Dabei muss man aber berücksichtigen, dass es zahlreiche ultrakonservative Wähler gibt, die niemals eine andere Partei als die Republikaner wählen würden - egal wer der Kandidat ist. Insbesondere in den ländlichen Gegenden ist das weit verbreitet.
Ja sicher, na klar! Habe das auf meinen Roadtrips durch die USA schon vor 20 Jahren selbst erlebt: Das Land ist und war schon immer geteilt. Nur die Wunden waren nicht so tief, weil die beiden Lager nicht so weit auseinandergedriftet waren. Aber mit jedem Millimeter, den sich einer in "seine" politische Richtung von der Mitte entfernt, wird der Riss tiefer - auch wenn "seine" politische Richtung noch so gut gemeint ist. Erleben wir ja gerade auch hier in Deutschland. Wenn es irgendwann dann unversöhnlich ist, dann erleben wir solche Zustände, in denen das System - hier eben "Demokratie" - scheinbar plötzlich als ganzes in Frage gestellt wird.
Es gibt in den USA ja faktisch nur diese zwei Parteien. Wenig Möglichkeiten sich zu entscheiden. Dafür aber immer eine ziemlich klare Richtung. Anders als bei uns. Vor 50 Jahren hatten wir in Deutschland einen Bundestag mit CDU/CSU, SPD, FDP. Mittlerweile sind Grüne und AfD dazugekommen - die Mehrheitsbildung wird immer schwieriger, der Kompromiss für die Beteiligten (siehe "große Koalition") immer mühseliger auszuhalten. Um zu sehen wie konfus so etwas werden kann, hilft der Blick nach Italien oder Belgien. Was ist jetzt besser?
Schon vor Abgabe seiner Stimme einen Kompromiss gemacht zu haben und damit Verantwortung für das Allgemeinwohl übernommen zu haben, oder seine Stimme im schlimmsten Fall sogar "radikal" abzugeben und dann die Erarbeitung des Kompromiss in die gewählte Vertretung zu verlagern und sich diese Mühsal nicht nur vom Laib gehalten zu haben, sondern sich sogar noch über ebendiesen dann zu findenden Kompromiss echauffieren zu können?
Trump hat seinen Anhängern jedenfalls suggeriert, dass es eines Kompromiss schon bei Stimmabgabe nicht bedarf. Ein wie sich gezeigt hat unerfülltes, vielleicht zum Glück auch unerfüllbares Versprechen.
"Demokratie" ist ein verdammt schwieriges "Geschäft"...