Rost entfernen - Owatrol-Öl, Pelox RE, Fertan etc.

AlfredHitzkopf

Aktiv-Mitglied
Ort
Hannover
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
11/2008
Motor
TDI® 96 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Hi zusammen,

bin seit letzter Woche ebenfalls stolzer Besitzer eines VW T5.1 (2008) Trapo. Jetzt gehts an den Ausbau und als erstes hab ich mich den Roststellen angenommen.
Zum Glück war es lediglich oberflächlicher Rost. Da ich recht wenig zu den verschiedenen Mittelchen gefunden habe wollte ich meine Erfahrung hier mal festhalten. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.

Vorneweg: Ich habe bisher nie etwas mit Autos zu tun gehabt und noch nie an einem geschraubt, habe mich aber die letzten 4 Wochen intensiv mit dem Camperausbau und den damit verbundenen Arbeitsschritten auseinander gesetzt. Kritik und Anregungen sind also sehr erwünscht :)

Rost != Rost
In meinem Fall habe ich lediglich durch Steinschlag auf dem Lack leichte Roststellen. Teilweise warf der Rost unter dem Lack auch schon Blasen. Das Blech darunter war aber in den meisten Fällen nicht wirklich angegriffen oder durchgefressen. Für stärkeren Rostbefall muss wahrscheinlich etwas anders gehandelt werden als ich es musste.
Ich habe ca. 20 Roststellen behandelt. Schiebetür und Beifahrerschweller waren am stärksten betroffen, die sind unten in den Bildern dokumentiert.
Welches Mittelchen darf's denn sein?
In meiner Recherche bin ich auf verschiedene Methoden gestoßen, Rost zu behandeln:

Owatro-Öl (gibts hier, detaillierte Verarbeitungshinweise hier): Wurde mir von einem befreundeten Autobastler sehr empfohlen, er nimmt nichts anderes mehr. Owatro-Öl wird direkt auf den Rost aufgetragen und kann danach mit 1K Lacken überlackiert werden. Es bildet eine deckende Schutzschicht über dem Rost, dass keine weitere Korrodierung möglich ist. Da es aber hauptsächlich für fortgeschrittene Roststellen gedacht ist, war das für meine Zwecke eher nichts.

Fertan Rostumwandler (gibts hier): Der Klassiker unter den Rostbehandlern. Allerdings habe ich diverse Meinungen gehört, dass ein Rost-Umwandler nie 100% wirkt und auch keine Rostversiegelung vornimmt. Als Bessere Wahl wurde mir das Folgende vorgeschlagen:

Pelox RE (gibts hier): Pelox RE ist ein auf Phosphorsäure basiertes Gel, das Rost chemisch gänzlich auflösen soll. Diese Methode war nicht nur eine der günstigsten sondern auch am einleuchtendsten. Wo kein Rost mehr ist muss auch nichts versiegelt werden. Meine Wahl viel deshalb auf Pelox RE.
In den Verarbeitungshinweisen steht eine Einwirkzeit von 10min bis 1 Stunde. Cool, geht auch noch schnell. Und tatsächlich, sofort nach dem Auftragen kann man Pelox RE beim Auflösen des Rosts zuschauen! Ich habe mit verschiedenen Einwirkzeiten gespielt und mit 1 Stunde die besten Ergebnisse erzielt. Auch ein erneutes Auftragen mit "frischem" Pelox auf die selbe Stelle bringt nicht wirklich noch etwas.
Was auch noch gut ist, Pelox RE greift den Lack nicht an. Selbst Rostschlieren (von z.b. ablaufendem Wasser an einer Roststelle) auf dem Lack werden gänzlich entfernt.

Vorgehensweise
  1. Losen Lack um die Roststellen mit einem Cuttermesser entfernen und die Roststellen gut freilegen
  2. Pelox RE auftragen
  3. 30 min warten
  4. Abwaschen
  5. Lackieren
Und los gings:

1.) Mit einem Cuttermesser habe ich den umliegenden, schon abgeplatzten Lack vorsichtig entfernt um die Roststellen richtig freizulegen. Sah dann so aus:
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Zwischen Schiebetür und Beifahrertür am Schweller unten ebenfalls:
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2.) Auf die freigelegten Stellen habe ich dann ne dicke Schicht Pelox RE mit nem Pinsel aufgetragen.
Nach ca. 60 min. Einwirkzeit mit viel Wasser abwaschen. Das Ergebnis:
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Ha! Schonmal nicht schlecht.

3.) Die dunklen Bereiche habe ich dann nochmal von Hand an-/abgeschliffen, nochmal ne Schicht Pelox RE drauf und nochmal 30min einwirken lassen.
Am Ende sah es dann so aus:
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4.) Danach gut saubergemacht und mit nem Lackstift in der entsprechenden Farbe 2-3 mal drübergepinselt:
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Für meine erste Rostbehandlung an nem Auto bin ich ziemlich zufrieden. Es wird sich zeigen, wie langlebig das ist und ob Rost wieder durchkommt.
Tipps nehme ich gerne entgegen :)

Howdy!
 
