Rottweiler
Jung-Mitglied
- Ort
- Brandenburg
- Mein Auto
- T5 Caravelle
- Erstzulassung
- 05
- Motor
- TDI® 96 KW
- DPF
- nein
- Motortuning
- nein
- Getriebe
- 6-Gang
- Antrieb
- Front
- Extras
- Climatronic
- Umbauten / Tuning
- Polyroof Hochdach
- Typenbezeichnung (z.B. 7H)
- 7H
Hallo, T5 Gemeinde,
nachdem wir lange nichts mehr zum Forum beigetragen haben (es war uns immer ein Fest, hier zu lesen und die Probs mit unserer Bus-.Historie zu vergleichen), soll jetzt mal ein wenig Substanz folgen. Unsere Einschätzung nach nun 10,5 Jahren VW Bus ist eine durchaus positive. Ehrlich... Haben schon viele Autos von Audi über BMW bis zum ärmlichen TIPO besessen, aber keines hat derart überzeugen können. (Wir arbeiten nicht bei VW) Alles Vorherige war irgendwann unpraktisch, fehleranfällig (TIPO und Citroen XM TD12 waren da Spitzenreiter), oder einfach Autos, die den Funken nicht überspringen liessen. Der Bus löste im Februar 2008 unseren 320er E 36 Coupe mit Vollausstattung ab, der mit 328000 seinen Frieden verdient hatte. Ein Ehepaar aus Giffhorn hatte den Verlust des Fahrzeughalters zu beklagen und die Hinterbliebene hatte mit ihren 70 Lenzen verständlicherweise keinen Bedarf, den Bulli zu fahren. Die Suche nach einem 2,5er mit langem Radstand entartete zum Krimi. Entweder waren es zu viele Kilometer, Der falsche Motor, oder die Verkäufer hatten Vorstellungen, die ich nie hätte bedienen können. Der beste Verkäufer war ein Herr aus Dresden, welcher mir am Telefon ( angeboten war eine Flughafenshuttle-Caravelle mit 30000 km) den Tip gab, mich zu beeilen, da "die Russen auch schon unterwegs" zum Auto wären und er dem ersten im Zieleinlauf den Wagen verkaufen würde. Also Frust und das wochenlang.
Der Wagen in Giffhorn hatte laut Angebot nur 14500 km runter und war eine Caravelle mit 8 Sitzplätzen, Climatronic 2 Zonen, 6 Gang Schaltung und dem 96 Kw Motor. Eine schnelle Recherche bei VW ergab, dass die Eckdaten autenthisch waren. Angekommen bei der sehr netten älteren Dame waren wir uns schnell einig. Der aufgerufene Preis von 24500 war fair und die Probefahrt bestätigte das Erwartete. Mann, was für ein Fahrgefühl !!! Den T5 kannte ich schon vom Fahrsicherheitstraining bei der Bundespolizei. Dort wurden Bullis der ersten Serie, welche wegen konstruktiver Fehler an der Fahrgastzelle ( A-Säule war bei der Prüfung durch das KBA als zu schwach identifiziert worden) im wahrsten Sinne des Wortes zu schanden geritten. VW hatte etliche voll ausgestattete Multis für Trainingszwecke an die BPOL abgegeben. Diese mussten nach "erfolgreicher Zerstörung" durch die Trainingsteilnehmer komplett entsorgt werden. Der Weiterverkauf, auch von Teilen der KFZ, war vertraglich ausgeschlossen... Aber das nur mal am Rande. Ihr könnt Euch ja vorstellen, was das für einen Unterschied machte, wenn man den dienstlichen T4 gewohnt war und dann auf dieses "Raumschiff" umsteigt. Schnell wurde das " Busgefühl " zur Selbstverständlichkeit.
