Inzwischen ist wieder einiges voran gegangen und so langsam kann mein Ausbaubericht gleich nach getaner Arbeit erweitert werden, tagesaktuell.
Zuvor möchte ich aber noch von ein paar Dingen berichten, die bereits gelaufen sind.
Fenster für meinen T5
Bei den Scheiben habe ich mich aufgrund des Preises gegen die original VW Schiebefenster entschieden. Auch gebraucht wären die Kosten für 2 originale Schiebefenster und ein festes Fenster immer noch sehr hoch gewesen.
Da es für die Flügeltüren, wie im RFK Bericht schon erwähnt, leider keine Lösung für Ausstellfenster in original Optik gibt und ich mir aus optischen Gründen keine Seitz o.A. Ausstellfenster einbauen wollte, habe ich insgesamt nur 3 Fenster eingeplant.
Ich habe mich für die Scheiben von Kiravans entschieden. Es gibt dazu schon viele positive Berichte und auch der Preis war im Vergleich zu den original Scheiben eine Entlassung des Budgets.
Nachdem nicht alle Scheiben bei Kiravans verfügbar waren (bei mir war es das Schiebefenster für die Schiebetür) und ich aufgrund der Frachtkosten nur eine Bestellung auslösen wollte, habe ich dort erstmal angerufen. Die auf der Homepage verfügbare Einbauanleitung beschreibt den kompletten Einbau mit allen einzelnen Arbeitsschritten sehr ausführlich! Was mir aber fehlten waren Angaben über die benötigte Menge U-Profil Keder und ob die Menge Aktivator und Primer aus einem Kleberkit auch für 3 Scheiben ausreichen würden.
Der Bearbeiter war sehr nett und hat mir nach kurzer interner Klärung alle erforderlichen Informationen geliefert.
Knapp 2 Wochen später waren alle für meinen Einbau erforderlichen Scheiben und das Einbaumaterial lieferbar, die Bestellung verlief problemlos über den Kiravans Onlineshop.
Folgende Mengenangaben von Kiravans (kann ich bestätigen):
U-Profil Kantenschutz für Scheibetürfenster bzw. gegenüber 3m pro Fenster
U-Profil Kantenschutz für ein Seitenfenster hinten LR 3,5m pro Fenster
U-Profil Kantenschutz für die Flügeltüren 4,5m (sollte dort jemand Fenster einbauen wollen)
1 Fläschchen Aktivator und Primer reicht für ein ganzes Fahrzeug (in meinem Fall 3 Fenster)
Pro Fenster wird eine Kartusche Kleber benötigt
Meine Bestellung:
1x Schiebefenster Schiebetür rechts
1x Scheibefenster Seitenwand links (Küchenblock)
1x Fenster Seitenwand hinten rechts LR
11m U-Profil Kantenschutz (2x Seitenfenster á 3m, 1x Seitenfenster hinten 3,5m = 9,5m)
1x Dinistrol Fenster Kit inkl. Kleber, Aktivator, Primer
2x Dinistrol Fenster
2x Fenster Saugnapf
Gesamtkosten ~670€ inkl. 120€ Spedition bis Bordsteinkante
Ich war am Ende froh doch etwas mehr von dem U-Profil bestellt zu haben! Es hätte schon wie angegeben gereicht, aber mehr dazu später in der Einbaubeschreibung.
Die komplette Bestellung wurde 2 Wochen später von einem Logistik Unternehmen sehr gut verpackt auf Palette geliefert.
Da es Mitte Februar jedoch noch viel zu kalt war um mit dem Einbau zu beginnen mussten die Teile erstmal eingelagert werden.
Der Fenstereinbau - Part 1
Am 8. April 2017 war es dann endlich soweit. Das Wetter spielte endlich mit, der Fenstereinbau kann beginnen!
Vor dem eigentlichen Einbau der Scheiben mussten jedoch schon ein paar Tage vorher wichtige Vorbereitungen getroffen werden. Um die beim Sägen und Schleifen entstehenden Metallspäne vom Eindringen ins Schiebetür- und Seitenwandinnere abzuhalten, habe ich sämtliche Öffnungen und den vorderen Bereich ab der B-Säule abdeckt/abgehängt. Das habe ich bereits aus dem Einbau der Standheizung gelernt. Die vielen kleinen Metallteile kleben an und in der Hohlraumversiegelung und lassen sich nur sehr schwer wieder entfernen. Vor allem in den unteren Bereichen kommt man zwischen den Blechen so gut wie garnicht mehr hin.
Am Fensterausschnitt wo Innenblech und Aussenblech verklebt sind, habe ich etwa 10mm breite Streifen aus einer Isomatte geschnitten und dann rund herum in die Rille zwischen den Blechen gestopft. Das war zwar etwas fummelig und zeitaufwendig, hat aber am Ende sehr gut funktioniert und viel reinigungsarbeit erspart. Es sind durch diese Maßnahme keine Metallspäne zwischen die Bleche gefallen!
