P0299 Ladedruck unterschritten / Interpretation von Daten

[akr]

Hallo zusammen,

ich habe ein kleines Problem mit meinem Bus.
Ab und an kommt der Fehler P0299.

Um das Ganze abzukürzen, folgendes wurde bisher erneuert/instandgesetzt:
1. Krümmer geplant, Krümmerdichtung zum ZK erneuert, ein abgerissener Stehbolzen entfernt, alle 10 Bolzen gewechselt, AGR-Kühler repariert (gelötet) und komplett neu abgedichtet auf der Strecke
2. Turbo rundherum komplett neu abgedichtet
3. DPF erneuert (Originalteil, dieser war auch defekt, Zubehörteil hat nicht funktioniert, da Agbasrückstau und Temperaturen deshalb signifikant zu hoch)
4. LMM, Ladedrucksensor, AGR, LL-Kühler, alle Dichtungen auf der Ladedruckstrecke erneuert (Schläuche nicht!)
5. Alle Unterdruckschläuche,Rückschlagventil sowie N75 Regelventil und Unterdruckbehälter erneuert
6. Aufgrund der Ölvermehrung (1,5l auf 3tkm) wurde die Tandempumpe erneuert sowie die PDE's neu abgedichtet und mit den Keilen von @bastelgarage versehen.

Tja, und nun hab ich trotzdem immer noch wenn ich gemächlich auf die AB rauf fahre und beschleunige nach kurzer Zeit manchmal den P0299 und Notlauf...



Ich hab mal den MWB 11 mitgeplottet, evtl. kann ja einer von euch da mal was zu sagen oder mir Vergleichswerte seines BPC mit nem Automaten nennen.

So langsam aber sicher bin ich etwas ratlos... und könnte an dieser Stelle (Interpretations/Such-)Hilfe ziemlich gut gebrauchen...

 

[MarcusMüller]

Wurde die Ladeluftstrecke schon abgedrückt?

Wenn irgendwo ein kleiner Marderbiss in einem Ladeluftschlauch ist dann sieht man das so u.U. nicht. Erst unter Druck geht der auf.

Wie viel hat das Auto gelaufen?

Gruß, Marcus

 

[akr]

Hallo Marcus,

Ladeluftstrecke wurde letzte Woche von VW abgedrückt, Ergebnis dort war i.O., zumindest haben die mir 307€ abgenommen für die Diagnose (Nachbau-)DPF im Eimer. In den 307€ war auch Ladeluftstrecke abdrücken enthalten.

Das Auto hat 154tkm gelaufen.

Was mich nur etwas stuzig macht, dass er beim Beschleunigen manchmal ein merkwürdiges Geräusch (kein richtiges Pfeifen, evtl. mehr ein gequältes Zischen, aber relativ schwer zu hören/separieren) zu erkennen ist...

 

[MarcusMüller]

Das Zischen würde für eine Undichtigkeit der LL Strecke sprechen.

Gruß, Marcus

 

[exCEer]

Hallo akr,
welche SW ist auf dem Motorsteuergerät und welche auf dem Getriebesteuergerät?
Hast du wirklich 125 KW (Profil)?

Gruß
Jochen

 

[akr]

Hallo Jochen,

ich hab das Fzg gebraucht gekauft vor 2 Monaten! Es sollen 128kW sein.
Allerdings hat man mich gerade im VCDS-Forum darauf hingewiesen, dass wohl ein Prüfsummenbit gekippt ist. Dieses Prüfsummenbit zeigt wohl an, dass in irgendeinem der Kennfelder "gefummelt" wurde!
Dann brauch ich mich ja nicht soo dolle über merkwürdiges Verhalten/frühzeitigen Verschleiß wundern.

Fragt sich nur wie ich das jetzt wieder loswerde. Und wie der (gewerbliche) Verkäufer den Anwqalt jetzt wieder los wird!

Viele Grüße
André

 

[akr]

Hallo zusammen,

ich würde gerne auf eine der Initialen Fragen zurückkommen, sehen die Druckverlaufskurven vom Ladedruck aus dem MWB11 bei anderen BPC-Motoren mit Automatik ähnlich aus wie bei mir, oder ist das Führungsverhalten des Ladedruckes dort etwas besser?

VG
André

 

[Nendoro]

Ich weiss grad nicht welche Farbe "Soll" und "Ist" darstellt, aber die unruhigen Kurven sprechen für einen sich nicht stabilisierenden Ladedruck. Das kann natürlich, wie hier vermutet an Undichtigkeiten, aber auch an falschem Regelverhalten liegen. Ein Vergleichskurve habe ich nicht zur Hand. Die wäre in der Tat nützlich.

Die Messung sinnvollerweise nur voll beladen und möglichst an langen Steigungen durchführen. Nur auf diese Weise und mit vorgebenen Drehzahlen, kann sich der Druck stabilisieren und ergibt aussagekräftige/belastbare Ergebnisse.

