Luftfahrwerke von diversen Herstellern: Einordnung Qualität/Preis?

Was möchtest Du denn als anschließende Feststellung hören, wenn die konstruktiv von VW vorgesehene Stützfläche großteils ungenutzt bleibt?
Ich bin ergebnisoffen, nur schien es meinem Verständnis nach kein Ergebnis zu geben, lasse mich da gerne korrigieren. Wenn ich nur den erwähnten weiteren Thread finde würde, wo, glaube ich, jemand aus dem Umfeld von Seikel sich dazu geäußert hat, allerdings auch hauptsächlich mit Rückfragen, die dann ebenfalls offen blieben.

Scheint so, als wolltest Du Dir gerade das Luftfahrwerk von Streetec schön reden.
Wie gesagt, bin ergebnisoffen, wenn es denn ein eine definitive Erkenntnis dazu gäbe, dass und welche Luftfahrwerke Fehlkonstuktionen sind💁🏼‍♂️🤷🏼‍♂️
 
Hatten wir nicht vor einiger Zeit jemanden aus Chile mit einem größeren Problem mit einem Federbein vom Seikel Luftfahrwerk?



Gruß

Peter
 
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Hatten wir nicht vor einiger Zeit jemanden aus Chile mit einem größeren Problem mit einem Federbein
Danke für den Link.

Auch dort scheint es mir wieder so zu sein, dass man sich nicht ganz einig ist, wie denn nun eigentlich die Krafteinleitung in den Dom funktioniert beim Luftfahrwerk.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist das Goldschmitt gleich dem hier im Bild:
(Quelle: tuning4streets.info)

Anhang anzeigen 279162

Hierbei drückt der Luftbalg gegen den oberen "Federteller" dieser ist dann mit der unteren Mutter auf dem Gewinde gesichert.
Das Axialrillenkugellager kommt weiter oben.

Beim klassischen Federbeinaufbau drückt die Feder gegen den oberen Federteller und dieser liegt auf dem Axialrillenkugellager auf
und verteilt die Kraft auf eine entsprechende Fläche und nicht nur auf diese Mutter bzw. das Gewinde.
Wenn der Wagen auf den Rädern steht, ist eigentlich keine Belastung auf dem Gewinde.
Beim Goldschmitt nach obigen Aufbau schon.

Ich hoffe, man versteht meinen Gedanken dahinter und ich hab nicht grad nen Knoten im Hirn.



Das dachte ich mir, somit würde ich behaupten, eine Überdehnung des Gewindes ist bei der Montage des Luftfederbeins fast nicht möglich,
zumal Du eh sagtest, hier wurde nicht mit Schlagschrauber gearbeitet.


Gruss
Prof
Je mehr ich mir das Bildchen von dem Luftfederbein anschaue und rumgrübel.

Ist das ganze Ding ne Fehlkonstruktion bzw. werden Ausgangsmaterialen benutzt, die dafür nicht gemacht sind ?

Wenn ich es richtig verstanden habe, werden klassische Dämpfer von Goldschmitt verwendet.
Der komplette Wagen hängt an bzw. auf diesen M14 Gewinden der Dämpfer.

Beim klassischen Federbein liegt alles auf den Domlagern, also auf dem Axialrillenkugellager.
Das Gewinde dient dafür, dass die Schraubenfeder im unbelasteten Zustand vorgespannt ist und das Federbein nicht
in Einzelteilen auseinander fällt. Zusätzlich dient das Gewinde noch zur Fixierung des Federbeins im Dom, damit das
Federbein bei entlastetem Rad nicht aus dem Dom rutscht. Vielmehr Funktion hat dieses Gewinde eigentlich nicht.

Wenn der Wagen mit klassischer Federung auf den Rädern steht, nehmen die Dome die Kräfte auf, welche über die Feder
bzw. Federbein wirken und zwar direkt über das Dom-Lager. Gut oberer Federteller ist noch dazwischen, aber in der Betrachtung
eher irrelevant, auf diesen wirken nur die Kräfte der Kolbenstange und die sind eher gering.

Beim Luftfahrwerk wirkt die komplette Kraft über dieses Gewinde auf das Dom-Lager und dann auf die Dome.

Es wäre doch denkbar, dass diese Konstruktion einfach zu schwach ist.

Oder bin ich vollkommen falsch ?

