Luftfahrwerke von diversen Herstellern: Einordnung Qualität/Preis?

...wie früher schon anschaulich von McFly herausgearbeitet:
Domlager 2_3dh.jpg
Also ich hab dieses brontale Gerät jetzt hier auf dem Tisch. Zwar noch nicht durchgesägt, aber das Ding ist steif wie ein Brett bis zum äußersten Rand.

Habe schon so kaum Hoffnung mehr, dass sich die Metallplatte in der Mitte auch nur um Winkelminuten neigen könnte.

Wie sich in dieser starren Einspannung schon das Stahlfederbein beim Einfedern und Lenken jemals geneigt haben will, ist mir ein Rätsel.

SSP310_D_3dh.png
T5≈T6 Vorderachse
 
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Stech mal mit ner Nadel neben deiner roten Markierung durch, oder Schraub das Teil auf einen Stoßdämpfer und mit beiden Händen auf einer Seite drücken und auf der anderen ziehen.
Das Domlager besteht aus zwei in Gummi gepackte Metall Teilen, welche nicht miteinander verbunden sind.

Wie gut diese Konstruktion Serie funktioniert kann man sich anhand diverser Bilder im Netz selbst zusammen reimen.
 
Habe schon so kaum Hoffnung mehr, dass sich die Metallplatte in der Mitte auch nur um Winkelminuten neigen könnte.
Doch, wird sie. Da wirken doch etwas größere Kräfte als Du sie mit bloßen Händen ohne Aufspannung des Bauteiles aufbieten könntest. Bandsäge zur Hand? :p
 
Aha, ZWEI konzentrische Metallplatten könnten das Rätsel natürlich lösen 🪵🪚
 
In Anlehnung an den Thread zum Gewindefahrwerk hier mal (übertrieben) dargestellt, was analog ebenfalls bei den meisten Luftfahrwerken passiert.
Wie bei den Gewindefahrwerken ist auch die Luftfeder entlang der grünen Dämpferachse ausgerichtet, anstatt entlang der blauen Lenkachse wie die Stahlfeder ab Werk.
Hierdurch wird das Luftfederbein nach innen verbogen, bzw. die Kolbenstange oben nach außen.

animated.png
 
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In Anlehnung an den Thread zum Gewindefahrwerk hier mal (übertrieben) dargestellt, was analog ebenfalls bei den meisten Luftfahrwerken passiert.
Wie bei den Gewindefahrwerken ist auch die Luftfeder entlang der grünen Dämpferachse ausgerichtet, anstatt entlang der blauen Lenkachse wie die Stahlfeder ab Werk.
Hierdurch wird das Luftfederbein nach innen verbogen, bzw. die Kolbenstange oben nach außen.

Anhang anzeigen 448630
Diese Zeichnung ist Unsinn! Klingt hart, ist aber so.

Bei beiden Varianten (Stahl und Luft) sind die Aufnahmen identisch, da konstruktiv vorgegeben. Demzufolge sind auch die Vektoren und Kraftlinien identisch und deckungsgleich.

Dass die Mittellinie der Feder nicht parallel zu der des Dämpfers verläuft, ist eine optische Täuschung. Sie muss das, denn sonst würde die Schwingungstilgung (was ja die eigentliche Aufgabe des "Stoßdämpfers" ist) nicht sauber funktonieren.
Ausserdem würden sich die Relationen bezogen auf die Radaufstandsfläche ändern, wenn das Federbein `verdreht' eingebaut wird. Beim Bus wegen der Anbindung der Koppelstangen und Bremsschläuche nicht so toll, bis zu einem gewissen Winkelgrad aber durchaus möglich. Bei anderen Fahrzeugen ohne irgendwelche Aufnahmen am Federbein -soll es ja geben- jedoch sehr wohl möglich. Und zulässig. Denn im Grunde ist es eine rotationssymmetrische Baugruppe.
 
Das Problem ist nicht die Grundstellung des Federbeins sondern wenn man einlenkt. Der Winkel des Federbeins bzw. der kolbenstange zur Auflagefläche im Dom ändert sich und kann durch den inneren Teil des Domlagers (womit die Kolbenstange verschraubt ist) nicht ausgeglichen werden, da beim Luftfahrwerk nun das gesamte Fahrzeuggewicht anliegt.

Das ist beim Luftfahrwerk und der Domlager Konstruktion am Bus einfach blöd gelöst.
Auch streetec hat hier nicht DIE Lösung. Vermutlich fangen deswegen die Bilstein Dämpfer im Bus auch so schnell das klappern an...
 
Mir ging's erstmal nur um die Skizze. Die verwirrt und verleitet zu falschen Schlussfolgerungen.

