Hallo Zusammen!
Hier nun noch ein paar Infos unsererseits! Wir konnten mittlerweile die Teile überprüfen und, soweit noch sinnvoll möglich, auch vermessen. Leider ist es uns im aktuellen Zustand nicht möglich, sicher und exakt festzustellen, was damit geschehen ist, bzw. was falsch gemacht wurde. Zumindest die Grundmaße der Bügel an den nicht beschädigten Stellen entsprechen unseren Herstellungsmaßen. Völlig klar ist jedoch, dass die Bauteile in diesem Zustand (extreme Druckstellen/Einlaufspuren an allen Bügeln, verstärkt jedoch an Bügel Nr.2 und 3, zusammen mit durchwegs stark geweiteten/verformten Auflageflächen der Dehnschrauben) nicht zuverlässig ihre Funktion erfüllen können. Die Stufen sind teilweise knapp einen Millimeter hoch (die aktuellen Fertigungstoleranzen der betreffenden Auflageflächen liegen unter einem zehntel Millimeter), und zudem scheint die Verbindungsleiste verzogen zu sein.
Generell dient diese Verbindungsleiste dazu, die einzelnen Haltebügel zu stabilisieren, während durch das flexiblere Material ein Ausgleich der Toleranzen an den Auflageflächen der Injektoren erreicht wird. Die Ur-Prototypen hatten damals noch Stahl-Verbindungsleisten, welche jedoch aufgrund der hohen Steifigkeit dazu geführt haben, das einzelne Injektoren, deren Gusskörper fertigungsbedingt etwas höher ausfiel (2. Auflagefläche der Haltebügel ist eine Gussfläche/nicht nachbearbeitet), viel stärker in deren Sitze gepresst wurden, als die entsprechenden Nachbar-Injektoren. Erst die Einführung der Leisten aus Aluminium-Legierung brachte hier Abhilfe und erlaubte einen sinnvollen Toleranzausgleich bei gleichzeitiger guter Stabilität der gesamten Baugruppe.
Die Kombination aus einzelnen, tief eingearbeiteten Haltebügeln und den geweiteten Dehnschrauben Bohrungen, würde am ehesten den Schluss zulassen, dass die Halteschrauben mit deutlich zu viel Drehmoment angezogen wurden. Die verzogene Leiste kann darauf jedoch nicht zurück geführt werden, da sie, wie oben kurz beschrieben, für eine deutlich höhere Verformung ausgelegt ist, als die fertigungsbedingten Abweichungen der Injektoren oder ein Überziehen der Schrauben verursachen könnten.
Hier nehmen wir an, dass bei einem folgenden Ausbauversuch (deutliche Spuren mehrerer Anläufe vorhanden) die oberen Schrauben nicht sachgemäß gelöst werden konnten und folglich die Leiste an einem oder mehreren Haltern verblieb. Dabei wäre es durchaus denkbar, dass diese bei entsprechender Behandlung während des Ausbaus eine bleibende Verformung erfährt/verbogen wird.
Alles in allem bleibt zu sagen, dass das System in diesem Zustand keinesfalls einsatzfähig ist, geschweige denn in der Lage sein würde, eine Verbesserung an bereits eingelaufenen Zylinderköpfen zu erzielen!
Soweit für uns ersichtlich, ging das Fahrzeug mit diversen Problemen durch mehrere Hände, was natürlich oftmals im Nachhinein schwierig nachzuvollziehen ist. Persönlich halte ich Schuldzuweisungen als Außenstehender ohnehin immer für sehr bedenklich, da niemand wirklich beurteilen kann, was der Verbauende nach bestem Wissen und Gewissen versucht hatte und mit welchen Maßnahmen er möglicherweise gescheitert ist. Wir sind sehr froh, dass es mittlerweile geübte Leute wie Jens und viele unserer Partnerwerkstätten gibt, die sowohl Erfahrung, als auch das notwendige Feingefühl im Umgang mit essentiellen Motorkomponenten haben, um Probleme und Fehler zu erkennen und diese zu lösen, ohne rohe Gewalt anwenden zu müssen, bzw weitere Schäden zu verursachen.
Im vorliegenden Fall gab es vermutlich mehr als einen ungeplanten Zwischenfall, deren Summe schließlich zum Zustand der Bauteile, bzw des gesamten Motors geführt hat.
Um diese endlose Reparatur unsererseits noch positiv begleiten zu können, möchten wir Timo hiermit ungeachtet der Beschädigungen anbieten, unser ohnehin bestehendes Rückgaberecht zu erweitern und ihm den Kaufpreis der Brücke zu erstatten, nachdem sie uns ja bereits erfolglos und "schwer von der Schlacht gezeichnet" wieder erreicht hat (Timo, falls weiterhin mitgelesen wird, die entsprechende Anfrage geht parallel per Mail hinaus).
Ich wünsche allen Interessierten stets gute Fahrt und beste Gesundheit,
Simon