kabel dort zwingend eine Zugentlastung brauche. Mal schauen, ob ich da morgen etwas adäquates im Baumarkt finde. Das Aufkleben der Panels erledige ich, sobald das Wetter für eine Weile stabil ist.
 
Medium 28975 anzeigen
Am Wochenende haben wir die Solarmodule aufgeklebt und die Kabel verlegt. Je Modul haben wir etwas mehr als eine Kartusche Dekasyl MS-5 gebraucht. Mit dem Kleber haben wir für jedes Modul sieben horizontale Würste gespritzt und in diese je fünf M6-Stoppmuttern gedrückt. Die Module sind an den langen Seiten nicht verfugt, damit die heiße Luft entweichen kann und die Module besser gekühlt werden.

Medium 29071 anzeigenMedium 29072 anzeigenMedium 29073 anzeigen
Die Position der Module haben wir so gewählt, dass die Anschlussboxen direkt am Dachüberstand sitzen und die Kabel direkt nach unten geführt werden können. Außerdem haben wir ein paar Zentimeter Abstand zwischen den Modulen gelassen, falls mal eines der beiden wieder demontiert werden müsste.

Unter der Dachkante werden die Kabel der Solarmodule zuerst mit zwei Y-Steckern zusammengeführt und dann geht ein Kabelpaar durch den Klettverschluss des Zeltbalgs nach innen. Zum Sortieren der Kabel kann ich Vlies-Gewebeband empfehlen. (http://goo.gl/MqK5H1)
Leider haben sich einige meiner Kabelklemmen (wie zu erwarten war) wieder verabschiedet. Die klebe ich am Freitag nochmal ordentlich fest. Dann folgen auch noch mehr Bilder.
 
Danke! Gerne noch mehr Bilder dann. Super Sache
 
Mal ein erster Erfahrungsbericht nach zwei Wochen auf Sardinien:

Es war recht häufig bewölkt. Unsere Übernachtungsplätze waren durchgehend unter Bäumen, meistens im Pinienwald. Tagsüber stand der Bus aber auch mal am Strandparkplatz in der Sonne. Die Kühlbox war durchgehend auf 2 °C eingestellt. Laut CTEK Battery Sense war die Batterie jeden Tag schon am Vormittag bei 100%. Nur nachts gab es mal einen "Einbruch" auf rund 85%. Im Vergleich zu unserer vorherigen Lösung mit der Solartasche ist das ein Quantensprung. Wir müssen uns eigentlich gar keine Gedanken mehr über das Thema Strom machen. Auch die Kontrolle des Ladestands ist eigentlich unnötig.
 
Danke für den Bericht! Ich habe mich daran orientiert und auch die 100Wp Module von Greenakku verbaut. Da ich den langen Radstand habe, konnte ich die Module hintereinander montieren und habe so eine Seite frei für Surfbretter etc. Zudem habe ich die Dachschale nicht angebohrt und die Kabel oben auf dem Dach verlegt. Vielleicht hilft es ja jemandem, der gerade auf der Suche nach einer geeignete Lösung ist.

Viele Grüße
Robert
 

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Hallo Leute,

Oft liest man über die Problematik, semiflexible Module auf Aufstelldächern hätten nach einiger Zeit den Geist aufgegeben, da unsere Dächer ja nun auch eine gewisse Flexibilität hätten. Wenn ich nun sehe, dass eure Module eine Aluplatte dahinter haben, kommt die Frage auf, ob es bei auch auch Ausfälle gab?

Danke,

Jens
 
Hallo TCamper,

ich habe auch ein SCA 194 Aufstelldach und plane, eine Solaranlage nachzurüsten. Deshalb habe ich noch eine Frage zu deiner Kabelführung am Zeltbalg, die kann ich auf den Fotos nicht nachvollziehen.

Auf dem Foto "Kabelführung im Aufstelldach" vom 3. Mrz 2019 kommt das Kabel am unteren Ende des Klettverschlusses in den Innenraum, aber auf dem Foto von aussen "Solaranlage 1" vom 27. Mrz 2019 ist nicht zu sehen, dass das Kabel von der Dachschale nach unter geführt ist (was aber sein müsste, wenn das Kabel am unteren Ende des Klettverschlusses in den Innenraum geführt ist).
Da man ja auch berücksichtigen sollte, wie das Kabel beim Einklappen des Daches geknickt wird, möchte ich dich bittten, deine Kabelführung an dieser Stelle nochmal genauer zu beschreiben (gerne auch mit einem weitern Foto).

Viele Dank im Voraus und viele Grüße,
Andreas
 
Hallo Andreas,

in meiner Galerie sind noch ein paar Bilder mehr. Hier siehst du nochmal, wie das Kabel durch den Klettverschluss des Zeltbalgs geführt wird:


Letztlich habe ich es einfach nur etwa in der Mitte durch den Klettverschluss gesteckt und dann ausprobiert, was beim Öffnen und Schließen des Daches passiert. Es knickt nicht, sondern legt sich in einer kleinen Schlaufe flach unter die Dachschale.

