NOx-Sensor und keine Lösung?

Jetzt werden sicher alle Tuninggegner genüsslich den Finger heben, nach dem Motto, haben wir doch gleich gewusst, das mit dem Tuning taugt nix.....blabla...
Ich wurde gerufen?
Bei den modernen Motoren mit den extrem strengen Diagnose-Vorgaben würd ich von solchen Tuning-Boxen Abstand halten. Abgesehen davon, dass deine Zulassung damit erlischt - hat kein Tuner auch nur annähernd die Mittel um sowas halbwegs ordentlich zu machen. Und wir "ehrliche" zahlen dann für deine Dreistheit, da du deine selbst verursachten Fehler von VW auf "Garantie" richten lässt...

Zum Thema: Der NOx-Sensor, der die AdBlue Dosierung regelt (und überprüft), wirft einen Plausi-Fehler, also tauschen wir den Sensor?
Klingt "logisch". Problem dran: Der Sensor misst nur, was aus dem SCR raus kommt, und vergleicht das mit einem Modell. Liegen die Werte zu weit auseinander, dann wirft er einen Fehler. Der Fehler heißt übrigens "SCR NOx Katalysator - Wirkungsgrad zu niedrig", nicht "NOx Sensor - blabla". Was sagt uns das? Das AdBlue system tut vermutlich nicht das, was es soll.

Mögliche Fehlerpfade:
* NOx Sensor defekt - unwahrscheinlich, und kann die Werkstatt mit einem Log überprüfen. Bei Sensor-Defekt wie Kabelbruch etc. gibt es eigene Fehler.
* SCR Platt - Beschichtung am SCR durch, dadurch nicht ausreichend Reduktion von Stickoxiden. Unwahrscheinlich bei so jungen Fahrzeugen (getunte Kisten lasse ich mal außen vor, da kenne ich zu viele Horror-Geschichten was "tuner" mit Autos anstellen"... Leistung machen ist leicht. Leistung zuverlässig und dauerhaltbar machen nicht. Stichwort "Abgastemperatur"...).
* AGR Regelung daneben, bspw. wegen HFM-Fehler - dann stimmen die Stickoxide ausm Motor raus nicht. Ich weiß jetzt nicht ob der T6 2 NOx-Sensoren hat (ich hab jetzt nur einen gesehen), oder ob Engine Out rein aus einem Modell kommt. Wenn Modell, dann würde ich den Fehler in der Luftmassen/AGR-Regeleung erwarten. Viel Spaß beim Fehler suchen...
* Problem mit dem Dosiersystem - bspw. Ablagerungen am Dosierventil, dadurch schlechte Mischung. Schlechte Mischung führt dazu, dass Urea schlupft, und die NOx-Sensoren sind quersensibel auf Ammoniak. Dann misst der Sensor viel zu viel NOx hinten raus --> plausi-Fehler. Wobei... ich glaub der T6 hat einen Schlupf-Kat, aber das Problem mit der schlechten Gleichverteilung bleibt trotzdem.
* Urea-Qualität - Nö, das würd ich ausschließen. Bin mir zu 90% sicher dass VW einen Qualitätssensor im Tank hat. Davon abgesehen: AdBlue ist eine ~32%ige Mischung von Urea und Wasser, keine Hokus-Pokus Formel...

Mein erster Ansatz bei dem Fehler wär:
Fahrt mit Log, NOx-Werte anschauen. Wenn der Sensor "lebt", dann sieht man am Anfang, wenn der SCR noch kalt ist, merkliche NOx-Peaks bei Beuschleunigungen. irgendwas so um die 50-200 ppm würd ich erwarten... Wenn der SCR mal auf Temperatur ist (200-250°C), dann sollten keine Peaks über 50 ppm mehr durch kommen, eher weniger. Ein Defekter Sensor hängt extrem lange bei einem Wert oder zeigt komplett unplausible Werte an. Ist das nicht der Fall, dann:
Sichtkontrolle am SCR. Das ist der "Mittelschalldämpfer" unterm Fahrzeugboden, nach dem Knick nach unten. Davor sitzt das Dosierventil (gehen zwei Schläuche und einige Kabel hin, sitzt waagerecht ca. 30cm vorm SCR), das kann man raus nehmen, allerdings ist da vermutlich eine Dichtung drinnen die nicht gut wiederverwendbar ist (keine Ahnung was VW da nimmt, ich kenne da eine Art "Glimmer-Dichtung", dies bei Ausbauen zerreißt. Sollte nicht die Welt kosten, also wenn man das vorhat, einfach auf Verdacht beim :) kaufen). Hier dürfen keine weißen Brocken zu sehen sein, ein klein wenig Ablagerung an der Wand ist OK, aber mehr so wie ein Film bzw. kleine Kistalle. Ventil selbst sollte frei sein. Wenn da alles mit weißen Brocken voll ist --> putzen. Große Brocken mechanisch entfernen, und das Dosierventil abputzen (das Zeug ist Wasserlöslich). Danach sollte längere Zeit Ruhe sein.
Vielleicht mach ich mal eine Log-Fahrt mit VCDS mit meinem Bus mit den nötigen Größen, könnte interessant sein...

