Sinn und Unsinn eines SmartHomes

Uwe!

Top-Mitglied
Ort
Franken
Mein Auto
T6 Sondermodell
Erstzulassung
19.05.2016
Motor
TDI® 150 KW EU6 CXEB
DPF
ab Werk
Motortuning
Getriebe
DSG® 7-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
Editionsmodell T6 (Gen.SIX/Gen.30/70Jahre)
Radio / Navi
Navigation Discover MEDIA plus
Extras
DSG / DCC / ACC / DWA / el.Heckklappe / el. Schiebetüren / Light Assist / DMP / RearView / WWZH
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HC (T6 MULTIVAN 2.0 TDI 4MOTION Generation SIX)
Hallo,

Ausgangslage war das hier:

Geb euch fast recht. Das was so in der Presse als SmartHome verkauft wird ist irgendwo zwischen Schrott, sinnlos und Firlefanz anzusiedeln. Und ja, Dreiviertel davon wirst du in 10 Jahren nicht mehr nutzen können.
SmartHome geht aber auch richtig, sinnvoll, hilfreich und zukunftssicher. Ich leb seit 13 Jahren in einem sog. SmartHome (wenngleich ich es selbst so nicht nennen würde) und bin sehr zufrieden und würde es jederzeit wieder so machen.

Gib mal n Beispiel.

Nicht ein Beuspiel.
Bitte eine kleine Beschreibung, was an seinem SmartHome tatsächlich alles smart ist.
Sonst nützt sein Beitrag ja nicht viel. ;)

Kann ich gern machen, ist hier aber arg OT.
Außerdem muss ich dazu ein paar mehr Zeilen schreiben, damit es halbwegs nachvollziehbar rüber kommt

Na dann neues Thema...
Sehr gut, freue mich darauf. :danke:

Wollte die Beiträge gern hierher verschieben lassen, würde aber abgelehnt.

Das ganze wird sicher etwas mehr Text, evtl. auch in einzelnen Beiträgen. Sonst kommt das glaube ich nicht verständlich rüber.

Ich werde anfangen mit der (meiner) Definition von SmartHome. Da versteht nämlich schon mal jeder was anderes. Und meisten ist das "allgemeine" Verständnis von SmartHome für mich nicht smart. Außerdem muss ich zumindest etwas über die unterschiedlichen technischen Lösungen und deren Vor- und Nachteile erzählen, damit ihr versteht das viele Unsinn, manches aber auch gut ist. Und zuletzt will ich euch ein paar praktische Beispiele geben, was man alles sinnvolles machen kann. Nicht immer ist alles für jeden sinnvoll. Kommt immer auf den Einzelfall an. E gibt KEIN SmartHome von der Stange. Smart kann es nur sein, wenn es zu den Bewohner individuell passt. Meine Beispiele werden daher größtenteils von mir sein, aber sicher auch ein paar Dinge, die ich nicht realisiert habe. Einfach weil sei in meinem Fall nicht sinnvoll wären.

So weit mal ein erster Appetithappen. Seht mir nach, dass es sich etwas zieht, bis ich alles geschrieben hab.

stay tuned.
 
Hallo,

.....für einige ist es "Smart Home" wenn man der Netzschlampe "Alexa" sagt, was sie tun soll.
Für mich wäre Smarthome eine technische Plattform - aber nur in meinem Haus, wo ich vernünftig und insbesondere um Ressourcen zu sparen technische Vorgänge in einem Haus steuern kann - ohne Cloud.

Evtl. könnte man ja so ein "vernünftiges Projekt" mal hier angehen.

Ich habe gestern meiner "Alexa" gesagt, das ich gerne ein Gläschen Wein hätte - da hat die mich angemotzt und gesagt das sie Maren heißt und ich meinen faulen Hintern gefälligst selber bewegen soll.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob es sich da um einen Software Fehler handelt oder ob ich das Teil mal einem Reboot unterziehe.


Gruß
Claus
 
Hallo,

das Einzige, was ich derzeit (für mich) interessant halte: Die Heizungsanlage sollte sich auch bei Abwesenheit - vor allem in Frostperioden - im Falle einer Betriebsstörung bemerkbar machen, nicht dass während dem Skiurlaub irgendwelche Wasserleitungen einfrieren und platzen.
 
