Quo vadis USA...? Oder vom Versagen der Analysten...

pille

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Mein Auto
Caddy Kasten
Erstzulassung
12.05.2017
Motor
Otto 75 KW
DPF
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Getriebe
5-Gang
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Extras
Weicheiausstattung
Moin,

nun ist es also amtlich: Donald Trump wird der 45. Präsident...

Warum irritiert es mich bloß so, daß nun ein allgemeiner Aufschrei einsetzt, des "nicht für möglich gehalten..", die Börsenkurse geben nach usw...
Gehofft, daß dieses nicht eintreten möge, haben viele, aber genauso viele, sogar mehr, haben aber gerade das herbeigesehnt.

Und das ist die Tücke in einer Demokratie: Es kann auch mal anders gedacht werden, als man glaubt, meint zu wissen oder wie eben die "Analysten" sich mit Wahrscheinlichkeiten übertrumpfen und gegenseitig "alt aussehen" lassen.
Die Mehrheit hat sich für ein anderes Amerika entschieden, sozusagen eine konsequentere Form des "America's first", mit all seinen Facetten.

Man muß das so hinnehmen, daß nun eine Mehrheit letztlich auch nach außen hin zeigt, daß "große Weltpolitik" weniger zählt, als die unmittelbare eigene Situation, auch wenn wir immer meinen, daß so etwas ja nicht sein darf, sich als quasi Egoisten zu zeigen.

Doch sie dürfen es, es ist ja ihr Land und sie haben sich so entschieden...

Die USA wird man dadurch außenpoltisch nicht isolieren (können), innenpolitisch interessiert sie uns nur am Rande, wenn es mal wieder zu Übergriffen in schwarz/weiß kommt...
Und umgekehrt ist es leider auch so: Die Bundesstaaten in der Mitte, vor allem jene ohne die ganz großen Metropolen haben sich für Trump entschieden, eben auch jene, die das Geschehen in der weiten Welt, auch schon häufig von der Bildung her, überhaupt nicht interessiert.
Was man tun muß, meiner Meinung nach, den Kontakt suchen, miteinander Reden. Das war damals bei Ronald Reagan auch so: "Ein ehem. Schauspieler als US_Präsident?" ...
Unvorstellbar, aber ohne ihn wäre evtl. der Fall der Mauer so nicht eingeleitet worden:
"Mr.Gorbatschov, tear down that wall..."
Trump selber wird es merken, daß Weltpolitik noch eine ganz andere Nummer ist, die sich nicht auf markige Worte und ein A-waffen Arsenal beschränkt. Er wird zunächst einen guten Außenminister brauchen, der Ihm, aber auch der Welt erklären wird, wie es nun substanziell weitergeht.
Aber man muß ihn und Amerika weiterhin ernst nehmen, vllt. sogar mehr, als zuvor gedacht...

Denn erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt... Platte Sprüche und Stammtischparolen haben die Nase vor Argumenten und Sachverstand... Das sollte (uns) zu denken geben...

Und ein Blick der hier im Bundestag vertretenen Parteilen "nach Innen" ist nun mehr als überfällig. Man sollte das Beispiel Amerika durchaus mal dahingehend interpretieren, sich um des "Volkes Wille" mal etwas mehr zu kümmern, seine Bedürfnisse richtig einschätzen und auch mal in diese Richtung unterwegs sein.

Es ist schon beinahe mehr, als eine Metapher, daß es keine abschließend formulierten Ziele gibt, die unsere Bundesumweltministerin mit nach Marrakesch nehmen wird.
Immer nur "draußen" an globalen Dingen herumwerkeln, ist vllt. nicht mehr zeitgemäß?

Wie wäre es, wenn sich ein Land erst mal innen(politisch) so stabilisiert, daß man erst in Abwesenheit von den uns sonst so umgebenden (wichtigeren) Querelen, an solchen Veranstaltungen teilnimmt?

Es war auch ein großer Fehler des bisherigen US-Präsidenten, bei innenpolitschen Problemem lieber in der außenpolitischen Welt wahrgenommen zu werden, um diese zu kaschieren.

Auf Deutschland bezogen heißt das: "Mutti" muß sich, jetzt erst recht, um den inneren Teil kümmern und "befriedigen"...
Sonst irren sich 2017 womöglich die Analysten bei der nächsten Bundestagswahl...
 