Wenn das alles passt, dann hat VW halt leider mit der Software gepatzt. Das ist der Faktor, in den wir alle nicht reinschauen können - Bauteiltoleranzen sind halt ein Hund... Aber sagen wir so: spätestens beim 2. "Defekt" sollte klar sein, dass der Sensor nicht das Problem ist. Wenn ein Auto überhitzt, tauscht man meistens auch nicht den Temperatursensor...

Quelle: Ich bin Motorenentwickler, und hab "ein paar Stunden" mit solchen Systemen verbracht, bzw. mit deren Abstimmung.
 
Danke für den erhellenden Beitrag.

Ich hatte hier Fehler Kontrolllampe Kat

schon mal etwas dazu geschrieben und habe ebenfalls den Verdacht, dass die Sensoren nicht das Übel sind, sondern schlicht und ergreifend korrekt messen. Dieser Umstand rückt dann automatisch die von dir angesprochene Peripherie in den Vordergrund.

Was bei diesen Denkmodellen verunsichert, ist der Umstand, dass zumindest einige Betroffene nach dem Tausch des Sensors eine Zeit lang Ruhe haben.

Gruß

Kannst Du diesbezüglich etwas zur Problemtik "Kurzstreckenprofil" hisichtlich des Fehlers und der Funktion des SCR ausführen.?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den modernen Motoren mit den extrem strengen Diagnose-Vorgaben würd ich von solchen Tuning-Boxen Abstand halten. Abgesehen davon, dass deine Zulassung damit erlischt - hat kein Tuner auch nur annähernd die Mittel um sowas halbwegs ordentlich zu machen. Und wir "ehrliche" zahlen dann für deine Dreistheit, da du deine selbst verursachten Fehler von VW auf "Garantie" richten lässt...
@KainerM
Nun halt mal den Ball flach!
Wieso erlischt die Zulassung? Ist alles mit Gutachten und vom TÜV eingetragen! Da erlischt gar nix!
Und wieso unterstellst Du den Herstellern von den seriösen(!) TuningBoxen das sie keine Ahnung haben. Die verkaufen die Boxen weltweit und haben mit Sicherheit kein Interesse daran das sie mit Regressansprüchen und Klagewellen überzogen werden!
Von daher bin ich mir sicher dass die sich gaaaanz genau überlegen was sie dort anbieten.
Die Fa. Abt (als VW-Tuner) im übrigen, liefern ebenso eine solche Box.

Und was ich mit meiner "Dreistheit" mache, ist Dir ebenso nicht bekannt!
 
Ich bin vom Fach. Ich weiß was eine Box kann und was nicht. Und ich weiß dass mehr Leistung, Sprit sparen, und legal bleiben zugleich einfach nicht möglich ist... Und wir haben oft genug Reklamationen von Herstellern, wo sich dann später rausstellt, dass halt mal wieder Chiptuning am Werk war und zum Beispiel der Turbo 1200⁰C gesehen hat. Und der is halt für 850⁰C ausgelegt.
Ich sag mal so: die Hersteller arbeiten jahrelang daran, die Dinger zu entwickeln. Das letzte halbe Jahr der Entwicklung dient rein dazu, die fertige Abstimmung zu validieren und die nötige Dokumentation für den Gesetzgeber zu erstellen. Diese Möglichkeiten hat keine Tuningbude, egal wie groß. Allein schon mal weils ohne Zugang zu den Herstellerdokumenten (Softwaredoku, AES/BES, etc.) Einfach nicht möglich ist.
So wird aus dem EU6d Diesel halt eher ein EU4.

