Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Wassermann

Top-Mitglied
Ort
Niederrhein
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
02/2004
Motor
Otto V6 173 KW
DPF
nein
Getriebe
Autom.
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Basis
Extras
Schiebedach, Tempomat, Klima, Umbau vom LKW auf Multivan
FIN
WV2ZZZ7HZ4H063xxx
Wir werden ja nicht jünger. Wie haltet ihr das? Regelmäßige Zahnpflege und einmal den Finger in Richtung Prostata, fertig? Oder die große Hafenrundfahrt mit Spiegelung wo geht? Kleines und großes Blutbild? Für jeden Furz quer zum Doc? Regelmäßig gelben Zettel besorgen gehen?

Mich hat dieser Artikel hier echt nachdenklich gestimmt: Klick

Zur Sicherheit noch mal als PDF im Anhang. Im Schnitt rennt der Deutsche 18 Mal im Jahr zum Arzt. Wahnsinn!

Wie oft geht ihr dahin und warum? Sind T5-Fahrer gesünder als der Rest der Welt? Oder doch nur Durchschnitt?

Anhang anzeigen 2010.10.27 Das Gesundheitssystem, Kommunismus in Reinform.pdf
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Ich war dieses Jahr schon 5 mal beim Arzt, weil ich es vorgezogen habe nach dem Unfall nicht zum Arzt zu gehen :evil: Zahnarzt noch nicht mit gerechnet.
Ich denke mal, das ich im Schnitt auf 4 Arztbesuche inklusive Zahnarzt komme.
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Hallo!

Mein Vater sagte immer...
......was ohne Arzt gekommen ist.....muß auch ohne Arzt wieder gehen...8):rolleyes:;)

Ich gehe jeden Tag zum Zahnarzt...:rolleyes::D...manchmal sogar am Wochenende:evil:
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Ok, dann oute ich mich mal. :cool:

Ob ich alle 18 Jahre zum Doktor gehe?

Nö.

Das letzte Mal war, hmmm... :confused: ...das muss so Mitte der 80er gewesen sein, da war ich so Mitte Zwanzig, also halb so alt wie heute.

(Ok, außer Zahnarzt, da bin ich so ab und an mal gewesen.)

Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin überhaupt nicht gegen die Medizin. Wenn ich ein echtes Problem hätte würde ich da sofort hingehen, zumindest einmal zwecks Diagnose. Allerdings wäre ich vorsichtig, mir massive Eingriffe verkaufen zu lassen, da würde ich mir vorher mindestens 2 oder 3 Meinungen einholen.

Solange ich aber - Gott sein Dank (und das meine ich so) - weiterhin nichts habe, sehe ich Arztpraxen und Krankenhäuser lieber von außen.

Wenn ich mal erkältet bin kaufe ich mir Wick Medi Nait und nehme heiße Bäder, ansonsten brauche auch ich mal ein Aspirin, kommt aber selten vor. Heraufziehende Erkältungen kann man übrigens auch mit einer guten Dosis Vitamin C oft noch abbiegen. Einen "Gelben" brauche ich nicht, bin "selbst und ständig".

Im Übrigen versuche ich in etwa vernünftig zu leben, rauche nicht und trinke in Maßen (nur Bier). Ferner gehört dazu eine vernüftige Ernährung, wobei ich mich längst nicht immer dran halte, es muss nur die Grundrichtung stimmen.

Das mit der bewußten Ernährung habe ich aber erst vor ein paar Jahren angefangen, ganz aus eigenem Antrieb, ohne dass ein Doc den Finger gehoben hat. Gleichzeitig fing ich an Sport zu machen, zwecks Fitness und gegen Übergewicht, denn etwas Übergewicht hatte ich schon immer. Seit ein paar Jahren steuere ich nun dagegen und mache phasenweise immer wieder Kraft- und Ausdauertraining. Ich höre zwar immer mal wieder damit auf, aber ich fange dann auch immer wieder neu an. :D

Ansonsten bin ich ein Mensch der sich eher umsichtig bewegt und somit kaum Unfälle hat. Das gilt auch beim Sport: Ich freue mich an meinen Leistungen, aber ich erzwinge nichts. Als ich mir beim Radfahren einmal eine Muskelzerrung zugezogen habe (vielleicht war es sogar ein kleiner Faserriß, k.A.) habe ich so viele Monate Pause gemacht bis es komplett weg war. Auch beim Krafttraining mache ich nichts was unfallgefährlich sein kann, (angesichts der Radfahrerei reicht es ja auch, KT am Oberkörper zu machen). Im Übrigen schlafe ich genug, einen Wecker stelle ich nur wenn ich mal morgens einen Termin habe.

