CaliforniaGypsy
Top-Mitglied
- Ort
- Augsburg
- Mein Auto
- T5 California
- Erstzulassung
- 01.09.2011
- Motor
- TDI® 132 KW
- DPF
- ab Werk
- Motortuning
- Nein
- Getriebe
- DSG®
- Antrieb
- 4motion
- Ausstattungslinie
- Comfortline
- Radio / Navi
- RNS 510+Dynaudio
- Extras
- All Inclusive
- Umbauten / Tuning
- Goldschmitt 4-Kanal Luftfahrwerk. California Möbel: Weiß, Hochglanzlackiert (Unikat, Original VWN).
- FIN
- WV2ZZZ7HZCH02****
- Typenbezeichnung (z.B. 7H)
- 0603 AQR 7ECW49 California Europe
Teil 1: Norwegen
Geld:
Die Norweger sind dem Euro Raum nicht beigetreten, weshalb man in den Genuss eines schon fast verlernten europäischen Reisegefühls kommt … Urlaub = Währungsumtausch.
Die norwegische Krone, Währung eines nicht nur durch das Nordseeöl prosperierenden Staates, ist denn auch deutlich werthaltiger wie der Euro (zumindest wenn man den Wechselkurs mit dem Dollar vergleicht) und allein deshalb ist das Leben in Norwegen weitestgehend teurer als die Alltagsexistenz im neuen europäischen Armenstaat Deutschland. 8 Kronen = 1 Euro … ganz grob.
Viel Bares muss man nicht eintauschen, denn überall werden Kreditkarten, zumindest die von Visa und Mastercard akzeptiert. Aber Vorsicht ist geboten, denn zum einen wird die EC-Karte (Maestro) nur an den wenigsten Geldautomaten (ATM), aber kaum im Kaufhaus, etc. akzeptiert. Zum anderen benötigt man beim Tanken neben der Kreditkarte auch die dazugehörende PIN, welchen man in Deutschland, USA, etc. ja nur zum unendlich teuren Bargeld Beschaffen benötigt und deshalb vielleicht bereits „vergessen“ hat. Notfalls reicht zur Karte auch die Vorlage eines Lichtbildausweises, sonst heißt es mit NOK bezahlen, oder man ist um ein Problem reicher.
Essen & Trinken:
Norwegen soll diesbezüglich sehr teuer sein, aber auch dies ist relativ.
Bier und Zigaretten kosten ein Vermögen. Wein gibt’s schon ab 69,00 NOK (0.75l), zumeist so um die 100,00 NOK, das ist bezahlbar, zumindest wenn man auch in Deutschland mal eine Flasche um die 10,00 Euro kauft (so findet man dann in Norwegen häufig die gleichen Markennamen auf den Flaschen, wie in Deutschland). Sekt und Champagner sind sogar deutlich günstiger als in Deutschland und deshalb Topseller in den zum Alkoholverkauf (>3,5%) autorisierten System Bolagets.
Ein Beispiel: Im ansonsten lieblichen, ruhigen Hafenstädtchen Smögen (liegt allerdings in Schweden) findet sich im Sommer ein lustiges, lautes, sehr junges, anscheinend aber gutbetuchtes Partyvölkchen auf seinen Motor- und Segelyachten ein. Aus der Beschaulichkeit wird Party Feeling pur. Getrunken wird in rauhen Mengen, und nur vom Feinsten … Moet Chandon und Veuve Cliquot in Magnum Flaschen ohne Ende, Bier Fehlanzeige … Key West zum Beginn der US-Sommersemesterferien – eben auf Norwegisch.
Auf den ersten Blick ernährt sich der Norweger ausschließlich von Fastfood, neben Mc Donalds und Burger King, gibt es hunderte anderer Möglichkeiten alles erdenklich mögliche auf die Schnelle zum Essen zu bekommen. Die Qualität ist nicht überragend, der Preis bezahlbar.
Der dänische Hotdog hat über die Hotdog Welthauptstadt Chicago (oder war es umgekehrt) auch den Weg nach Norwegen gefunden und wird mit gerösteten Zwiebeln, Relish (kleingehackter Gurke), viel Mayonnaise und noch mehr Senf und Ketchup, oder in der minimal Version ohne Alles allenthalben angeboten.
