scholler
Aktiv-Mitglied
- Ort
- Augsburg
- Mein Auto
- T5 Multivan
- Erstzulassung
- 04/2008
- Motor
- TDI® 75 KW Euro 4 BRS
- DPF
- ab Werk
- Motortuning
- vorausschauendes Fahren
- Getriebe
- 5-Gang
- Antrieb
- Front
- Ausstattungslinie
- Startline
- Umbauten / Tuning
- WWZH zur Standheizung aufgerüstet
AHK
- Typenbezeichnung (z.B. 7H)
- 7HM Motor BRS
- Weitere T5 (Firmenfuhrpark, Taxen oder Spassmobile) in der Zeilenauflistung Aufbauart, Motor, Getriebe und EZ angeben
- SCA Schlafdach
Hallo,
wir waren Sommer 2017 in London und bekamen einen sehr schmerzlichen Busgeldbescheid wegen Befahrun der Low Emission Zone (LEW) ohne Genehmigung.
Ob dieses Thema hier in's Board reinpasst weiß ich nicht, ich habe überraschenderweiße über die Suche keine Beiträge dieser Art gefunden.
Ich möchte Euch aber über meine Erfahrung hier berichten, den ich denke, das kann viele treffen (was auch Internetrecherchen bestätigen).
Ich wusste von einer inneren Umweltzone, in die ich nicht reinfahren wollte. Dann wurde ich aber 20 km vom Zentrum entfernt geblitzt (ich war mir nicht ganz sicher) und erhielt 4 Wochen später einen Busgeldbscheid von Transport for London über ~1200 EUR - da fällt einem erst einmal der Blick aus dem Gesicht. Wenn ich innerhalb von 14 Tagen zahle (wobei nach Zustellung nur noch 3 Tage übrig waren) müsste ich nur 50% zahlen. Wenn ich nicht innerhalb von ~4 Wochen zahle müssten 150% bezahlt werden.
Angeschuldetes Vergehen: Befahrung der Low Emission Zone ohne Genehmigung.
Wo ist die LEZ? Fast die gesamte Fläche innerhalb des Autobahn-Ringes, diese Zone ist also sehr groß.
Welche VW-Bus-Dieselfahrer sind kostenpflichtig?
Gute Frage. Klassische PKWs (Multivan, Caravelle) sicherlich nicht. Vorsichtig wäre ich bei Handwerker-ähnlichen Bussen (engl. Lorry) und Wohnmobilen/Hochdächern.
Meine 1. Maßnahme - Rechtsberatung:
Anruf beim ADAC mit dem eindeutigen Ergebnis, dass aus UK keine Busgeldebscheide eingefordert werden können. Puhh, das war schon mal wichtig!
Bzgl. der Gebührenpflichtigkeit meines FZ konnte mir der ADAC keine zuverlässige Auskunft geben.
Meine 2. Maßnahme - Selbstrecherche:
Recherche im Internet um festzustellen, ob mein FZ gebürenpflichtig ist.
Mein Ergebnis: je nach Interpretation in 4 von 5 Fällen nicht.
Meine 3. Maßnahme - Einspuch:
Wiederspruch Mithilfe des vorgedruckten postalisch erhaltenen Formulars inkl. Kopie meines FZ-Scheines und Versand per Fax.
Ich habe darauf hingewiesen, dass mein Multivan laut FZ-Schein als PKW zugelassen ist und darauf, dass er bis 8 Sitzplätze hat (also kein Handwerker-Laderaum-FZ/Lorry).
1. Antwortschreiben von EPCplc pan europaen collection nach wenigen Tagen:
Ich habe keine neuen Beweise vorgelegt. Es liege ein tatsächlicher Verstoß vor und ich müsse zahlen.
Meine 4. Maßnahme - keine...
...denn es gibt keine rechtliche Handhabe an mein Geld ranzukommen und wir haben nicht die Notwendigkeit, in absehbarer Zeit nach UK zu reisen.
Weitere Reaktionen:
2-3 weitere Schreiben von EPC, dann ab Okt. 2018 von media inkasso aus Deutschland.
Meine 5. Maßnahme - Rechtsberatung und Widerspruch & Registrierung:
Anruf beim ADAC. Bestätigung dass auch deutsche Inkassos nicht an mein Geld kommen. Ich solle aber vorsichtshalber "ausdrücklich Widersprechen" ohne Angabe von Gründen. Außerdem wurde empfohlen, dass FZ in London zu registrieren.
Den Widerspruch habe ich per Fax gemacht: das gesamte Fax wurde übertragen, die Gegenstelle wusste somit was ich gefaxt hatte, hat jedoch ganz zum Schluss einen "Nicht erfolgreich" also Faxantwort-Code zurückgeschickt. Das sind linke Methoden! Also habe ich per Enschreiben Widersprochen.