Hallo Alfred!

Das Ergebnis mit dem Pelox sieht sehr gut aus, werde das so auch bei meiner nächsten "Kleinrostaktion" machen. Damit das auch lange hält, muss man aber die blanken Stellen unbedingt wieder gut schützen. Der Lack aus dem Lackstift ist nur eine dünne Schicht, da drunter gehört eine ordentliche Rostschutzgrundierung, evtl. vorher nochmal mit Kovermi o.ä. vorbehandeln. Damit schafft man eine Barriereschicht. Ohne Grundierung fängt das nach 1-2 jahren wieder genauso an zu gammeln.

Ich glaube nach deinen Bildern werde ich wie folgt vorgehen:
- Rost soweit es geht mit Schlaifpapier/Darhtbürste/Glasfaserstift entfernen
- chemische Entfernung mit Pelox
- Entfetten mit Silikonentferner
- Schutzschicht mit Kovermi
- Rostschutzgrundierung
- Farblack (kann man anscheinend beim KS-Depot exakt anmischen lassen)
- 2k Klarlack

Wäre es mein Bus, würde ich die gemachten Stellen genau im Auge behalten, und beim Auftreten von neuem Rost die Lackstiftfarbe wegschleifen und dann einen ordentlichen Aufbau machen. Das bisschen abkleben+sprühen dauert nicht lange.

Viele Grüsse, und danke für die tollen Bilder!
 
Hi JeanKaravel,

hört sich sinnig an deine Vorgehensweise. Ich werde die Stellen auf jeden Fall beobachten. Wie gesagt, war meine erste KFZ Rostbehandlung, eventuell hab ich nicht alles richtig gemacht :)
Ich habe die Thematik hier auch nochmal ausführlicher beschrieben falls es dich interessiert: Camperausbau VW T5 - Step 1: Rostbehandlung - freigeist

Viel Erfolg!
 
Da Rost ja zeitlos ist, greife ich diesen Beitrag hier weiter auf:

Vor gut einem Jahr habe ich das hier im Forum schon einmal gesucht und auch gefunden, aber jetzt nicht mehr. Daher frage ich einfach mal in die Runde:

Unser T5 hat einige kleine Roststellen. Vornehmlich an der Schiebetür, unten an der Ecke zum Beifahrer und auch im "Knick" unten an der Tür. Dazu noch der häufig betroffene Türgriff, der wohl das größe Problem darstellen wird. Schon beim Kauf hatte der T5 ein paar Stellen, wie man bei meiner Kaufberatung in den verlinkten Bildern sehen kann:

T5 Transporter mit leichten Macken

Ich hatte das damals ausbessern lassen, aber offenbar wurde da nur kurz geschliffen und Lack drauf, war auch nur so nebenbei gemacht ;)

Da das Auto für mich ein Gebrauchsgegestand ist, muss das nicht besonders schön werden, aber eben (dieses Mal) richtig. Ich will diese kleinen Stellen selbst ausbessern.

Dazu würde ich im ersten Schritt die Stellen bis aufs blanke Metall entrosten. Hat hier jemand ne Idee, wie ich die Stellen im "Knick" ab besten blank bekomme? Ne 125er Flex ist vorhanden. Drahtbürstenaufsatz, nachdem ich mit Drahbrüste etc das lose Zeug weggemacht habe?

Was empfehlt Ihr zur Rostentfernung? Perol oder Fertan? Da ich das Auto nicht in eine Garage stellen kann, wäre mir eine relativ tropsichere Lösung am liebsten.

Entfetten mit Silikonentferner

Hier würde ich dann wohl das passende Mittel zur Grundierung kaufen, der Hersteller wird seine Produkte sicher aufeinander abstimmen.

Schutzschicht mit Kovermi
Habe ich so noch nicht gelesen? Ist das auch ein Mittel oder eine Abkürzung ;)

Rostschutzgrundierung
Hier gilt das gleiche wie für den Silikonentferner. Kann hier jemand ne Marke empfehlen? Ich würde wohl zu Sprühdosen (auch für den Lack) tendieren.

Farblack
Ich weiß, weiß ist nicht gleich weiß, aber ich bin da wirklich schmerzfrei. Wer kann gute Farblackdosen empfehlen? Vor dem besagten Jahr hatte ich das auch schon mal in einem Onlineshop zusammengestellt, weiß aber nicht mehr wo, bin daher für Tipps dankbar.

2k Klarlack
Hier gilt das gleiche wie beim Farblack, Sprühdose wäre meine Idee dazu

Da ich weder eine beheizte Garage noch andere Unterstellmöglichkeiten habe, muss ich das zu Hause in möglichst kurzer Zeit machen. Habt Ihr da Idee zum zeitlichen Ablauf. Kurze Trocken/Bearbeitungszeiten wären daher wünschenswert, wenn der Sommer eine regenfreie Zeit anzeigt.

Wenn ich Samstag morgen mit der Rostentfernung beginne und z.B. ne Stunde das Perol einwirken lasse, sind die weiteren Schritte dann am Abend so weit, dass die Sache "Rostsicher" ist?