Ich habe einen privaten KV-Tarif mit 3000 SB und daher niedrigem Beitrag, und davon bekomme ich auch noch einen netten Batzen am Jahresende zurück, weil ich ja nichts brauche.

Ok, ich höre euch nun sagen: "Was ist mit Vorsorge-Untersuchungen?" Keine Ahnung was damit ist, an sowas denke ich garnicht, fühle mich dabei aber gut, habe keine Angst und auch kein schlechtes Gewissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Sehr guter Artikel!
Die zentrale Botschaft:
"Gesund ist nur, wer gesund sein will..."
unterschreibe ich sofort.

Vor dem Hintergrund :
" In den allermeisten Fällen ist hier keineswegs ein Arzt notwendig, sondern nur eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zum legalen Krankfeiern."
halte ich eine Übernahme der aus kleinen Infekten resultierenden Kosten, Lohnfortzahlung bei Schnupfen und überhaupt die Existenz unterschiedlicher Krankenkassen für überflüssig.

Genau wie Galileo habe ich mich nicht gegen die kleinen Wehwehchen versichert, sondern bei 3TEU SB nur gegen die schlimmeren Dinge.

Unglaublich finde ich allerdings auch, daß Privatversicherte für die selbe Leistung dem Arzt u.U. das 3-fache zahlen müssen wie die Krankenkassen.
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Auch ich habe einen privaten Tarif mit 1.200€ Selbstbeteiligung. Manche Dinge "gönne" ich mir trotzdem:

- 2x im Jahr zum Zahnarzt
- 2x im Jahr großes Blutbild
- 1x im Jahr Hautkrebsvorsorge
- 1x im Jahr Ruhe- und Belastungs-EKG

Bin erst Mitte 20, sehe die Gesundheit aber trotzdem schon jetzt als das höchste Gut an.

Zum Thema Krankfeiern: Sowas gibts bei mir nicht, macht als Selbstständiger allerdings sowieso wenig Sinn. Wer noch laufen kann der kann auch arbeiten...
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Wow - hätte nicht gedacht, dass die Resonanz so groß ist!

@ Admins: Kriegt ihr hier noch eine Umfrage reingebastelt?

Zahnpflege ausgenommen, gehe ich
  • so gut wie nie
  • 4x
  • 8x
  • 16x
  • noch häufiger im Jahr zum Arzt
Mich würde auch mal interessieren, wie die Zahl 18 im Schnitt zustande gekommen ist. Sind da auch die Krankenhäuser, Altenheime, Hospize etc. mit drin, wo mehrfach am Tag ein Arztbesuch abgerechnet wird? Oder sind darin womöglich auch die "Arztbesuche" enthalten, die man wegen Rezeptverlängerung, Krankenscheinabgabe und sonstiger organisatorisch notwendiger Vorgänge erledigen muss? Wahrscheinlich zählt sogar die Kontrolle eine Druckverbandes als "Arztbesuch", wie soll man sonst auf eine derart hohe Zahl kommen.

Wer kennt sich mit so was aus? @pille?
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Unglaublich finde ich allerdings auch, daß Privatversicherte für die selbe Leistung dem Arzt u.U. das 3-fache zahlen müssen wie die Krankenkassen.

Hallo,

das wird wohl auch nicht mehr ewig so weitergehen. Die Praxen und Krankenhäuser sind froh um jeden privat versicherten Kranken. Irgendwann werden wohl auch in der PKV die Beiträge deutlich steigen, oder die Leistungen sinken.
Am meisten macht mir Bauchschmerzen, dass keiner sagen kann, wie hoch die Beiträge in der PKV im fortgeschrittenen Alter sein werden.........
Eigentlich müsste man das gesparte Geld zwischen GKV und PKV auf die hohe Kante legen.
Aber im Vergleich zu Amerika geht es uns hier richtig gut. Da kann bezüglich Krankenversicherung jeder machen, was er will. Und wird im Fall einer nichtversicherten OP ganz schnell zum Sozialfall.