Dass die dynamischen Fahrzustände -ganz besonders das Lenken- zu unterschiedlichen Kinematiken und somit differenten Momentanpolen und Kraft- und Momentenlinien führen, hat ja die Entwicklung von Fahrwerken zur Folge gehabt.

Ich finde die Serienlösung im Bus gar nicht so schlecht, da sie dem Ideal von einer Lagerung mit zwei Freiheitsgraden -also quasi einer Halbkugel- an der Stelle sehr nahe kommt.

Wenn die Bilstein anfangen zu klappern (bei mir noch nicht, ich schmeiß' sie schon raus, wenn sie anfangen zu ölen :D), dann liegt das an ihrer mangelnden Fähigkeit, die durch die Dämpferstange aufgenommenen Biegemomente als Normalkräfte in das Dämpfergehäuse abzuleiten. Diese Aufgabe dauerhaft zu lösen, wenn es auch noch rauf und runter gehr, stell' ich mir allerdings auch ziemlich schwierig vor. Anspruchvolles Feld halt.

Zurück zum Thema: Ich weiß nicht, wie die LfWe innen aufgebaut sind. Die Kontaktfläche im Domlager macht mir dabei gar keine Sorgen. Die kann noch höhere Flächenlasten ab, wenn die Materialpaarungen stimmen. Wie es im Inneren aussieht, wie da die Kräfte und Momente weitergeleitet werden, dass wäre interessant. Das sollte mal jemand "schneiden". Und ich vermute, dass da "der Hase im Pfeffer liegt".
 
Genau das ist der Punkt. Beim Stahlfederfahrwerk werden die Kräfte getrennt. Führung über die Kolbenstange im Domlager und die Last aussen am Domlager.
Beim Luftfahrwerk sitzen beide Punkte am Ende der kolbenstange, da dort der Balg abgedichtet werden muss.

Mit nem Domlager wie z. B. beim Golf 4 oder BMW E46 ist das auch kein Problem. Aber eben nicht mit der Konstruktion vom Bus. Entweder die Balgplatte arbeitet sich durch die Kippbewegung in die Kolbenstange ein (oder umgekehrt) oder man hat ein sehr hohes Biegemoment.

So oder so nicht gut gelöst beim Bus (mit Luftfahrwerk)
 
In Anlehnung an den Thread zum Gewindefahrwerk hier mal (übertrieben) dargestellt, was analog ebenfalls bei den meisten Luftfahrwerken passiert.
Wie bei den Gewindefahrwerken ist auch die Luftfeder entlang der grünen Dämpferachse ausgerichtet, anstatt entlang der blauen Lenkachse wie die Stahlfeder ab Werk.
Hierdurch wird das Luftfederbein nach innen verbogen, bzw. die Kolbenstange oben nach außen.

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Diese Zeichnung ist Unsinn
[...]
Dass die Mittellinie der Feder nicht parallel zu der des Dämpfers verläuft, ist eine optische Täuschung

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Ganz im Gegentum, Sachlage ist Fakt.

PS: VB rules
 
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Du kannst gerne Photos und Bilder mit bunten Linien zeigen.

Solange du die Anlenkpunkte des Feder-/Dämpfer-Systems nicht änderst, wird sich durch den Austausch von Stahl- gegen Luft-Federbeinen lediglich die Federhärte und die Dämpfungsrate sowie das Ansprechverhalten der Federung ändern. Sonst nichts. Solange du das Niveau nicht änderst, die Länge der beiden Federbeine also identisch ist.
Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten, aber nicht wegen unterschiedlicher Belastungsrichtungen von Stahl- und Luftfedern.

Eine Verschiebung der Lastlinien kann nur durch die Niveauänderung, der damit einhergehenden Längenänderung des Federbeins und der daraus resultierenden Winkeländerung von Federbein zu Radträger erreicht werden. Mit Folgen für Spur und Sturz und somit Radauflagefläche auf der Straße, da das Federbein am Radträger aka Querlenker beim Bus in einer festen Einspannung montiert ist. Für die Mechanik- und Dynamiker: alles andere, Material von anderen FW-Komponenten (insbesondere Buchsen) usw. sind nicht Inhalt dieser Debatte ;-) Das gilt dann bei der Stahlfeder für alle Lenkwinkel, weil alles mechanisch fix ist. Bei einer Luft- (und auch bei einer hydropneumatischen) Federung hast du die Möglichkeit, durch Regelung der beiden Parameter den Vektor optimal zu gestalten. Das gab es Anfang der 1990er mal in der F1, wurde aber aufgrund der Komplexität (und somit der Kosten) wieder verboten.
Inzwischen ist man in der Entwicklung erheblich weiter, wenn man sich das "Advanced Comfort (TM)"-System von Citroën anschaut, das sogar noch ein paar Parameter mehr regeln kann. Das Ding fährt gefühlt quasi wie ein Boot oder ein Zweirad um die Kurve. Dem Fortschritt in der Steuerungs- und Regelungstechnik (Hard- und Software) sei Dank.