Die Heizungsanlage sollte
macht meine natürlich. Und wenn ich früher als geplant heim komme, kann ich sie auch von Unterwegs von "Urlaub" zurück auf "Auto" stellen, damit ich nicht im kalten ankomme.
 
macht meine natürlich. Und wenn ich früher als geplant heim komme, kann ich sie auch von Unterwegs von "Urlaub" zurück auf "Auto" stellen, damit ich nicht im kalten ankomme.
Das macht schon Sinn.

Aber wie sicher kannst Du Dir sein, dass sich da nicht jemand einhackt und Dir die Heizung ausschaltet?
 
Ganz sicher. Geht ausschließlich über eine VPN Verbindung, falls Dir das was sagt.
 
Ich plan auch nen Smarthome :) ... für die Hühner! ;) Stall mit vier Abteilen. Steuerung für Tränkeheizung (Stichwort schwäbisch Sibirien) ;) ... dann Lichtsteuerung damit die Hühner im Frühjahr besser legen. Sprich der Tag wird verlängert! Dann jeweils für die Voliere und den Stallausgang getrennte Steuerung der "Rollläden" damit die Raus können bzw. die Hähne nachts halt dunkel haben... dann ist Ruhe! :) ... Wasser muß ich mir noch überlegen! :) ... achja.. man könnte noch ne Kameraübewachung einbauen damit man weiß ob Marder.. Fuchs.. Ratte und Maus auf Besuch kommen wollen bzw. .ob alles Ok ist wenn man mal ein oder zwei Tage weg ist!
 
Das ist ja auch ein großes Steckenpferd von mir (und auch meine berufliche Hauptbeschäftigung) ...

Ich benutzte unser Haus als Testplattform für die Dinge, die ich da beruflich entwickele. Das ist auch gleichzeitig ein guter Test für die Akzeptanz bei meiner Familie.

Am Ende gibt es halt viele Aspekte, die jeder Unterschiedlich beurteilt.

Ich teile solche Systeme derzeit in unterschiedliche Bereiche auf:

1. Lichtsteuerung
2. Sicherheit / Alarmanlage
3. Überwachung / Kameras
4. Energiekontrolle- und Steuerung (Heizung ...)
5. Zugangskontrolle

Ein wichtiger Aspekt, der meist vernachlässigt wird ist tatsächlich die Sicherheit. Was da derzeit normal am Markt angeboten wird, ist in vieler Hinsicht schockierend.

Dazu gehört auch das gesamte Umfeld der funkbasierten Systeme. Am Ende schließt sich Sicherheit und drahtloses System leider aus. Warum? - Ganz einfach: Jedes Funksystem lässt sich über Störsender komplett außer Betrieb setzen. Sind die Sensoren (Bewegungsmelder ...) mit Batterien ausgestattet, lässt sich eine solche Störung nicht mal in angemessener Zeit (1-2min) erkennen. Würden die Sensoren so oft funken, wäre die Batterie nach ein paar Wochen leer. Hinzu kommt, dass es keine wirklich sicheren Verschlüsselungen (Zertifikate o.ä. mit public keys) für Funksysteme gibt.

Bei mir ist daher alles verdrahtet. Das meiste per Ethernet und mit Zertifikaten und VPN geschützt.

Interessant ist auch, welche Systeme bei den normalen Benutzern am beliebtesten sind: Die Lichtsteuerung z.B. interessiert fast niemanden. Jeder benutzt die Lichtschalter (die allerdings auch Lichtszenen schalten können).
Sehr beliebt ist dagegen die Zugangskontrolle, die es erlaubt Türen und Garagentore mit Chips oder Karten über Leser zu öffnen. Das hat auch viele praktische Vorteile, z.B. sind verlorene Karten im Gegensatz zu Schlüsseln überhaupt kein Problem.

Weiterhin auch die Alarmanlage mit zahlreichen nahezu unsichtbaren Bewegungsmeldern in der Decke. Da wir sehr viel unterwegs sind, ist das sehr angenehm. Wird ein Bewegungsmelder ausgelöst, gibt es eine Push Notification aufs Handy. Ob es ein echter Alarm ist, lässt sich schnell per Kamera prüfen. Auch alle Rauchmelder sind mit dem System verbunden und lösen Benachrichtigungen aus. Aus Sicherheitsgründen sind die Sensoren alle per RS485 Bus verbunden.