Persönlich gehe ich einmal pro Jahr zum Zahnarzt und dann evtl. noch zwei Mal zum Hausarzt. D.h. ein anderer geht für mich dann für mich 15+18=33 Mal zum Arzt!
Der verbringt die Zeit beim Arzt, die ich im Büro verbringe..........
Da würde wohl eine Praxisgebühr pro Arztbesuch einen Riegel vorschieben. Auf der anderen Seite gäbe es dann mit Sicherheit mehr schwerere Fälle, wo die Leute Geld sparen wollen und zu spät zum Arzt gehen.

Habe ehrlich gesagt auch keinen Plan, wie unser Gesundheitssystem gerettet werden kann. Wir jammern ja alle auf hohem Niveau!
Andere Länder sind da auch nicht unbedingt ein Vorbild. In Großbritanien gibts wohl nur eine Art Grundversorgung. Jeder der Geld hat, versichert sich zusätzlich. Noch ausgeprägtere Zweiklassenmedizin. In Finnland z.b. gibts nur noch Gesundheitszentren - keine Ärzte mehr vor Ort. Wenn man da als Kranker hin muss, wartet man zunächst mal ewig um dann von einem Arzthelfer versorgt zu werden. An einen Arzt selbst kommt man gar nicht. Auch eine Art Kosten zu sparen.
Falls man z.b. ein neues Hüftgelenk oä. braucht, darf man erst mal Jahre lang Punkte sammeln gehen, bis es dann soweit ist.
Am besten wäre, wenn jeder egal ob PKV oder PKV eine Rechnung vom Arzt bekommt, die man dann bei der Kasse einreicht.
Das würde vielen Leute erst mal die Augen öffnen, was das an exorbitanten Kosten auflaufen.


Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Bin erst Mitte 20, sehe die Gesundheit aber trotzdem schon jetzt als das höchste Gut an.
Ich habe bei Deiner Aufstellung schon das Gefühl, daß die ärztliche Gehirnwäsche gut gewirkt hat.
Aber das ist allein Deine Sache - Du bezahlst die Musik ja auch selbst.

Sowas wird erst zum Problem, wenn ein Kassenpatient sich dauernd untersuchen läßt. Dazu kommen vom Arzt erfundene Untersuchungen die niemals stattgefunden haben und von der Kasse bezahlt werden.

Das Schüren dauernder Ängste und Sorgen macht die ganze Gesellschaft krank, Ärzte und Versicherungen jedoch werden reich.
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Hallo,
wenn man nicht spätestens am dritten Werktag, also dann wenn die Erkältung am fettesten ist und man am meisten Leute anstecken kann, zum Hausarzt renne müßte, anstatt zu Hause im Bett zu bleiben, wäre ich wahrscheinlich 0 mal im Jahr bein Arzt, zzgl. 1 x Zahnarzt fürs Bonusheft.

Wobei ich auch das dann ziemlich schwachsinnig finde, wenn innerhalb von zehn Jahren sagen wir der Stempel von Jahr 3 fehlt, und desshalb der Bonus flöten geht...auch wenn die sieben Jahre danach kein Schaden war...

Grüße,
Christoph
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Moin,
ich gehöre zu der Kategorie, die mehr als 18x im Jahr zum Arzt rennt.
Mein Sohn muss auch sehr häufig hin.
Der Schwiegervater geht auch sehr oft hin.
Unsere chronischen Krankheiten zwingen uns leider dazu. Wir haben schon einiges an alternativer Medizin getestet, sind aber auch sehr skeptisch und vertauen auf Mund zu Mund Propaganda. Daher haben wir noch nicht alles ausgeschöpft. Wir bleiben aber am Ball.
Bis denn
Sven
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Tut mir sehr leid für Dich und Deinen Sohn. Ich hoffe, meine nachfolgenden Zeilen wirken nicht herzlos, aber:

Für mich wirft dieser Post für unsere statistischen Betrachtungen weitere Fragen auf:

Wieviele chronisch Kranke gibt es?

Muß dasselbe Medikament jeden Monat neu verschrieben werden und der Arzt dafür dieselben Symptome immer wieder neu feststellen?

Wenn Eure chronische Krankheit sich nicht verändert, braucht der behandelnde Arzt doch keine weiteren Leistungen zu erbringen, d.h. Arztbesuche = 0, oder?
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Ich habe bei Deiner Aufstellung schon das Gefühl, daß die ärztliche Gehirnwäsche gut gewirkt hat.
Aber das ist allein Deine Sache - Du bezahlst die Musik ja auch selbst.

Sowas wird erst zum Problem, wenn ein Kassenpatient sich dauernd untersuchen läßt. Dazu kommen vom Arzt erfundene Untersuchungen die niemals stattgefunden haben und von der Kasse bezahlt werden.

