Ölstand zu hoch, Werkstatt aufsuchen...werde ich veräppelt?

Ab wann denn genau sollen angeblich nur 6 Liter Öl in den T-Motor?

Wenn das von Anfang an (2. Halbjahr 2015) der Fall gewesen sein sollte, hätte es wohl kaum fast vier Jahre gedauert, bis das hier im Board irgend jemandem aufgefallen wäre :confused:.

Sehr dubios, die Angelegenheit.

Nein, ich vermute mal das es, wenn da überhaupt was dran ist, ggf. erst ab meiner Baureihe (BJ 12.2018) die Modifikation stattgefunden hat. Vielleicht betrifft es aber auch nur die Exportfahrzeuge die
nach Portugal gehen, möglicherweise ist dort Motorenöl extrem überteuert;):D
 
Hallo liebe Bus-Gemeinde,

da ich in der Boardsuche nichts gefunden habe eröffne ich hier mal meine Frage. Ich bin seit Mitte März 2019 wieder Besitzer eines VW Busses,
eines T6 California Beach Edition (Diesel mit 150 PS, DSG) um es genau zu sagen. Das Fahrzeug ist ein Reimport mit Tageszulassung (hatte 16 KM bei Abholung auf dem Tacho) aus Portugal.
Die ersten 2400 KM (hauptsächlich Fahrten bis max. 40 - 80 KM) war alles wie es sein sollte, Fahrzeug rollt ohne Probleme. Bis Montags (Anfang Mai) als wir unsere erste "Langstrecke"( ca. 170 KM),
die Fahrt zu unserem Urlaubsziel im Allgäu tätigten. Nach ca. einer Stunde Autobahnfahrt (kontinuierlich 120 / 140 km/h) das Ölkännchen immer wieder kurzzeitig aufleuchtete mit dem Hinweis "Ölstand zu hoch, Werkstatt".
Der Ölstand war auch dem Ölstab viel zu hoch.
Die Freude hierüber war selbstverständlich riesig, sitzt doch die Erinnerung an die Mängel zu unserem damaligen T5 California stets mit auf der Rückbank. Also Dienstags den nächsten Freundlichen im Allgäu angefahren
und direkt ein Leihfahrzeug bekommen. Tags darauf die Rückmeldung erhalten das die Werkstatt mit dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter im Kontakt stand und die Anweisung erhalten hatte, einen Ölservice zu tätigen.
Donnerstags konnte ich das Fahrzeug wieder abholen. Soweit, so gut. Ölkännchen war wieder aus. Bis Freitag Nachmittag die erste längere Strecke (140 KM Autobahn) gefahren wurde. Nachdem wieder ca. einer Stunde Autobahnfahrt (kontinuierlich 120 / 140 km/h) das Ölkännchen kurzzeitig aufleuchtete mit dem Hinweis "Ölstand zu hoch, Werkstatt". Daraufhin habe ich nochmals beim Freundlichen im Allgäu angerufen die mir verständlicherweise
leider telefonisch nicht weiterhelfen konnten, und mir angeboten haben am Montag nochmals mit meinem Fahrzeug vorzufahren. Da wir Montags bereits abreisen mussten, habe ich mich entschlossen die Heimreise ohne Werkstattbesuch anzutreten. Das Ölkännchen meldete sich sporadisch & kurzzeitig wieder wie bei den letzten Langstrecken. Dienstags direkt zum Freundlichen meines Vertrauens und die Sachlage geschildert. Die Werkstatt hatte ebenso Kontakt mit dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter der VW AG und wurde angewiesen die Injektoren zu prüfen, DPF und Partikel zu prüfen, Motor endoskopiert, Ölwanne geprüft / endoskopiert und einen Ölwechsel auszuführen. Nachdem das Problem (Ölkännchen an) bei der Werkstatt wieder auftrat, wurde in Verbindung mit dem VW Servicecenter festgestellt das für das Fahrzeug / Motor eine Ölfüllmenge von nur 6 Liter gelten soll, und nicht wie im VW ETKA 7,4 Liter.