@Nendoro: Der SCR wandelt kurz gesagt Stickoxide in Stickstoff und Wasser um. Dafür wird Urea/Harnstoff (in Form von AdBlue) in den Abgasstrang eingespritzt. Der SCR hat eine Beschichtung, die dafür sorgt dass der Harnstoff zu Ammoniak zerfällt und dort dass mit den Stickoxiden reagiert. Damit das funktioniert muss einerseits das Mischungsverhältnis NOx zu Urea passen, der SCR braucht eine gewisse Beladung (Die Beschichtung speichert Ammoniak ein, so ca. 0,5-1g/l Volumen), und der SCR muss auf Temperatur sein.
Beim dauerhaften Kurzstreckenbetrieb kommt der SCR nicht auf Temperatur (er liegt relativ weit vom Motor entfernt, zuerst müssen also erst mal Kat/NSC und DPF aufheizen, bevor die Hitze zum SCR kommt). Dadurch verbraucht er nach und nach seinen Speicher, irgendwann ist er zu leer und wenn er dann mal heiß genug wird, hat man einen NOx-Durchbruch den das Modell in der ECU nicht erwartet hat und zack ist die Lampe an.
Die Diagnose für den Wirkungsgrad läuft nur unter gewissen Bedingungen. SCR muss warm sein, ausreichend Abgasmassenstrom, solche Dinge. Was genau weiß nur VW und das KBA (die Hersteller müssen die genaue Diagnosestrategie im Rahmen der Typengenehmigung bekannt geben). Sind die Bedingungen erfüllt, dann muss die Abweichung zwischen Modell und Messwert unter einer gewissen Grenze liegen. Das ist immer eine Gradwanderung zwischen Robustheit (Diagnose macht keine falschen Aussagen) und Verfügbarkeit (Diagnose läuft in den meisten Fahrzyklen). Es gibt da mittlerweile Vorgaben, in wie vielen Prozent der Fahrzyklen die Diagnose mindestens laufen muss (Stichwort IUMPR). Das sind die Hauptunterschiede von EU6b zu EU6d bspw.

Warum hilft ein Sensortausch? Gute Frage. Vermutlich ist die Bedatung der Diagnose für manche Kombinationen (bspw. HFM misst 2% zu wenig Luft, Dosierventil spritzt 1% weniger ein) ein bisschen zu streng. Dann kanns passieren, dass die Diagnose irgendwann falsch negativ ist (sie sagt das Fahrzeug ist defekt, es ist aber noch OK). Nach dem Sensortausch fängt das Spiel von vorne an. Der neue Sensor hat auch eine neue Toleranz. Die kann "besser" sein, oder gleich oder schlechter. Wenn sie gleich oder "schlechter" ist, dann ists nur eine Frage der Zeit bis die Diagnose wieder einen blöden Zustand erwischt. Irgendwann ist der Füllstand niedrig und die Diagnose fällt wieder durch.

Dass kein gravierendes Problem vorliegt merkt man auch an der Klassifizierung des Fehlers als "sporadisch". Das heißt, seitdem die Diagnose negativ war, hat sie auch wieder positive Ergebnisse gebracht. Aber nicht genug um die Motorkontrolleuchte wieder aus zu machen.
Ich vermute, in den meisten dieser Fälle könnte man den Fehler löschen, und einfach weiter fahren - der Fehler würde sich wieder ein halbes Jahr oder auch ein ganzes nicht zeigen...

Wobei das ist natürlich nur aus der Erfahrung gesprochen, ich kenne die genaue Bedatung der Diagnosen dieses Motors gleich wenig wie die exakte Software. Aber das Prinzip ist immer das gleiche.

Mfg
 
Ich hab die Frage doof gestellt. Mir ist natürlich klar, wie der SCR funktioniert. Trotzdem Vielen Dank für die sehr ausführliche und gut verständliche Erklärung.

Mir geht es gezielt darum, mal aus der 1. Reihe zu hören, wo die Knackpunkte liegen. Der Kurzstreckenbetrieb wurde, genau wie die Möglichkeit, dass andere Fehler in der Abgasreinigung zum Symptom "Wirkungsgrad zu niedrig" beitragen, auch schon an anderer Stelle im Forum in den Focus genommen. Da sind Tuning-Maßnahmen nur ein weiterer Aspekt, der die Daten- und Sachlage nicht klarer macht. Aber das nur am Rande.....