Ab da waren eigentlich ( im Vergleich zu meinen früheren Autos ) nur wenig trübe Momente in der Beziehung zu unserem Dicken zu verzeichnen. Als erste Maßnahme war der Austausch von Teilen der Lenksäule fällig (Vw Rückruf wegen Knackgeräuschen in der Säule). Dabei lernte ich in Wernigerode gleich die unvergleichliche Qualität des VWN-Services zu schätzen. Nach erfolgter Instandsetzung wurde die Verkleidung unterhalb des KI durch eine formschöne und dominante Schraubenzieherspur veredelt. Der Serviceberater machte mir dann schnell klar, daß meine Masche, seiner Firma meine Altschäden unterzujubeln, bei ihm nicht verfangen würde... In sollcher Weise demütigst geläutert, hoffte ich inständig, das mein Bus durchhält...und zwar ohne jemals wieder an solche Honks zu geraten. Ja klar, die Hoffnung stirbt.... aber eben nicht immer zuletzt. Der Wagen hatte ja den serienmässigen Zuheizer an Bord. Daher beschloss ich, bei einer VW Niederlassung in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes eine Aufrüstung vornehmen zu lassen. Der Preis von 780 Tacken war mir zwar etwas sportlich geraten, aber ich hatte keine Vergleichswerte. (Ein Blick ins Netz hätte Blinde sehend gemacht....) So wurde also aufgerüstet. Nach endlosen 6 Stunden im Sessel des Freundlichen kam dann der Meister und verkündete Stolz, das es vollbracht sei. Ich solle mir aber keine falschen Hoffnungen machen. Der Zuheizer könne maximal die Scheiben "freipusten" und das wäre es dann auch schon gewesen. Na schön, dachte ich mir und zahlte artig meinen Obullus. Bei der Heimfahrt fielen mir sofort Knister- und Knirschgeräusche aus dem Bereich der linken A-Säule / Armaturenbrett auf ( dort war die Empfangseinheit verbaut worden) . Drehzahlabhängig und in einer Tonlage, welche einfach Nerven tötet. Schnell zurück zum VWN-Meister und ihm geschildert,wo das Problem liegt. Ich hatte mich offenbar im Ton vergriffen, als ich salopp begehrte, man möge noch eben schnell das Geräusch beseitigen. Der Meister konnte jedoch gekonnt parieren, indem er mir entgegenbrachte: "Schnell mögen wir hier gar nicht" KO in der ersten Runde... Danach wurde ein Termin zur Nachbesserung vereinbart, welcher, wer hätte es gedacht, keine Abhilfe brachte. Als ich dann sah, wie an den Verkleidungen herumgefuhrwerkt wurde, verlor ich das Interesse an einer Lösung des Problems. Seither begleitet mich das Geräusch im Bereich von 2000 / min hauptsächlich im Sommer.
Daß man "Scheiße" noch deklinieren kann, wurde uns dann auf einer Urlaubsfahrt nach Island vermittelt. Die erste Woche verbrachten wir bei kuscheligen 35 Grad in Dänemark. Alles war schön, die Stimmung perfekt. Na klar, mit so einem Abenteuer vor der Nase, wie es Island nun einmal ist, kann uns ja nichts passieren. Ja...denkste Puppe ! In der Warteschlange zur Islandfähre meldete sich nach einem Motorstart ganz pflichtbewusst die Leuchte für die Kühlmittelwarnung. Kann ja nur ein schlechter Scherz sein ( km Stand 60000 ), dachte ich und lugte mal zur Sicherheit unter die Haube. "Kein Kühlwasser" war die trockene Diagnose. Jetzt schnell entscheiden... Also raus, aus der Spur und noch mal richtig nachgesehen. Bleibt aber dabei. Kein Wasser ist kein Wasser. Da es ja echt mega heiss war, hatte ich die irre Hoffnung, das evtl. Der Deckel des Ausgleichbehälters schad wäre und da das Wasser über das Überdruckventil verschwunden sein könnte. Ich war mir bewusst, das dies unwahrscheinlich ist, wenn man vorher nie nachfüllen musste, aber so ist das mit der Hoffnung... Es war dann schnell beschlossen, das Island nicht stattfindet. Über den ADAC wurde uns dann ein dänischer "gelber Engel" geschickt. Dieser erschien nach zwei Stunden Wartezeit mit einem Dodge Ram, welcher wohl meiner Truckshow in Geiselwind entsprungen sein konnte. Chrom und nochmals Chrom. Kran und allem Drum und Dran... Ein sehr gepflegter Herr entstieg diesem Gefährt und machte sich an die Fehlerdiagnose. Er machte mal kurz den Deckel des Ausgleichsbehälters auf, liess mich den Motor mehrmals starten und verkündete dann stolz in reinem