Hallo liebe Bus-Gemeinde,
da ich in der Boardsuche nichts gefunden habe eröffne ich hier mal meine Frage. Ich bin seit Mitte März 2019 wieder Besitzer eines VW Busses,
eines T6 California Beach Edition (Diesel mit 150 PS, DSG) um es genau zu sagen. Das Fahrzeug ist ein Reimport mit Tageszulassung (hatte 16 KM bei Abholung auf dem Tacho) aus Portugal.
Die ersten 2400 KM (hauptsächlich Fahrten bis max. 40 - 80 KM) war alles wie es sein sollte, Fahrzeug rollt ohne Probleme. Bis Montags (Anfang Mai) als wir unsere erste "Langstrecke"( ca. 170 KM),
die Fahrt zu unserem Urlaubsziel im Allgäu tätigten. Nach ca. einer Stunde Autobahnfahrt (kontinuierlich 120 / 140 km/h) das Ölkännchen immer wieder kurzzeitig aufleuchtete mit dem Hinweis "Ölstand zu hoch, Werkstatt".
Der Ölstand war auch dem Ölstab viel zu hoch.
Die Freude hierüber war selbstverständlich riesig, sitzt doch die Erinnerung an die Mängel zu unserem damaligen T5 California stets mit auf der Rückbank. Also Dienstags den nächsten Freundlichen im Allgäu angefahren
und direkt ein Leihfahrzeug bekommen. Tags darauf die Rückmeldung erhalten das die Werkstatt mit dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter im Kontakt stand und die Anweisung erhalten hatte, einen Ölservice zu tätigen.
Donnerstags konnte ich das Fahrzeug wieder abholen. Soweit, so gut. Ölkännchen war wieder aus. Bis Freitag Nachmittag die erste längere Strecke (140 KM Autobahn) gefahren wurde. Nachdem wieder ca. einer Stunde Autobahnfahrt (kontinuierlich 120 / 140 km/h) das Ölkännchen kurzzeitig aufleuchtete mit dem Hinweis "Ölstand zu hoch, Werkstatt". Daraufhin habe ich nochmals beim Freundlichen im Allgäu angerufen die mir verständlicherweise
leider telefonisch nicht weiterhelfen konnten, und mir angeboten haben am Montag nochmals mit meinem Fahrzeug vorzufahren. Da wir Montags bereits abreisen mussten, habe ich mich entschlossen die Heimreise ohne Werkstattbesuch anzutreten. Das Ölkännchen meldete sich sporadisch & kurzzeitig wieder wie bei den letzten Langstrecken. Dienstags direkt zum Freundlichen meines Vertrauens und die Sachlage geschildert. Die Werkstatt hatte ebenso Kontakt mit dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter der VW AG und wurde angewiesen die Injektoren zu prüfen, DPF und Partikel zu prüfen, Motor endoskopiert, Ölwanne geprüft / endoskopiert und einen Ölwechsel auszuführen. Nachdem das Problem (Ölkännchen an) bei der Werkstatt wieder auftrat, wurde in Verbindung mit dem VW Servicecenter festgestellt das für das Fahrzeug / Motor eine Ölfüllmenge von nur 6 Liter gelten soll, und nicht wie im VW ETKA 7,4 Liter.
Also ganze 1,4 Liter weniger!? Laut dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter der VW AG gab es eine Modifikation am Motor? oder Ölwanne? die leider noch nicht dokumentiert wurden? Das heißt es wurde bei Auslieferung bereits fälschlicherweise zu viel Motorenöl eingefüllt und bei den von VW zwei veranlassten Ölwechseln ebenso.
Ist jemand so ein Vorfall / Missstand bekannt? Ist diese Modifikation schon jemanden untergekommen? Wie würdet ihr reagieren auf diese Situation bezüglich Motorschäden / Garantieansprüche?
Freue mich auf eure Ratschläge.
Für bestimmte Motoren, auch mit identischem Motorkennbuchstaben, wird ein (1) Liter weniger Füllmenge angegeben. Anstatt 7,4 Liter werden dann 6,4 Liter vorgeschrieben. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist bei identischen MKB das Abgaskonzept.
Beispiel CXFA 110kw mit Abgaskonzept PR-7MM (siehe vollständigen Datenträger bzw. Zulassung) = Ölfüllmenge 7,4 Liter
CXFA 110kw mit Abgaskonzept PR-4BH, 4BF, 7CS, 7CY, 7IT und 7IU (z.B. EURO 6 BG) = Ölfüllmenge 6,4 Liter
Weiterhin, je nach Abgaskonzept, betroffene MKB:
CXGA-62kw, CXGB-75kw, CXGC-84kw, CXHA-110kw, CXHB-84kw
Gemäß Übersicht nicht betroffen und somit Füllmenge (b.a.w.) in jedem Fall 7,4 Liter:
CXEB-150kw, CXEC-146kw
Entscheidend ist also, welches Abgaskonzept, bzw. Schadstoffemissionsklasse das Fahrzeug hat.
Laut dem VW Nutzfahrzeuge Servicecenter der VW AG gab es eine Modifikation am Motor? oder Ölwanne?
Kann ich so (bislang) nicht bestätigen. An den Ölwannen und auch an den Messstäben hat sich nichts geändert. Der einzige, bislang dokumentierte, Unterschied ist die Schadstoffemissionsklasse.
Im vorliegenden Fall (Threadersteller) würde ich neben der korrekten Ölfüllmenge vorsichtshalber von einem technischem Defekt ausgehen, der evtl eine übermäßige Ölstandserhöhung hervoruft. Im Fokus der Diagnose sollten hier zunächst ein konstanter Druck in der Rail (bei Motorstillstand) bzw. dichte Injektoren und das Regenerationsverhalten (Stichwort Dauerregeneration) liegen. Sollte der Ölstand tatsächlich mehrfach den MAX-Level überschritten haben, steht sowieso eine dauerhafte Schädigung des DPF im Raume --> ein Teufelskreislauf.
Gruß