Richtig interessant wird das alles aber erst durch die Verknüpfung der einzelnen Systeme:
- Wird die Alarmanlage (per NFC Chip) scharf geschaltet, wird das Licht im ganzen Haus ausgeschaltet
- Wird die Haustür nachts geöffnet, wird gleichzeitig das Licht im Flur eingeschaltet
- Durch 2faches Schärfen der Alarmanlage wird eine längere Abwesenheit getriggert. Nun werden die WLAN APs ausgeschaltet und die Heizung runtergefahren.
- Sobald die Alarmanlage geschärft ist, wird die Funkfernbedienung für das Garagentor abgeschaltet
- Die Bewegungsmelder der Alarmanlage sind mit der Lichtsteuerung verbunden. So wird automatisch das Licht im Keller ausgeschaltet, wenn niemand mehr rumläuft.
- In Zukunft wird bei geschärfter Alarmanlage auch der Wasserzähler überwacht - so kann man Wasserschäden durch Leitungswasser erkennen

Wie gesagt, ist ein Riesenthema. Muss jeder selbst wissen, was er da will.

Wir haben bei uns relativ viel Aufwand getrieben, da alles verkabelt ist. Insgesamt sind wir aber alle schwer zufrieden damit, wie es funktioniert.

Gruß, Marcus
 

Moin,
also die Attribute
  • Datensicherheit,
  • Ausfallwahrscheinlichkeit und
  • Verfügbarkeit
sind alles Variablen, die sich nur in der Theorie den 100% annähern.

Punkt 1 ist, wie man ja unlängst an der eigenen Zahlungsverkehrsmethodik erleben konnte von ständigen Erweiterungen der Sicherheitsaspekte geprägt..
Was früher der sicherste Umgang mit z.B. online Zahlungen war (TAN-Verfahren mit Papierlisten...) ist heute nicht mehr zulässig... Darüber hinaus "quatschen" einen ständig irgendwelche internetfähigen Endgeräte an, ob man dem
Gerät XYZ vertrauen kann und das ebenfalls mit ins Netz darf (2-faktor Authentifizierung...).
Die Berichte über Hackerangriffe und Datenklau von div. Dienstleistern, die im Internet präsent sind, stimmen da nachdenklich. Aber auch private Insellösungen (VPN-Tunnel) sind nicht frei von Tücke.

Punkt 2 kann jeder einfach nachvollziehen, der mit seinem VoIP Telefonanschluß in der Hoffnung sein Gegenüber anrufen zu können, einfach mal nichts zu hören bekam...
so selten, wie behauptet, sind Störungen im Netz nicht...
Mit dem analogen Telefon (und ISDN Telefonen mit Notbetriebsfunktionalität) ging Telefonieren auch bei Stromausfall...

Punkt 3 ist die rosa-rot-blaue Brille der Telekom-Vodefone-O2, die viele unwillkürlich aufsetzen, wenn sie sich ihr drahtloses und drahtgebundens Netz schönreden...
Weder ist das Internet für viele besonders schnell (wobei schnell in der Werbung ja vergißt, daß meist nicht nur 1 internetfähiges Gerät sich verbindet, so daß bei 2 oder 3 genutzten Endgeräten die angebliche Geschwindigkeit und Datendurchsatz doch nur noch tröpfelt...) noch ist grade in der Fläche überhaupt ein nutzbares Internet-Mobilfunknetz vorhanden...
Und dann wollen die Strategen das 3G Netz abknipsen, um dem eigentlich nicht primär für Smartphones gedachten 5G Netz mehr Raum zu verschaffen... reine Geldverschwendung, solange nicht wenigstens flächendeckend LTE zur Verfügung steht .. und genau das tut es nicht...

@MarcusMüller hat es schön auf den Punkt gebracht und unterscheidet deutlich zwischen dem "mal eben per Funk" und den besseren Kabelvarianten.

Insofern ist Smart-Home im Amateuermaßstab immer sehr relativ, wenn es darum geht, "kritische" Anwendungen darüber laufen & steuen zu wollen.
Beim Stromausfall z.B. ist meist nicht nur die Heizung tot, sondern auch der heimische Smarthome Server (und nicht jeder hat ne USV...)...

Wenn wir im Urlaub sind, haben wir immer jemand (Nachbar / Familienangehörige) die dann immer mal nach dem Rechten schauen, die Post aus dem Briefkasten nehmen usw...

Mein Fazit: Smart home (für Amateuere) ist ne schöne, teure Spielerei für Kontrollfreaks kann aber die humane Sicherheitskontrolle nicht ersetzen, wenn man nicht in der Lage ist, einen derartig hohen Aufwand zu treiben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, ersetzen kann das Smarthome den hilfsbereiten Nachbarn nicht - macht es auch bei uns nicht.

