Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

mussi

Aktiv-Mitglied
Ort
Nürnberg
Mein Auto
T5 Multivan
Erstzulassung
10/2004
Motor
TDI® 128 KW
DPF
nein
Motortuning
ABT 144kW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Highline
Radio / Navi
RNS 510+Sound+DVE
Extras
- 'Pure Beige' :)
- P2 Xenon
- LSH
Umbauten / Tuning
- Wasserdichte 3.te Bremsleuchte
- Wasserdichte Schiebefenster
- Waeco CF55 Icebox :)
- 3M SLN
- Danhag GSM-Modul
- Neue Antriebswelle
- Neue Nockenwelle
- Neuer Turbo
- Also eigentlich ein Neuwagen :-D
FIN
WV2ZZZ7HZ5H02XXX
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HM
Hallo Miteinander,

mein T5 (-> siehe Profil, 2.5TDI/AXE, 128kW [144kW ABT, ja, ich weiß,... :) ])
hatte seit geraumer Zeit (circa 2-3 Wochen) nach dem Anlassen etwas blau aus dem Auspuff gequalmt
mit leicht stechendem Geruch verbrannten Öles.

Aktueller Kilometerstand circa 201.000km.

Der Blick in den Motorraum zeigte etwas Ölverlust an der Drosselklappe (beim AGR),
daher habe ich das AGR mal bestellt und wollte dieses beim anstehenden Ölwechsel mit ersetzen.

Kurz vor dem nun anstehenden Service hatte ich nun einen Selbstläufer.
Beim Gangwechsel drehte der Motor im Leerlauf (nicht sonderlich zügig, aber zielstrebig..) hoch.
Auch wieder eingekuppelt war ein Drang nach vorne zu spüren,
daher hab ich das Fahrzeug dann mal herzhaft im morgentlichen Berufsverkehr abgewürgt.
Selbstverständlich gab es eine schöne blaue Wolke hinter mir.
Gemäß Drehzahlmesser und Gefühl war die Maschine max. bis 3500 RPM oben,..
Beim Abwürgen eher 2000 da gerade in den dritten Gang geschalten wurde.

Ich hab nun mit einigen Schraubern und ähnlichem gesprochen und die Erklärung läuft bisher auf Turboschaden,
(Dichtung/Welle) wodurch Motoröl in den Ansaugtrakt kommt und der Dieselprozess seinen Lauf nimmt.
Soweit - so plausibel. Fahrzeug steht seit dem im Eck und wartet auf spontane Selbstheilung :)

Nach langwieriger Forumsrechere ist die Ursache für eine derartiges Ableben des Turbos v.a.
in einer auflösenden Nockenwelle zu suchen. (-> durch Falschbeölung)

Daher stellt sich mir nun die Frage, wenn die Kiste schon zerlegt werden muss,
was sollte da gleich mitgemacht werden?


Bisher habe ich auf meiner Liste:
  • Abgasturbolader, ist klar :)
  • Nockenwelle?
  • PDE-Dichtungen? Liest man ja hier oft. Fahrzeug springt aber bisher gut an. Sinnvoll?!
  • Glühkerzen?
  • ...?


Zum Fahrzeug:

Ich hab das Fahrzeug seit einem Kilometerstand von etwa 135.000km,
von 150.000 bis 175.000km hat es vermutlich fälschlicherweiße LL3 bekommen (?).
Vorher ist's sowieso unklar.
Von 175.000km bis heute ist LL2 drin (definitiv, selbst eingefüllt..)
Anbei noch ein Scan und die zwei von mir angeforderten Öluntersuchungen.


Es würde mich freuen konstruktive Ratschläge zu bekommen. Ich vermiss den Dicken nämlich schon ganz schön :rolleyes:





Adresse 01: Motorelektronik
Teilenummer SW: 070 906 016 AN HW: 028 101 160 4
Bauteil: R5 2,5L EDC G000SG A394
[...]

1 Fehler gefunden:
16619 - Ladedruckregelung: Regelgrenze unterschritten
P0235 - 000 - -
Umgebungsbedingungen:
Drehzahl: 2520 /min
Drehmoment: 354.0 Nm
Geschwindigkeit: 112.0 km/h
Last: 55.3 %
Spannung: 13.68 V
Binärwert: 00101000
Druck: 2499.0 mbar
Druck: 1958.4 mbar

oilcheck.PNG
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Hallo mussi,
erst mal danke für die Ölanalysen - ich sammel die nämlich!
Und von daher kann ich dir anhand der Additivwerte der ersten Analyse (rechte Spalte) ziemlich sicher sagen, dass das ein LL3-Öl mit 50700er Kennung war, aschearm verbrennend und damit ein Killer für deine Nockenwelle.

Und bei den Verschleisswerten - sehr hoher Eisenabrieb, aber auch überproportional viel Alu, Kupfer und Blei - kann ich dir nur raten, zumindest mal nach der Nockenwelle und den Tassenstößeln zu schauen, sprich: Zylinderkopfhaube abmachen und das ganze mal in Augenschein nehmen. Das ist zwar kein Bereich vom Motor, den man beim Turbowechsel ohnehin auseinandernehmen muss, aber wie du schon richtig schreibst: Das Metallmehl tut auch dem neuen Turbo sicher nicht gut!