Auf den zweiten Blick findet man dann doch den Weg in eins der häufig gut versteckten Restaurants, dort wird dem geneigten Gast dann neben internationaler Küche, auch traditionelle norwegische Küche angeboten. Diese wiederum hat mehr zu bieten als Elchragout und Rentiersteak, oder Lachs und Dorsch, aber in jedem Fall wird man so seine 60,00 bis weit über 120,00 Euro los (zu zweit, mit Wein), aber das Bezahlen wir inzwischen auch in Deutschland beim Italiener um die Ecke und wer in Bergen im Gourmet Restaurant, untergebracht in einem zum Weltkulturerbe gehörenden, gut restaurierten Altstadtteil hinter der berühmten (aber sehr kurzen) Bergener Hafenfront (nur 17 „alte“ Häuser vornehmlich für die Postkartenmotive in der Hurtigruten und Norwegen Werbung) zu Speisen gedenkt, der knackt schon mal die 160,00 Euro … aber auf vergleichbarem Küchen-Niveau ist auch das der Deutschlandpreis.
Reisen:
Die Anreise gelingt über Land (durchgehend), oder über eine Unzahl an Fährverbindungen. Es wird aber empfohlen die Fährstrecke von Deutschland nach Norwegen (und zurück) vorab zu reservieren.
Wir hatten eigentlich beabsichtigt die Strecke Varssefeld (NL, VB-Airsuspension die Dritte) auf eigener Achse bis Oslo zu bewältigen, haben dann aber doch noch umdisponiert - nach dem letzten Check In (12:30 Uhr), selbst um 13:10 Uhr haben wir den letzten Platz nebst Last Minute Luxussuite auf der Color Magic ab Kiel (täglich 14:00 Uhr) nach Oslo erwischt.
Innerhalb Norwegens wechselt man häufig direkt von der Bundesstraße (z.B. E39 von Stavanger nach Bergen) von der Straße auf die Fähre, im Kern vollkommen problemlos, keine Reservierung nötig, oder machbar, Vmax der Fähren so um die 25-36km/h, aber man muss zusätzlich mit Wartezeiten von 15 bis 60 Minuten rechnen.
Auch sollte man aktuelle Karten dabei haben, denn so manche Fährstrecke ist inzwischen einem Tunnel gewichen (da fährt man dann eben mal im Tunnel 5,5km bergab (6% Steigung) um dann wieder nach der unterirdischen (und unterseeischen) Talsohle bei 8% Steigung den Berg auf Normal 0 (Meeresniveau) zu erklimmen.
Auch so manch anderen Tunnel kannte die V4 Version der VWN Navi DVD nicht, aber immerhin kannte diese „unseren“ längsten Tunnelabschnitt bei Godewangen (liegt nicht im Allgäu) der mit 26,4km Länge ohne Notröhre, schon geeignet ist Erinnerungen an Montblanc Tunnelbrände ins Bewusstsein zu fördern, weshalb man –ansonsten weniger Angst beherrscht – dennoch lieber etwas mehr Abstand zum Vordermann belässt.
Wer in Deutschland für Autobahn und Schnellstraße mit einem Reisedurchschnitt von 100km/h - und auf Landstraßen mit 80km/h - zu rechnen gewohnt ist, der sollte sich für seine Streckenplanung in Norwegen eher auf 60-70km/k (Autobahnen/Schnellstraßen) und 40-60km/h auf Bundesstraßen einstellen.
Hintergrund:Im sommerlichen Süden sind die Straßen zwar zumeist gut bis sehr gut, aber es gibt mehr Staus wie auf der A8 bei Ferienbeginn, viele ölfinanzierte Baustellen, Fährstrecken und eingebremste Tunnelabschnitte, und … geduldige, langsam bummelnde Autofahrer ohne Ende. Die Vmax auf fast allen Autobahnabschnitten auf unserer Strecke betrug 90km/h. Wer da - nur zum Überholen - mal mit 110km/h anrollt, der wird schon auffällig.
Weiter im Norden werden die Straßen schlechter und selbst eine E18 wird manchmal so eng, dass man schon mal eine halbe Ewigkeit hinter einem Holztruck mit einer Vmax von 50km/h. trödelt.