Jaja, die Analysten. Die können sich ihre ganzen Prognosen jetzt dorthin schieben, was die ersten vier Buchstaben ihrer Berufsbezeichnung so treffend beschreibt. :D

Und nicht nur die haben ganz trefflich versagt. Die Medien ebenfalls. Was haben wir die letzten Wochen und Monate alles lesen müssen in den "Leitmedien". Trump wurde landauf und landab in Grund und Boden geschrieben. Und was wir in der letzten Nacht im Fernsehen mitansehen mussten, war ebenfalls die Glanzleistung eines gleichgeschalteten "Journalismus". Hannes Jaenicke als "USA-Spezialist" neben einer keifenden Cathryn Clüver – da flogen die Fetzen der Erregung über den phösen, phösen Onkel Donald.

Was für ein lähmender Schock um 9:00 heute morgen, als dann das wahr wurde, was nicht sein kann. Versteinerte Gesichter und im Morgenmagazin eine fassungslose Dunja Halali, die sich darüber gerierte, dass Trump in seiner ersten Rede Frau Clinton gedankt hat, anstatt noch "wie gestern zu behaupten, dass sie ins Gefängnis gehört". Das geht ja auch überhaupt nicht an, dass der Herr Trump einen anständigen Auftritt hinlegt und seinen Kontrahenten die Hand reichen will.

Schade, dass ich nicht das Gesicht von Mutti sehen kann, wenn sie am Telefon dem künftigen Präsidenten gratuliert. Sie wird uns in ein paar Stunden erklären, warum die Wahl so ausgegangen ist und die Wendehälse der Presse bringen sich ebenfalls schon in Position. Hier ein nettes Fundstück: Good Night Medien - Tichys Einblick
 
Es fällt mir aktuell schwer, mir das zu verbildlichen, aber ich baue auch irgendwie drauf, dass sich Onkel Donald in der Realpolitik fängt (er ist ja auch nicht ganz alleine).
Als ich hörte, das Guido Westerwelle Außenminister würde, konnte ich mir nicht vorstellen, wie das bei einem bekennenden Homosexuellen auf Staatsbesuch beispielsweise im arabischen Raum funktionieren soll. Und siehe da, er hat sich am Ende doch ganz gut gemacht.
Aber ja, Trump, ist schon vom ganz flachen Teller gelöffelter Inhalt...
 
Ich hatte anfangs nicht daran gelaubt, dass ein solcher Mensch überhaupt Präsidentschaftskandidat wird....; und ich hatte nicht im Traum geglaubt, dass er auch noch ins weiße Haus einzieht.
Aber das amerikanische Volk hat entschieden, dass nun dieser windige Kamerad Zugang zu den atomaren Waffen (und allen anderen auch) der USA erhält.... das geht jetzt sicherlich in Richtung "worste case" - aber die Unberechenbarkeit begleitet ihn ja nun nicht erst seit gestern.
Es war sicher für die Ami´s die Wahl zwischen der berühmten Pest und Cholera; die Hillery ist sicher auch kein Wunschkandidat gewesen - aber Donald ?!?!?!?!

Ich nehme auch eine ganze Menge Dinge als Gottgegeben hin; aber es will im Moment nicht in meinen Hirnstamm, dass Menschen mit auch nur ansatzweise mittlerer Intelligenz so entscheiden können - da werd ich wohl noch eine Weile brauchen.

Themen wie Klimaschutz; TTIP, die NATO, der Welthandel - all diese Dinge werden in nächster Zeit sicher die eine oder andere "Wende" erfahren - wobei es mich bei TTIP nicht ganz so massiv stören würde....
 
dass Menschen mit auch nur ansatzweise mittlerer Intelligenz so entscheiden können
siehe hier:
Die Bundesstaaten in der Mitte, vor allem jene ohne die ganz großen Metropolen haben sich für Trump entschieden, eben auch jene, die das Geschehen in der weiten Welt, auch schon häufig von der Bildung her, überhaupt nicht interessiert.

Das Volk ist überwiegend dumm, in den USA im Besonderen.
 
Die Verteilung ist mir auch aufgefallen - in den Küstengebieten mit den Großstädten - in denen man ggfs. mehr Bildung unterstellt - gewinnt die Demokratin
Dort, wo das Land weit und leer ist, jeder einen prall gefüllten Waffenschrank im Haus und den größten PickUp vor dem Haus hat (um zweiteres beneide ich sie sogar etwas) - da erhält der Donald die Mehrheit ....
 