Wenn aber, z.B., ein Rauchmelder ausgelöst wird, rufe ich den hilfreichen Nachbarn an, damit er prüft, ob da wirklich was ist.
Ist der Nachbar nicht greifbar und es gibt ein wirkliches Problem, kann ich sogar der Feuerwehr die Tür öffnen - so müssen sie wenigstens die nicht einschlagen.

Wenn man das ganze auch nur halbwegs ernsthaft betreibt, braucht es natürlich eine USV für die beteiligten Komponenten.

Bei uns ist von außen nichts ohne IPSec VPN erreichbar (zertifikatsbasiert). Kritische Komponenten (Access Control zum Öffnen der Türen) ist zusätzlich mit TLS Client Zertifikaten abgesichert.

Da ich viel teste und verifiziere, habe ich sogar redundante Internetverbindungen (Kabel + DSL von unterschiedlichen Anbietern), die für die Benachrichtigung genutzt werden.

Man kann das alles wirklich richtig und sicher machen - das bedeutet aber einen erheblichen Aufwand. Weiterhin muss man sich selbst sehr gut auskennen, oder aber Anbieter greifbar haben, die sich wirklich gut auskennen.

Genau da liegt leider das Problem. Es ist schwierig, im Bereich Elektroinstallation Leute mit soliden IP Kenntnissen zu finden. Damit meine ich jetzt nicht einen DHCP Server sondern Sicherheitsfeatures wie tagged VLAN usw. Überhaupt Jemanden zu finden, der eine PKI (Public Key Infrastructure) aufbaut und versteht, ist fast unmöglich.
Wir machen sehr viele Lösungen und Installationen für Kunden mit sehr hohen Sicherheitsanforderungen (meist in den USA) und finden kaum Partner, die dazu in der Lage sind, so etwas wirklich zu implementieren.

Gruß, Marcus
 
1. Teil - Was ist ein SmartHome?

Mal vorneweg: jeder versteht da was anderes drunter. Eine "offiziell gültige" Definition ist mir nicht wirklich bekannt. Also ist das nachfolgende schlicht meine Sicht der Dinge (gilt auch für alle noch folgenden Teile), behaupte jetzt aber einfach mal Frech da deutlich mehr Ahnung von zu haben, als der Durchschnitts-Bürger.

Ein SmartHome sollte, welch Wunder, smart, also schlau sein. Und was macht ein Haus schlau? Wenn ich alles vom Handy aus bedienen kann? Dann kann ich alles (zusätzlich) vom Handy aus bedienen. Nicht mehr und nicht weniger. Das kann in speziellen Fällen durchaus praktisch und sinnvoll sein, macht das Haus aber kein bisschen schlauer. Aber wenn ich alles in die Cloud packe, dann wird es schlau!? Nein, natürlich nicht. Ist das gleiche in Grün nur vermutlich mit einem Sack an zusätzlichen Sicherheitslücken.
Ok, dann muss Alexa, Siri oder Trulla her! Dann wird alles schlau!? Nicht wirklich. Sprachbedienung ist eine neue Ebene, die ähnlich wie Bedienung vom Handy durchaus praktisch sein kann. Aber schlau wird auch dadurch noch nichts. Und ob man das alles über solche Sprachassistenten lösen will, sollte man sich eh gut überlegen. Wenngleich ich das nicht grundsätzlich verteufele. Sprachbedienung in einem echten SmartHome geht aber auch vollkommen offline.

Ok, was macht das Haus denn nun wirklich smart? Allgemein sehe ich dass dann gegeben, wenn "das Haus" (also die Elektrik dahinter) selbständig handeln kann. Natürlich nach gewissen Regeln die man vorgeben muss, aber dann eben doch von ganz alleine, ohne manuelles zutun eines Bewohners. Ein erster zarter Anfang, wenngleich das alleine für mich noch nicht für das Attribut "smart" reicht, ist z. B. eine automatische Beschattung. Das geht natürlich auch ganz ohne SmartHome, aber dann eben entweder nur fix zu festen Zeiten, oder mit Sonnensensor am Fenster, wo dann wieder ein Kabel durch die Gegend hängt etc. Smart wird es dann, wenn man anfängt verschiedene Dinge zu verknüpfen, also die Beschattung z. B. auch davon abhängig macht, ob die Heizung eigentlich grad noch aktiv ist und sich über Unterstützung durch Sonnenschein durchaus freuen würde. (Später dazu mehr und reale Beispiele, was ich da hab oder möglich ist.)