Die Tempolimits tun ein Übriges. Vorteil: man genießt die Fahrt, den Ausblick auf die teilweise atemberaubende Umgebung, den geringen Verbrauch (1.640km mit 8.4l im Durchschnitt, 128KW, 4-Motion, 2999kg ZGG) und die Schrecksekunde, wenn man ausreichend eingelullt irgendetwas übersieht, was aber selten zu Schäden führt – wir haben erst wieder in Deutschland Unfälle gesehen … in Skandinavien Fehlanzeige.
Übernachten:
Wildcampen ist in Norwegen verboten.
In den dichter besiedelten Gebieten wird dies inzwischen auch überwacht. Die Polizei soll konsequent und rigoros „ahnungslose“ Camper wecken und dann des Nächtens eingehend kontrollieren und zur Weiterfahrt auffordern.
Hintergrund: Deutsche Arbeitslose – besonders aus dem Großraum Leipzig, Berlin und dem Land Mecklenburg-Vorpommern machen sich scharenweise nach Norwegen auf, campen monatelang wahllos und wild (um Geld zu sparen) in der Umgebung der größeren Städte, und das keineswegs zu Urlaubszwecken, sondern auf Arbeitssuche.
Zwei Campingplatzbetreiber berichteten von der alternativen Version für deutsche Gastarbeiter auf Jobsuche … sie campten für mehrere Monate auf Ihren Plätzen und bezahlten Ihren Stellplatz über Arbeitsleistung. Originalton: Die deutschen sind gut ausgebildete Handwerker, arbeiten korrekt und im Vergleich zu Gastarbeitern aus Estland, oder Lettland sehr effektiv. Unsere Sanitärraume haben deutsche Estrich- und Fliesenleger in einem 1/5 der Zeit der lettischen Kollegen zu 1/3 des Preises norwegischer Handwerker erledigt … super Qualität, super Preis, was will man mehr.
Die gute Nachricht: Deutsche arbeiten gut und günstig; die schlechte Nachricht: Auf die deutschen Gastarbeiter wartet heute keiner, keine roten Teppiche, keine Blaskapelle am Bahnsteig, kein Begrüßungskomitee der örtlichen Wirtschaft, wie wir dies einst den türkischen und italienischen Gastarbeitern zu Zeiten des Deutschen Wirtschaftswunders boten um Sie für ihre neue Heimat einzunehmen. Da sprach man noch nicht von Immigrationshintergrund, aber dafür können wir jetzt als Emmigrationsdeutsche immerhin mit Privatsender Unterstützung orientierungs- und häufig mehr sinnlos als erfolgsversprechend auf Arbeitssuche im Ausland gehen.
Die Campingplätze in Norwegen erreichen nicht die Qualität derer in Holland, oder Dänemark. Nicht nur die Vorstädte und Stadtzentren sind in Norwegen etwas „ungepflegter“ als in den anderen Skandinavischen Ländern, auch die Campingplätze sind „anders“.
Ich weiß … Holland, ähm … die Niederlande gehören nicht zu Skandinavien, sondern zu den Beneluxstaaten, aber aus der bayerischen Perspektive kommt man da schon einmal durcheinander … sorry.
Zum einen stellt man sich - oft stromlos– fast wahllos – kreuz und quer, und die Geruchsbelästigung aus den Toiletten spricht auch nicht immer gegen das Mitführen von Sagrotan. Dennoch… auch hier gibt es Juwelen und einige haben wir dann auch gefunden. Zum anderen sind selbst die schönsten Plätze an der Küste auch im Sommer immer noch bereit einen Überraschungsgast – zumindest mit einem kleinen Cali – auch noch um 22:00 Uhr aufzunehmen.
In Schweden und Dänemark blieb uns später – ohne Reservierung und Sagrotan im Gepäck, oft nur die zweite Wahl. In Schweden immerhin das Jedermannsrecht (nicht auf Privatgrund), aber in Dänemark dann sogar nur die Dritte Wahl.
Die deutschen Camping- und Stellplatzführer (ADAC, DCC, etc.) kann man übrigens allesamt in Skandinavien vergessen. Insbesondere die Norweger wollen wohl von Gebühren für, und Werbung in diesen vermeintlich neutralen Führern Nichts wissen, also fehlen gerade die schönsten Plätze. Man sollte unbedingt einen norwegischen Führer kaufen, auch wenn man kein Wort norwegisch versteht, anhand der Piktogramme und Bilder findet man seinen Platz. Wir haben das diesmal leider zu spät kapiert.