Dann ging es auch schon los mit dem eigentlichen Einbau. Für die zeitliche Planung gibt Kiravans 1,5Std pro Scheibe an. Diesen optimistischen Wert kann ich auf keinem Fall bestätigen. Da die beiden Fenster auf der Beifahrerseite später auch in der richtigen Flucht (Spaltmasse, Einbautiefe, etc.) zueinander eingebaut sein sollen, habe ich beschlossen beide Fenster am selben Tag einzubauen. Laut Anleitung sollte das also theoretisch in 3Std, plus Unerfahrenheits- und Änfangerzuschlag evtl. in 6 Std, erledigt sein. Ich greife es mal vorweg, der Einbau (mein erster) hat für die beiden Scheiben gute 10Std gedauert!
Zuerst müssen im Inneraum die Querbleche (mittig im vorgeprägten Fensterausschnitt) oben und unten durchgeschnitten werden. Dazu empfielt es sich vorher eine Linie als Verlängerung der oberen und unteren Kante zu ziehen. Um übermässigen Funkenflug zu vermeiden habe ich den Schnitt nicht mit einer Flex, sondern mit einer Dremel Trennscheiben gemacht. Das Blechstück ist nur mit der Aussenhaut verklebt und lässt sich mit einem scharfen Cutter heraus schneiden. In den entstandenen Spalt zwischen den Blechen wurden ebenfalls Isomattenstreifen gestopft.
Nun habe ich pro Fenster mit einem Abstand von ca. 10mm zum inneren Blech in allen 4 Ecken/Rundungen jeweils 2 Löcher gebohrt. Zuerst mit einem 4mm Bohrer von innen nach aussen, dann mit einem 10mm Bohrer von aussen nach innen damit das Sägeblatt genügend Platz hat. Das Bohren von aussen nach innen beschleunigt das ganze etwas, weil der beim Bohren entstehende Grat vor dem Sägen nicht erst entfernt werden muss.
Aussen habe ich mit Hilfe einer Leiste Linien von Loch zu Loch gezogen und das Blech in den Bereichen wo die Säge laufen wird mit Gewebeband abgeklebt (in den Rundungen mehrere Schichten übereinander).
Bevor nun der grobe Ausschnitt für das Fenster gemacht wird, habe ich die Fenster Saugnäpfe auf dem Blechstück befestigt um es sicher entfernen zu können. Es wäre etwas schwieriger die Saugnäpfe erst anzubringen nachdem die langen Schnitte gemacht sind. Dem Blech fehlt dann die erforderliche Stabilität um die Saugnäpfe andrücken zu können.
Der grobe Ausschnitt wird nun entlang den gezeichneten horizontalen und vertikalen Linien von Loch zu Loch gemacht, die Ecken bleiben noch stehen. Ich habe dazu eine Stichsäge mit neuen Metallsägeblättern verwendet, eine Luft- oder Karosseriesäge hatte ich nicht.
Um das Blech dann komplett zu entfernen muss eine zweite Person zur Hilfe genommen werden. Während einer an den Saugnäpfen hält, schneidet der andere die letzten Verbindungen an den Ecken heraus und entfernt das Blech ohne am Fahrzeug anzuecken.
Irgendwie ein komisches Gefühl so ein bzw. zwei große Löcher in seinen ersten T5 zu schneiden.
Nun erfolgte die Feinarbeit. Der Fensterausschnitt muss auf die selbe Größe gebracht werden wie der Ausschnitt vom inneren Blech. Das war vor allem in den Rundungen und im oberen Bereich über Kopf nicht immer ganz einfach. Ich musste ständig aufpassen nicht in das innere Blech mit zu sägen oder bei den Rundungen mit dem Schlitten der Stichsäge Kratzer in die Karosserie zu machen.
Mann sollte sich vor allem beim ersten mal Zeit lassen und versuchen möglichst gerade Schnitte zu sägen.
Wenn die beiden Ausschnitte von Innen- und Aussenblech gleich groß sind, müssen die Schnittkanten noch abschliessend mit einer Feile entgratet und evtl. Wellen begradigt werden. An Stellen wo man mit der Feile nicht gut hin kommt habe ich ein stumpfes Cuttermesser genommen und über die Kante gezogen (zwischen den Blechen).
Durch die zuvor in die Rillen gestopften Isomattenstreifen sind tatsächlich keine Metallspäne in Tür und Seitenwand gefallen.
Bevor es nun mit dem herausschneiden des Karosserieklebers zwischen den Blechen, dem Rostschutz und dem U-Profil Kantenschutz weiter gehen kann, muss der Bereich an dem geschnitten wurde gründlich abgesaugt und gereinigt werden. Die Isomattenstreifen und das Gewebeband können entfernt werden.
Dazu aber gleich mehr im Teil 2.
Das bin ich, hoch konzentriert am sägen...