Hallo Zusammen,
nachdem ich nun reltiv viel und lange geschraubt habe, hier eine Rückmeldung zu meinem Ruckelproblem
Ich wollte eigentlich "nur" die PDEs ausbauen und zur Überprüfung bringen. Nachdem ich dann die Zylinderkopfhaube runter hatte, kam mir meine Nockenwelle doch irgendwie verschließen vor. Also habe ich die PDEs erstmal eingebaut gelassen und die Nockenwelle demontiert, um mir diese genauer anzuschauen und vor allem auch einen Blick auf die Hydrostößel zu werfen. Das war dann wohl schonmal ein Volltreffer!
Nockelwelle, Nockenwellenlager sowie Hydrostößel zeigten massiver Verschleißerscheinungen. Bei einem Hydrostößel hat sich bereits ein Loch in die Lauffläche eingearbeitet. Dies passiert, nachdem hier ca. 1,9mm Material fehlen. Ich vermute auch sehr, dass dieses Loch im Anfangsstadium der Grund war, warum der Motor zuerst nur im warmen Zustand geruckelt hat. Bei entsprechend kleinem Loch konnte das kalte Öl wahrscheinlich noch nicht so gut aus dem Stößel verschwinden wie bei Betriebstemperatur. Interessant finde ich auch, wie ungleichmäßig der Verschleiß der einzelnen Stößel ist. Nach der Montage habe ich deshalb den Motor auch kurz mit dem Anlasser bei geöffneter Zylinderkopfhaube gedreht um mir die Ölversorgung anzuschauen. Diese ist jedoch an allen Stellen augenscheinlich gegeben.
Die lagerschalen und die Dehnscharuben habe ich natürlich auch mit erneuert, wobei mir beim Anblick der Nockenwellenlager natürlich direkt auch die Kurbelwellenlager durch den Kopf gegeangen sind, wobei ich diese nicht freigelegt habe...
Rein aus Interesse habe ich auch mal die Durchmesser am höchsten Nockenerhebungspunkt gemessen:
NW neu: ca. 61,6 mm
NW alt: ca. 58,1 mm
Zusammen mit dem verschließenen Stößel fehlt hier also ein Ventilhub von ca. 5,4 mm
Da der Grundkreis der Nockenwelle 52,8 mm beträgt und damit ein Ventilhub von ca. 8,8 mm gegeben sein soll, wurde das Ventil also nur noch zu ca. 38% geöffnet.
Den hydraulischen Ventilspielausgleich habe ich bei den Berechnungen mal außen vor gelassen. Über die starke Rußbildung wundere ich mich jetzt jedenfalls nicht mehr.
Nebenbei habe ich dann noch die Freiläufe von Generator und Klimakompressor sowie die zugehörigen Gates-Kupplungen bzw. Zahnriemenringe und die Kohlen bzw. den Regler des Generators erneuert, da die Zugänglichkeit gerade ganz gut gegeben war. Hierbei ist mir aufgefallen, dass die Schrauben der vorderen Drehmomentstütze meiner Meinung nach aufgrund des Klebstoffs erneuert werden sollten. Das wurd hier im Forum auch schonmal diskutiert. Da ich aber kein Freund von Klebstoff in Aluminiumbauteilen bin 8außer bei eingeklebten Reparaturgewinden), habe ich die alten Schrauben ungeklebt wiederverwendet.
Lediglich die PDEs habe ich nicht ausgebaut. Ich wäre zwar ganz gut da dran gekommen, wollte aber nicht riskieren, dass sie nachher nicht mehr dicht im Kopf sitzen. Das Ruckelproblem sowie die Rußbildung sind jetzt auch beseitigt, wobei ich trotzdem noch überlege, PDE 1 und 5 prüfen zu lassen, da mir die Mengenabweichungen nicht gefallen. PDE 1 liegt teilweise über 2 und PDE 5 erreicht manchmal die Regelgrenze von 3, siehe Diagramm:
Also schauen wir mal, wie es weiter geht
Schöne Grüße
Chibo