Ein schönes Ersatzteilmassaker ist das bis hierher. Mein lieber Scholli.

Alle Unterdruckschläuche,Rückschlagventil sowie N75 Regelventil und Unterdruckbehälter erneuert

Welcher Unterdruckbehälter? Am Turbo? Die Unterdruckanlage ist mit einer dafür vorgesehenen Unterdruckarmatur abzuprüfen, sonst bist Du dir nie im Klaren darüber, ob wirklich alles so funktioniert, wie es soll. Ein Riss in der Membran der Unterdruckdose des Turbos muss nicht in jeder Arbeitslage offensichtlich werden. Einen solchen Fehler nachzuweisen gelingt unter Umständen nur mit dem richtigen Werkzeug.

Beim Abdrücken der Ladeluftstrecke hätte ich gern daneben gestanden. Wenn die nur mit 0.5 bar wie vorgeschrieben abdrücken, tut sich nicht zwangsläufig was auf. Ich würde ja im Verdachtsfall (der liegt hier vor) um 0,2- 0,3 steigern. Den Ladedrucksensor hast Du, vermutlich auf Verdacht, erneuert. Hast Du dir den entsprechenden Stecker mal eingehend betrachtet. Um Gewissheit zu haben würde ich mir den Messwertblock aufrufen und dann mal manuell am Stecker wackeln und dabei die Werte im VCDS beobachten.

Gruß

 

[akr]

Hallo Nendoro,

grüne=soll, gelb=ist, rot Motordrehzahl, grau=Ansteueung N75.

Das Ersatzteilmassaker kann mein Konto bestätigen... ich hatte ehrlich gesagt auch mit weniger kalkuliert, aber was solls, vieles von dem war auch wirklich defekt (außer Ladedrucksensor und LMM sowie vermutlich die Unterdruckkomponenten wie Unterdruckspeicher, Rückschlagventil etc.)

Der erneuerte Unterdruckbehälter ist der Unterdruckspeicher oben bei den Regelventilen wie N75 etc., nicht die Unterdruckverstelldose am Turbolader.
Die Unterdruckdose am Turbo hatte ich mal mit "Hausfrauenmitteln" geprüft, indem ich dort einen Unterdruck erzeugt hatte, und dann den Schlauch verschlossen hatte. Nach einer halben Stunde hatte ich den Schlauch geöffnet, und beim Öffnen ist die VTG-Mechanik dann wieder in Ruhelage gewechselt, daraus schlussfolgerte ich damals, dass die Membrane in der Dose eigentlich dicht sein müsste. Während der halben Stunde war die VTG-Mechanik auch komplett am mechanische Anschlag... Ein (Unterdruck-)Manometer wie z.B. Vergaser-Sync Uhren hatte ich allerdings nicht parallel angeschlossen, dann hätte man Werte gehabt...

Den Ladedrucksensor hab ich wie von dir vermutet auf Verdacht getauscht, die von dir empfohlene Prozedur mir mal die Steckverbindung anzusehen gestern inkl. des Wackelns am Kabel durchgeführt, dabei hat sich der Ladedruck im VCDS weder bei stehendem noch bei laufendem Motor (im Stand sowie mit leicht erhöhter Leerlaufdrehzahl) durch Wackeln am Stecker nicht verändert. Ein Kontaktproblem an dieser Stelle würde ich damit ausschließen wollen.

Zum Abdrücken der Ladeluftstrecke werde ich mal nach dem Messprotokoll bei der VW-Werkstatt nachfragen. Teuer genug war's ja eigentlich als dass man so etwas bekommen sollte...

Ich wird gleich noch mal die VTG-Gymnastik machen, und dann ein Diagramm davon hier hochladen. Ich hoffe damit kann man (da eigentlich ziemlich reproduzierbare Bedingungen) Vergleiche zu anderen Fahrzeugen herstellen. Zumindest was den Anstiegsgradienten (so in etwa...) und die Totzeit zwischen Ansteuerung und Druckanstieg angeht....

VG
André

 

[Pumuggel]

@akr, gibt es hier was Neues zu Deinem Problem?
Mein T5 hat den gleichen Fehlercode abgelegt und geht sporadisch in den Notlauf.
Kann ja sein, dass Du schonenden Fehler gefunden hast.

 

[syncro harry]

Hallo,
bei mir war es ein Magnetventil. Hatte auch immer wieder mal den Fehler und somit Notlauf.

http://www.t5-board.de/threads/immer-wieder-motornotlauf.89461/unread

Gruß Harry

 

[akr]

Hallo zusammen, bei mir war denn doch leider der Turbo hin. Klassischer Lagerschaden, Bilder sind anbei. Das hydrodynamische Lager hat halt noch funktioniert, wenn nur wenig Belastung (Ladedruck gering) im System war. Wenn über längere Zeit ein höherer Ladedruck anstand, scheint die Lagerreibung überproportional groß geworden zu sein. Vgl. Dazu die Bilder vom Ladedruck die ich anfangs hochgelegen habe.