Die Verknüpfung ist für mich der zentrale Punkt eines SmartHomes. Das ist die Basis für die o. g. Regeln, nach denen das Haus selbst entscheiden kann. Vereinfacht eine beliebig lange und beliebig verschachtelte Liste ab "wenn - dann" Regeln.
Damit wird auch klar, Basis ist erst mal möglicht viel "steuerbar" zu machen. Also um bei den Rollos/Jalousien zu bleiben, die müssen natürlich alle einzeln elektrisch bedienbar sein. Gleiches gilt für alle Lichter und alle Ventile der Heizkreise. Normal sollte dann zumindest auch ein Teil der Steckdosen schaltbar sein. Ideal sind dann auch Haushaltsgeräte (Heizungssteuerung, Fernseher/Radio etc., Waschmaschine sonstiges) mit eingebunden. Zum Teil reicht da eine Statusrückmeldung (Wäsche fertig), oft ist aber auch die möglichst vollständige Steuerung (Heizung, Fernseher) sinnvoll.

Ergänzend kommen dann noch "Sensoren" dazu, die gewisse Informationen liefern. Dazu zählen normal eine Wetterstation um die wichtigsten Umweltdaten (Temperatur, Wind, Helligkeit, Niederschlag, Globalstrahlung) verarbeiten zu können, aber natürlich auch Temperatursensoren im Haus, Bewegungs- und Präsenzmelder im und am Haus, Kontakte an Fenstern und Türen, um deren Status zu kennen etc. Das Feld ist da weit und vieles möglich. (VOC Sensoren für die Luftqualität, Feuchtesensoren für Wasserschäden, Helligkeitssensoren für die automatische Beleuchtung etc. pp)

All diese Informationen kann man Verknüpfen und daraus Entscheidungen ableiten.

Der nächste Teil beschäftigt sich dann etwas mehr mit der Technik dahinter und erklärt warum viele Produkte, die mit dem Label "SmartHome" angeboten werden, für mich nicht dazu zählen. Auerßerdem welche Überlegungen man für eine Pro-/Con-Entscheidung bedenken sollte und warum ein gutes SmartHome keine Sackgasse und keine Spielerei ist.
 
Sehr beliebt ist dagegen die Zugangskontrolle, die es erlaubt Türen und Garagentore mit Chips oder Karten über Leser zu öffnen. Das hat auch viele praktische Vorteile, z.B. sind verlorene Karten im Gegensatz zu Schlüsseln überhaupt kein Problem.
Moinsen.
Hier gleich mal die erste Rückfrage, mit 3 Kindern wäre das eine durchaus nützliche Anwendung...
Wie sieht das im Falle eines Stromausfalls aus? Wie komm ich rein? Hängt das Schloss an einem Server oder ist das eine Insellösung? Im Falle Server: Wie komm ich rein, wenn der ein Problemn hat?
Danke, Dirk.
 
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Viele hier genannte Anwendungen neben der Sicherheit beziehen sich auf Heizungen und Komponennten, die deren Betrieb beeinflussen können oder sollen, wie z.B. Jalousien. Wenn man keine Heizung hat wie ich, dann fällt da viel weg. Jalousien hab ich auch keine (auf der Südseite steht ein großer Walnussbaum - reicht). Die Tante Miele ist eben fertig, wenn sie fertig ist. Und so richtig Leidensdruck hab ich dann nicht.
Warum sollte man den Fernseher in irgendwas einbinden? Da fehlt mir auch der Anwendungsfall.
Versteht mich nicht falsch, ich will hier nicht meckern oder lästern. Mich interessiert es wirklich. Vielleicht seh ich die Möglichkeiten nur nicht. Die Variante Zugangskontrolle mit Karte fänd ich als Insellösung mit Pufferakku schon mal praktisch.
Gruß und danke fürs Informationen teilen.
Dirk.
 
Das Thema "smart home" beschäftigt mich auch seit einger Zeit.

.....für einige ist es "Smart Home" wenn man der Netzschlampe "Alexa" sagt, was sie tun soll.

Witzig, daß genau das, bzw. die Steuerung von Funktionen per Mobiltelefon für die meisten "smart" ist. LOL.

Meine persönliche definition von smart bedeutet, daß nach Inbetriebnahme und Konfiguration keine bzw. möglichst wenige manuell Eingriffe erforderlich sind. Da ich kein Smartphone besitze entfällt der externe Zugriff und fällt für mich unter den Punkt "Spielerei".

