Fazit:
Nach diesem Tasting meine persönliche Wahl: Gutmann 1,Dachs 2, Karg 3
Ich hoffe das hat euch gefallen.
Moin,
nachdem ich die letzten 6 Tage auf der Messe in München "Gutmannfrei" nur knapp überlebt habe, kann ich Dein Urteil gut nachvollziehen.
Auch wenn die Testkandidaten bei mir über die Jahre im Vergleich andere Brauereien waren, das Fazit war auch da immer gleich:
Das Gutmann gehört eindeutig ins Oberhaus der Weizenbiere, um es also mit Bundesliga-Maßstäben auszudrücken.
Natürlich muß einem der individuelle Geschmack auch gefallen und von daher gibt es auch andere Kandidaten für ein "gutes" Hefe Weizen.
Die "Kernkompetenz" des Gutmann ist sein leicht süßlicher Charakter mit der deutlichen Note nach Banane zu schmecken.
Wobei die geschmackliche Fruchtkomponente, also z.B. das "bananige", teilweise auch andere Noten verschiedeneer Beerenfrüchte auch in Brauereifachkreisen immer wieder zur Bewertung herangezogen wird und ein Qualitätsmerkmal eines gut gemachten Weizenbieres ist.
Auf einem Bild gut zu erkennen, daß sich die Hefe auch noch im Schaum als braune Placken wiederfinden kann.
Trotz der ja schon ganz ansehnlichen Ausstoßmenge von über 100.000 hl im Jahr ist jede Flasche Gutmann immer noch recht individuell, mal verteilt sich die Hefe als Nebel und mal gibts Bröckchen...
Bleibt noch ein gewisser Manufakturcharakter... und, wie gesagt, das Bier wird nicht pasteurisiert und hat nur eine rel. kurze Haltbarkeit von 6-9 Monaten. Da machen sich auch die Aufbrauchsfristen innerhalb dieser Haltbarkeitsbreite bemerkbar.
Zum Vergleich mit 2 weiteren Brauereien, die räumlich nicht so weit entfernt sind:
Riedenburger Brauhaus < 50.000 hl/p.a.
Schneider Brauerei um 220.000 hl / p.a.
Die Sache mit der Co2 Knappheit ist sicherlich auch ein Problem, was die Hinzufügung davon beim Zapfen oder ins Mineralwasser angeht.
Aber Flaschenbiere mit Gärungskohlensäure sind da eher weniger von betroffen. Aber natürlich trifft es auch dann Weizenbiere, die in Fässern die Gastro erreichen, die brauchen natürlich die Co2 Flasche im Bierkeller.
Problematischer ist weiterhin der "Neuflaschen" Nachschub durch hohe Glasherstellungspreise und der insgesamt energieaufwändige Brau- & Abfüllprozess nebst Reinigung & Desinfektion der Pfandflaschenrückläufer.
Das "Gutmann" sehe ich hier in den nächsten Monaten (zur Zeit ohnehin in Kleinstmengen bis gar nicht lieferbar bis in den Norden) vom Kistenpreis die 30 EUR Marke anvisieren.