TölzT5

Jung-Mitglied
Mein Auto
T5 Kombi
Erstzulassung
2009
Motor
TDI® 128 KW
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Hallo community,

das ist mein erster Post hier im Forum.
Ich fahre einen T5 2.5l TDI mit dem BPC Motor, 128kW, DPF ab Werk. Jetzt habe ich bei 260.000km die Diagnose eingelaufene Nockenwelle.

Habe bei meiner Werkstatt des Vertrauens angefragt, nun der Knackpunkt:
- Nockenwelle muss neu
- Alles drum herum auch (Stößel etc.)
- Zylinderkopf muss neu oder überarbeitet werden
--> Kosten ca. 4500€

Jetzt meine Frage: Muss der Zylinderkopf tatsächlich neu gemacht bzw. überarbeitet werden oder reicht die Erneuerung der Nockenwelle + umliegender Teile?
Laut Werkstatt leiden die Ventile unter der eingelaufenen Nockenwelle so stark dass durch die Hitzeentwicklung der Kopf gemacht werden muss.

Ich befürchte fast hier endet mein langer Traum vom Camper-Leben...

Über eure Ratschläge wäre ich sehr dankbar.

Schöne Grüße aus dem Alpenvorland!
 
Guten Tag,

das Thema eingelaufene Nockenwelle in Verbindung mit eingelaufenen PDE-Sitzen im Kopf gibt es hier gefühlt 1000 mal. Bitte die Suche bemühen.

Ob sich das noch lohnt hängt von mehreren Faktoren ab. Wie ist denn der restliche Zustand des Fahrzeugs? Hast du eine günstigere Alternative? Muss die evtl. Reparatur schnell gehen oder hast du Zeit dich um eine günstige Schraubergelegenheit zu kümmern? Kannst du evtl. sogar selber was machen?

Grüße zurück.
 
Hallo TölzT5,

ich musste vor 3 Monaten an meinem BNZ die Nockenwelle tauschen lassen - als ich die Rechnung hier gepostet habe, meinten die qualifizierten User hier, dass der Zylinderkopf hätte gar nicht ab müssen... Übrigens, bei mir war es deutlich günstiger mit 2,5k - aber wie gesagt, ich fahre einen BNZ.

siehe hier:

Warum haben sie den ZK runtergenommen?
 
- Zylinderkopf muss neu oder überarbeitet werden
--> Kosten ca. 4500€
Wenn wir hier von einem Nockwellenschaden reden, muss am Zylinderkopf gar nichts gemacht werden,
weder neu, noch überarbeitet werden.

Nockenwellensatz inkl. Lager, Schrauben und was man sonst noch so braucht, wie Dichtungen und Co.
bekommt man in guter Qualität (z.B. Kolbenschmidt) um die 500.- Euro.
Der Einbau sollte in max. 4 Std. erledigt sein, also nochmals 500.- Euro.
Dazu noch ein Ölwechsel inkl. Filter und noch einen nach 1000 Km kommen je nach Ölbezug zwischen 90 und 230 Euro dazu.

Was sich dabei anbietet, die PDEs zu ziehen und mindestens mit neuen Dichtungen zu verbauen.
Dichtungen original Bosch für alle 5 PDEs ca. 60.- Euro und noch neue Schrauben, ca. 15.- Euro.
Arbeitsaufwand zusätzlich ne Stunde.

Dazu wäre noch die PDE-Brücke zu überlegen, 390.- Euro.
Arbeitsaufwand zusätzlich zum Abdichten der PDEs vielleicht 15 Minuten inkl. Kaffee.

PDE revidieren zwischen 700 und 1200 Euro, je nach Teilen, die verbaut werden.
Zusätzlich kein Arbeitsmehraufwand.

Vielleicht hat ja @KingJens Kapazitäten frei.

aber wie gesagt, ich fahre einen BNZ.
Ist egal ob BNZ oder BPC, Motoren sind bis auf Turbolader, PDE und Motormanagement identisch.

Gruss
Prof
 
Vielen Dank für eure Meinungen bisher. Ich denke auch, dass ein komplett neuer Kopf, bzw. dessen Überarbeitung bei meiner Laufleistung und meinem Geldbeutel eher ein "Overkill" wäre.
Ich besorge mir jetzt erst mal Literatur zu dem Thema und versuche, mal die Zylinderkopfhaube zu entfernen um mir ein Bild vom Schaden zu machen.
Ich spiele mit dem Gedanken die Sache selbst anzugehen. Meine Schrauberkenntnisse sind zwar solide aber weit weg von professionellen Standards. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Danke nochmals und beste Grüße aus dem regnerischen Tölzer Land!
 