Ich teile solche Systeme derzeit in unterschiedliche Bereiche auf:

1. Lichtsteuerung
2. Sicherheit / Alarmanlage
3. Überwachung / Kameras
4. Energiekontrolle- und Steuerung (Heizung ...)
5. Zugangskontrolle


So ähnlich sehe ich es auch. Wobei ich eher in Funktionsgruppen "Komfort, Sicherheit, Energie, etc..." unterteilen würde.

Bei den Anforderungen gilt es zu berücksichtigen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, welche Kosten entstehen und welchen Nutzen bringt das ganze. Hier wäge ich rational ab. Nur weil man etwas machen kann, muss man es noch lange nicht tun.


1. Voraussetzungen

(elekrische) Infrastruktur: Sensoren, Aktoren, Verkabelung. Entweder vorhanden oder nachrüsten. Wir haben entsprechende Vorbereitungen getroffen um unsere Installation aufrüsten zu können. Bei elektischen Anlagen ausserhalb des Niederspannungsbereichs kommen nur VDE gekennzeichnete Bauteile in Frage. Im Bereich der Aktoren bleibt als einzig sinnvolles System KNX mit Blick auf Zuverlässigkeit, Sicherheit und Verfügbarkeit.
Steuerung: muss zwingend autark lokal erfolgen => Server erforderlich.
Schnittstellen: nur "lokal", eine Anbindung ans Internet halte ich für nicht sinnvoll => Vernetzung intern über physisch getrenntes LAN.

Ja, ich bin paranoid und halte jede Schnittstelle nach aussen, auch VPN, für ein potentielles Sicherheitsrisiko. Das System muss, damit es wirklich 'smart' ist, komplett autark funktionieren können.


2. Kosten

Grundsätzliches Problem sind die Preise. Wenn ich mir anschaue, was ein solides KNX System, bzw. dessen Komponenten kosten, wird mir schwindelig. Als wir einen Teil unseres Erdgeschosses renoviert haben und dabei u.a. die Beleuchtung erweitert haben, hätte der Aufpreis für eine Umstellung auf KNX bei über 500EUR gelegen. Damit war es für mich vom Tisch und jetzt gibt es halt mehr klassische Schalter und mehr Kabel :D


3. Nutzen

Das wohl spanndendste Thema. Ich persönlich sehe das größte Potential im Bereich Energieefiizienz. Obwohl wir schon beim Energieverbrauch schon ganz gut aufgestellt sind, kann man hier sicherlich noch etwas herausholen. Nebenbei lässt sich hier auch der Komfort steigern, da man z.B. die Heizphasen besser auf das Heizverhalten des Heizungssystem abstimmt als es einfache Thermostate können. Ob das am Ende genug Einsparung bringt, daß sich das ganze wirtschaftlich rechnet, muss man sehen.

Der Sicherheitsaspekt hängt von der Wohnsituation und dem Wohnort ab. Wir leben auf dem platten Land in einem Mehrgenerationenhaus. Damit ist eigentlich immer jemand anwesend und der Brandschutz "wichtiger" als der Einbruchschutz. Rauch, CO- und Gasmelder tun Ihren Dienst. Eine Notwendigkeit zur Vernetzung sehe ich (aus o.g. Grund) nicht. Eine Alarmanlage halte ich für übertrieben.

Zutrittskontrolle erfolgt manuell über Schlüssel, eine Notwendigkeit für eine Türöffnung von extern sehe ich nicht.

Lichtsteuerung und -szenarien sind natürlich ganz nett, aber am Ende Spielerei. Bewegungsmelder für Aussenbeuchtung und Lampen mit Ein-/Ausschalter tun drinnen Ihren Dienst. Bevor ich hier Geld für KNX Komponenten versenke, gibts bei Bedarf mehr Schalter :D

Eine Sache, die mir bei den meisten Diskussionen immer fehlt ist das Thema Luftqualität. Da wird viel Geld für Lichtgedöns versenkt, aber keiner macht sich Gedanken für Raumluftzusammensetzung, Temperatur und Luftfeuchte. Gerade im Niedrigenergiehaus, wo der Luftaustausch gezielt erfolgen muss, halte ich das für einen der dringensten Punkte überhaupt. Die Sensoren hierfür lassen sich wunderbar mit Temperaturfühlern kombinieren.