Von einem solchen System sind die LFWe für den Bus (egal welcher Hersteller) allerdings weit weit entfernt. Hier geht's nur höher oder tiefer, und das so träge, dass du es aktiv beim Fahren für "optimalen Grip" und/oder "optimalen Komfort" nicht nutzen kannst. Lediglich für "on-the-fly"-Wechsel zwischen 'und-ich-pass-doch-in-die-TG-harhar'- und 'huch-Gelände-mal-lieber-hoch'-FW und 'Mist-der-Arsch-hängt'-Niveauausgleich reichen die. Was ja auch nicht schlecht ist. Bei 4-Kanal-Anlagen ist sogar das gemütlichere Liegen in der waagerechten bei "In-Bulli"-Übernachtungen möglich.

Fakt ist: du kannst die Lastlinie relativ zum Kraftübertragungspunkt Reifen/Straße nach aussen (FW tief) oder innen (FW hoch) ändern. Entweder durch den Ein-/Umbau entsprechender Stahlfeder-Beine oder die Montage von Luftfeder-Beinen für situationsbedingte Anpassungsmöglichkeiten. Sind sie auf dieselbe Länge aka dasselbe Niveau eingestellt, sind die Verhältnisse zu den angrenzenden Systemen bei beiden identisch, die Linien also deckungsgleich unter allen sonstigen Bedingungen.

Und deshalb halte ich die Photos mit den bunten Linien für Unsinn. 🤷‍♂️
 
Das Problem ist einzig und allein, dass sich beim Bus der Winkel zwischen Dom (Anlage Domlager - Karosserie) und Kolbenstange beim Einfedern (minimal) und beim Lenken (maximal) ändert. Bei der Stahlfeder ist das Wurst. Beim Luftfahrwerk konstruktionsbedingt nicht.
Bei TA biegt sich die Kolbenstange und die (ohnehin eh viel zu klein ausgelegten) Führungen im Dämpfergehäuse verabschieden sich förmlich. Bei dickeren Kolbenstangen (z. B. Bilstein Dämpfer) biegt sich weniger und dafür geht nochmehr Kraft auf die Führungen im Dämpfergehäuse.

All das hat man mit einem Domlager, welches die Kippbewegung mitmacht nicht. (ausser den normalen Verschleiß).
 
Dass die Mittellinie der Feder nicht parallel zu der des Dämpfers verläuft, ist eine optische Täuschung
bunte Linien [...] Unsinn
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Auszug aus Diplomarbeit von David F. Böhm, ehem. Fahrwerksentwickler
[Textmarker und bunte Linien hinzugefügt]

Wikipedia schrieb:
Schraubenfeder, die schräg gestellt wird, um das Biegemoment im Federbein infolge der Radlast zu kompensieren
Wie bei den Gewindefahrwerken ist auch die Luftfeder entlang der grünen Dämpferachse ausgerichtet, anstatt entlang der blauen Lenkachse wie die Stahlfeder ab Werk.
Hierdurch wird das Luftfederbein nach innen verbogen, bzw. die Kolbenstange oben nach außen.
Sachlage ist Fakt
 
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Worum geht es jetzt eigentlich genau hier im Thread? Hab den Faden verloren...
 
Worum geht es jetzt eigentlich genau hier im Thread?
1732907623895.jpeg
;)

...also eigentlich ging es zuletzt darum, dass bei Gewindefahrwerken und bei den meisten Luftfahrwerken (außer VB) die Sache mit der schräggestellten Feder nicht beachtet wird, weswegen der Dämpfer statisch seitlich belastet wird⁠💁🏼‍♂️
 
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Gibts hier jemanden, der ein LFW nur auf der Hinterachse eingebaut hat? I
ch bin am überlegen, ob ich bei meiner Pritsche nur Hinten eine Luftfederung einbauen lasse wegen Zuladung, Hängerbetrieb und zukünftig liebäugle ich mit einer Absetzkabine. Mir gefällt nicht, wie tief er hinten in die Federn geht, wenn bischen was geladen ist.
Bei mir ist es ein Arbeitsfahrzeug und einmal pro Jahr Urlaub. Daher könnte ich vorne auf die Luft verzichten, zumal ich dann auch ruhiger schlafen könnte wegen der Domlager.
 
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