Gruss
Prof
Bzw. auch dort wird ja wieder spekuliert, dass bei diesem Luftfahrwerk das gesamte Fahrzeuggewicht über die Dämpferstange in den Dom eingeleitet wird. Das kann ja wohl auf keinen Fall richtig sein, bzw. wenn das definitiv so ist, dann lasse ich aber so was die Finger davon.
 
dass bei diesem Luftfahrwerk das gesamte Fahrzeuggewicht über die Dämpferstange in den Dom eingeleitet wird. Das kann ja wohl auf keinen Fall richtig sein
Je länger ich mir das überlege, desto mehr komme ich zu der Überzeugung, dass das einfach nicht stimmt.

Wie auch @MarcusMüller hier schreibt:
Ich habe mir die Konstruktion nochmals angesehen.

Noch gravierender als das FZG Gewicht sind die oberen Seitenkräfte. Diese werden ja sonst über das massive Federbeinrohr und den oberen Federteller direkt auf das Stützlager übertragen.
Da ja die Luftfeder keinerlei Seitenkräfte übertragen kann, werden diese ausschließlich über den Stoßdämpfer und die Kolbenstange eingeleitet. Erschreckend!

Ich denke, das ist auch die Erklärung für den Bruch in diesem Fall.
Das war Unsinn. - Es stimmt natürlich, ist aber bei einer Stahlfeder genau das gleiche.

Gruß, Marcus
Sowohl beim Stahlfahrwerk als auch beim Luftfahrwerk überträgt die Dämpferstange nur a) axiale Dämpferkräfte und b) Biegekräfte zur Ausrichtung des Domlagers koaxial zum Federbein.
 
Sowohl beim Stahlfahrwerk als auch beim Luftfahrwerk überträgt die Dämpferstange nur a) axiale Dämpferkräfte und b) Biegemomente zur Ausrichtung des Domlagers koaxial zum Federbein.
Hmm leider wohl auch wieder falsch. Beim Stahlfahrwerk überträgt die Kolbenstange keinerlei Biegemomente zur Ausrichtung des Domlagers koaxial zum Federbein. Sondern das Domlager kippelt sich nur aufgrund der Kräfte der Stahlfeder auf den oberen Federteller winklig zurecht. Das obere Ende der Kolbenstange ist relativ zum Domlager NOCHMAL EXTRA elastisch oder kugelig gelagert, so dass die Kolbenstange gerade KEINE Biegemomente aufnehmen muss.

Möglicherweise ist also das Streetec/Seikel Luftfederbein, oder vielleicht sogar die meisten Aftermarket-Luftfederbeine, DOCH eine Fehlkonstruktion mit dem klitzekleinen Kugellager (hat das überhaupt ein Kugellager?) und der möglicherweise stark erhöhten Biegebelastung auf die Kolbenstange.

Ich hoff jetzt nur, dass ich auch DAMIT wieder nicht recht habe....

503_015_07_v2_3dh-cr.jpg
 
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Beim Stahlfahrwerk überträgt die Kolbenstange keinerlei Biegemomente zur Ausrichtung des Domlagers koaxial zum Federbein. Sondern das Domlager kippelt sich nur aufgrund der Kräfte der Stahlfeder auf den oberen Federteller winklig zurecht. Das obere Ende der Kolbenstange ist relativ zum Domlager NOCHMAL EXTRA elastisch oder kugelig gelagert, so dass die Kolbenstange gerade KEINE Biegemomente aufnehmen muss.
Hmm wohl auch wieder falsch, ebenso möglicherweise dies:
Durch die GS Konstruktion wird das Schermoment durch Winkelkräfte im Nachlaufbereich auf den Übergang von Kolbenstange zum Gewindefortsatz gelenkt.
Die Luftfeder kann zwar Kompression aber keine Scherkräfte abbauen. [...] Biegemomente die durch Nachlaufwinkel in die Federebene der VA eingeleitet werden müssen solide abgebaut werden. So etwas darf nicht passieren...egal ob in Chile oder sonstwo. Das System ist meiner Meinung nach nicht ausgereift..... Dabei kann man das Design einfach vom LKW ableiten...ist ja kein Hexenwerk.

Laut diesem Bild scheint das Gegenteil der Fall zu sein: das Domlager beim Stahlfederbein kippelt sich ZUSAMMEN mit dem oberen Federteller stets in Richtung der Kolbenstange zurecht -- und belastet diese voll auf Biegung.

twingo-15212150-3iS.jpg

Also genau gleich wie bei den Luftfederbeinen.
 
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Ich komme zunehmend zu der Ansicht, dass KEINE grundlegende Fehlkonstruktion (hinsichtlich der Lastabtragung zum Karosseriedom) bei den hier diskutierten Luftfederbeinen vorliegt.

Insbesondere wird NICHT das gesamte Fahrzeuggewicht/Radlast über die Kolbenstange übertragen, wie teilweise im Forum kolportiert.