Was bleibt? Nehme ich alle sinnfreien Spielereien beiseite und konzentriere mich auf Dinge, die einen wirklichen messbaren Nutzen bringen, schrumpft das ganze Thema auf einige kleine Inseln zusammen. Das anspruchsvollste hieran ist die Integration. Jedes Teilsystem muss für sich funktionieren, auch ohne eine zentrale Steuerung, damit im Fehlerfall dieser nicht das Komplettsystem ausfällt. Redundanzen wären zwar denkbar, sind aber nicht immer sinnvoll.

Meine Ausführung haben natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ich könnte noch ewig weiterschwafeln. Das Themenfeld ist natürlich ziemlich breit und immer sehr indivduell :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das komplette Smart-Home, wie immer es definiert und ausgeführt sein mag steht und fällt dann aber mit der (elektro-) IT-technischen Kompetenz des Bewohners.

Da gibt es Überflieger und Koryphäen, und totale Nieten (dazu gehöre leider auch ich ;().

Wenn ich im Störungsfall nicht damit umgehen kann und dann immer auf fremde Hilfe angewiesen bin schaffe ich mir so etwas tunlichst nicht an.

Was die Absicherung anbelangt:

Ich behaupte einmal, es gibt keine Barriere, die nicht überwunden werden kann. Schlaue Leute sitzen sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite.

Mein Junior hat mir im Sommerurlaub grinsend demonstriert (nicht erklärt, er sagt, ich kapiere das sowieso nicht), wie man kurzerhand die nächtliche Ein- und Ausfahrtsbeschränkung auf dem Campingplatz selektiv für das eigene Fahrzeug aufhebt, oder wie man verhindert, dass das System die Duschzeiten vom Guthaben auf der Karte runterzählt.
Einem Profi dürfte es ein Leichtes sein, in irgendeinem Haus die Heizung auszuknipsen oder sonstigen Schabernack zu treiben, VPN hin oder her.
 
ch teile solche Systeme derzeit in unterschiedliche Bereiche auf:

1. Lichtsteuerung
2. Sicherheit / Alarmanlage
3. Überwachung / Kameras
4. Energiekontrolle- und Steuerung (Heizung ...)
5. Zugangskontrolle

Die Einteilung gefällt mir persönlich nicht richtig gut. 1. und 3. ist klassisch SmartHome. 2. und 5. sollte autark und max mit oneway-Schnittstelle angebunden sein.
Aber wie schon gesagt, auch meine Sicht der Dinge erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigket.
Wenn man keine Heizung hat wie ich, dann fällt da viel weg. Jalousien hab ich auch keine (auf der Südseite steht ein großer Walnussbaum - reicht). Die Tante Miele ist eben fertig, wenn sie fertig ist. Und so richtig Leidensdruck hab ich dann nicht.
Keine Heizung? Passivhaus? Dann doch aber zumindest Lüftung!?
Ansonsten: ja klar. SmartHome ist ganz sicher nichts das "man" (und schon gar nicht jeder) haben muss. Ich fand unseren Touran auch toll, bis ich jetzt zum Bulli-Fahrer geworden bin. Der ist toller. Muss man nicht haben, aber ist in vielerlei Hinsicht sehr angenehm.
Warum sollte man den Fernseher in irgendwas einbinden? Da fehlt mir auch der Anwendungsfall.
z. B. um mit Einschalten des Fernsehers die Beleuchtung und Beschattung passend zur Tageszeit automatisch zu regeln und das noch laufende Radio gleichzeitig auszuschalten. Und wenn's klingelt wird das Bild der Türkamera eingeblendet.
Zugangskontrolle mit Karte fänd ich als Insellösung
Wobei für mich da eine große Betonung auf "Insellösung" liegt. Zutrittskontrolle würde ich niemals in die SmartHome Infrastruktur integrieren. Da sehe ich dann tatsächlich Risiken. Mir ist da ein ganz normaler Schlüssel (von guter Qualität) noch immer das liebste.
Meine persönliche definition von smart bedeutet, daß nach Inbetriebnahme und Konfiguration keine bzw. möglichst wenige manuell Eingriffe erforderlich sind.
das gehört auf jeden Fall auch mit dazu!
Das System muss, damit es wirklich 'smart' ist, komplett autark funktionieren können.
nicht unbedingt damit es smart ist. Smart kann auch eine Lösung sein, die einen zentralen Server benötigt. Aber ja, eine autarke Funktion ist definitiv absolut wichtig und nötig für eine gute SmartHome Lösung!
Aufpreis für eine Umstellung auf KNX bei über 500EUR gelegen.
Nichts ist umsonst....
Ja, natürlich kostet das Geld. So wie der Bulli teurer als der Touran ist. Ist glaub ich viel ne Kopf-Sache. Für ne tolle Badewanne gibt man gern 2.000€ aus. Ein WDVS kostet auch x € mehr. Bei Elektro ist der "Durchschnitts-Häuslebauer" am wenigsten bereit viel auszugeben, weil man die Kabel in der Wand eh nicht sieht und den Nutzen auch nicht sofort überblickt.
Grundsätzlich sage ich bei SmartHome aber "ganz oder gar nicht", warum kommt noch.
größte Potential im Bereich Energieefiizienz.
definitiv ein großes Potential
steht und fällt dann aber mit der (elektro-) IT-technischen Kompetenz des Bewohners.
nein. Wenn dem so ist, dann ist es eben genau KEIN SmartHome. Ein SmartHome ist unauffällig im Hintergrund und so wartungsfrei wie eine klassische Installation. Ja, kaputt gehen kann auch da was, das ist aber die absolute Ausnahme und aufgrund der dezentralen (auch dazu später mehr) Struktur auch kein Totalausfall.
Ich behaupte einmal, es gibt keine Barriere, die nicht überwunden werden kann. Schlaue Leute sitzen sowohl auf der guten als auch auf der bösen Seite.
100% Zustimmung.
Wobei ein richtig gemachtes VPN schon SEHR sicher ist und falls überhaupt, höchstens von irgendwelches CIAs und MI5s dieser Welt überwunden werden können. Die stören mich ehrlich gesagt nicht, weil die hätten auch andere Möglichkeiten.
Ansonsten ist die Frage, wer hat ein Interesse das SmartHome zu hacken und was kann er damit anrichten. Zutrittskontrolle würde ich da wie schon gesagt eben grundsätzlich nicht mit einbinden. Setzt sich dann der Einbrecher mit Laptop in den Garten, hackt sich in mein (gut geschütztes) WLAN, hackt sich von da weiter in die Hausautomation um dann den Rollo hochfahren zu können, damit er dann beim Scheibe einschlagen 30 Sek spart? Sicher nicht. Wie immer, wer in ein Haus absolut einbrechen will, findet ein Weg. Ein vernünftiges SmartHome wird ihm dabei nicht helfen, eher stören, wenn dann plötzlich alle Rollos hoch und alle Lichter innen und außen angehen.