Also ganze 1,4 Liter weniger!? Laut dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter der VW AG gab es eine Modifikation am Motor? oder Ölwanne? die leider noch nicht dokumentiert wurden? Das heißt es wurde bei Auslieferung bereits fälschlicherweise zu viel Motorenöl eingefüllt und bei den von VW zwei veranlassten Ölwechseln ebenso.

Ist jemand so ein Vorfall / Missstand bekannt? Ist diese Modifikation schon jemanden untergekommen? Wie würdet ihr reagieren auf diese Situation bezüglich Motorschäden / Garantieansprüche?

Freue mich auf eure Ratschläge.


Für bestimmte Motoren, auch mit identischem Motorkennbuchstaben, wird ein (1) Liter weniger Füllmenge angegeben. Anstatt 7,4 Liter werden dann 6,4 Liter vorgeschrieben. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist bei identischen MKB das Abgaskonzept.

Beispiel CXFA 110kw mit Abgaskonzept PR-7MM (siehe vollständigen Datenträger bzw. Zulassung) = Ölfüllmenge 7,4 Liter
CXFA 110kw mit Abgaskonzept PR-4BH, 4BF, 7CS, 7CY, 7IT und 7IU (z.B. EURO 6 BG) = Ölfüllmenge 6,4 Liter

Weiterhin, je nach Abgaskonzept, betroffene MKB:
CXGA-62kw, CXGB-75kw, CXGC-84kw, CXHA-110kw, CXHB-84kw

Gemäß Übersicht nicht betroffen und somit Füllmenge (b.a.w.) in jedem Fall 7,4 Liter:
CXEB-150kw, CXEC-146kw


Entscheidend ist also, welches Abgaskonzept, bzw. Schadstoffemissionsklasse das Fahrzeug hat.

Laut dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter der VW AG gab es eine Modifikation am Motor? oder Ölwanne?

Kann ich so (bislang) nicht bestätigen. An den Ölwannen und auch an den Messstäben hat sich nichts geändert. Der einzige, bislang dokumentierte, Unterschied ist die Schadstoffemissionsklasse.

Im vorliegenden Fall (Threadersteller) würde ich neben der korrekten Ölfüllmenge vorsichtshalber von einem technischem Defekt ausgehen, der evtl eine übermäßige Ölstandserhöhung hervoruft. Im Fokus der Diagnose sollten hier zunächst ein konstanter Druck in der Rail (bei Motorstillstand) bzw. dichte Injektoren und das Regenerationsverhalten (Stichwort Dauerregeneration) liegen. Sollte der Ölstand tatsächlich mehrfach den MAX-Level überschritten haben, steht sowieso eine dauerhafte Schädigung des DPF im Raume --> ein Teufelskreislauf.

Gruß
 
Nachtrag 1: Die Schwallbleche haben sich geändert. Das gilt jedoch für alle MKB der neuen Generation und ohne Bezug zu einer Emissionsklasse.

Gruß
 
Hmm, sehr seltsam. Wie machen die das denn bei gleicher Ölwanne und gleichem Peilstab?
 
… ist doch ganz einfach: VW schreibt das irgendwo hin, daß dann nur noch 6,4 l rein müssen. Und schon stimmt das. Zur Not - wenn es jemand aber auch gaaanz genau wissen will - wird das mit physikalischen Gesetzen (z.B. dreht sich die Erde schneller, dadurch mehr Fliehkraft und der Ölstand ist höher) oder mit dem Stand der Technik erklärt.
 
Aber wenn alle Teile gleich bleiben wie soll dann der gleiche Füllstand abgelesen werden können?

Genau meine Frage.

Die SW können Sie natürlich ändern - dann funktioniert auf jeden Fall der Ölstandsensor.
 
Hmmm, ein gekürztes Peilstabrohr vllt... :confused:

Gruß
 
Warum braucht man je nach Abgaskonzept mehr oder weniger Öl?

Bei 19% weniger Öl und gleichbleibenden Intervallen zwischen dem Ölwechsel steigt der Verschleiß?
 
Ja, müsste. Ich kanns leider nicht nachschauen...