Für heute erst einmal ein paar Fotos von der „Anreise“ … Fotos von Oslo, der Südküste Norwegens, Christiansund, Stavanger und Bergen dann später …
in jedem Fall geht es weiter über Norwegen, Schweden und Dänemark, demnächst.
Solong
Gypsy
Geld:
Die Norweger sind dem Euro Raum nicht beigetreten, weshalb man in den Genuss eines schon fast verlernten europäischen Reisegefühls kommt … Urlaub = Währungsumtausch.
Die norwegische Krone, Währung eines nicht nur durch das Nordseeöl prosperierenden Staates, ist denn auch deutlich werthaltiger wie der Euro (zumindest wenn man den Wechselkurs mit dem Dollar vergleicht) und allein deshalb ist das Leben in Norwegen weitestgehend teurer als die Alltagsexistenz im neuen europäischen Armenstaat Deutschland. 8 Kronen = 1 Euro … ganz grob.
Viel Bares muss man nicht eintauschen, denn überall werden Kreditkarten, zumindest die von Visa und Mastercard akzeptiert. Aber Vorsicht ist geboten, denn zum einen wird die EC-Karte (Maestro) nur an den wenigsten Geldautomaten (ATM), aber kaum im Kaufhaus, etc. akzeptiert. Zum anderen benötigt man beim Tanken neben der Kreditkarte auch die dazugehörende PIN, welchen man in Deutschland, USA, etc. ja nur zum unendlich teuren Bargeld Beschaffen benötigt und deshalb vielleicht bereits „vergessen“ hat. Notfalls reicht zur Karte auch die Vorlage eines Lichtbildausweises, sonst heißt es mit NOK bezahlen, oder man ist um ein Problem reicher.
Essen & Trinken:
Norwegen soll diesbezüglich sehr teuer sein, aber auch dies ist relativ.
Bier und Zigaretten kosten ein Vermögen. Wein gibt’s schon ab 69,00 NOK (0.75l), zumeist so um die 100,00 NOK, das ist bezahlbar, zumindest wenn man auch in Deutschland mal eine Flasche um die 10,00 Euro kauft (so findet man dann in Norwegen häufig die gleichen Markennamen auf den Flaschen, wie in Deutschland). Sekt und Champagner sind sogar deutlich günstiger als in Deutschland und deshalb Topseller in den zum Alkoholverkauf (>3,5%) autorisierten System Bolagets.
Ein Beispiel: Im ansonsten lieblichen, ruhigen Hafenstädtchen Smögen (liegt allerdings in Schweden) findet sich im Sommer ein lustiges, lautes, sehr junges, anscheinend aber gutbetuchtes Partyvölkchen auf seinen Motor- und Segelyachten ein. Aus der Beschaulichkeit wird Party Feeling pur. Getrunken wird in rauhen Mengen, und nur vom Feinsten … Moet Chandon und Veuve Cliquot in Magnum Flaschen ohne Ende, Bier Fehlanzeige … Key West zum Beginn der US-Sommersemesterferien – eben auf Norwegisch.
Auf den ersten Blick ernährt sich der Norweger ausschließlich von Fastfood, neben Mc Donalds und Burger King, gibt es hunderte anderer Möglichkeiten alles erdenklich mögliche auf die Schnelle zum Essen zu bekommen. Die Qualität ist nicht überragend, der Preis bezahlbar.
Der dänische Hotdog hat über die Hotdog Welthauptstadt Chicago (oder war es umgekehrt) auch den Weg nach Norwegen gefunden und wird mit gerösteten Zwiebeln, Relish (kleingehackter Gurke), viel Mayonnaise und noch mehr Senf und Ketchup, oder in der minimal Version ohne Alles allenthalben angeboten.
