Ich registriere „auf annähernd allen Kanälen“ vernichtende Urteile was die Technik des T6.1 angeht.
Naturgemäß häufen sich die Beiträge jener, die mit ihrem ausgelieferten Fahrzeug in dem einen oder anderen Bereich schlechte Erfahrungen gemacht haben und generalisieren diese Einschätzung.
Meine ersten VW-BUS Erfahrungen stammen aus T2 Zeiten und seither bin ich den größten Teil meines Autofahrerlebens mit einem T unterwegs gewesen. Das habe ich nicht gemacht, weil ich den T vernichtend beurteile. Und ich habe den T6.1 gekauft, weil ich noch einmal einen T haben wollte, solange ich noch einen bekomme - und möglichst lange behalten möchte.
Ich rege mich auch nicht über die sogenannten Entfeinerungen auf, denn die sind einem vor dem Kauf bekannt. Und wenn mir das Plastikarmaturenbrett nicht gefällt, kaufe ich es nicht (Ich find's aber vertrauenerweckender, als den Softlack von "früher war alles besser").
Insofern gehe ich mit Deiner Ansicht mit, wenn sich zusehr über etwas ereifert wird, was man vor dem Kauf wusste - oder meinetwegen auch hätte wissen müssen.
Etwas anders verhält es sich mit konkreten Mängeln. Man kann nun die Meinung vertreten, die Unzufriedenen würden etwas generalisieren, man kann auch die Meinung vertreten, dass sich im Internetzeitalter schlicht nicht mehr verheimlichen lässt, dass bestimmte Mängel eben keine Einzelfälle oder Ausnahmen sind. Die alte Behauptung "haben wir ja noch nie erlebt" zieht in dieser Form nicht mehr.
Das zeigt sich ja auch hier, denn es geht eben nicht um pauschale Verdammnis, sondern darum, dass viele Besitzer im Grunde fast identische Probleme mit dem Auto haben. Oder besser mit dem MIB3. Und das nicht erst seit gestern.
Was die Gelassenheit, mit Mängeln umzugehen, anbelangt, so hängt das vielleicht - und da bin ich ganz bei meinem Vorredner - auch davon ab, wieviel man für eine Ware bezahlt hat. Und wenn man als Hersteller deutlich hohe Preise aufruft, muss man mit entsprechenden Ansprüchen der Kunden rechnen.
(Wobei ich im Jahre 2021 den Wunsch nach einer Uhr, die nicht ständig stehenbleibt - oder, wenn man das nicht hinbekommt, ersatzweise nach keiner Uhr - jetzt nicht übermäßig dekadent und pingelig finde)
Es gibt ja gute Untersuchungen, dass die Besitzer von sogenannten Billigfahrzeugen häufig zufriedener mit ihren Autos sind. Das liegt aber nicht daran, dass die Billigfahrzeuge besser sind, sondern das die Erwartenshaltung eine vollkommen andere ist.
Um mal konkret zu bleiben:
Ob man z.B. die Verkehrszeichenerkennung haben muss, ob die erforderlich ist, darüber kann sicherlich unterschiedlicher Meinung sein.
Möchte man sie haben, kann man aber keinen Family kaufen. Man kann zu einem G6 greifen, der die serienmäßig hat. Oder man nimmt einen Trendline zu dessen Mehrpreis, kauft das Navi, die entsprechenden Assistenten, die als Voraussetzung erforderlich sind und schließlich die VZ-Erkennung selbst.
Dann sprechen wir im einen wie im anderen Fall über einige tausend Euro Aufpreis. Und für diesen Preis möchten die meisten die bezahlte Funktion vermutlich wohl gerne haben und nicht gelassen damit umgehen, wenn die nicht vorhanden ist.
Was die von mir angesprochene Rückabwicklung anbelangt: Diese habe ich nur in Beantwortung der vorangegangenen Frage erwähnt. Es war keine Empfehlung, selbige wegen jeder Nichtigkeit anzustreben.