Ja, Sicherheit ist ein Aspekt, den man im Auge behalten muss, solange wir KESSY für Bulli fordern, sollten wir aber realistisch bleiben.
 
Ansonsten ist die Frage, wer hat ein Interesse das SmartHome zu hacken und was kann er damit anrichten.
Gute Frage. Eigentlich niemand. Es sei denn, es geht um Beziehungsgeschichten oder um die Lust am Ärgern. Also ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering.
 
eben. Und in beiden Fällen werden die Urheber auch ohne SmartHome Möglichkeiten finden Dich zu ärgern.
 
Dann doch aber zumindest Lüftung!?
Sischer dat. Aber die läuft halt einfach. Warum sollte mich die kümmern?
Mir ist da ein ganz normaler Schlüssel (von guter Qualität) noch immer das liebste.
Mir auch, aber wenn wieder mal eins der Kinder die Achseln zuckt auf die Frage, wo selbiger geblieben ist, dann ist das nervig. Da wäre es einfacher, die verlorene Karte vom Schloss abzumelden (jedenfalls stelle ich mir das in meiner technischen Naivität so vor) statt zu grübeln, ob ich jetzt gleich das Schloss wechseln muss.
z. B. um mit Einschalten des Fernsehers die Beleuchtung und Beschattung passend zur Tageszeit automatisch zu regeln und das noch laufende Radio gleichzeitig auszuschalten. Und wenn's klingelt wird das Bild der Türkamera eingeblendet.
Ok, dafür bin ich zu schlicht gepolt und benutze den Fernseher zu selten. Aber zumindest hab ich eine Idee von der Motivation.
 
Warum sollte mich die kümmern?
Dich gar nicht. Aber dein SmartHome könnte über die VOC Sensoren Party-Betrieb erkennen und die Luftmenge automatisch hoch regeln.
Als ein Beispiel
Da wäre es einfacher, die verlorene Karte vom Schloss abzumelden (
Das geht tatsächlich do einfach und ist für mich DER wesentliche Vorteil.
Ok, dafür bin ich zu schlicht gepolt
Ich hab das auch nicht realisiert, aber jeder Mensch tickt anders und ein SmartHome kann sich drauf einstellen.
 
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