Das Schüren dauernder Ängste und Sorgen macht die ganze Gesellschaft krank, Ärzte und Versicherungen jedoch werden reich.



Man sollte sich vielleicht erst einmal schlau machen, bevor man solch veraltete Meinungen im Zeitalter des I-Net von sich gibt.

Weil die Ärzte ja so reich werden wandern die ja auch scharenweise in´s Ausland ab, in Rente gehende Hausärzte finden selbst in Kleinstädten keine Nachfolger mehr, von ländlichen Gebieten gar nicht zu reden.

Und bei den Gesetztlich Versicherten gibt es seit Jahren sowohl für Hausärzte als auch Fachärzte Pauschalen, egal wie oft der Patient im Quartal kommt und egal was der Artz untersucht. Und im Krankenhaus nennt sich das DRG, Festpreis nach Diagnose, egal wie lange der Kassenpatient in der Klinik ist.

Du als Handwerker solltest Dir mal eine GöÄ besorgen, da kannst Du dann nachlese, wie viel ein Arzt für welche Leistungen bei z.B.beim 2,3 fachen Regelsatz oder gar beim 3,5 fachen Höchstsatz kreigt. Und da sind die Invetitionskosten/Personalkosten übrigens mit enthalten. Dann mal in sich gehen und überlegen, was man für das Geld selbst bereit wäre zu tun. Mein Ergebnis dazu: Im Sessel sitzen bleiben, für die paar Kröten ärgere ich mich nicht rum.

So, jstzt bitte nicht persönlich nehmen, aber der Beitrag war Paradebeispiel. Gesunde Privatpatienten regen sich darüber auf, daß erkrankteKassenpatienten zum Arzt gehen, wieso eingentlich??? Ist nicht Euer Geld und wenn ein Privatptient dann doch mal zum Arzt geht, krigt er doch sofort einen Termin und wird bevorzugt behandelt.

Ein Bahnfahrer zahlt in der ersten Klasse ja auch mehr und regt sich nicht auf, wenn die zweite Klasse überfüllt ist.

So, jetzt muß ich den Bus weiter einpacken, am WoEnde geht´s zum Wandern, Grüße aus der Rhön und "nix für ungut"
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Hallo!

Wer heute noch Arzt wird um reich zu werden ist wohl doch schizophren:rolleyes:.
Zahnärzte haben sich früher dumm und dämlich verdient...heute nur noch dämlich?:rolleyes:
Nein, auch nicht wirklich....in den 70er und 80er Jahren haben die Krankenkassen noch 100% bezahlt.
Die Zeiten sind längst vorbei!!!! Ist aber noch in den Köpfen der Bevölkerung drinn.
In Hamburg stehen ca. 45%!!! aller Zahnärzte unter Bankaufsicht, d.h. sie dürfen ohne Einverständnis ihrer Bank keinen Scheck mehr unterschreiben.
Beispiel:
Wir dürfen pro Quartal 3 Knirscherschienen abrechnen.....wenn wir mehr verkaufen, bekommen wir dafür von den Krankenkassen kein Geld....bei einem Patientenstamm von ca. 3500 Personen ist der Bedarf allerdings höher.
Sollen wir die Patienten jetzt wegschicken??? Oder ihnen sagen:
"Sorry, sie kommen zu spät, deshalb zahlt ihre Kasse nix mehr, deshalb müssen Sie es jetzt selber bezahlen!"

Wer gute arbeit leistet soll auch angemessen bezahlt werden.
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Moinsen,
leider müssen wir immer wieder zum "Onkel Doktor". Es müssen regelmäßig Nachuntersuchungen durchgeführt werden, hauptsächlich damit wir nicht zu viel von den fiesen Medikamenten bekommen oder zu wenig!
Wenn wir mal kein Blutbild o. Ä. benötigen, genügt ein Anruf und wir bekommen das Rezept, ohne den Arzt nochmals konsultieren zu müssen.
Beste Grüße
von Sven u. co., die auch lieber nicht zum Arzt rennen würden

p. s. Wir sind schon neidisch auf die Gesunden
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Es wird immer das verstanden, was man verstehen will, und nicht unbedingt das, was geschrieben steht. Wir wollen doch aber sachlich diskutieren und nicht gleich einen als Buhmann ausgucken und den steinigen?

