Hier noch ein Foto zum Beitrag #5:
Falls so ein Regler verbaut wurde ist dies eine preisgünstige und "nachhaltige" Reparaturmöglichkeit, in meiner 3-Zonen Climatronic sind jeweils einer vorne und eine Regler hinten verbaut - beide waren schon mal defekt mit Lüfter- Dauerlauf.
Grüße
fotowusel
Danke. Das ist interessant, weil Du zwei Lösungen zeigst, über die ich gerade grüble. Aber der Reihe nach und wie man das Problem behebt - auch ohne "VCDS-User" zu sein.
Das Ganze ist ein prima Beispiel dafür, wie neue Technik ein wenig mehr Komfort bringt aber einen Rattenschwanz an Fehlen nach sich zieht und eine billige Reparatur für vllt. 50€ auf weit über 250€ (vermute ich mal bei VAG) treiben kann.
Das "unnütze" Video, wie die Regelung bei einem Ford funktioniert, zeigt nämlich das Prinzip, an dem sich bis heute nichts geändert hat:
Der Lüfter - VW nennt das Ding völlig idiotisch "V305 −Motor für Gebläseregelung, Bitron, vorn" hängt über einen Schalter direkt an der Batterie. Das erstem was man sich fragt ist, was ist "Bitron"? Vermutlich irgendein toll klingender Name, der in einer Werbebroschüre auftauchen soll. Und der Motor ist nicht für die Gebläseregelung - er ist das Gebläse.
Früher hatte man drei Gebläsestellungen und das wurde (wie im Video gezeigt) über eine Reihenschaltung von Widerständen gesteuert. Der Motor lief also mit verschiedenen Versorgungsspannungen. Das ist technisch betrachtet nicht optimal hat aber seit 50 Jahren funktioniert und ausgereicht und tut es sicher noch immer. Schmorte das Relais fest, lief er permanent.
Ich suchte also nach dem Relais, welches laut Schaltplan für das Frischluftgebläse zuständig ist. Hätte ich den Schaltplan weiter kontrolliert, wäre mir vllt. mein Fehler aufgefallen, aber das hörte sich in meinen Ohren gut als Lösung an. Dumm nur, daß irgendwelche Idioten bei VW NFZ so etwas so verbauen, daß man dazu die halbe Fußraumverkleidung zerlegen muß und sich dann immer noch den Rücken ausrenkt. Fazit: brachte nichts, denn auch abgezogen lief der Lüfter.
Also die Sicherung ermitteln: 14 (oberste Reihe ganz rechts im oberen Träger hinter dem Flaschenhalter). Jetzt bin ich auf der Fährte und sehe im Schaltplan, daß da immer noch so ein Schaltteil sitzt, wie vor 50 Jahren und genau den gleichen Fehler verursacht: G462
Das soll ein „Geber für Bitron-Gebläseregelung vorn“ sein – wieder so ein falscher Ausdruck. Ein Geber ist ein Sensor. Das hier ist eine Steuerung (und kein Widerstand!) – nicht einmal ein „fresh air blower regulator“, denn ein Regler kontrolliert seine Steuerung und paßt die Steuerung an, das kann das Teil, bestehend aus zwei Op-Amps gar nicht, die nichts von der Drehzahl des Lüfters wissen.
Das Ding arbeitet folgendermaßen: Von der Klima kommt ein Signal entsprechend der gewünschten Lüfterdrehzahl, welches zwei Power-MOSFETs taktet. Dadurch bekommt man eine PWM-Steuerung und kann die Drehzahl des Gebläsemotors in freien Schritten kontrollieren. Das ist technisch besser, weil der Motor dann immer mit Nennspannung betrieben werden kann. Im Prinzip ist es aber noch immer die alte Schaltungsidee und wenn die MOSFETs durchbrennen, bilden sie den gleichen Kurzschluß und der Lüfter läuft permanent. Die MOSFETs müssen einiges an Leistung treiben, was zu so viel Wärme führt, daß sie einen dicken Kühlkörper benötigen und dieser in den Luftstrom der Lüfteranlage ragen muß. Man könnte da vielleicht auch leistungsfähigere Typen einsetzen. In den Kühlkörper ragt ein nicht identifizierbares Bauteil, bei dem ich an einen Temperatursensor denke, der die Schaltung deaktiviert, wenn der Kühler zu heiß wird.
Testen konnte ich das, in dem ich das Modul G462 vom hinteren rechten Lüfter (leicht zugänglich) einbaute.
Und genau das kommt jetzt. Das Modell 7L0907521 ist nur gebraucht zu bekommen und kostet da schon unverhältnismäßige 25€ - wer weiß, wann sich da ein MOSFET verabschiedet. Neu gibt es ein 7L0907521B, welcher die Anschlüsse an anderer Stelle hat aber identisch sein soll aber auch nicht besonders haltbar laut anderer Foren.
Die MOSFETs kann man auslöten (oder abschneiden) - wobei die Halteklammer zerstört werden muß - und ein einfacher Test zeigt, daß einer kaputt zu sein scheint. Bei ebay kosten die aber unverschämte 6-20€. Zum Glück gibt es viele Power-MOSFET Typen und ein Vergleichstyp sollte reichen und kostet etwa 1,50. Fotowusel nutzt den „Standard“ IRF1010, dessen Parameter etwas zu gering sind aber wenn es klappt, dann ist das ja gut zu Wissen. Ich tendiere zum IRF3205, weil dessen Widerstand dem derzeit verbauten entspricht. Habe aber beide nicht da und kaufe einfach Mal beide Typen.
Wie fotowusel es gemacht hat, hatte ich mir auch überlegt, die TO-220 mit zwei Schrauben direkt an den Aluguß-Kühler zu schrauben. Im Guß sind sogar schon zwei Vertiefungen dazu: Loch bohren und ein Gewinde reindrehen.