Noch zwei drei Tipps, wenn Du selbst ran willst:

- schau Dir von @Diamond die Filme in seiner Motorinstandsetzung an, da wird viel erklärt:

- Öl im 20l Kanister besorgen, bekommt man um die 80-90 Euro

- Als Bezugsquelle für die NW kann ich Dir die Mädels und Jungs von KS empfehlen und da am besten die Teile von Kolbenschmidt:

- Fahrzeugsspezifische Anleitungen bekommst Du bei Erwin Online, Stunde ca. 8.- Euro, dies reicht um alle Infos zum Fz. runterzuladen.

- Und weiter hilft Dir das Forum gerne weiter bei der Heimreparatur. Siehe auch den oben genannten Fred.

Gruss
Prof
 
Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen Tipps und Ratschläge.
Ich habe die Front jetzt soweit abgebaut dass ich vorne an die Schrauben von der Ansaugbrücke komme. Der Kopf sollte also demnächst offen und ich hoffentlich schlauer sein was den genauen Schaden angeht.
PDEs werde ich ziehen und neu dichten, zusätzlich werde ich die Brücke einbauen, danke hier nochmals für den Tipp!

Spannend wird es an der Nockenwelle selbst. Ich muss mich erkundigen wo ich das Spezialwerkzeug herbekomme. Weiß jemand die genaue Bezeichnung von der berüchtigten "Diamantscheibe"?

Bei Interesse berichte ich weiter.

Viele Grüße
Marc
 
Ich habe die Front jetzt soweit abgebaut dass ich vorne an die Schrauben von der Ansaugbrücke komme. Der Kopf sollte also demnächst offen und ich hoffentlich schlauer sein was den genauen Schaden angeht.
Mach aussagekräftige Bilder und stelle sie hier ein, dann können wir bei der Beurteilung helfen.
Den Schaden sieht man an der Nockenspitze, die Nocke wird dann breiter, aber flacher und die seitlichefase ist nicht mehr zu sehen,
dazu sind dann die Hydrostössel runtergeklopft bzw. bereits durchgebrochen.

Weiß jemand die genaue Bezeichnung von der berüchtigten "Diamantscheibe"?
Unterlegscheibe 23 * 53 * 0.13 ist die Bezeichnung und Teilenummer 070 109 421 A.

Ich muss mich erkundigen wo ich das Spezialwerkzeug herbekomme.
Gibt diverse hier im Forum, die es verleihen oder sonst bei xxl-automotive.de gibt's es zu leihen.

Viel Erfolg.

Prof
 
Geh bitte zu einer VW-Werkstatt und lass dir alle Teile als Teilenummer geben die laut Ihrem System zum Nockenwellentausch und PDE dichten nötig sind. Ist ja nicht nur die Diamantscheibe. Da sind jede Menge Dehnschrauben dabei, die Kugelbolzen der Schwinghebel, Dichtungsdeckel für NW und KW, Dichtung Tandempumpe uvm.
 
Geh bitte zu einer VW-Werkstatt und lass dir alle Teile als Teilenummer geben die laut Ihrem System zum Nockenwellentausch und PDE dichten nötig sind. Ist ja nicht nur die Diamantscheibe. Da sind jede Menge Dehnschrauben dabei, die Kugelbolzen der Schwinghebel, Dichtungsdeckel für NW und KW, Dichtung Tandempumpe uvm.

Das werde ich machen, merci dir! Ich habe zwar schon einen ganz guten Überblick über die Teile aber schadet auf keinen Fall das nochmals professionell abzusichern.

Ich habe jetzt den Kopf offen und der Verdacht hat sich bestätigt:
20201028_182920.jpg
Hier sieht man deutlich den scharfen Übergang bzw. die Kante in der Nockenkontur. Außerdem habe ich wie man sieht auf mehreren Nocken deutliche Schleifspuren.

20201028_183748.jpg
Hier sieht man auch deutlich eine Gratbildung an der äußersten Nocke.


Kurze Frage noch, mein Nockenwellenrad sieht folgendermaßen aus:
20201028_184106.jpg
Muss ich mir hier schon Sorgen machen wegen der "Grübchenbildung" auf den Zahnflanken?