Auf den zweiten Blick findet man dann doch den Weg in eins der häufig gut versteckten Restaurants, dort wird dem geneigten Gast dann neben internationaler Küche, auch traditionelle norwegische Küche angeboten. Diese wiederum hat mehr zu bieten als Elchragout und Rentiersteak, oder Lachs und Dorsch, aber in jedem Fall wird man so seine 60,00 bis weit über 120,00 Euro los (zu zweit, mit Wein), aber das Bezahlen wir inzwischen auch in Deutschland beim Italiener um die Ecke und wer in Bergen im Gourmet Restaurant, untergebracht in einem zum Weltkulturerbe gehörenden, gut restaurierten Altstadtteil hinter der berühmten (aber sehr kurzen) Bergener Hafenfront (nur 17 „alte“ Häuser vornehmlich für die Postkartenmotive in der Hurtigruten und Norwegen Werbung) zu Speisen gedenkt, der knackt schon mal die 160,00 Euro … aber auf vergleichbarem Küchen-Niveau ist auch das der Deutschlandpreis.
Reisen:
Die Anreise gelingt über Land (durchgehend), oder über eine Unzahl an Fährverbindungen. Es wird aber empfohlen die Fährstrecke von Deutschland nach Norwegen (und zurück) vorab zu reservieren.
Wir hatten eigentlich beabsichtigt die Strecke Varssefeld (NL, VB-Airsuspension die Dritte) auf eigener Achse bis Oslo zu bewältigen, haben dann aber doch noch umdisponiert - nach dem letzten Check In (12:30 Uhr), selbst um 13:10 Uhr haben wir den letzten Platz nebst Last Minute Luxussuite auf der Color Magic ab Kiel (täglich 14:00 Uhr) nach Oslo erwischt.
Innerhalb Norwegens wechselt man häufig direkt von der Bundesstraße (z.B. E39 von Stavanger nach Bergen) von der Straße auf die Fähre, im Kern vollkommen problemlos, keine Reservierung nötig, oder machbar, Vmax der Fähren so um die 25-36km/h, aber man muss zusätzlich mit Wartezeiten von 15 bis 60 Minuten rechnen.
Auch sollte man aktuelle Karten dabei haben, denn so manche Fährstrecke ist inzwischen einem Tunnel gewichen (da fährt man dann eben mal im Tunnel 5,5km bergab (6% Steigung) um dann wieder nach der unterirdischen (und unterseeischen) Talsohle bei 8% Steigung den Berg auf Normal 0 (Meeresniveau) zu erklimmen.
Auch so manch anderen Tunnel kannte die V4 Version der VWN Navi DVD nicht, aber immerhin kannte diese „unseren“ längsten Tunnelabschnitt bei Godewangen (liegt nicht im Allgäu) der mit 26,4km Länge ohne Notröhre, schon geeignet ist Erinnerungen an Montblanc Tunnelbrände ins Bewusstsein zu fördern, weshalb man –ansonsten weniger Angst beherrscht – dennoch lieber etwas mehr Abstand zum Vordermann belässt.
Wer in Deutschland für Autobahn und Schnellstraße mit einem Reisedurchschnitt von 100km/h - und auf Landstraßen mit 80km/h - zu rechnen gewohnt ist, der sollte sich für seine Streckenplanung in Norwegen eher auf 60-70km/k (Autobahnen/Schnellstraßen) und 40-60km/h auf Bundesstraßen einstellen.
Hintergrund:Im sommerlichen Süden sind die Straßen zwar zumeist gut bis sehr gut, aber es gibt mehr Staus wie auf der A8 bei Ferienbeginn, viele ölfinanzierte Baustellen, Fährstrecken und eingebremste Tunnelabschnitte, und … geduldige, langsam bummelnde Autofahrer ohne Ende. Die Vmax auf fast allen Autobahnabschnitten auf unserer Strecke betrug 90km/h. Wer da - nur zum Überholen - mal mit 110km/h anrollt, der wird schon auffällig.
Weiter im Norden werden die Straßen schlechter und selbst eine E18 wird manchmal so eng, dass man schon mal eine halbe Ewigkeit hinter einem Holztruck mit einer Vmax von 50km/h. trödelt.
Die Tempolimits tun ein Übriges. Vorteil: man genießt die Fahrt, den Ausblick auf die teilweise atemberaubende Umgebung, den geringen Verbrauch (1.640km mit 8.4l im Durchschnitt, 128KW, 4-Motion, 2999kg ZGG) und die Schrecksekunde, wenn man ausreichend eingelullt irgendetwas übersieht, was aber selten zu Schäden führt – wir haben erst wieder in Deutschland Unfälle gesehen … in Skandinavien Fehlanzeige.