Hierbei möchte ich auch mal klar sagen, daß ich nicht für unser miserables Gesundheitssystem verantwortlich bin, auch wenn ich mich dazu äußere.

Genau genommen habe ich außer einer Mitleidsbekundung rein gar nichts gesagt, sondern 3 Fragen gestellt.
Die interessanteste, nämlich wie hoch der Anteil der chronisch Kranken überhaupt ist, wurde bisher nicht beantwortet. Daher ist auch nicht klar, wie deren Arztbesuche in die Statistik eingehen.

Ich als "gesunder" Privatpatient habe sehr wohl ein Recht mich über Leute aufzuregen, die als Kassenpatienten zum Arzt gehen, denn es geht um unsere Gesellschaft und nicht nur immer um den eigenen Geldbeutel.

@Hendry: Meine Auftraggeber sind eigentlich immer Besserverdiener - andere können sich heutzutage auch gar keinen Handwerker mehr leisten.
Der Anteil der Ärzte ist sehr hoch und ich habe einige Fernsehreportagen zum Gesundheitssystem gesehen, wonach sich deren Verdienst weit über durchschnittlich erhöht hat. Und das nicht nur bei Zahnärzten.
Vielleicht unterschreiben die nur deshalb keinen Scheck mehr, weil die goldene Kreditkarte viel bequemer ist?

@sven: Mir tut wirklich jeder leid, der krank ist.
Gerade für schwere Krankheiten ist ja das Solidarprinzip einer Krankenversicherung gedacht. Daher muß die Leistungsfähigkeit dieses Systems erhalten werden.
Durchschnittlich 18 Arztbesuche müssen bezahlt werden - sparen wir vielleicht mal was bei der Bildung ein?!
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Woher mag die Zahl 18 kommen? Vermutlich aus Statistiken von Abrechnungen der Ärzte. Leider muss man konstatieren: Nur weil es für jeden Versicherten 18 Rechnungen pro Jahr gibt, heißt es noch lange nicht, dass diese auch 18 mal beim Arzt waren. Skandale um Abrechnungsbetrug gibt es immer wieder, würde häufiger kontrolliert werden, gäbe es gewiss noch viel mehr Skandale.

Die Schätzungen, wieviele Ärzte falsch abrechnen, reichen bis zu fast 50 Prozent!

Verzerrt wird die Statistik vermutlich auch durch prinzipiell länger andauernde Therapien, die einen längere Zeit jede Woche zum Orthopäden oder Psychotherapeuten zwingen. Der Knochenklempner verordnet für irgendwelche Muskelzerrungen z.B gern zweimal die Woche irgendwelche Bestrahlungen o.Ä. in seiner Praxis.

Ungefähr alle drei Wochen geht normalerweise noch nicht einmal meine 74jährige Mutter zum Arzt, die Krebs, extremes Asthma und, und, und hat.

Gute Gesundheit!
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Hallo zusammen,

Frustmodus an:

eigentlich wollte ich mich ja aus diesem Thema heraushalten, aber krank sind nicht wir, sondern das System.

Da fliegt der Doktor med. dent. Bohr Mitte November auf seine Finca auf Mallorca, weil sein Budget erschöpft ist und er nicht mehr für Nulle arbeiten mag.

Ob 1000 € für eine Zahnkrone angemessen sind, vermag vielleicht Hendry zu beurteilen.

Andererseits schickt Euch als Privatpatient der Nuklearmediziner für 20 Minuten auf einem längst abgeschriebenen Elektrogerät eine Rechnung über runde 600 €.

Für den Hausbesuch erhält der Hausarzt nach GoÄ * 1,9 wohl 8 €.

Fragt mal die hier wohl zahlreich vertretenen Handwerker, wie letzteres bei den heutigen Preisen für Fahrzeuge und Treibstoff aufgehen soll.


Frustmodus aus
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Da fliegt der Doktor med. dent. Bohr Mitte November auf seine Finca auf Mallorca, weil sein Budget erschöpft ist und er nicht mehr für Nulle arbeiten mag.

Ob 1000 € für eine Zahnkrone angemessen sind, vermag vielleicht Hendry zu beurteilen.

Mal etwas zur Aufklärung was Zahnersatz angeht:


Ich versuche jetzt mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen, denn viele denken immer "da wird so ein kleines Teil aus der Schublade genommen und eingesetzt und dafür zahle ich dann so viel Geld".