"Gefühlt" würde ich sagen, ist bei der Mehrzahl an Fällen eine nicht gescheit funktionierende Add-Blue-Anlage und die mangelhafte AGR-Reglung im Vordergrund. Und genau hier liegt das Übel in/bei den Werkstätten. Zumindest während der Garantiezeit machen die Händler keinen Handschlag zu viel, weil sie Angst haben, dass sie die Maßnahmen nicht von VW rückvergütet bekommen. Es muss alles immer erst abgesegnet werden. Da zählt dann zum Beispiel auch dazu, dass eben nicht die Dosierpumpe und deren Druck geprüft wird, obwohl das durchaus Sinn machen würde.

Warum hilft ein Sensortausch? Gute Frage.

Ich hab nicht behauptet, dass es tatsächlich "hilft". Genau das stelle ich ja in Frage, denn ich vermute ja schon eine ganze Weile, dass die Sensoren in der Vielzahl der Fälle nicht schadhaft sind, bzw. korrekt messen und der Nox-Fehler (Wirkung zu gering) nur ein Symptom ist. Mir ist eben nicht ganz klar, warum es teilweise zu dieser vorübergehenden Linderung kommt. An Bauteiltoleranzen hab ich dabei ehrlich gesagt noch nicht gedacht. Die Grenzen der Software sind ja fest, solange diese nicht umgeschrieben wird. Oder meinst Du, dass die Software nach dem Zurücksetzen des Fehlers bei zu hohen Nox-Werten eine Weile "wartet", also den Fehler erst über eine gewisse Zeitspanne/Laufleistung bestätigt, bevor die Lampe dann wieder kommt?

Ich kann es nicht mit Zahlen belegen, aber hinsichtlich der Qualität von Add-Blue gab es da wohl hier und da tatsächlich Ausrutscher. Da war dann mehr Wasser anwesend, als das nützlich wäre.

Gruß
 
Ich sag mal so: wir kaufen in der Entwicklung AdBlue im Kanister von der Tankstelle. Sprit kaufen wir mit Zertifikat von der Raffinerie direkt...

Ich denke, das Problem mit dem Fehlereintrag kommt daher, wenn ein Fahrzeug grenzwertig ist. Kommt so ein Fzg mit einem besonders blöden Fahrzyklus zusammen (niedrige Temperatur im SCR, niedriger Füllstand, etc.), dann wirft das STG einen Fehler. Im Normalbetrieb nicht. Beim Sensortausch wird der Fehler gelöscht, und das Roulette beginnt von vorne.

Ich hatte mal eine Rekla von einem Hersteller am Tisch, starkes Ruckeln bei konstanter Beschleunigung aus dem Kreisverkehr heraus. Ein Kunde hatte permanent das Problem, die Werkstatt konnte es nie reproduzieren. Darauf hin bekam der Mann einen Fahrtenschreiber ins Auto, mit dem man eine Messung vom Phänomen gemacht hat. Was hat der Mann gemacht? Er hat exakt 52,5% Fahrpedal gehalten, vom Stillstand bis in die 3-4 Schaltung, dort hat dann der Turbo gepumpt. Ich konnte das Problem mit der Messung auf allen unseren Prototypen nachstellen. Der fragliche Datenstand war zu der Zeit so um die zwei Jahre in Produktion, mit jenseits 100.000 verkauften Autos. Aber nur der eine Kunde hatte das Problem - weil nur zwischen 52% und 53,5% Pedal ists aufgetreten. Da sind zahllose Abnahmefahrten gemacht worden, dutzende Ingenieure gefahren, niemand hat das Problem je gesehen. Aber dieser eine Kunde hätte auch mit einem Tauschfahrzeug wieder das gleiche Problem gehabt, wenn er bei diesem einen Kreisverkehr raus gefahren wär...
Was ich damit sagen will: alle Fälle abzudecken ist nicht möglich, und es kann passieren dass man einfach "Pech" hat.

Natürlich könnte der Sensor auch einen Knacks haben, hab ich aber noch nie selbst erlebt oder von Kollegen gehört.
Denke allerdings auch, dass VW nach dem Abgasskandal eher auf Nummer sicher geht wenn es um Zulassungsthemen geht, und eher ein paar Fehldiagnosen auf Kulanz repariert... Kommt erheblich billiger als eine Rückrufaktion.
 