Die PD-Elemente scheinen dicht zu sein, da du nur minimalen Kraftstoffeintrag im Öl hast - da besteht imho kein unbedingter Handlungsbedarf. Wenn du allerdings sowieso an die NW ranmusst, solltest du die Dichtringe der PDE gleich mit neumachen, Glühkerzen sowieso.

Den Krümmer solltest du dir auch gut anschauen, wenn der Turbo ab ist ist das eh mehr als die halbe Miete.

Sieht nach "einmal Döner mit allem" aus - aber dann hast du erst mal wieder Ruhe im Karton!
Bei unserem AXD aus Bj. 05 hat es den Turbo übrigens bei 184tkm zerlegt - die vorher gezogene Ölanalyse war in Bezug zu deinen Werten allerdings quasi "jungfräulich", daher habe ich mir weitere Untersuchungen an der NW gespart.

Viele Grüße
Jochen
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Hallo Patrick,
noch ein Nachtrag:
Dein zuletzt eingefülltes Öl mit LL2-Spez: War es das AGIP/ENI 7007?

Gruß
Jochen
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Jochen hat es ja schon gesagt - die Eisenwerte sind schon recht extrem.

Gut möglich, dass das feine Metallmehl den Turbo runiniert hat.

Noch ein paar Anmerkungen:

- Die PDE Dichtungen scheinen noch OK zu sein. Schwer zu sagen ob man sie einfach so tauschen sollte.
- Auf jeden Fall die NW prüfen.
- Ich würde den Motor nach dem Tausch der NW mit billigem Öl spülen
- Kauf keinen Turbolader eines Überholers. Entweder einen neuen oder einen überholten bei VW.

Gruß, Marcus
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Hallo Patrick,
noch ein Nachtrag:
Dein zuletzt eingefülltes Öl mit LL2-Spez: War es das AGIP/ENI 7007?

Gruß
Jochen


Hallo Jochen,
Hallo Marcurs,

danke für eure Einschätzung der Lage.

Das von 175.000km bis jetzt gefahrene Öl (letzte Messung) war ein "Shell Helix X AV 0W30 VW50601"
Jetzt soll ein "Shell Helix Ultra AV X 0W30" rein, nunja,.. Das billigste Markenöl nach LL2 aus eBay eben :)

Bzgl. der Eisenwerte:
Ist die Nockenwelle überhaupt aus Eisen?
Das Oilcheck Lab vermutet den Nockenwellenverschleiß in den 19mg/kg Chrom.
Naja, dem Lader ist's vermutlich egal was ihn killt :)

Aber generell würdet ihr also auch sagen dass das reparaturwürdig ist und damit kein Fall für den Exportverkauf? :)


Viele Grüße aus Nürnberg,

Patrick
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Die Nockenwelle selbst ist schon aus Eisen. Die äussere, gehärtete Schicht enthält Chrom.

Wenn es nur die NW und der Lader sind dann lohnt sich die Reparatur auf jeden Fall.

Gruß, Marcus
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

...

Aber generell würdet ihr also auch sagen dass das reparaturwürdig ist und damit kein Fall für den Exportverkauf? :)

...

Hallo Patrick,
auf jeden Fall! Und wenn ich mir die nicht gerade Mut machenden Berichte der R4 BiTurbos hier im Board durchlese: Noch viel mehr!

Hallo Jochen,

spricht etwas gegen das Öl?
Das fahre ich gerade.

Danke!

Hallo Yves,
nein, es spricht nichts dagegen. Meine Frage zielte darauf, dass ich eine fast identische Ölanalyse bzgl. der Öl-Additive habe (mit fast identischer Luafleistung) - und das war das von AGIP/Eni. Es enthält - anders als andere - noch einen "Extraschluck" Magnesium, wobei ich natürlich nicht weiß, wofür das nun wieder gut ist ;)

Ich habe übrigens auch abwechselnd das AGIP/Eni bzw. das von Patrick genannte Shell für unseren 05er Twenty in Gebrauch!

Viele Grüße
Jochen
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Dank Dir Jochen! :)
Ich hatte schon einen Schreck bekommen! ;)

Dann ist ja aber alles gut. :)
 
AW: Motor dreht hoch, Turboschaden wahrscheinlich, Verbundarbeiten?

Hallo miteinander!

Der schöne Bus fährt wieder mit eigener Kraft :)


Die alte Nockenwelle wäre angeblich verschlissen gewesen.
Ich als nicht-metaller fühle das einige Nocken sich runder anfühlen, andere 'kantiger'.
Eindrucksvoller sahen einige Hydrostößel aus.
Hier waren etwa die Hälfte optisch verschlissen,
hatten also einen runden Materialabtrag etwa mittig auf der Oberfläche.
(Bild bei Gelegenheit)

Beim Turbo hatte die Welle tatsächlich Spiel ohne Ende.
Es fehlten etwa 3 Liter Motoröl. Großteil davon lag im Ladeluftkühler.

Im Allgemeinen fährt sich das Fahrzeug nun etwas besser.
Motor hängt spürbar 'bissiger' am Gas.
Schiebt v.a. untenrum kräftiger.


Viele Grüße
- Auf die nächsten 200.000km :)
 

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