PKW - MAUT

Hallo,
m.W. ist die Maut-Abgabe in der Schweiz seit langem zweckgebunden, für den Ausbau der (Transit-) Schienen-Verkehrswege, allen voran die Alpenübergänge Gotthard und Simplon. Als kleines Transitland auf diesen Routen finde ich das -angesichts der außerordentlichen Kosten für die notwendigen Tunnel- eine angemessene Lösung. Diskutieren kann man darüber, ob und inwieweit der PKW Verkehr dabei den LKW Verkehr subventionieren sollte oder nicht.
Letztere Frage wird m.E. auch in D nicht angemessen berücksichtigt. Nach Expertenmeinung ist die Straßenbeanspruchung proportional zur FÜNFTEN! Potenz der Achslast. Ein durchschnittlicher LKW belastet demnach (habe es nicht nachgerechnet) die Straßen um das 60.000 fache eines PKW.
Insofern wäre -nach Verursacherprinzip gedacht- jede PKW-Maut Nonsense.
Ich fände es richtig, die Kosten nach diesem Schema zu verteilen. Wer (indirekt) den LKW Verkehr verursacht, würde damit über die erhöhten Transportkosten und damit Produktpreise diesen Straßenverschleiß bezahlen.
Regionale Wirtschaftskreisläufe würden damit begünstigt. Warum sollten PKW-Halter den Konsum von bayrischem Bier in Norddeutschland (oder umgekehrt) subventionieren?
Augenscheinlich spielt jedoch das Verursacherprinzip keine Rolle, man verteilt die Kosten -wie immer- auf die breite Masse. Nur eben leider ohne Berücksichtigung des Verursacherprinzips. Politik unter dem Diktat des Lobbyismus halt.

Gruß Hannes
 
Guten morgen , habe grad gelesen das die Maut für Ausländer auf Autobahnen beschränkt ist .
 
Du hast Recht. Da habe ich wohl was durcheinandergebracht. Trotzdem erinnert mich das an Sandkasten. "Gerechtigkeit" soll das in Europa bringen. Kindergarten.
 
Guten morgen , habe grad gelesen das die Maut für Ausländer auf Autobahnen beschränkt ist .
Das stimmt wohl, allerdings mit der Einschränkung, dieses sofort zu ändern und auf alle Strassen zu erweitern, falls die Praxis zeigt, dass die ausländischen Fahrer dann zunehmend die Landstraßen belasten. Was immer das heisst ...

Im übrigen ist Maut so ein häßliches und negativ besetzten Wort. Klingt nach Mittelalter, Zwangsabgabe, Daumenschraube und Raubrittertum.
Nein, nein, wir zahlen demnächst alle eine Infrastrukturabgabe! Infrastrukturabgabe klingt viel besser - da ist das Wort Gabe enthalten. Wir dürfen alle Gutes tuen und der Infrastruktur in unserem Land helfen.
Dobrindt sei Dank!
 
An Sandkasten erinnert mich die Diskussion hier auch. Aber eher an das Motto "Freie Fahrt für freie Bürger".

Ich möchte nicht an die Diskussion denken, wenn es im letzten Land Europas (oder der Welt?) mal um die generelle Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen geht.
 
:D Einmal durch Europa und zurück .... danach gibt es nur noch einen Sehschlitz in der Frontscheibe .... ;)
 
Mir geht's nicht um "freie Fahrt für freie Bürger" nur bin ich der Meinung dass wir bereits genug bezahlen und kein zusätzliches Bürokratie Monster brauchen. Dem Dobrindt geht es vornehmlich um "die Ausländer", weil es ja alle (aus Bayerns Sicht) so machen. Und am Stammtisch funktioniert das bei allen die noch nie in Holland Belgien Dänemark usw. waren.
@jofix hatte einen ausgezeichneten Punkt: die indirekte Subvention des Lkw Transports durch Autofahrer. Wenn eine Kiste St.Pellegrino auf Sylt ankommt, dann hast du das mit deiner Infrastruktur Abgabe mitbezahlt. Als gäb es kein Mineralwasser an der deutschen Küste. Oder denk an die berühmte Nordseekrabbe, die in Marokko gepult wird.

