RDKS lässt sich nicht dauerhaft zurücksetzen

[LeCoq]

Folgendes Problem:
Vor einigen Wochen war der Bus bei der 4-Jahres-Inspektion.
Am folgenden Tag bei einem längeren Ausflug kam mitten in der Pampa der Fehler Reifendruckkontrolle defekt. Unser Bus hat nur das passive System.
Der Fehler äußerst sich durch mehrmaliges Blinken der Kontrollleuchte „Reifen“, das dann in Dauerleuchten über geht.
Also angehalten, Reifen optisch gecheckt, Reset RDKS im Menü durchgeführt.
Etwa 20 km weiter Fehler wieder da. Dieses Mal kurz vor einer Tankstelle. Reifendrücke gemessen -> alle viel zu hoch (knapp 4 bar bei 235er Winterreifen!).
Druck abgelassen. Reset durchgeführt. Ab nach Hause.
Ein paar Wochen nur Kurzstrecke gefahren ohne neue Fehlermeldung.
Seit gestern im Osterurlaub, ein paar hundert Kilometer gefahren und jetzt kommt die Meldung so ca. alle 20-50 km wieder. Reifendrücke sind alle korrekt.
Hat jemand eine Idee?

 

[tBm]

Das System arbeitet indirekt, misst also keine Drücke, sondern Unterschiede in der Drehzahl der Räder (wenn Luftdruck unterschiedlich, dann Abrollumfang unterschiedlich, daraus folgt Raddrehzahldifferenz => Lampe an).
Es nimmt dafür die Messwerte der ABS-Sensoren. Wenn es also bei korrekten Drücken und korrekten Reifen zur Meldung kommt, liegt der Verdacht nahe, dass diese(r) einen Fehler haben/hat.

 

[LeCoq]

Dann würde ich aber erwarten, dass das separat gemeldet wird. Außerdem sollte das doch dann auch im Alltag bei Kurzstrecken um die 20km auftreten, oder?

 

[tBm]

Ist erstmal eine plausible Vermutung, dass an der Stelle/an den Stellen etwas im Argen liegt. Vielleicht nur ein Wackler, vielleicht eine angeschliffene oder angeknabberte Isolation und deshalb sporadische Kurzschlüsse/Falschmeldungen. Ist meine Idee.

Hast du die Möglichkeit, Fehler auslesen zu lassen?

 

[LeCoq]

Gerade mal via OBD nachgesehen und nichts auffälliges gefunden.

 

[LeCoq]

Gerade gefunden:
Im Caliboard gibt es ein ähnliches Thema, wo sich das Problem scheinbar dadurch erledigt hat, dass der TE bei anstehendem Fehler und laufendem Motor im Stand die Fahrertür geöffnet und Reset gedrückt hat. Klingt abenteuerlich, aber ich werde das mal testen.

 

[Broiler GG]

Hast du wirklich genau alle Luftdrücke abgeglichen, das System reagiert da auf kleinste Veränderungen/Ungleichheiten , wenn dein Fahrzeug beim Ausflug vielleicht etwas anders als im Alltag beladen war, kann sich das schon ein bisschen auf den Luftdruck bzw das Abrollverhalten auswirken?

 

[LeCoq]

Bei der Anreise am Freitag waren tatsächlich noch die Bikes auf der Kupplung.
Gestern dann vor Ort bei einigen Fahrten wieder nicht mehr und dennoch trat der Fehler auf. Ich habe noch einmal alle 4 Räder gecheckt und es passte exakt (im Rahmen der Anzeigegenauigkeit des Prüfgerätes an der Tanke).
Mein Verständnis war immer bei passiven Systemen, dass das Steuergerät beim Reset lernt, dass das Verhältnis der Raddrehzahlen gerade OK und gewollt ist und als Sollzustand abspeichert. Wenn dann ein Rad aus der Reihe tanzt, dann gibt es halt Alarm.
Dass sich da was ändern kann, wenn der Bus voll beladen ist, ist nachvollziehbar. Wenn ich aber dann neu Reset durchführe und es kommt erneut zur Fehlermeldung, dann kapiere ich es schlichtweg nicht. Ich habe in der Vergangenheit schon diverse Fahrzeuge mit aktiver und passiver RDK besessen oder nur gefahren, aber so eine Situation nie erlebt.
Wenn das System so sensibel ist, dann muss man ernsthaft darüber nachdenken, ob es sinnvoll abgestimmt ist. Vielleicht gibt es ja mal wieder ein Software-Update dafür. Die gibt es ja für den T6.1 immer wieder in verschiedensten Ausprägungen.

 

[LeCoq]

Das Drama geht weiter:
Jedweder Reset-Versuch (auch bei offener Fahrertür ) schlug fehl. Heute war ich im Urlaubsort bei einem Reifendienst mit angeschlossener Werkstatt. Dort war der Bus am Bosch-Tester und siehe da: Keine Verbindung zum Allrad-System.
Jetzt stehe ich in Kontakt mit dem Freundlichen zuhause, ob die vielleicht beim Haldex-Ölwechsel irgendeinen Stecker nicht richtig gesteckt haben und ob wir so nach Hause fahren können.

 

[tBm]

die vielleicht beim Haldex-Ölwechsel irgendeinen Stecker nicht richtig gesteckt haben

Normalerweise wird da keine Steckverbindung gelöst.
Die Pumpe kann man zum Reinigen des Siebs so gezogen werden. Der Kabelbaum ist lang genug.
Ich hatte aber schon den Fall, dass es -warum auch immer- den Kabelbaum "gefetzt" hat.

Grundsätzlich kannst du aber so fahren. Bin ich auch ein paar Tage, da die Vorladepumpe aufgegeben hatte. Fährt sich dann wie ein 'Frontkratzer'. Heute habe ich sie gewechselt Und das war das erstemal, dass ich Stecker ziehen musste

 

[LeCoq]

Ist es denn denkbar, dass ein defektes Allradsystem den RDKS Defekt triggert?

 

[LeCoq]

Der Bus ist jetzt in der Werkstatt. Es gibt eine noch nicht näher eingekreiste Leitungsunterbrechung zur Haldexpumpe, die wohl den RDKS Fehler mit hervorruft.
Nächste Woche weiß man mehr. Dann werde ich berichten.

 

[LeCoq]

Zwischenzeitlich wurde in der Werkstatt ein durchtrenntes Buskabel zur Haldexpumpe erkannt und geflickt. Dies hat wohl den seit der Inspektion immer wieder aufgetretenen RDKS Fehler hervorgerufen. Das Kabel läuft in einem Schutzrohr, so dass Marderbiss wohl auszuschließen ist.
Der ganze Spaß hat mich jetzt mit Leihwagen fast 700 EUR und einen unruhigen Urlaub gekostet.

 

[tBm]

durchtrenntes Buskabel

wie im oben verlinkten post beschrieben: kommt mir bekannt vor

aber schön, dass er wieder läuft

 

[LeCoq]

wie im oben verlinkten post beschrieben: kommt mir bekannt vor

aber schön, dass er wieder läuft

Danke, ja, grundsätzlich erfreulich. Dennoch fragt man sich natürlich nach möglichen Ursachen…
Das Kabel sah jedenfalls zerrissen aus und das mittendrin, also nicht in Steckernähe.
Entweder der Kabelstrang bewegt sich irgendwo beim Fahren oder er wurde anderweitig bewegt, oder?

 

[tBm]

An welcher Stelle genau ist er zerstört? Kannst du ein Bild davon einstellen?

Vielleicht hing er irgendwo irgendwie durch und blieb irgendwie irgendwo hängen