AW: Schweinegrippe - Fragen, Antworten, Erfahrungen ...
Ich hab hier mal 'ne Linkliste rund um's Thema, ausschließlich aus der PZ, eingestellt:
Pharmazeutische Zeitung online: Schweinegrippe
Vielen Dank für den Link!
Dort habe ich folgendes gefunden, was ich recht interessant finde und zu dem ich um die Meinung von hier mitlesenden Ärzten oder Apothekern bitte:
Pharmazeutische Zeitung online: Händedesinfektion: Viren schachmatt setzen
Händedesinfektion
Viren schachmatt setzen
Von Sven Siebenand, Wien
Als Schutz vor Infektionskrankheiten wie der Grippe gibt die WHO Hygiene-Empfehlungen. Dazu zählt, sich regelmäßig die Hände zu waschen und möglichst selten Mund, Nase und Augen zu berühren. Der positive Einfluss der Handhygiene auf die Gesundheit kann durch Produkte und Prozeduren, die die Übertragung von Erregern über die Hände vermindern, unterstützt werden.
»Jeder Mensch berührt im Durchschnitt sechsmal pro Stunde seine Nase«, so Dr. Duane Charbonneau von Procter & Gamble bei einer Pressekonferenz des Unternehmens im Rahmen des Jahrestreffens der European Respiratory Society Mitte September in Wien. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. J. David Hull, ebenfalls Procter & Gamble, stellte Charbonneau die Ergebnisse neuer Laboruntersuchungen zum Präparat Wick Erste Abwehr® Schützender Handschaum vor. Demnach ist das Medizinprodukt in der Lage, bis zu drei Stunden nach dem Auftragen eine Übertragung der Schweinegrippe-Viren H1N1 über die Hände zu verhindern.
Die bis zu dreistündige Wirksamkeit des Produkts gegen Erkältungserreger und verschiedene andere Viren und Bakterien, darunter H3N2, H5N1, Rhinovirus-39, Respiratory Synctical Virus, Human Coronavirus und Parainfluenza-Virus Typ-3, war bereits vor der Markteinführung im vergangenen Jahr in Labortests bestätigt worden. Nach Ausbruch des H1N1-Virus Mitte 2009 veranlasste der Hersteller weitere Testreihen, um den Effekt auf diese Virusvariante zu überprüfen. Dazu wurde Vitro-Skin®, eine Nachbildung der menschlichen Haut, mit Influenza-A-Viren vom Typ H1N1 benetzt. Die Kontakte wurden nach einer und nach drei Stunden wiederholt. Im Gegensatz zur Kontrollreihe mit einem alkoholhaltigem Händedesinfektionsmittel (62 Prozent Ethylalkohol) zeigte die mit dem Handschaum versehene Reihe zu beiden Zeitpunkten eine Inaktivierung der H1N1-Viren zu mindestens 99,9 Prozent.
Für Hull ist dieses Ergebnis keine große Überraschung, da das Präparat im Gegensatz zu Neuraminidasehemmern wie Oseltamivir völlig unspezifisch gegen eine Vielzahl von Erregern wirke. Der Virologe räumte ein, dass keine Maßnahme für sich vor der Ansteckung mit einer Erkältung, der saisonalen Grippe oder der Schweinegrippe schützen kann, jedoch könne der Handschaum die normale Handhygiene ergänzen und biete so einen zusätzlichen Schutz vor der Übertragung und Ausbreitung dieser Viren.
Rein physikalische Wirkung
Hull erläuterte das Wirkprinzip, das nicht auf pharmakologischen, sondern auf physikalischen Effekten beruht. Demnach bildet ein in dem Schaum enthaltenes Polymer-System eine Art Schutzschild, der die Erreger einkapselt und so an der weiteren Ausbreitung hindert. Zusätzlich besteht der Schaum aus einem Puffersystem. Dieses senkt den natürlichen pH-Wert der Haut von 5,5 auf 3,5 und verstärkt sozusagen den Säureschutzmantel der Haut. Das Polymer stellt sicher, dass das Puffersystem an Ort und Stelle bleibt und der pH-Wert der Handoberfläche nur sehr langsam wieder den Ausgangswert erreicht. In dieser Zeit werden säureempfindliche Viren und Bakterien nicht nur eingekapselt, sondern auch inaktiviert. Als entscheidenden Unterschied zur Händedesinfektion mit Alkohol nannte Hull den Faktor Zeit. Die Anwendung des Schaums halte wesentlich länger vor und trockne die Haut zudem nicht aus.
Zugelassen ist das Präparat für den täglichen Gebrauch von Erwachsenen und Kindern ab zwei Jahren, jedoch sollten Kinder unter sechs Jahren den Handschaum nur unter Aufsicht der Eltern auftragen. Ferner sollte die Anwendung auf Wunden unterbleiben. »Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn der Schaum nach dem Händewaschen auf die abgetrockneten Hände aufgetragen wird«, riet Hull. Das Präparat sei schließlich kein Ersatz für das Händewaschen.