Übernachten:
Wildcampen ist in Norwegen verboten.
In den dichter besiedelten Gebieten wird dies inzwischen auch überwacht. Die Polizei soll konsequent und rigoros „ahnungslose“ Camper wecken und dann des Nächtens eingehend kontrollieren und zur Weiterfahrt auffordern.
Hintergrund: Deutsche Arbeitslose – besonders aus dem Großraum Leipzig, Berlin und dem Land Mecklenburg-Vorpommern machen sich scharenweise nach Norwegen auf, campen monatelang wahllos und wild (um Geld zu sparen) in der Umgebung der größeren Städte, und das keineswegs zu Urlaubszwecken, sondern auf Arbeitssuche.
Zwei Campingplatzbetreiber berichteten von der alternativen Version für deutsche Gastarbeiter auf Jobsuche … sie campten für mehrere Monate auf Ihren Plätzen und bezahlten Ihren Stellplatz über Arbeitsleistung. Originalton: Die deutschen sind gut ausgebildete Handwerker, arbeiten korrekt und im Vergleich zu Gastarbeitern aus Estland, oder Lettland sehr effektiv. Unsere Sanitärraume haben deutsche Estrich- und Fliesenleger in einem 1/5 der Zeit der lettischen Kollegen zu 1/3 des Preises norwegischer Handwerker erledigt … super Qualität, super Preis, was will man mehr.
Die gute Nachricht: Deutsche arbeiten gut und günstig; die schlechte Nachricht: Auf die deutschen Gastarbeiter wartet heute keiner, keine roten Teppiche, keine Blaskapelle am Bahnsteig, kein Begrüßungskomitee der örtlichen Wirtschaft, wie wir dies einst den türkischen und italienischen Gastarbeitern zu Zeiten des Deutschen Wirtschaftswunders boten um Sie für ihre neue Heimat einzunehmen. Da sprach man noch nicht von Immigrationshintergrund, aber dafür können wir jetzt als Emmigrationsdeutsche immerhin mit Privatsender Unterstützung orientierungs- und häufig mehr sinnlos als erfolgsversprechend auf Arbeitssuche im Ausland gehen.
Die Campingplätze in Norwegen erreichen nicht die Qualität derer in Holland, oder Dänemark. Nicht nur die Vorstädte und Stadtzentren sind in Norwegen etwas „ungepflegter“ als in den anderen Skandinavischen Ländern, auch die Campingplätze sind „anders“.
Ich weiß … Holland, ähm … die Niederlande gehören nicht zu Skandinavien, sondern zu den Beneluxstaaten, aber aus der bayerischen Perspektive kommt man da schon einmal durcheinander … sorry.
Zum einen stellt man sich - oft stromlos– fast wahllos – kreuz und quer, und die Geruchsbelästigung aus den Toiletten spricht auch nicht immer gegen das Mitführen von Sagrotan. Dennoch… auch hier gibt es Juwelen und einige haben wir dann auch gefunden. Zum anderen sind selbst die schönsten Plätze an der Küste auch im Sommer immer noch bereit einen Überraschungsgast – zumindest mit einem kleinen Cali – auch noch um 22:00 Uhr aufzunehmen.
In Schweden und Dänemark blieb uns später – ohne Reservierung und Sagrotan im Gepäck, oft nur die zweite Wahl. In Schweden immerhin das Jedermannsrecht (nicht auf Privatgrund), aber in Dänemark dann sogar nur die Dritte Wahl.
Die deutschen Camping- und Stellplatzführer (ADAC, DCC, etc.) kann man übrigens allesamt in Skandinavien vergessen. Insbesondere die Norweger wollen wohl von Gebühren für, und Werbung in diesen vermeintlich neutralen Führern Nichts wissen, also fehlen gerade die schönsten Plätze. Man sollte unbedingt einen norwegischen Führer kaufen, auch wenn man kein Wort norwegisch versteht, anhand der Piktogramme und Bilder findet man seinen Platz. Wir haben das diesmal leider zu spät kapiert.
Für heute erst einmal ein paar Fotos von der „Anreise“ … Fotos von Oslo, der Südküste Norwegens, Christiansund, Stavanger und Bergen dann später …
in jedem Fall geht es weiter über Norwegen, Schweden und Dänemark, demnächst.
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