Grob erklärt:


Beispielfall: 1 Krone mit Implantat
Kosten: Ca. 1500€
Darin enthalten:
-Patient kommt zum Zahnarzt.
-Zahnarzt untersucht den Patienten
- Erklärt dem Patienten die verschiedenen Möglichkeiten (Lücke lassen, verschiedene Arten von Brücken und Prothesen, Implantaten, usw.....)
- Patient entscheidet sich für ein Implantat mit Krone drauf.
- Zahnarzt muß den Patienten über mögliche Komplikationen während und nach der OP aufklären, dann hat der Patient auch noch Fragen....
- Es wird ein großes Röntgenbild gemacht, Patient geht nach Hause
- Es müssen Kostenvoranschläge geschrieben werden.
- Es muß bei der Krankenkasse beantragt werden.
- Evtl. muß sich der Zahnarzt noch mit dem Gutachter auseinandersetzen, wohin der Patient von seiner Krankenkasse geschickt wurde.
- Der Zahnarzt muß das Röntgenbild vermessen (Implantat möglich, welches nimmt man usw.)
- Patient kommt in die Praxis, Implantat (kostet ca. 200€) wird "gesetzt".
- Patient kommt zur Nachuntersuchung
- Patient kommt zu einer 2. Nachuntersuchung
- Evtl. stellt der Zahnarzt ein Provisorium her
- Patient kommt zur Abdrucknahme und Farbnahme (evtl. wird jetzt ein Provisorium eingesetzt)
- Abdrücke gehen ins Labor
- Labor stellt Gipsmodelle her
- Aufbaupfosten (worauf später das Implantat sitzt) wird ausgesucht und bestellt (kosten ca. 90€)
- Evtl. Komplikationen mit dem Zahnarzt besprechen
- Gipsmodelle werden in einen Apparat eingesetzt mit dem man Kaufunktionen nachvollziehen kann (Artikulator).
- Das Kronengerüst wird in Wachs modelliert
- Passform des Wachsgerüsts wird im Artikulator überprüft
- Das Wachsgerüst wird in einer hochgoldhaltigen Legierung gegossen
- Gerüst wiegt ca. 4-5 Gramm (ca. 45€/Gramm)
- Gerüst muß ausgearbeitet werden.
- Passform des Goldgerüsts wird im Artikulator überprüft
- Es folgt ein Oxydbrand im Keramikofen
- Es wird Opaquer aufgetragen und im K-Ofen gebrannt.
- Der Schritt wird noch 2mal wiederholt.
- Es wird mit einem kleinen Pinsel Keramik in ca. 12 verschiedenen Farben aufgetragen und erneut gebrannt.
- die Passform der Krone wird im Artikulator überprüft
- Der letzten beiden Schritte werden ein bis zweimal wiederholt.
- Zwischendurch muß die Krone immer wieder bearbeitet werden.
- Die Krone wird bemalt und glasiert und wird erneut gebrannt.
- Krone wird poliert.
- Endkontrolle der Krone im Artikulator
- Patient kommt in die Praxis
- Zahnarzt schraubt den Aufbaupfosten auf das Implantat und zementiert die Krone darauf
- Patient kommt zu einem erneuten Kontrolltermin

Dieser Zahnarzt hat keine Finca auf Mallorca, kann sich aber zweimal im Jahr einen netten Urlaub leisten.

Der Zahnarzt mit der Finca hat entweder nur Privatpatienten oder läßt die Krone in China für etwa 50€ herstellen und berechnet trotzdem denselben Preis wie der andere Zahnarzt...Oder er hatte seine Finca schon vor der Gesundheitsreform...

In den 70er und 80er Jahren haben die Krankenkassen noch 100% bezahlt, daher wurden auch die Provisorien aus hochgoldhaltigem Material hergestellt (und auch von der Krankenkasse bezahlt). Wenn die endgültige (hochgoldhaltige und von der Krankenkasse ebenfalls bezahlte) Krone eingesetzt wurde, haben die Zahnärzte die Provisorien zurückgenommen und das (ja bereits von der Krankenkasse bezahlte) Gold ihrem Privatvermögen hinzugefügt... Daher die vielen Fincas...
 
AW: Rennt ihr auch 18 mal im Jahr zum Onkel Doktor?

Ich als "gesunder" Privatpatient habe sehr wohl ein Recht mich über Leute aufzuregen, die als Kassenpatienten zum Arzt gehen, denn es geht um unsere Gesellschaft und nicht nur immer um den eigenen Geldbeutel.

Den Satz verstehe ich nicht und hätte ihn gerne erklärt.
 
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