Oxfordenglisch, das es heute zu " to hot" gewesen sei und daher das Wasser natürlich fehlen müsse. Ungläubig staunend nahm ich das zur Kenntnis. Er griff in die Seitenverkleidung seines Trucks und entnahm ihr eine Wasserflasche. Damit füllte er unser Kühlwasser nach und sagte lächelnd: " I ts all right !" Aus einem dankbaren Reflex heraus entlohnte ich so viel geballtes Wissen mit einem Trinkgeld von 10 Euro und liess den zarten Keim der Hoffnung in mir wachsen. Er brauste in einem Stakkato von ohrenbetäubendem Turbopfeifen von dannen und wir überlegten, wie es nun weitergehen sollte. Nach Island fahren und das mit den vielen Fragezeichen, welche uns durch den Kopf gingen, war eigentlich bereits ausgeschlossen. Was, wenn doch was Ernsthaftes dahinter steckt ? No way, war die Entscheidung. "Wir machen uns noch ein paar schöne Tage in Dänemark" sagte meine Frau optimistisch und leider klang sie dabei diesmal nicht sehr überzeugt von sich. Sie sollte recht behalten. Nachdem wir etwa 30 Kilometer hinter uns gebracht hatten, war die gute alte Kühlmittelkontrolle wieder wunderschön rot und mahnend zu sehen. Ich hasse seitdem den Piepton der Bordelektronik. Nun war uns eigentlich klar, was die Stunde geschlagen hatte. Meine ahnungslose Diagnose war "Wasserpumpe" . Etliche Berichte in unserem Forum hatten mich schon länger für dieses unschöne Thema sensibilisiert. In der festen Gewissheit, am Freitag, gegen 13:00 Uhr in einer VW Niederlassung in DK Hilfe zu bekommen, begaben wir uns dorthin und wurden kurz und sehr knapp mit den Tatsachen konfrontiert. DEr Serviceberater teilte uns mit, dass heute auf keinen Fall auch nur irgendjemand den Wagen begutachten würde. Meine Bitte, uns wenigstens noch Kühlmittel zu verkaufen, wurde ebenfalls abgelehnt. Man arbeite am Freitag nicht so lange und der Kollege vom Teiledienst hätte um 12:00 Uhr Feierabend. (Dänemark muss geil sein, dachte ich noch...) Mein Einwand, man könne doch am morgigen Samstag nach dem Rechten sehen, löste sich in Wohlgefallen auf, als mir der Kollege mit eisiger Miene erläuterte, dass man in DK selbstverständlich n i c h t am Samstag arbeiten würde. Randvoll jämmerlichen Galgenhumors erläuterte ich meiner Frau, welche inzwischen den Tränen nahe war, "dass Polen noch nicht verloren" wäre und wir ja versuchen könnten, bei Nacht von Skagen nach Flensburg zu fahren, indem wir regelmässig Wasser nachfüllen würden und den Ölstand im Auge behalten. (Was n Witz, das Öl war ja dann fast nur noch Wasser !) Gesagt und auch getan. Gegen 22:00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Sechste Welle, niedrige Drehzahl, alle halbe Stunde Haube auf und Kontrolle. Es war ein Höllenritt, da ich im Hinterkopf kalkulierte, dass da gerade mein geliebter 2,5er den Bach runtergehen kann... Gegen 05:00 Uhr waren wir dann tatsächlich beim VW AUDI PORSCHE Zentrum in Flensburg angekommen. Über die VW-Hotline wurden wir dann für den Samstag Morgen als Kunden mit Dringlichkeit avisiert. Pünktlich öffneten sich die Pforten und unser Dicker wurde in die Halle gefahren. Ein auf äusserste Kompetenz eingepegelter Werkstattmeister hörte sich meine Schilderung des Schadens an und machte sich nebenbei an seinem Computer zu schaffen. Dann nahm das Unglück ( muss ich mal so nennen) seinen Lauf. Nach sehr kurzer Zeit hatte der Kollege sein Urteil gefällt. "Es ist der Ölkühler. Da haben wir schon lange Probleme, da die Teile aus dem Ausland kommen. Da dringt dann Motoröl in das Kühlwasser ein und D A S wird teuer !" Ich entgegnete zaghaft, ob soviel Kompetenz ( niemand hatte sich bis dahin das Fahrzeug auch nur angesehen ) " Aber ich meine, es ist die Wasserpumpe, da ja kein Öl im Wasser zu sehen ist, sondern nur Wasser verbraucht wird und es aus dem Einfüllstutzen extrem dampft." Er entgegnete huldvoll: " Sie können mir da vertrauen. Es ist immer der Ölkühler. Im Computer steht es auch so !" Tja...Wer möchte da noch widersprechen ? Wir ergaben uns in unser Schicksal und liessen die Kollegen machen. Dass es teuer werden würde, (knappe 800Euro), wussten wir ja schon.