Mal ganz abgesehen davon hasse ich Aufkleber an meinem Auto.
 
Aufkleber wird es doch nicht geben!

Beim Wasser auf Sylt gebe ich Dir recht. Aber es soll auch in Süddeutschland Leute geben, die gerne Jever trinken. Oder im Norden bayerisches Weißbier.
 
Damit hat der Johannes schon recht .... und allen hier wird schon Bewusst sein das hier in Europa auf sehr aber wirklich sehr hohem Niveau gejammert wird . Denn wer da schon mal auf anderen Kontinenten war und wirkliches Elend gesehen hat , ich meine mit denn eigenen Augen den ist das alles hier wirklich nur Kinderka...e .
 
Zuletzt bearbeitet:
Damit hat der Johannes schon recht .... und allen hier wird schon Bewusst sein das hier in Europa auf sehr aber wirklich sehr hohem Niveau gejammert wird . Denn wer da schon mal auf anderen Kontinenten war und wirkliches Elend gesehen hat , ich meine mit denn eigenen Augen den ist das alles hier wirklich nur Kinderka...e .
Hab' ich was verpasst?
ich war auf anderen Kontinenten und habe das Elend gesehen und trage meinen Teil bei, dieses im kleinen Rahmen erträglicher zu machen.
Wird die Infrastrukturabgabe für das Elend auf anderen Kontinenten gespendet? (Nein, ich meine nicht Griechenland!:evil:) Oder wo ist der Zusammenhang zum Elend auf anderen Kontinenten? Mit welchem Recht wird die neue Baustelle zur Abzocke bei uns aufgemacht? Weil wir uns es leisten können? - In meinen Augen ein schwaches Argument! Nicht alle sind Besserverdiener wie viele von uns, die die Zusatzbelastung locker wegstecken können. Ich denke nur an eine Schreibkraft bei uns, die schon die Neuanschaffung einer simplen Autobatterie finanziell total aus der Bahn geworfen hat.
Reden wir in 5 Jahren nochmal über die Kostenneutralität. Die Steuerermäßigung wird konstant bleiben und die Infrastrukturabgabe wird sich erhöhen. Die Schere geht mit Sicherheit auseinander!
Aber der deutsche Michel freut sich dann, dass er nicht alleine zahlen muss für etwas, das er vorher umsonst hatte.

Gruß
Herby
 
Sorry Leute, ich sehe das etwas differenzierter. Der Staat rechnet mit Mehreinnahmen in Höhe von rund 700 Millionen Euro durch die Maut, wird uns gesagt. Das muß man einmal ins Verhältnis setzen. Die Gesamtsteuereinnahmen des Bundes liegen jährlich bei ca. 560 Milliarden Euro (und stellen etwa das Elffache dessen dar, was im Jahr 1970 eingenommen wurde – das nur am Rande bemerkt).

Deutsche Autofahrer zahlen jährlich rund 55 Milliarden Euro an KFZ-bezogenen Steuern. Davon fließen aber nur 16 bis 17 Milliarden in den Erhalt und den Ausbau des deutschen Straßennetzes zurück. 38 Milliarden kommen überhaupt nicht im Straßenbau oder in der Infrastruktur an – Jahr für Jahr. Einige Experten behaupten, dass jährlich 30 bis 35 Milliarden notwendig seien, um den aktuellen Stand zu halten – weitere Milliarden seien für den Ausbau notwendig. Schaut euch mal die Schleusen am Nordostseekanal an, die pfeifen auf dem letzten Loch – nur ein Beispiel von vielen.