Die Rolle der Medien einschl. ihrer sog. Meinungsforscher und der etablierten Politik wird immer fragwürdiger. Zuerst haben sie den Brexit unterschätzt und jetzt Trump. Dabei war es schon lange klar, dass die Leute diesseits und jenseits des Atlantiks mehrheitlich längst die Schnauze voll haben von der sog. Globalisierung, den Flüchtlingsströmen, der andauernden Terrorangst und den wirtschaftlichen Unsicherheiten.

Jetzt wird es spannend zu sehen, wie weit und wie schnell Trump von seinem Wahlkampfmodus runter und im Regierungsmodus ankommt.
 
Das ist Amerika: vom Dummschwätzer zum Präsidenten...
Bestimmt wird er ab Februar 2017 erstmal Area 51 besuchen und im Fort Knox die Goldbarren zählen, ob es für die große Mauer reicht.

Gruß Ulli
 
Nicht das Volk hat den Präsidenten gewählt, das gerade nicht. Sondern die Unzufriedenen, Abgehängten und Tumben sind zur Wahl gegangen und die echten Demokraten wohl daheim auf dem Sofa geblieben. Ähnlich war es beim BREXIT.
Wenn Trump in seiner Wählerschaft 40% Frauenanteil hat - was soll man da noch sagen. Die stehen wohl auf Sugar Daddys mit Macht und Geld. Dann darf so einer auch mal in den Schritt greifen...

Der GROKO hier geht sicher schon der Arsch auf Grundeis wegen der Bundestagswahlen. Und sie werden genau das Falsche tun, den Extremen nach dem Mund reden und sonst durch Untätigkeit keine Angriffsfläche bieten.
Wie schon Bernie Sanders sagte: "Wer konstruktive Kritik am System verhindert, soll sich nicht wundern wenn die Rechtspopulisten gewinnen."
 
Was ich bei dem ganzen Elend auch noch sehr bedenklich finde: Das Alter der beiden Kandidaten.

Also nichts gegen alte Leute, und es gibt durchaus aus Beispiele für hinreichenden geistigen Weitblick auch im Alter, aber haben denn die Repuplikaner und die Demokraten tatsächlich keine jüngeren Bewerber gefunden?

Mit 69 (Clinton) und 70 (Trump) Jahren, ein Alter, in dem alle anderen Menschen froh sind, sich den angenehmen Seiten des Daseins zu widmen, sich nochmal vier Jahre Präsidententum zuzumuten? Ein Alter, in dem andere Berufsgruppen bereits aus dem Verkehr gezogen werden?
Das kann nur extremer Geltungssucht und Selbstverliebtheit entspringen, und beides hat in diesem Amt nichts verloren.
 
Die Verteilung ist mir auch aufgefallen - in den Küstengebieten mit den Großstädten - in denen man ggfs. mehr Bildung unterstellt - gewinnt die Demokratin
Dort, wo das Land weit und leer ist, jeder einen prall gefüllten Waffenschrank im Haus und den größten PickUp vor dem Haus hat (um zweiteres beneide ich sie sogar etwas) - da erhält der Donald die Mehrheit ....
So wie Michigan, was? Florida...
Nee das ist mir zu pauschal.
 
Zement mal. SO falsch lagen die Wahlforscher gar nicht. Die haben gesagt, knapper Sieg für Clinton.
Nach reinen Wählerstimmen ist das auch so gekommen. Clinton dicken Daumen 3 % mehr Stimmen.

Bloß haben die Amis dieses dämliche Wahlmännersystem. Und da zählen die STAATEN, die die Kandidaten bekommen haben. Da hat Grabschi halt die mit der höheren Wahlmännerzahl abgeräumt und schon ists egal, wie viele Wähler in wollten.

Aber wenn man den Luetn nur die Wahl zwischen Pest und Cholera lässt, kann es eben auch Cholera werden.
Mrs Clinton war die ideale Gegnerin für Donald Grabsch. Persönlichkeit eines Trockeneisblocks, mehr Mist am Haken als ein Elefantenhaus in einem Monat zusammenbringt, verschrien als Repräsentatin des Establishments (was immer das sein soll in Amiland) und so visionär wie ein Wahrsageautomat auf der Kirmes.

Für Amerika war der Sanders zwar ein ganz linker, aber selbst der hätte wohl mehr Chancen gehabt, für die Demokraten das Amt zu holen.