Die Registrierung habe ich duchgeführt. Zunächst einen personenbezogenen Account angelegt und darauf dann das FZ registriert. Hierbei habe ich den FZ-Schein hochgeladen. Nach ca. 2 Tagen erhielt ich per Mail ein PDF-Anhang, dass mein FZ nicht von der Verordnung betroffen ist. D.h. ich bin nicht gebührenpflichtig und hätte das FZ auch niemals registrieren müssen.
Ich habe also nichts falsch gemacht, werde aber mit unangenehmen Briefen und Vorderungen überschüttet!
Dann habe ich mich im Portal von EPC mit meiner Vorgangs# gemeldet und das PDF hochgeladen.
Reaktion EPC:
Sofortige Mail, dass die Bearbeitung bis zu 2 Monate dauern kann und das Verfahren solange ruht, bis sich EPC wieder meldet.
Reaktion media inkasso:
Trotzdem habe ich munter weitere Briefe von media inkasso erhalten. Der erste war gespickt mit Paragrafen und Drohungen, dann folgte ein "bitte Widerspruch konkretisieren", adnn "bitte zahlen sonst könnte man im Ausland Probleme bekommen", dann wurde Ratenzahlung angeboten und dann ein einmaliger Discount von inzwischen 1950 EUR auf 1443 EUR. Cool, wer länger wartet muss weniger zahlen ;-)
Der wechselnde Inhalt der Briefe gab mir ein sehr gutes Gefühl, dass es in der Tat keine rechtliche Handhabe gibt, die Forderung durchzusetzen.
Doch nochmals Post:
Und nun, fast 2 Monate nach meinen Einspruch bei EPC via Internet, habe ich doch noch Post von EPC erhalten, dass das Verfahren eingestelt ist, EPC sich aber jederzeit das Recht vorbehält, es wiederaufzunehmen.
Interessant: Ich habe nicht falsches gemacht, diese Organisationen stehlen mir ungerechtfertigt meine Zeit & kratzen an den Nerven, und behalten sich das Recht vor, dies erneut zu tun...
Das abschließende Mail an media inkasso spare ich mir vermutlich - ggf. erhalte ich ja weiterhin lustige Post.
Ich hoffe dies sind nützliche Infos für manche von Euch.
Aber Achtung: Das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen, der Vorfall liegt 1,5 Jahre zurück. Inzwischen kann sich schon einiges geändert haben. Ich habe vor kurzen aufgrund meine Registrierung eine Mail aus London erhalten, dass sich an den Zonen (es gibt nun 3 oder 4) etwas geändert hat; ich könne mein FZ online prüfen, wie es davon betroffen ist.
Viele Grüße
Alexander
wir waren Sommer 2017 in London und bekamen einen sehr schmerzlichen Busgeldbescheid wegen Befahrun der Low Emission Zone (LEW) ohne Genehmigung.
Ob dieses Thema hier in's Board reinpasst weiß ich nicht, ich habe überraschenderweiße über die Suche keine Beiträge dieser Art gefunden.
Ich möchte Euch aber über meine Erfahrung hier berichten, den ich denke, das kann viele treffen (was auch Internetrecherchen bestätigen).
Ich wusste von einer inneren Umweltzone, in die ich nicht reinfahren wollte. Dann wurde ich aber 20 km vom Zentrum entfernt geblitzt (ich war mir nicht ganz sicher) und erhielt 4 Wochen später einen Busgeldbscheid von Transport for London über ~1200 EUR - da fällt einem erst einmal der Blick aus dem Gesicht. Wenn ich innerhalb von 14 Tagen zahle (wobei nach Zustellung nur noch 3 Tage übrig waren) müsste ich nur 50% zahlen. Wenn ich nicht innerhalb von ~4 Wochen zahle müssten 150% bezahlt werden.
Angeschuldetes Vergehen: Befahrung der Low Emission Zone ohne Genehmigung.
Wo ist die LEZ? Fast die gesamte Fläche innerhalb des Autobahn-Ringes, diese Zone ist also sehr groß.
Welche VW-Bus-Dieselfahrer sind kostenpflichtig?
Gute Frage. Klassische PKWs (Multivan, Caravelle) sicherlich nicht. Vorsichtig wäre ich bei Handwerker-ähnlichen Bussen (engl. Lorry) und Wohnmobilen/Hochdächern.
Meine 1. Maßnahme - Rechtsberatung:
Anruf beim ADAC mit dem eindeutigen Ergebnis, dass aus UK keine Busgeldebscheide eingefordert werden können. Puhh, das war schon mal wichtig!