Jetzt will man uns glauben machen, eine vergleichsweise lächerliche Summe von 700 Millionen € im Jahr (vor Abzug der Verwaltungskosten) könnte die Instandhaltung des Straßennetzes gewährleisten – das ist in Wirklichkeit ein Tropfen auf den heissen Stein! Hinzu kommt die Nebelkerze, die Maut sei deswegen „gerecht“, weil sie endlich die Ausländer belaste, die Deutschland durchfahren und weil wir Deutsche im Ausland ebenfalls Mautgebühren zaheln müssen.

Dabei ist die Situation im Ausland eine ganz andere. In Frankreich oder in Italien wurden und werden die Autobahnen von Privatfirmen gebaut, die entsprechende Maut dient der Rückzahlung von aufgenommenen Krediten, Zinsen und der Deckung von Verwaltungskosten. In Deutschland hingegen wurden die Autobahnen vom Geld aller Steuerzahler gebaut.

Es ist vollkommen absurd. Vergleichen könnte man das mit einem Wirt, der dir an der Theke erst für ein Bier Geld abknöpft (was bis zu einem gewissen Preis in Ordnung ist) und dann auch noch zusätzlich von dir eine Gebühr dafür haben möchte, dass du das Glas auch austrinkst.

Hinzu sendet unsere dazu schweigende Bürgerschaft ein verheerendes Signal an unsere Regierung: Wir nehmen es wehrlos hin, dass ihr uns ausnehmt und unsere gebrochenen Versprechen vergesst – zuerst bei Einführung der LKW-Maut („wird es nie für PKW geben!“) und dann vom Hosenanzug im Jahr 2013 („mit mir wird es keine PKW-Maut geben!“).

Die Politik lacht sich ins Fäustchen und freut sich, dass wir das alles mit uns machen lassen. Und werden in Zukunft draufsatteln, mit uns kann man es ja machen, wir halten ja geduldig still.

In Wirklichkeit ist die Maut ein Personalbeschaffungsprogramm für ausgediente Politiker. Die für die Verwaltung und Kontrolle der Maut neu zu gründenden Behörden und Strukturen werden nicht nur den prognostizierten (oben erwähnten Betrag) aufzehren, mit den zu erwartenden Pensionszusagen und Rentenansprüchen entstehen weitere Verpflichtungen für die goldene Zukunft der Mautfunktionäre.

Papá Verdad hat das gut erkannt (geht bei Minute 1:00 los):

 
Dem Dobrindt geht es vornehmlich um "die Ausländer", weil es ja alle (aus Bayerns Sicht) so machen.

Für die Bayern sind wir alle Ausländer.
Ich finde es auch interresant, dass in Deutschland kein Aufbegehren gegen eine PKW-Maut erkennbar ist. Diese Zwangsgeld ist echt überflüssig.

Wir nehmen es wehrlos hin, dass ihr uns ausnehmt und unsere gebrochenen Versprechen vergesst – zuerst bei Einführung der LKW-Maut („wird es nie für PKW geben!“) und dann vom Hosenanzug im Jahr 2013 („mit mir wird es keine PKW-Maut geben!“).

Das ist doch normal. Deutsche Politiker appelieren an die Griechische Regierung, sie soll ihre Wahlversprechen nicht einhalten. Hat wenig mit der Maut zu tun, aber es zeigt die Denkweise unserer gewählten Volksvertreter.
 
Habe kein Problem mit der Maut... und um den ganzen Bürokratiewahnsinn zu umgehen, hätten Sie sie doch einfach für alle - ohne Ausnahmen - einführen sollen... Das hätte zwar Wählerstimmen gekostet.. aber in ein paar Jahren hätte keiner mehr dran gedacht und die Mehreinnahmen - vorausgesetzt sie werden tatsächlich zweckgebunden für die Verkehrsinfrastruktur eingesetzt - hielte ich auch für sinnvoll!
 
Wenn ich mir anschaue, in welchem bedauerlichen Zustand unsere Autobahnen sind kann ich nur für die Maut sein.

Voraussetzung ist allerdings, daß unsere Politiker das eingesammelte Geld auch wirklich für die Ausbesserung und Instandhaltung der Bundes- und Fernstrassen und auch der anderen Strassen nutzen.