Hallo,
bei mir war der Fall, dass nach ca. 1,000km Motorkontrollleuchte der Fehler verschwand. VW Hat dann ein Softwareupdate aufgespielt, dies sollte helfen. Hat es nicht. Im nächsten Schritt soll ein Drucksensor getauscht werden. Kostenpunkt ca. 700€. Die Aktion habe ich nicht durchführen lassen sondern lösche den Fehler einfach wenn er ein/zwei mal im Jahr auftritt. Wie ich gelesen habe hat @KainerM ja das gleiche empfohlen.
Ich warte bis genügend Leute mit Garantie, Leasing oder vollem Portemonnaie VW die Entwicklung einer Fehlerbehebung gezahlt hat und dann lasse ich das ebenso durchführen.

VG,
Paul
 
Ich sag mal so: wir kaufen in der Entwicklung AdBlue im Kanister von der Tankstelle. Sprit kaufen wir mit Zertifikat von der Raffinerie direkt...
Bezüglich AdBlue von der Zapfe hab ich andere Erfahrungen gemacht. Hab knapp 90.000km runter und AdBlue bis auf ein einziges mal immer an der gleichen (Aral) Tankstelle aufgefüllt. Ein einziges mal war ich wo anders (Total). AdBlue Verbrauch mit dieser Füllung war ca. 2,5mal höher als davor oder danach.
Kanister ist da vermutlich aber die "sicherer" Variante.

Und losgelöst davon: Danke für Deine Ausführungen hier. Sehr interessant!
 
Hallo, meine Erfahrung mit dem Fehler" SCR Wirkungsgrad gering" deckt sich auch mit den Berichten hier, habe bereits bei Auslieferung diesen Fehler im MSG gehabt, fahre Langstrecken und kam trotzdem schon öfters, bei den Serviceterminen wird nach Rückfrage immer abgewunken....
 
Hallo,
hat jemand festgestellt, dass im Zusammenhang mit diesem Fehler vorher die Start/Stop Automatik ihren Dienst quittiert hat?
Ist eventuell der Verbauch angestiegen?

Gruß

Hannes
 
Bei mir nicht.
War jetzt bei VW - 1100€ kostet der Spaß.
In der Steckverbindung sind die PINs oxidiert - null Kulanz!
 
" SCR Wirkungsgrad gering" ohne gelbe Lampe im Display. Hab ich schon seit einem Jahr regelmässig, lösche den Fehler mit VCDS und gut ist.
Werd jetzt wohl die Dosiereinheit reinigen und dann nochmal schauen obs dann passt. Fahrprofil 10% Stadt 70 % Autobahn und 20 % Landstrasse.

Lt VCDS läuft die Fehlermeldung so zwischen 1900 und 2100 RPM auf. Meist auf der Autobahn bei ca 60 % Last.
 
Hi zusammen,

ich hänge mich hier mal an: Im Urlaub letzte Woche 1000km von der Heimat entfernt geht die MKL an... :( Leider natürlich kein VCDS dabei (den Fehler mach ich nicht nochmal..) und daher zum Freundlichen zum Auslesen. Ergebnis: NOx-Sensor defekt. Auch auf Fern-Anraten meiner heimischen Werkstatt hab ich den dann für 850 Euro tauschen lassen. In der Hoffnung, dass es das war.

Nach Abholung dann zwei Stunden später auf der Autobahn: Wieder MKL an! Da wieder kein Notlauf aktiv war, bin ich diesmal einfach weitergefahren. Heute dann ausgelesen: Luftmassenmesser, AGR-Geber und Heizstromkreis Sonde1. LOG siehe unten!

Ist doch schon komisch: Wieso ist erst der NOx-Sensor anscheinend defekt und dann komm LMM/AGR mit Warnlampe-an? Irgendwie glaube ich, das hängt zusammen. Zumindest komischer Zufall. Bisher hatte ich noch die MKL aktiv... Der AGR-Fehler steht seit ich den Wagen habe (55tsd) im Log als sporadisch drin. Jetzt habe ich 72tsd. Kulanzantrag für Reparatur wurde schon mehrfach während der Garantie an VW geschickt, aber immer abgebügelt. Service immer bei VW..

Nächste Woche habe ich einen Termin bei meiner Heim-VW-Werkstatt.

Jemand eine Idee?