Viele Grüße
TCamper
 
A
Vielen Dank, damit löst sich mein Knoten 😊
 
Hallo Zusammen,

ich habe auch selbst die Erfahrung des überhitzenden PV Moduls gemacht. Das erste Modul hatte ich ohne nennenswerten Abstand mit SABATACK 750 auf das SCA Dach geklebt. Nach einem Jahr war das Modul hin. Ich konnte keine mechanische Einwirkung feststellen und so kam ich darauf, dass es den Hitzetod gestorben war. Das defekte Modul habe ich in 5 Std Schneidarbeit mit dem Teppichmesser vom Dach entfernt. Besser wäre wohl ein Schneiddraht gewesen den die Werkstatt fürs Rausschneiden der Windschutzscheibe nutzt...
Das neue Modul habe ich mit 4mm Abstand (Kunststoffplättchen zur Fenstermontage) verklebt, allerding habe ich aussen herum keine Öffnungen gelassen, da sich wie im Video erklärt bei schneller Fahrt der Fahrtwind darunter staut und vermutlich auch viel Dreck sich darunter ansammelt. Bisher hält das Modul 2 Jahre.

VG,
Ronny
 
Ich zermalme mir auch gerade den Kopf, wie das Ankleben von Solarzellen am nachträglich eingebauten Aufstelldach wohl am besten klappt. Euch allen schon mal Danke für Eure Erfahrungsberichte. Leider liest man ja immer wieder dass die verklebten Module schnell mal den Geist aufgeben, und dann darf man Stunden damit verbringen, das Teil wieder vom Dach zu bringen. Viel Glück bei der "verlustfreien" Demontage, wenn man vielleicht auch noch vor hat, das Panel dem Verkäufer zur Garantieüberprüfung zu schicken.

Nun hab ich mit viel Interesse Euren Ansatz gelesen, Abstandshalter zu verwenden. Positiv ist da sicherlich die Hinterlüftung, wie schaut's denn mit dem ganzen Dreck aus der sich da im Spalt ansammeln kann?
Einen wirklich sehr interessanten Beitrag hab ich auf einen Womo-Forum gelesen, ich kopier Euch den am besten mal ein, denn der beschreibt warum die geklebten Module schnell den Geist aufgeben. Wie ist Eure Meinung dazu?

"… Wer lange Freude an seinem flexiblen Solarpanel haben möchte, verklebt diese unbedingt vollflächig. Der Kleber muss mit einem Zahnspachtel mit kleinen Zähnen gleichmässig und vollflächig verteilt werden. So wie beim Fliesen legen. Nur so werden Lufteinschlüsse vermieden, die sich bei hohen Temperaturen ausdehnen und die Zellen, bzw. die filigranen Kontaktstreifen beschädigen. Jedes Luftpolster wölbt das Panel bei Hitze an der Stelle hoch und zerrt an den Zellen und Kontaktstreifen. Die Zellen bekommen Mikrobrüche, die kaum sichtbar sind und teilweise reissen die Kontaktstreifen. Das erklärt im übrigen auch die Tatsache, dass viele defekte Panel nur bei gemässigten Temperaturen funktionieren, bei Hitze aber nicht oder schlechter. Das Material dehnt sich bei Hitze aus und die gerissenen Kontaktstreifen verlieren den Kontakt. Bei vollflächig verklebten Panel erfolgt eine gleichmässige Ausdehnung, wo dies eben nicht passieren kann. Also Vollflächig verkleben um Lufteinschlüsse und punktuelle, ungleichmässige Materialausdehnung zu vermeiden. Dann halten diese ewig. Flexible Solarpanel sind nicht so schlecht wie ihr Ruf, das kann ich euch aus Erfahrung sagen …"

Da wir selten mehr als 2 Tage (im Schatten) stehen sondern im Urlaub viel unterwegs sind (wo dann die Module Ihren Job machen können), bin ich von den Faltmodulen abgekommen, die noch dazu heiß begehrt sind und manchmal einfach verschwinden. Strom wird bei mir in einer EcoFlow gespeichert die ich auch anderweitig beruflich verwende.
 
Ich habe an 2 Verschiedenen Fahrzeugen Bitumenklebeband aus dem Dachdeckerbereich verwendet und unter das Modul eine Trennlage (Deltamax) gelegt...Erste Modul hielt 5 Jahre (und jetzt nach 7a beim Nachbesitzer offenbar immer noch)
Das 2. ist jetzt im 2. Jahr auch ohne Ausfall.....

Ich werde das wieder so machen, nur das ich vom Alukaschierten Bitumen auf ein schwarzes PE Dachdecker- Klebeband wechsele. Die Alu Kaschierung auf dem Bitumen war nicht sonderlich resistent.

Mit dem Klebeband konnte ich auch gleich die Dachdurchführung der Kabel dauerhaft dicht überkleben....

Eine Jährliche Kontrolle hab ich gemacht und gelegentlich auch ein Stück Band getauscht. Im Gegensatz zum Sika bekommt man es mit Cutter und Kunstoffspachtel ganz gut ab.....

Über Schönheit des ganzen reden wir mal nicht...... die Lösung kann mit den verdeckten Verklebungen optisch nicht mithalten.
Wichtig waren mir aber in Summe die praktischen Vorteile
 
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