Da hab ich aber so meine Zweifel.

Richtig ist auch, daß im ganzen angrenzenden Ausland überall Maut verlangt wird.

Meiner Meinung nach muß damit Schluß sein, daß unsere "lieben Nachbarn" über unsere Strassen fahren, weder tanken noch rasten noch irgendeinen Euro liegen lassen. Und es geht schon gar nicht, daß ausländische Schwer-LKW unsere Strassen über Gebühr beanspruchen und hier weder tanken noch sonst Geld liegen lassen.

Wir sind auch nicht mehr das Land wo Milch und Honig fließen.

Erstaunt hatte mich die Tatsache, daß die Maut bisher nur für LKW höher 7,5 Tonnen erhoben wurde. So ein Schwachsinn. Aber wir brauchen hier ja immer eine Extrawurst!
Mal sehen, wie das real abgewickelt werden soll. Mit reichte es auch , wenn sie wie in der Schweiz oder Österreich nur einen Bäbber angeboten hätten, aber bestimmmt werden wir wieder so ein "Toll Collecht System" bekommen, das zunächst mal nicht läuft.

Dann werden unsere Nachbarn klagen und vor dem EuGH Recht bekommen, da diese Maut nicht mit dem EU Recht vereinbar ist. Und das Ende vom Lied ist, daß wir deutschen Autofahrer entgegen aller bisherigen Beteuerung unserer Politiker dann auch real zur Kasse gebeten werden.

Aber auch das ist zu verschmerzen. Läuft im Ausland ja auch so.

Ich erinnere nur an die Aussage: "Mit mir wird es keine Maut geben".

Soviel zur Glaubwürdigleit.

Unsere ausländischen Mitbürger sollten sich jetzt wegen der Maut nicht so anstellen.
 
Was mich am meisten ärgert ist, dass eine Partei die gerade einmal von 7% der Bürger gewählt wurde, ein Gesetz durchbringen kann, das mehr als 50% der Bürger nicht haben wollen.
Nur weil die anderen Luschen keinen A..sch in der Hose(nanzug) haben und Seehofer sagen, dass er nicht viel wichtiger ist als die FDP.
 
Huuiuiui...

@smartcdi :

1) Ausländische LKW, die unsere Straßen beanspruchen, zahlen seit Jahren Maut. Die LKW Maut. Die Grenze liegt bei 7,5 Tonnen, darüber kann man streiten. In Österreich unterliegen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, und damit einige Wohnmobile, speziellen Auflagen (Go-Box ?)
2) Nicht alle angrenzenden Staaten Deutschlands verlangen Maut
3) TollCollect für Pkw ist m.W.n nicht geplant.

Das ganze ist extem absurd. Der Bundestag stimmt für dieses Gesetz, weil es schon im Koalitionsvertrag festgehalten wurde als Teil eines Deals gegen Mindestlohn und Elternrente! Da geht es überhaupt nicht um die Sache an sich sondern um Geschacher darüber, wer jetzt auch endlich mal Recht haben darf.

Diesen ganzen Schlonz anschließend auch noch gut zu finden à la "wenn das Geld dann wenigstens in den Straßenausbau geht", setzt der Blauäugigkeit die Krone auf. Wieso könnt ihr in Bayern dem Seehofer nicht mal die Stimme verweigern, wenn es notwendig ist?
Die Äußerung der Kanzlerin 2013 "mit mir wird es eine Pkw-Maut nicht geben" hab ich ihr 100% abgekauft.
 
Und wieso sollte gerade Mutti bei der Glaubwürdigkeit der Politiker die rühmliche Ausnahme sein?
Nicht die Kanzlerin im Allgemeinen. Nur im speziellen, was die Maut betrifft, mein ich jetzt.
 
habs ja schon mal gesagt:

Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger
Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen
...und Volksvertreter verkaufen das Volk, ist ja wohl schon klar
 
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