Viele Grüße,
Johannes.



3 Fehlercodes gefunden:
13169 - Luftmassenmesser (G70)
P0101 00 [236] - unplausibles Signal
Warnleuchte EIN - Sporadisch - bestätigt - geprüft seit letzter Löschung
Umgebungsbedingungen:
Fehlerstatus: 00000001
Fehlerpriorität: 2
Fehlerhäufigkeit: 8
Kilometerstand: 71652 km
Datum: 2056.01.30
Zeit: 13:56:48

Motordrehzahl: 1362.00 /min
Normierter Lastwert: 0.0 %
Fahrzeuggeschwindigkeit: 63 km/h
Kühlmitteltemperatur: 87 °C
Ansauglufttemperatur: 18 °C
Umgebungsluftdruck: 1000 mbar
Spannung Klemme 30: 14.562 V
Verlernzähler nach OBD: 40
Luftmassenmesser 1 Bank 1 Luftmasse: Rohwert: 488.0 mg/stroke
Normiertes Luftstromverhältnis: 1.181 counts
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: Lagerückm. - Istwert: 0.43 %
Drosselklappensteller 1 Bank 1: Lagerückm. - Istwert: 0.13 %
Ladedruck: Sollwert: 0.780 bar
Absoluter Ansaugdruck: 121 kPa abs
Mittlere Einspritzmenge: 0 mg/stroke

15560 - Geber 1 für Abgasrückführung
P046C 00 [108] - Unplausibles Signal
Sporadisch - bestätigt - geprüft seit letzter Löschung
Umgebungsbedingungen:
Fehlerstatus: 00000001
Fehlerpriorität: 2
Fehlerhäufigkeit: 3
Kilometerstand: 71629 km
Datum: 2056.01.29
Zeit: 16:07:38

Motordrehzahl: 0.00 /min
Normierter Lastwert: 0.0 %
Fahrzeuggeschwindigkeit: 0 km/h
Kühlmitteltemperatur: 72 °C
Ansauglufttemperatur: 27 °C
Umgebungsluftdruck: 1010 mbar
Spannung Klemme 30: 12.703 V
Verlernzähler nach OBD: 40
Luftmassenmesser 1 Bank 1 Luftmasse: Rohwert: 0.0 mg/stroke
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: Lagerückm. - Sollwert: 0.17 %
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: Lagerückm. - Istwert: 16.54 %
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: Lagerückm. - Offset geschl.: 0.00 %
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: Lagerückm. - Rohspg.: 2.565 V
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: gel. Anschlag Kühlbetrieb: 2.436 V
Abgasrückführungsventil 1 Bank 1: gel. Anschlag Bypassbetr.: 2.560 V

27106 - Bank 1 Sonde 1; Heizstromkreis
P0135 00 [096] - elektrischer Fehler
Sporadisch - unbestätigt - geprüft seit letzter Löschung
Umgebungsbedingungen:
Fehlerstatus: 00000001
Fehlerpriorität: 2
Fehlerhäufigkeit: 1
Kilometerstand: 71808 km
Datum: 2056.01.31
Zeit: 17:20:04

Motordrehzahl: 1270.75 /min
Normierter Lastwert: 98.0 %
Fahrzeuggeschwindigkeit: 70 km/h
Kühlmitteltemperatur: 52 °C
Ansauglufttemperatur: 15 °C
Umgebungsluftdruck: 980 mbar
Spannung Klemme 30: 14.632 V
Verlernzähler nach OBD: 38
Wraf state-Delphi Wraf State: WRAF_SENSOR_PROTECTION
Lambdasonde 1 Bank 1 vor Oxi-Kat: Rohwert: 1.000 counts
Lambdasonde 1 Bank 1 nach Kat: Rohwert: 10.000 counts
Lambdasonde Bank 1 v. Oxi-Kat: akt.-integr. Pumpstromadaption: 0.000 A
Spannung der Lambdasonde Bank 1 Sonde 1 (Breitbandsonde): 0.062 Lambda / 0.000 V
 
Den AGR Fehler kannst du ignorieren - den habe ich auch dauerhaft.
Es gibt sogar ne TPI, dass der, wenn er nicht von anderen AGR-Fehlern begleitet wird, zu ignorieren ist.

Ansonsten sind die Fehler an verschiedenen Tagen aufgetreten.