Bzgl. der Gebührenpflichtigkeit meines FZ konnte mir der ADAC keine zuverlässige Auskunft geben.
Meine 2. Maßnahme - Selbstrecherche:
Recherche im Internet um festzustellen, ob mein FZ gebürenpflichtig ist.
Mein Ergebnis: je nach Interpretation in 4 von 5 Fällen nicht.
Meine 3. Maßnahme - Einspuch:
Wiederspruch Mithilfe des vorgedruckten postalisch erhaltenen Formulars inkl. Kopie meines FZ-Scheines und Versand per Fax.
Ich habe darauf hingewiesen, dass mein Multivan laut FZ-Schein als PKW zugelassen ist und darauf, dass er bis 8 Sitzplätze hat (also kein Handwerker-Laderaum-FZ/Lorry).
1. Antwortschreiben von EPCplc pan europaen collection nach wenigen Tagen:
Ich habe keine neuen Beweise vorgelegt. Es liege ein tatsächlicher Verstoß vor und ich müsse zahlen.
Meine 4. Maßnahme - keine...
...denn es gibt keine rechtliche Handhabe an mein Geld ranzukommen und wir haben nicht die Notwendigkeit, in absehbarer Zeit nach UK zu reisen.
Weitere Reaktionen:
2-3 weitere Schreiben von EPC, dann ab Okt. 2018 von media inkasso aus Deutschland.
Meine 5. Maßnahme - Rechtsberatung und Widerspruch & Registrierung:
Anruf beim ADAC. Bestätigung dass auch deutsche Inkassos nicht an mein Geld kommen. Ich solle aber vorsichtshalber "ausdrücklich Widersprechen" ohne Angabe von Gründen. Außerdem wurde empfohlen, dass FZ in London zu registrieren.
Den Widerspruch habe ich per Fax gemacht: das gesamte Fax wurde übertragen, die Gegenstelle wusste somit was ich gefaxt hatte, hat jedoch ganz zum Schluss einen "Nicht erfolgreich" also Faxantwort-Code zurückgeschickt. Das sind linke Methoden! Also habe ich per Enschreiben Widersprochen.
Die Registrierung habe ich duchgeführt. Zunächst einen personenbezogenen Account angelegt und darauf dann das FZ registriert. Hierbei habe ich den FZ-Schein hochgeladen. Nach ca. 2 Tagen erhielt ich per Mail ein PDF-Anhang, dass mein FZ nicht von der Verordnung betroffen ist. D.h. ich bin nicht gebührenpflichtig und hätte das FZ auch niemals registrieren müssen.
Ich habe also nichts falsch gemacht, werde aber mit unangenehmen Briefen und Vorderungen überschüttet!
Dann habe ich mich im Portal von EPC mit meiner Vorgangs# gemeldet und das PDF hochgeladen.
Reaktion EPC:
Sofortige Mail, dass die Bearbeitung bis zu 2 Monate dauern kann und das Verfahren solange ruht, bis sich EPC wieder meldet.
Reaktion media inkasso:
Trotzdem habe ich munter weitere Briefe von media inkasso erhalten. Der erste war gespickt mit Paragrafen und Drohungen, dann folgte ein "bitte Widerspruch konkretisieren", adnn "bitte zahlen sonst könnte man im Ausland Probleme bekommen", dann wurde Ratenzahlung angeboten und dann ein einmaliger Discount von inzwischen 1950 EUR auf 1443 EUR. Cool, wer länger wartet muss weniger zahlen ;-)
Der wechselnde Inhalt der Briefe gab mir ein sehr gutes Gefühl, dass es in der Tat keine rechtliche Handhabe gibt, die Forderung durchzusetzen.
Doch nochmals Post:
Und nun, fast 2 Monate nach meinen Einspruch bei EPC via Internet, habe ich doch noch Post von EPC erhalten, dass das Verfahren eingestelt ist, EPC sich aber jederzeit das Recht vorbehält, es wiederaufzunehmen.
Interessant: Ich habe nicht falsches gemacht, diese Organisationen stehlen mir ungerechtfertigt meine Zeit & kratzen an den Nerven, und behalten sich das Recht vor, dies erneut zu tun...
Das abschließende Mail an media inkasso spare ich mir vermutlich - ggf. erhalte ich ja weiterhin lustige Post.
Ich hoffe dies sind nützliche Infos für manche von Euch.
Aber Achtung: Das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen, der Vorfall liegt 1,5 Jahre zurück. Inzwischen kann sich schon einiges geändert haben. Ich habe vor kurzen aufgrund meine Registrierung eine Mail aus London erhalten, dass sich an den Zonen (es gibt nun 3 oder 4) etwas geändert hat; ich könne mein FZ online prüfen, wie es davon betroffen ist.
Viele Grüße
Alexander