[Stand jetzt sind sowohl die Messtäbe, als auch die dazugehörigen Rohre die gleichen. Da hat sich nichts geändert. Mal sehen.....] Ist falsch ....siehe unten @ Nachtrag. Ich habe nochmal nachgeschaut

Warum braucht man je nach Abgaskonzept mehr oder weniger Öl?

Da kann ich nur raten.

Das Naheliegendste: Der geringere Nox-Ausstoß wird u.a. mit höheren AGR Raten erkauft. Das beeinflusst auch die Regenerationszyklen und den damit verbunden höheren Dieseleintrag. Es wird hier und da zu überhöhten Füllständen gekommen sein. Das dann evtl. mit Folgeschäden. Dann braucht man sich auch nicht über reihenweise defekte NOX-Sensoren zu wundern.
Jetzt baut man sich ein (sicherheits-) Polster von einem Liter ein. Dazu braucht es keinen neuen Peilstab etc. Es war noch nie Pflicht, das Öl bis an den MAX Level zu füllen. Im Gegenteil: Ich hatte mal einen Arbeitgeber, da gab es zeitweise Abmahnungen beim Auffüllen bis MAX-Level. Hintergrund waren die damals noch ungeklärten Ölstandserhöhungen bei PD-Motoren. Es gab dann zeitweise interne Anweisungen, etwas weniger Öl zu befüllen, um auch andere Fehler, wie zum Beispiel Eichung der Befüllanlagen etc. mal auszuschließen.

Seit dieser Zeit befülle ich zumindest das eigene Fahrzeug, vollkommen unabhängig vom Motorenprinzip, immer 3-5mm unter Max..

Eine andere Erklärung habe ich derzeit nicht. Vielleicht kommen ja noch andere redaktionelle Änderungen und Service-Hinweise. Abwarten...

Mal sehen wieviel Öl der 6.1 bekommt.....

Gruß

Nachtrag: ich habe eben nochmal nachgeschaut.... mit den alten Augen. Die Messstäbe und die Rohre sind für die unterschiedlichen Abgaskonzepte unterschiedlich!!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Dann ist diese erste Theorie Gott sei Dank vom Tisch.

Vielleicht ist der 110 kW so ein guter Motor, der das Öl wenig belastet und verdünnt und man konnte 1 Liter Öl bei Erstbefüllung entfeinern. Spart ja sicher 3-4 Euro pro Fahrzeug?
 
Weil es andere Peilstäbe für 6,4 Liter gibt?
 
Hallo.
Ich kann mir nicht vorstellen das die beim Ölwechsel 1 Liter zu viel einfüllen und das dann erst 200 km später angezeigt wird.
Habe ich das oben richtig gelesen: Die Vermehrung tritt auf Langstrecken auf?
Dann würde ich auf eine Undichtigkeiten bei warmen Motor tippen.
Das hätte ich mal, war aber ein anderes Motorenkonzept, also nicht übertragbar.
 
Weil es andere Peilstäbe für 6,4 Liter gibt?

Ich verstehe die Argumentation dahinter nicht, oder wir reden aneinander vorbei. Der Hersteller senkt den Öllevel und bindet das für identische Motorenkennungen an das Abgaskonzept. Hierzu werden die Messstäbe angepasst. Das allein für sich genommen sagt doch jetzt noch nicht viel über die Motivation dahinter aus. Welche These, oder Theorie wirft das jetzt deiner Meinung nach über den Haufen?

Gruß
 
Theorie war: Ölmenge wurde gesenkt, weil mehr Dieseleintrag stattfindet und dafür Platz auf der Meßskala des Peilstabs gebraucht wird. Jetzt ist aber der Peilstab geändert und wird auch bei 6,4 Liter voll anzeigen.

Meinst du nicht das der gewissenhafte Nutzer des Fahrzeugs unruhig wird wenn nach dem Ölwechsel der Pegel langsam über Max ansteigt?

Außerdem wäre es eine schlechte Idee bei zu erwartenden höheren Dieseleintrag die Menge an frischem Öl zu verringern und es prozentual damit mehr zu verdünnen.

Der einzige Nachteil an mehr Öl ist das es länger braucht bis es warm ist. Warum also jetzt 1 Liter weniger?
 
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