Einfach mal löschen und beobachten ? Zumal du ja VCDS hast und es auch jetzt immer dabei hast :)

Grüße
m;
 
Einfach mal löschen und beobachten ? Zumal du ja VCDS hast und es auch jetzt immer dabei hast :)
Gesagt, getan! Und wie erwartet sind die Fehler Luftmassenmesser und AGR relativ schnell wieder aufgetaucht. Zunächst ohne Warnlampe. Nach 30min langsamer Autobahnfahrt (100 km/h) ging sie aber wieder für Luftmassenmesser an.

Wieder zur VW Vertragswerkstatt gebracht, sagt diese heute "Luftmassenmesser ist defekt". KANN DAS SEIN? Ja klar.. Aber irgendwie doch komisch, dass dermaßen kurz nach dem NOx-Sensor auch der LMM defekt geht. Zufall? Ich glaub nicht dran..

Grundsätzlich lief der Motor immer sauber und ruhig. Nur kalt aus dem Stand heraus hatte ich zeitweise schlechte Gasannahme. Warnlampe kam immer nach langen Landstraßenabschnitten mit geringer Drehzahl (und hohen AGR-Raten). Im Notlauf war er nie.


Viele Grüße,
Johannes.
 
Hallo Martin,

Wie ich schon im AGR-Thread geschrieben habe, wurde bei mir das AGR-Ventil getauscht, was nun endlich die MKL zum Erlöschen gebracht hat. Ziemlich wahrscheinlich stand auch der hier diskutierte Fehler NOx-Sensor im Zusammenhang mit dem AGR. Hätte mir 850 Euro damals sparen können.

Den AGR Fehler kannst du ignorieren - den habe ich auch dauerhaft.

Interessant finde ich, wie VW uns lehrt, dass wir den Fehler ignorieren sollen. Ich hatte ihn seit 20000km im Speicher stehen. Vor kurzem erst ging die MKL an. Nach Tausch des AGR-Ventils ist nun auch der besagte Fehler P046C bisher dauerhaft weg! Vielleicht kann man ihn eine gewisse Zeit ignorieren, aber offenbar zeigt er ja schon eine gewisse Verkokung des Ventils und einen baldigen Austausch an. Mich würde mal interessieren, bei wieviel Bussen dieser Fehler ansteht und dann alsbald drauf das AGR wirklich fällig ist..


Viele Grüße,
Johannes.
 
aber offenbar zeigt er ja schon eine gewisse Verkokung des Ventils
Ich glaube, nein.

ICh vermute etwas anderes:
Geschlossen ist das Ventil wohl nicht bestromt, wir also von einer Feder gehalten.
Trotzdem wird die Position gemessen.
Und die Feder "trifft" die Null nicht mehr genau.
Der Rest der Positionierung passt aber genau.

 
Und die Feder "trifft" die Null nicht mehr genau.
Was ja für eine beginnende Verkokung spricht oder? Also Ventilklappe kann nicht mehr ganz schließen, da alles voller Ruß sitzt und nicht mehr richtig gangbar ist. Das spricht auch dafür, dass ich den o.g. AGR-Fehler immer nur bei Geschwindigkeit 0 km/h im Log hatte.

Ich hatte bei mir auch mal eine Messfahrt gemacht und ein ähnliches Bild gesehen. Im normalen AGR-Betrieb und mit ausreichend Luftmassenstrom klappt die Klappe mehr oder weniger. Spricht auch dafür, dass man aus Leerlaufdrehzahl einen unrunden Motorlauf / schlechte Gasannahme gemerkt hat.

Bei Motor-aus (v.a. Start/Stop) hat man vor AGR-Tausch auch immer ein unrundes Auslaufen (Ausschütteln) des Motors gemerkt, was sich auch mit deiner Theorie deckt, dass das AGR-Ventil einmal beide Anschläge anfährt. Durch die Verkokung und schlechten Ventillauf kommt es zum unrunden Auslaufen. Jetzt nach dem AGR-Tausch geht der Motor butterweich aus.

Ich mach demnächst auch nochmal ne Messfahrt mit dem neuen AGR.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ja für eine beginnende Verkokung spricht oder? Also Ventilklappe kann nicht mehr ganz schließen, da alles voller Ruß sitzt und nicht mehr richtig gangbar ist.
Glaube nicht.
Denn sie schwingt "wirklich angesteuert" ja sauber in BEIDE Richtungen.
 
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