Fortsetzung folgt:
Gruß, Thomas
nachdem wir lange nichts mehr zum Forum beigetragen haben (es war uns immer ein Fest, hier zu lesen und die Probs mit unserer Bus-.Historie zu vergleichen), soll jetzt mal ein wenig Substanz folgen. Unsere Einschätzung nach nun 10,5 Jahren VW Bus ist eine durchaus positive. Ehrlich... Haben schon viele Autos von Audi über BMW bis zum ärmlichen TIPO besessen, aber keines hat derart überzeugen können. (Wir arbeiten nicht bei VW) Alles Vorherige war irgendwann unpraktisch, fehleranfällig (TIPO und Citroen XM TD12 waren da Spitzenreiter), oder einfach Autos, die den Funken nicht überspringen liessen. Der Bus löste im Februar 2008 unseren 320er E 36 Coupe mit Vollausstattung ab, der mit 328000 seinen Frieden verdient hatte. Ein Ehepaar aus Giffhorn hatte den Verlust des Fahrzeughalters zu beklagen und die Hinterbliebene hatte mit ihren 70 Lenzen verständlicherweise keinen Bedarf, den Bulli zu fahren. Die Suche nach einem 2,5er mit langem Radstand entartete zum Krimi. Entweder waren es zu viele Kilometer, Der falsche Motor, oder die Verkäufer hatten Vorstellungen, die ich nie hätte bedienen können. Der beste Verkäufer war ein Herr aus Dresden, welcher mir am Telefon ( angeboten war eine Flughafenshuttle-Caravelle mit 30000 km) den Tip gab, mich zu beeilen, da "die Russen auch schon unterwegs" zum Auto wären und er dem ersten im Zieleinlauf den Wagen verkaufen würde. Also Frust und das wochenlang.
Der Wagen in Giffhorn hatte laut Angebot nur 14500 km runter und war eine Caravelle mit 8 Sitzplätzen, Climatronic 2 Zonen, 6 Gang Schaltung und dem 96 Kw Motor. Eine schnelle Recherche bei VW ergab, dass die Eckdaten autenthisch waren. Angekommen bei der sehr netten älteren Dame waren wir uns schnell einig. Der aufgerufene Preis von 24500 war fair und die Probefahrt bestätigte das Erwartete. Mann, was für ein Fahrgefühl !!! Den T5 kannte ich schon vom Fahrsicherheitstraining bei der Bundespolizei. Dort wurden Bullis der ersten Serie, welche wegen konstruktiver Fehler an der Fahrgastzelle ( A-Säule war bei der Prüfung durch das KBA als zu schwach identifiziert worden) im wahrsten Sinne des Wortes zu schanden geritten. VW hatte etliche voll ausgestattete Multis für Trainingszwecke an die BPOL abgegeben. Diese mussten nach "erfolgreicher Zerstörung" durch die Trainingsteilnehmer komplett entsorgt werden. Der Weiterverkauf, auch von Teilen der KFZ, war vertraglich ausgeschlossen... Aber das nur mal am Rande. Ihr könnt Euch ja vorstellen, was das für einen Unterschied machte, wenn man den dienstlichen T4 gewohnt war und dann auf dieses "Raumschiff" umsteigt. Schnell wurde das " Busgefühl " zur Selbstverständlichkeit.