Und kann jemand einen gut sortierten Onlineshop empfehlen?

Den Ausbau des Türgriffs der Schiebetür traue ich mir irgendwie nicht zu. Hier im Forum sind dazu zwei WORD-Dateien verlinkt, die ich aber nicht verstehe. Ein schönes Video dazu konnte ich auch nicht finden, Ihr?

Besten Dank schon einmal für Eure Hilfe.

Stefan
 
Damit die entsprechenden Hinweise von @Hotred und @Konnoo im Motortröd nicht unter gehen, verlinke ich mal hier her...


Falls es doch bessere Beiträge mit Erklärungen gibt, gerne verlinken. 👍
 
Hallo Stefan,

die Flex würde ich nicht empfehlen, da hast Du den Rost schnell "verbrannt". Eine Rostentfernung wird dann sehr schwierig.

Schau mal hier unter:

Das Entrosten mit der rotierenden Drahtbürste - ist das sinnvoll?
 
Vielen Dank an alle für die Tipps!! Da Rost ja Dauerbrenner-Thema ist, hier noch unsere Lösung - die Entscheidung basiert bei uns fast nur auf der Website korrosionsschutz-depot.de, eine großartige Seite mit unzähligen Flyern zu den Mitteln!!
Wir haben vermutlich nur wenig Rost im Innenraum und bisher unklare Bläschen am Lack, was aber (hoffentlich) Zinkblasen sind (siehe Foto). Eine größere Stelle Rost ist in der bodennahen Schiebetür-Senke der Karosserie.
Der Plan ist:
  • Mit Stahlbürsten-Aufsatz und SVS Vliesreinigungsscheibe für Bohrmaschine und Winkelschleifer den Rost entfernen; Lack über (vermeidliche) Rostblasen lösen
  • Fettentfernung mit Silikonentferner
  • An gut zugänglichen Stellen: PELOX RE Rostentferner auftragen
  • Rostschutzgrundierung auftragen: Brantho Korrux nitrofest
  • An sichtbaren Stellen: 2K-Lack drüber
  • An unzugänglichen Stellen (Zwischen Blecken, an Schweißnähten zB): Owatrol Öl (hier nicht mit 2K-Lack überlackieren; höchstens 1K-Lack).

Vielleicht hilft das jemandem weiter! Schönen Tag euch noch :)
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Hallo Zusammen,
Ich habe beim Ausbau der Zwischenwand an einem T5 Shuttle/Transporter Baujahr 2005 unten an der Befestigungsschiene, die ich ruasgebaut habe, Lineal Rost. Unter dem Fahrersitz wo eine zweite Batterie war ebenfalls.
Weshalb dort Rost entstannt weiß ich nicht…
Was würdet ihr empfehlen hier zu machen. Das Resultat verschwindet unter dem Bodenbelag, deshalb muss es nicht schön werden, aber vom Aufbau bzw. was drauf zu schmieren ist wäre ich dankbar für jeden Tipp.
Würde Zinkspray was nützen?

danke vorab
 
Losen Rost mit einer Handdrahtbürste abbürsten, dann Brunox Epoxy und anschließend eine beliebige Farbe drüber. Wenn das nicht viel Rost ist, kann man auch Brantho Korrux nehmen, die Farbe soll auch Rost stoppen, ist aber nicht ganz billig.

Gruß Torsten
 
Bild:
 

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Sorry das Bild sollte schon viel eher angehäftet sein.
Leider habe ich die Sicht unter dem Boden nicht mehr fotografiert.
Zustand ist nur auf der Linie wie die Leiste angebracht war. (Um die Zwischenwand zu befestigen… die habe ich rausgehauen.)
Brantho korrux habe ich sogar da. Also Drahtbürste und dann einfach brantho korrux drauf? @T-Man
 
Genau! Zwischdrin entfetten, das geht auch mit Spiritus.
 
Unter dem Fahrersitz wo eine zweite Batterie war ebenfalls.
Weshalb dort Rost entstannt weiß ich nicht…
Dann gehe mal auf die Suche im Board, was da so an Rost, Grünspan usw alles unter den Bodenbelägen zum Vorschein kommt. 😳 🤦‍♂️

Das liegt idR nicht daran, dass einer ständig Wasser rein schüttet, sondern an "Feuchtigkeit" die sich (gerade im Winter) gerne unter dem Bodenbelag sammelt und dann dort seine Arbeit verrichtet. 🤷‍♂️

Früher wurden immer Zeitungen unter die Fußmatten gelegt, warum wohl 😳🤷‍♂️😉

An deiner Stelle - wenn du es richtig machen willst - nehme den gesamten Bodenbelag raus, und bearbeite die gesamte Bodenplatte! 👍
Stöbere mal durch die anderen Beiträge zu den Ausbauten, da haben sich schon viele gewundert was da so unter der Bodenplatte im Heck zum Vorschein gekommen ist.
Spätestens zum Boden-Isolieren wird ja die Bodenplatte raus kommen, also warum nicht gleich? 🤷‍♂️
 
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