Ölverlust zwischen Turbolader und Motorblock

Kochsalami

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T5 Multivan
Hallo liebe Bulli-Gemeinschaft,

wir haben uns vor kurzem einen VW Bus T5 Bj.08 2,5TDI 131 PS für unsere Familie angeschafft. Leider mussten wir nach zwei Tagen feststellen dass der Gute Öl verliert. Also machte ich mich auf die Suche wo das Öl her kommt...

Da die Hitze-Schutzmatte unterhalb vom Turbo voll mit Öl vollgesaugt wahr, und ich mich hier im Forum etwas eingelesen habe. Kamm nur der Turbo in Frage. Der Turbo wurde demontiert und neue Dichtungen beim VW-Händler besorg. Parallel noch mit dem Privat-Verkäufer kurzgeschlossen warum im das nicht aufgefallen sein ( mann muss dazu sagen ich hatte den Bus von einem guten Bekannten aus erster Hand gekauft und selber nicht mal angemeldet, da er seiner Frau dann doch zu groß war.) Er sagte mir das der Turbo vor ca. 2-3 Jahren erste gewechselt wurde. Verbaut ist ein Gerrett der noch für seine 223 tkm optisch guten Eindruck macht. Ein Lagerspiel der Innenwelle ist auch nicht vorhanden. Kurz gesagt der Turbo ist noch gut in Schuss.

Nachdem ich den Turbo mit neuen Dichtungen Krümmer/Flansch/etc. remontiert habe, verliert der Bulle nach wie vor sein Öl... . Wie schon hier im Forum gelesen, befürchte ich, dass es beim Turbo den Flansch verzogen hat. Offensichtlich kann die Dichtung (die mir als Maschinenbauer sehr fragwürdig erscheint, und die deutsche Ingenieurskunst nicht gerade zum glänzen bringt) die Unebenheit nicht ausgleichen.

Meine Frage wäre, ob jemand die Erfahrung schon mal machte, den Flansch mit zwei Dichtungen zu versehen? Oder eine andere Alternative wie man die beiden Ölleitungen abdichten könnte. Ich könnte auch den Flansch einmal plan überfräsen lassen. Wollte aber erst den einfachen Weg gehen.

Ich freue mich über jeden Tipp, den der eine oder andere schon mal praktiziert hat.

LG Nikita Melcher
 
dass es beim Turbo den Flansch verzogen hat.

Das habe ich noch nie hier gelesen, noch je unter den Fingern gehabt

Bei einer korrekten und sauberen Montage der Dichtung, ist diese auch dicht.
Wichtig ist, dass die Schrauben in der korrekten Reihenfolge und dem entsprechenden Drehmoment montiert werden.
Dazu muss die Blechdichtung immer ersetzt werden, auch nach einem misslungenen Montageversuch.

Was man zur einfacheren Montage machen kann, die Haltenasen an der Dichtung, welche in die Bohrlöcher des
Turbos ragen, vorsichtig aufbiegen, damit die Dichtung fester sitzt und sich so die Montage einfacher gestaltet.
Der ein oder andere nimmt auch noch etwas Flächendichtmittel auf die Dichtflächen zu den zwei Ölkanälen,
obwohl es dies eigentlich nicht braucht.

die mir als Maschinenbauer sehr fragwürdig erscheint, und die deutsche Ingenieurskunst nicht gerade zum glänzen bringt

Tja, was will man da sagen ...
Ein korrekt ausgefülltes Profil, würde von besserer Maschinenbauerkust zeugen 8):D

ob jemand die Erfahrung schon mal machte, den Flansch mit zwei Dichtungen zu versehen? Oder eine andere Alternative wie man die beiden Ölleitungen abdichten könnte. Ich könnte auch den Flansch einmal plan überfräsen lassen. Wollte aber erst den einfachen Weg gehen.

Bringt alles nichts und klappt nicht. Einfach sauber arbeiten.

Gruss
Prof
 
Hey Rolf, danke für deine schnelle Antwort.
Das mit den Aussparungen damit das Blech besser sitzt ist eine prima Idee :cool:. Wegen der besagten Reihenfolge beim anziehen, kannst Du mir da genau Infos geben oder wo kann man diese raus lesen. Zum Thema Drehmoment habe ich bisher auf keine Angaben gefunden. Zudem kommt es dazu das ich die beiden Muttern für die Stehbolzen von unten mit einer sehr langen Verlängerung und Umlenkung angezogen habe. Da ist die Verfälschung zum Drehmoment-Schlüssel relativ hoch.
Hättest Du dazu auch ein Tipp :D

LG Nikita
 
Hallo,

die beiden Muttern und auch die Schraube bekommen jeweils 40Nm + 90°.

Idealerweise wird bei der Montage alles "handfest" angezogen, dann alles mit 40Nm und dann jeweils die 90°.

Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle.
 
Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle.

Da muss ich ein Veto einlegen. Die Reihenfolge ist sogar für die korrekte Montage und Dichtigkeit sehr wichtig.

Angefangen wird mit der Vielzahnschaube, die oben sitzt und dann die beiden Mutter auf den Stehbolzen.

Schau mal hier, da hatte ich den Montagevorgang mal beschrieben gehabt. Auch die folgenden Antworten beachten: Hoher Ölverbrauch und blaue Wolke


Zudem kommt es dazu das ich die beiden Muttern für die Stehbolzen von unten mit einer sehr langen Verlängerung und Umlenkung angezogen habe

Mach ich auch immer so. Als Drehmoment-Fanatiker kann man auch von oben einen Drehmomentschlüssel ansetzen, geht in einer Stellung recht gut. Musst mal probieren.
Aber die 40Nm gehen auch von unten mit entsprechenden Verlängerungen und dann die 90° drauf.


Idealerweise wird bei der Montage alles "handfest" angezogen, dann alles mit 40Nm und dann jeweils die 90°

Ich setze den Turbo sauber an, dann die 40 Nm auf die obere Schraube (Vielzahn), dann 40Nm je auf die Muttern, dann oben die 90° und
anschliessend die 90° auf die Muttern.

Wichtig ist einfach, dass man an der Flanschstelle alles sauber runter putzt, am besten mit Bremsenreiniger. Dazu temporär die
beiden Ölkanäle verschliessen. Es hat an der Stelle immer viel Staub und sontige Körnchen.

Gruss
Prof
 
Danke für eure tolle Unterstützung. Ich werde die Anleitung mal so umsetzen und anschließend berichten. :danke:
 
Hi Kochsalami,

auch wenn dein Beitrag etwas älter ist - bei mir ist das Fehlerbild aktuell. Ebenfalls ein BNZ mit 131 PS (Bj 2007). Konntest du das Problem damals beheben bzw was war denn die genaue Ursache für den Ölverlust?

Würd mich über deine Rückmeldung freuen.

Gruß Flo
 
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