Aber - es ist wie es ist und wir alle können nur noch beten, dass Präsi Nr. 45 irgendwie im Zaum gehalten werden kann.
 
So wie Michigan, was? Florida...
Nee das ist mir zu pauschal.

Klar war das sehr pauschal und von ganz weit oben geschaut; die Gründe für dieses .... "Ereignis" ... sind sicherlich weit vielschichtiger - aber teilweise seh ich da durchaus einen Zusammenhang
In Regionen, wo sich Teile der Bevölkerung über die Größe ihres Hutes und das Kaliber ihre Waffe definieren, hat eine Clinton Chancen nahe 0 - meine 50Cent dazu
 
Nee das ist mir zu pauschal.

Moin,

naja, soo pauschal ist das nicht...

Wie schon gesagt, die "Binnenstaaten" wählen traditionell die Republikaner, die "Ausnahme" Colorado & NewMexico resultieren aus dem großen Hispano-Bevölkerungsanteil.
Illinois aufgrund der Großstadt Chicago ist auch in der Regel demokratisch im Ergebnis, die Fläche aber auch dort republikanisch.
Das "Genick gebrochen" hat HC der Wegfall der Bundesstaaten im sogenannten "Rust-Belt" als demokratische Bank...
Allen voran Ohio als typischer Vertreter der sogen. "Swing-states" ..


obama2012.JPG trump2016.JPG

Und die Stimmenzahl ist eben nur relativ, dem Wahlmännerprinzipo und der Maxime "The winner takes ist all" sei Dank
 
Auch Florida teilt sich auf in Stadt und Land... auf sueddeutsche.de mehr Grafiken zur Wählerverteilung.

Anhang anzeigen 172653
Da steht aber auch, dass mehr Weiße mit Collegeabschluß Trump gewählt haben als Clinton, mehr Leute mit hohem Einkommen. Clinton hat Anteile verloren bei Menschen mit Einkommen unter 50k$, aber hat dort immer noch eine deutliche Mehrheit.
Trump gewinnt bei alten weißen Besitzstandswahrern und Imperiumsnachtrauernden (Parallele zum Brexit). Wie gesagt, doofe Landbevölkerung ist mir zu platt.
 
Da steht aber auch, dass mehr Weiße mit Collegeabschluß Trump gewählt haben als Clinton, mehr Leute mit hohem Einkommen. Clinton hat Anteile verloren bei Menschen mit Einkommen unter 50k$, aber hat dort immer noch eine deutliche Mehrheit.
Trump gewinnt bei alten weißen Besitzstandswahrern und Imperiumsnachtrauernden (Parallele zum Brexit). Wie gesagt, doofe Landbevölkerung ist mir zu platt.

Naja, der Unterschied bei Weißen mit Collegeabschluss und Weißen ohne Collegeabschluss, die Trump bzw. Hillary gewählt haben, ist doch signifikant... so ganz lässt sich der Bildungsgrad nicht vernachlässigen. Man müsste jetzt in Erfahrung bringen, ob die Weißen ohne Collegeabschluss vermehrt auf dem Land oder in der Stadt leben.

Unbenannt.JPG
 
Das Phänomen Land vs. Stadt ist doch nichts Neues. Das konnte man beim Brexit erkennen, jetzt auch in den USA. Und wenn man sich in Deutschland umschaut, wird man ähnliches ebenfalls feststellen. Warum? Weil die Großstädte von der Globalisierung profitieren, während auf dem Land die "Fähigen" in die Großstädte ziehen und dort alles brachliegen wird.

Wie auch immer: auch ein Hr Trump wird am Ende nur das repräsentieren, was ihm seine Einflüsterer im Hintergrund vorgeben. Interessant wird, wie die eigene Partei im Senat mit ihm verfahren wird: geschlossen hinter ihm stehen oder wird es Abweichler geben (s. Wahlkampf)?!
 
Naja aber das Bild war ja bei Obama 2012 auch schon so. Ja es hat sich verstärkt, aber traditionell wählen weniger gebildete Menschen Republikanisch. Aber das war auch vor Trump schon so.
 
Zuletzt bearbeitet:
Immerhin ist nun mal jemand an vorderster Stelle, der genügend eigenes Geld hat, um nicht als Marionette vor anderer Karren gespannt zu werden. Und ich denke, es hat auch ein bisschen mit politikverdrossenheit zu tun ... Sowas merkt man in Good old Germany seit einiger Zeit ja auch ...
 
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