Ab da waren eigentlich ( im Vergleich zu meinen früheren Autos ) nur wenig trübe Momente in der Beziehung zu unserem Dicken zu verzeichnen. Als erste Maßnahme war der Austausch von Teilen der Lenksäule fällig (Vw Rückruf wegen Knackgeräuschen in der Säule). Dabei lernte ich in Wernigerode gleich die unvergleichliche Qualität des VWN-Services zu schätzen. Nach erfolgter Instandsetzung wurde die Verkleidung unterhalb des KI durch eine formschöne und dominante Schraubenzieherspur veredelt. Der Serviceberater machte mir dann schnell klar, daß meine Masche, seiner Firma meine Altschäden unterzujubeln, bei ihm nicht verfangen würde... In sollcher Weise demütigst geläutert, hoffte ich inständig, das mein Bus durchhält...und zwar ohne jemals wieder an solche Honks zu geraten. Ja klar, die Hoffnung stirbt.... aber eben nicht immer zuletzt. Der Wagen hatte ja den serienmässigen Zuheizer an Bord. Daher beschloss ich, bei einer VW Niederlassung in unmittelbarer Nähe meines Wohnortes eine Aufrüstung vornehmen zu lassen. Der Preis von 780 Tacken war mir zwar etwas sportlich geraten, aber ich hatte keine Vergleichswerte. (Ein Blick ins Netz hätte Blinde sehend gemacht....) So wurde also aufgerüstet. Nach endlosen 6 Stunden im Sessel des Freundlichen kam dann der Meister und verkündete Stolz, das es vollbracht sei. Ich solle mir aber keine falschen Hoffnungen machen. Der Zuheizer könne maximal die Scheiben "freipusten" und das wäre es dann auch schon gewesen. Na schön, dachte ich mir und zahlte artig meinen Obullus. Bei der Heimfahrt fielen mir sofort Knister- und Knirschgeräusche aus dem Bereich der linken A-Säule / Armaturenbrett auf ( dort war die Empfangseinheit verbaut worden) . Drehzahlabhängig und in einer Tonlage, welche einfach Nerven tötet. Schnell zurück zum VWN-Meister und ihm geschildert,wo das Problem liegt. Ich hatte mich offenbar im Ton vergriffen, als ich salopp begehrte, man möge noch eben schnell das Geräusch beseitigen. Der Meister konnte jedoch gekonnt parieren, indem er mir entgegenbrachte: "Schnell mögen wir hier gar nicht" KO in der ersten Runde... Danach wurde ein Termin zur Nachbesserung vereinbart, welcher, wer hätte es gedacht, keine Abhilfe brachte. Als ich dann sah, wie an den Verkleidungen herumgefuhrwerkt wurde, verlor ich das Interesse an einer Lösung des Problems. Seither begleitet mich das Geräusch im Bereich von 2000 / min hauptsächlich im Sommer.
Daß man "Scheiße" noch deklinieren kann, wurde uns dann auf einer Urlaubsfahrt nach Island vermittelt. Die erste Woche verbrachten wir bei kuscheligen 35 Grad in Dänemark. Alles war schön, die Stimmung perfekt. Na klar, mit so einem Abenteuer vor der Nase, wie es Island nun einmal ist, kann uns ja nichts passieren. Ja...denkste Puppe ! In der Warteschlange zur Islandfähre meldete sich nach einem Motorstart ganz pflichtbewusst die Leuchte für die Kühlmittelwarnung. Kann ja nur ein schlechter Scherz sein ( km Stand 60000 ), dachte ich und lugte mal zur Sicherheit unter die Haube. "Kein Kühlwasser" war die trockene Diagnose. Jetzt schnell entscheiden... Also raus, aus der Spur und noch mal richtig nachgesehen. Bleibt aber dabei. Kein Wasser ist kein Wasser. Da es ja echt mega heiss war, hatte ich die irre Hoffnung, das evtl. Der Deckel des Ausgleichbehälters schad wäre und da das Wasser über das Überdruckventil verschwunden sein könnte. Ich war mir bewusst, das dies unwahrscheinlich ist, wenn man vorher nie nachfüllen musste, aber so ist das mit der Hoffnung... Es war dann schnell beschlossen, das Island nicht stattfindet. Über den ADAC wurde uns dann ein dänischer "gelber Engel" geschickt. Dieser erschien nach zwei Stunden Wartezeit mit einem Dodge Ram, welcher wohl meiner Truckshow in Geiselwind entsprungen sein konnte. Chrom und nochmals Chrom. Kran und allem Drum und Dran... Ein sehr gepflegter Herr entstieg diesem Gefährt und machte sich an die Fehlerdiagnose. Er machte mal kurz den Deckel des Ausgleichsbehälters auf, liess mich den Motor mehrmals starten und verkündete dann stolz in reinem Oxfordenglisch, das es heute zu " to hot" gewesen sei und daher das Wasser natürlich fehlen müsse. Ungläubig staunend nahm ich das zur Kenntnis. Er griff in die Seitenverkleidung seines Trucks und entnahm ihr eine Wasserflasche. Damit füllte er unser Kühlwasser nach und sagte lächelnd: " I ts all right !" Aus einem dankbaren Reflex heraus entlohnte ich so viel geballtes Wissen mit einem Trinkgeld von 10 Euro und liess den zarten Keim der Hoffnung in mir wachsen. Er brauste in einem Stakkato von ohrenbetäubendem Turbopfeifen von dannen und wir überlegten, wie es nun weitergehen sollte. Nach Island fahren und das mit den vielen Fragezeichen, welche uns durch den Kopf gingen, war eigentlich bereits ausgeschlossen. Was, wenn doch was Ernsthaftes dahinter steckt ? No way, war die Entscheidung. "Wir machen uns noch ein paar schöne Tage in Dänemark" sagte meine Frau optimistisch und leider klang sie dabei diesmal nicht sehr überzeugt von sich. Sie sollte recht behalten. Nachdem wir etwa 30 Kilometer hinter uns gebracht hatten, war die gute alte Kühlmittelkontrolle wieder wunderschön rot und mahnend zu sehen. Ich hasse seitdem den Piepton der Bordelektronik. Nun war uns eigentlich klar, was die Stunde geschlagen hatte. Meine ahnungslose Diagnose war "Wasserpumpe" . Etliche Berichte in unserem Forum hatten mich schon länger für dieses unschöne Thema sensibilisiert. In der festen Gewissheit, am Freitag, gegen 13:00 Uhr in einer VW Niederlassung in DK Hilfe zu bekommen, begaben wir uns dorthin und wurden kurz und sehr knapp mit den Tatsachen konfrontiert. DEr Serviceberater teilte uns mit, dass heute auf keinen Fall auch nur irgendjemand den Wagen begutachten würde. Meine Bitte, uns wenigstens noch Kühlmittel zu verkaufen, wurde ebenfalls abgelehnt. Man arbeite am Freitag nicht so lange und der Kollege vom Teiledienst hätte um 12:00 Uhr Feierabend. (Dänemark muss geil sein, dachte ich noch...) Mein Einwand, man könne doch am morgigen Samstag nach dem Rechten sehen, löste sich in Wohlgefallen auf, als mir der Kollege mit eisiger Miene erläuterte, dass man in DK selbstverständlich n i c h t am Samstag arbeiten würde. Randvoll jämmerlichen Galgenhumors erläuterte ich meiner Frau, welche inzwischen den Tränen nahe war, "dass Polen noch nicht verloren" wäre und wir ja versuchen könnten, bei Nacht von Skagen nach Flensburg zu fahren, indem wir regelmässig Wasser nachfüllen würden und den Ölstand im Auge behalten. (Was n Witz, das Öl war ja dann fast nur noch Wasser !) Gesagt und auch getan. Gegen 22:00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Sechste Welle, niedrige Drehzahl, alle halbe Stunde Haube auf und Kontrolle. Es war ein Höllenritt, da ich im Hinterkopf kalkulierte, dass da gerade mein geliebter 2,5er den Bach runtergehen kann... Gegen 05:00 Uhr waren wir dann tatsächlich beim VW AUDI PORSCHE Zentrum in Flensburg angekommen. Über die VW-Hotline wurden wir dann für den Samstag Morgen als Kunden mit Dringlichkeit avisiert. Pünktlich öffneten sich die Pforten und unser Dicker wurde in die Halle gefahren. Ein auf äusserste Kompetenz eingepegelter Werkstattmeister hörte sich meine Schilderung des Schadens an und machte sich nebenbei an seinem Computer zu schaffen. Dann nahm das Unglück ( muss ich mal so nennen) seinen Lauf. Nach sehr kurzer Zeit hatte der Kollege sein Urteil gefällt. "Es ist der Ölkühler. Da haben wir schon lange Probleme, da die Teile aus dem Ausland kommen. Da dringt dann Motoröl in das Kühlwasser ein und D A S wird teuer !" Ich entgegnete zaghaft, ob soviel Kompetenz ( niemand hatte sich bis dahin das Fahrzeug auch nur angesehen ) " Aber ich meine, es ist die Wasserpumpe, da ja kein Öl im Wasser zu sehen ist, sondern nur Wasser verbraucht wird und es aus dem Einfüllstutzen extrem dampft." Er entgegnete huldvoll: " Sie können mir da vertrauen. Es ist immer der Ölkühler. Im Computer steht es auch so !" Tja...Wer möchte da noch widersprechen ? Wir ergaben uns in unser Schicksal und liessen die Kollegen machen. Dass es teuer werden würde, (knappe 800Euro), wussten wir ja schon.
Fortsetzung folgt:
Gruß, Thomas