Seit dem Tausch geht er wieder wie ne eins, und Fehler tauchte seit dem auch nicht mehr auf...

 

[Pumuggel]

Weil es auch hier her passt:

Der erste Schritt ist getan, das im Bild gezeigte Teil wurde ausgetauscht.
Erste kurze Fahrt über Landstraße, Autobahn, Ortsstraße ergab einen (subjektiv) deutlich verbesserten Durchzug. Nun zieht der Motor ab 1.300 Umdrehungen wieder durch alle Gänge durch, wie früher.
Notlauf hat sich auf dieser Fahrt nicht eingestellt.
Morgen dann der Test an ein, zwei Steigungen.

 

[McFly42]

Ich häng das mal hier an:
Sporadische kurzzeitige Leistungseinbrüche kenne ich von unserem Bus schon länger, heute gab es zum ersten mal Notlauf inkl. entsprechendem Fehlereintrag. Bevor ich ewiges Teileroulette anfange erstmal eine MWB 11 Messfahrt, siehe Anhänge. Was zum Henker könnte das sein? Die schön regelmässigen Wellen sind ca. 3.500U/min Volllast im 5. leicht bergauf. Da stellten sich diese regelmässigen kurzen Ladedruckeinbrüche ein, das andere Bild ist ein solcher Vorgang zeitlich besser aufgelöst. Es scheint kurz der Ist-Druck über Soll anzusteigen, dann bricht er heftig ein, die VTG wird nachgeregelt, es passiert aber nix, und dann plötzlich geht es wieder nach oben, alles schwingt sich ein und ist im Soll als ob nix gewesen wäre. Ideen?

Danke, Michael

 

[papa51]

Die VTG Verstellung des Turbolader wird verschmoddert sein und dadurch schwergängig. Dadurch erfolgt die Ladedruckregelung verzögert, bis die Motorsteuerung das als Fehler erkennt und der Motor in den Notlauf geht.
Es gibt Leute, die den Turbo ausgebaut und VTG Verstellung gereinigt haben. Wie lange das gut geht und der Fehler wieder auftaucht, darüber gibt es keine belastbare Statistik.
Überholte Turbo vom "super dooper Turbo Shop XXL 24" haben hier in der Regel schnell wieder Probleme bereitet.
Es taugen nur Neue Original Turbo oder vom Hersteller selbst generalüberholte Turbolader

 

[McFly42]

Hmmm...noch was am Auto rumgeschaut: Die Unterdruckschläuche sehen alle prima aus und zeigen beim Abtasten keine Auffälligkeiten. Die Ladeluftstrecke ist pupstrocken, überall. IMHO also dicht. Das Endrohr ist sauber. Also so richtig sauber, keine Spur von Ruß. Die VTG läßt sich sowohl von Hand gegen die Federdose, als auch mit großer Spritze per Unterdruck absolut geschmeidig bewegen, VTG-Gymnastik ergibt 200mbar Druckdifferenz.

Ich schließe daher DPF-Bröseltrümmer, Turbolader und Unterdruckundichtigkeiten aus. Kann man noch per VCDS was nachschauen? Eine zu langsame, bzw. sporadisch weglaufende LD-Regelung würde ich jetzt spontan bei einem halblebigem N75 verorten. Ist das plausibel?

Merci, Michael

 

[McFly42]

Das N75 war es nicht, ist jetzt neu und gleiches Verhalten. Was mir in dem Zusammenhang aufgefallen ist: Die AGR-Taktung steht immer auf 100%??? Ist das ein Fehler in den MWBs in VCDS, oder hab ich eine MSG-Software mit deaktivierter AGR? Könnte da auch die Ursache für die Ladedruckeinbrüche liegen? Auch liegt mein Luftmassenwert im Leerlauf deutlich über 400mg/H, VCDS gibt was um die 200mg/H an. Das wirkt auf mich alles ziemlich unplausibel.
Cheers, Michael - der da gerade sehr überfragt ist...

 

[McFly42]

Ehrlich? Keiner, der zumindest was zum AGR sagen oder andere sachdienliche Hinweise geben kann?
Danke, Michael

 

[exCEer]

Hallo Michael,
ich schaue bei meinem heute abend mal nach!
Melde mich dann.

Gruß
Jochen

 

[McFly42]

Schubs...ein kurzes Log vom AGR-MWB eines Serien BPC reicht erstmal schon. Wenn da was anderes als 100% auftaucht ist bei meinem an der Software definitiv was faul...