Sowohl beim Stahlfederbein als auch beim Luftfederbein wird KEIN Fahrzeuggewicht/Radlast über die Kolbenstange übertragen.

In beiden Fällen wird die Kolbenstange jedoch stark auf Biegung beansprucht, da sie für die Ausrichtung des Domlagers zur Längsachse des Federbeins zuständig ist. Das ist aber normal und konstruktiv so vorgesehen.

Nur das winzige Kugellager(?) beim Luftfederbein will mir nicht so recht gefallen.
 
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Bisher drehst Du Dich im Kreis, und differenziert zu wenig. Macht es in Zukunft noch schwerer passende Beiträge mit echten Inhalten zu finden. Bisher wurden hier drei unterschiedliche Federbeinkonstruktionen identifiziert. Hauptsächlicher Unterschied ist die Art und Weise wie das Fahrzeuggewicht an der vorhandenen Domstruktur abgetragen wird. Alles anhand einer sehr dünnen Datenbasis basierend auf öffentliche verfügbarem Bildern. Wenn Du es genau wissen willst finde Schnittdarstellungen aller drei Konstruktion und stelle sie hier ein.
 
Wieso Sad? Dein Schnitt oben ist von Renault, der T5 ist anders aufgebaut. Ohne mehr Details wird das hier nicht weiter führen als die schon existierenden Fäden.
 
Jedenfalls diesbezüglich bin ich mir inzwischen ziemlich sicher:
Insbesondere wird NICHT das gesamte Fahrzeuggewicht/Radlast über die Kolbenstange übertragen, wie teilweise im Forum kolportiert.
Sowohl beim Stahlfederbein als auch beim Luftfederbein wird KEIN Fahrzeuggewicht/Radlast über die Kolbenstange übertragen.
In beiden Fällen wird die Kolbenstange jedoch stark auf Biegung beansprucht, da sie für die Ausrichtung des Domlagers zur Längsachse des Federbeins zuständig ist. Das ist aber normal und konstruktiv so vorgesehen.

Ich denke, dass Domlager fahrzeugübergreifend zumindest prinzipiell so aufgebaut sind, wie man hier an dem Beispiel von Bridgestone aus 2010 sieht. Die Kolbenstange bestimmt die Ausrichtung des gesamten Domlagers einschließlich Federteller und wird entsprechend voll auf Biegung beansprucht.
EP2514992A1.png

In der Tat ist aber ein Problem, dass wir bisher keinen Schnitt durch ein T6-Domlager im Zusammenbauzustand haben, und noch weniger einen Schnitt durch die Domlageranbindung bei den Luftfahrwerken. Das bedeutet, dass wir bisher noch keine verlässliche Aussage machen können, über welches Teil und welche Fläche des Domlager-Assembly die Last tatsächlich in die Karosserie eingetragen wird.
s-l1600_avg.png
T5≈T6 Federbein
 
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Die VW-Konstruktion ist bekannt. Einzig offene Frage ist wie groß die einvulkanisierte Stahleinlage genau ist. Wegen der Beweglichkeit der Kolbenstange dürfte aber klar sein, daß sie auf keinen Fall bis ganz nach außen reicht. Und damit ist auch klar das die Stahlfeder sich über das Axiallager und den fetten Aluteller schön weit außen am Dom abstützt. VB macht das auch so, Goldschmidt vermutlich auch, da hat bisher keiner bessere Bilder/Zeichnungen geliefert, Seikel/Streetdingens macht das anders. Ob das nun gut oder schlecht ist weiß hier niemand. Daten dazu hat bisher niemand geliefert.
 
Zu was soll der ganze Quatsch hier eigentlich führen?
Der Fragesteller stellt Fragen, um die dann unmittelbar danach selbst mit Annahmen und Vermutungen zu beantworten?
 
Ich würde das hier mal so zusammenfassen:

Der Kurt möchte sich ein neues Auto kaufen, in dem ein Streetec Luftfahrwerk verbaut ist, und versucht jetzt für sich Argumente zu finden, dass es mit dem Fahrwerk keine Probleme geben wird.

Probleme damit gibt es aber, was Berichte von Nutzern des Fahrwerks bestätigen und was selbst Seikel damit bestätigt, indem die das Fahrwerk nicht mehr verkaufen. Welcher Art auch immer die Probleme sind ist unbekannt und ich denke selbst der Hersteller ist aktuell nicht in der Lage da etwas zu verbessern, denn sonst würde Seikel das FW wieder anbieten.