Ansonsten geht es jetzt an die Beschaffung des Spezialwerkzeugs und der Einzelteile.
Vielen Dank für die kompetente Hilfe hier im Forum! Ich werde bei Interesse weiter fleißig berichten.
Evtl. schneide ich aus den vielen Dokuvideos die ich zur Orientierung mache ein Youtube-Tutorial zusammen (vorausgesetzt die Reparatur glückt mir natürlich...).

Viele Grüße
Marc
 
Ich habe jetzt den Kopf offen und der Verdacht hat sich bestätigt:
Jupp, die Nocken haben schon die typischen Einlaufspuren. Und vermutlich sind die Hydros drunter
schn schwer umgeschmiedet oder durchgeschmiedet.

Muss ich mir hier schon Sorgen machen wegen der "Grübchenbildung" auf den Zahnflanken?
Sehe ich nicht so schlimm, sieht auf den Bildern auch erstmal aus, als sähen die Spuren verstärkt aus,
durch den Ölschlamm. Nach der Entnahme mal reinigen und nochmals bewerten.

Das werde ich machen, merci dir! Ich habe zwar schon einen ganz guten Überblick über die Teile aber schadet auf keinen Fall das nochmals professionell abzusichern.
Es macht sicher Sinn, sich z.B. die Anleitungen bei Erwin zu holen und bei meiner genannten Bezugsquelle
bekommst Du NW-Sets, bei denen fast alle benötigten Teile dabei ist. Diverses muss dann bei VW noch nachgeordert werden.

Gruss
Prof
 
Jupp, die Nocken haben schon die typischen Einlaufspuren. Und vermutlich sind die Hydros drunter
schn schwer umgeschmiedet oder durchgeschmiedet.
Danke dir für die Rückmeldung! Ich werde mir das Komplett-Set von Kolbenschmidt besorgen und die Hydros und Lagerschalen komplett mit erneuern.

Sehe ich nicht so schlimm, sieht auf den Bildern auch erstmal aus, als sähen die Spuren verstärkt aus,
durch den Ölschlamm. Nach der Entnahme mal reinigen und nochmals bewerten.
Alles klar, werde ich genau so machen!

Bei Erwin werde ich mich zeitnah nach allen nötigen Dokumenten umsehen.

Kurze Zwischenfrage zum Thema PDE-Brücke: die Schrauben der Brücke gehören mit LocTite gesichert, nur ist das auch öl- bzw. temperaturbeständig? Folgende Klassen gibt es:
LocTite.PNG
Tendiere ja eher zum Hochfesten 2701, jedoch kriegt man das ja kaum noch ab (nicht dass ich das Zeug jemals gerne wieder abmachen würde ;) ).

Bin gerade am zusammensuchen aller nötigen Teile bzw. Werkzeuge und Mittelchen.

VG
Marc
 
Hallo Marc, nimm das Loctite 243 (mittelfest) wenn du Schrauben sichern musst. Grüße, Rainer
 
Tendiere ja eher zum Hochfesten 2701, jedoch kriegt man das ja kaum noch ab (nicht dass ich das Zeug jemals gerne wieder abmachen würde ;) ).
Ich nehme immer eine hochfeste Sicherung, im Übrigen auch von Simon so empfohlen.
Muss man nur warm machen, dann gehen die Schrauben auch wieder auf:

Auzug Datenblatt Loctite 2710:

Demontage
Mutter oder Schraube lokal auf ca. 250°C erwärmen.
Im erwärmten Zustand demontieren.

Gruss
Prof
 
Ich nehme immer eine hochfeste Sicherung, im Übrigen auch von Simon so empfohlen.
Muss man nur warm machen, dann gehen die Schrauben auch wieder auf:
Ich hatte noch nie Probleme mit dem 243 mittelfest, aber du hast da sicher mehr Erfahrung. Danke für den Hinweis.
 
Servus alle.
Ich nehm auch immer das Hochfeste zum Schrauben sichern der Leiste.
Die Schrauben muß man aber ordendtlich erwärmen zum lösen.
Dazu verwende ich ein kleines Hartlotgerät von Rothenberger.
lg Michael
 
Bei der Sicherung würde ich auch auf die Temperaturbeständigkeit achten.
Die Inbusschrauben die bei mir dabei lagen habe ich durch Torx ersetzt, der Inbus war mir für das geforderte Drehmoment zu lüddelig.
Durch das Moment und den Kegel sollte das ganze schon eine gewisse Eigenhemmung haben, aber wenn sich da etwas löst ist sofort Kleinholz im Kopf angesagt.
Also lieber "Condom und Pille" - sicher ist sicher :D .
Gruss
 
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