Fakt ist der Kurt wird mit der Diskussion hier das Problem nicht aus der Welt schaffen und muss mit dem Risiko leben, ein Auto zu kaufen, wo das Fahrwerk irgend wann Probleme macht, und er dann tief ins Portomonaise greifen muss, um es zu tauschen, oder zu reparieren. Wenn er also diese Kosten beim Autokauf mit einplant ist alles gut und wenn er das nicht will oder kann, dann kann er das Auto halt nicht kaufen.

Helfen kann hier vermutlich keiner, wenn selbst der Hersteller aktuell keine Lösung hat, was der natürlich nicht zugeben wird.
 
Servus, ich stimme weitgehend zu. Wie gesagt, bin ich aber ergebnisoffen.

Mein hauptsächliches Interesse besteht darin, möglichst zu klären, ob überhaupt eine Fehlkonstruktion vorliegt und wenn ja, worin diese genau besteht, bzw. wie in diesem Fall der Schadensmechanismus aussieht.

Außer dem weiter oben erwähnten Schadensfall in Chile habe ich bisher noch keine weiteren Berichte über Schäden mit diesem Federbein gefunden.

Auf jeden Fall hab ich jetzt ein Domlager bestellt und werde es durchsägen 🪚🥸
 
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Hier noch ein Bild aus einem Video von Null-Bar, das die mögliche Problematik auch ganz gut zeigt. Man erkennt, dass das gesamte Fahrzeuggewicht nicht mehr wie beim Stahlfahrwerk über den großen äußeren Durchmesser des Gummilagers in die Karosserie eingeleitet wird, sondern eben über den blauen Konus auf den kleinen Innendurchmesser des Gummilagers, welches normalerweise nur den Dämpfer aufnimmt:
vlcsnap-2024-11-25-11h45m56s597_plt.jpg

...wie früher schon anschaulich von McFly herausgearbeitet:
Domlager 2_3dh.jpg

Somit wird dieser kleine (rote) Druckbereich des Gummilagers permanent mit dem gesamten Fahrzeuggewicht belastet. Da die Kolbenstange normalerweise nicht exakt senkrecht/rechtwinklig zur Domlageraufnahme in der Karosserie steht, wird der rote Druckbereich des Gummilagers tendenziell schief belastet, was zu einer permanenten, statischen Biegebelastung der Kolbenstange führt.

Das folgende Bild von @Max2020 zeigt, wo die beiden Flächen der Kraftübertragung vom Gummilager in die Karosserie liegen. Beim Stahlfahrwerk wird das Fahrzeuggewicht über den großen äußeren Durchmesser getragen (oben grün markiert), während der kleine mittlere Durchmesser des Doms (oben rot markiert) normalerweise nur die Dämpferkräfte während der Fahrt aufnimmt. Beim Streetec/Seikel Luftfahrwerk wird zusätzlich zu den Dämpferkräften das gesamte Fahrzeuggewicht über den kleinen inneren Durchmesser auf den Dom übertragen:
IMG_4608.jpg

Beim All Terrain AIR von Lowrider-AT scheint es ähnlich zu sein:
AT-Air-3_3dh.jpg
 
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Hier glaube ich entnehmen zu können, wie es bei TA Technix funktioniert:
1CFjyqOJNwc[FZ]t=715_3dh.jpg
Dort ist es nicht wie beim Streetec eine "Reihenschaltung" vom kleinen Kugellager aufs Gummilager, sondern anscheinend eine Parallelschaltung. Wobei mir sich dann der Sinn des Kugellagers nicht mehr ganz erschließt.

@Finiss berichtet hier über Schwierigkeiten mit dem Domlager beim TA Technix und scheint es umgebaut zu haben, allerdings auf eine Lösung, die mir von der Krafteinleitung dann wieder wie bei Streetec/Seikel aussieht:
Domlager 1_3dh.jpg
 
Ich habe mir gerade mal aus Interesse meine vorderen Dämpfer von VB angeschaut. Da geht der Luftbalg bis hoch an die Aufnahme vom Dom und vom Durchmesser liegt das Lager vollflächig auf. Von der Kolbenstange ist dort nichts zu sehen.
 
Bin mir da nicht so sicher, ob bei VB tatsächlich Lasten auf den großen Außendurchmesser des Gummilagers übertragen werden. Auf den wenigen Bildern, die man findet, sieht das eher so aus, als ob nur ein Abdeckungsring montiert wird, der aber keine Last zu tragen scheint.

vw-t6-1_3dh.jpg

Streetec-Einbauvideo von Hess. Hess baut weiterhin sowohl VB als auch Streetec ein. Hess hat mir gerade per E-Mail mitgeteilt, dass ihnen nichts Nachteiliges hinsichtlich der Streetec-Federbeinanbindung bekannt ist.
_FCqVpmrfWM videoframe_785003.jpg
 
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