Langer Trapo wird zum 2+2-Camper

[t335]

Hallo liebes Forum,

seit Anfang November habe ich meinen Transporter zu Hause stehen, aber erst jetzt komme ich dazu den Ausbau in Angriff zu nehmen. Alubutyl und Armaflex sind schon angekommen, ein Ölradiator macht den Bus gemütlich warm.

Geplant:
Hubdach von der Firma Zillka (wir brauchen nur Stehhöhe und schlafen unten), plus Kurbelmarkise.
Festbett 140 x 190. Darunter in Fahrtrichtung zwei entnehmbare Hundeboxen (60x 42 x 42) und Richtung Flügeltüren ein Schwerlastauszug für Euroboxen.
Küchenblock entweder Vanessa "Oslo" oder daran angelehnt ein Eigenbau. Uns reicht eine Minispüle und ein Gaskocher. Kompressorbox Waeco CF 35 haben wir schon.
Dachstaukasten Eigenbau und noch weitere Staumöglichkeiten die sich aber erst bei der genaueren Planung ergeben werden.
Landstrom im Motorraum mit Lademöglichkeit der vorhandenen 2.Batterie (traue ich mir im Moment noch nicht selbst zu ...)
Die Bott-Plastikseitenverkleidungen möchte ich nicht mit Filz überziehen sondern eher durch lasierte Sperrholzplatten ersetzen. Ebenso den Hartfaserdachhimmel.

Bei der Bott-Bodenplatte bin ich mir aber noch nicht schlüssig:
Eigentlich würde sie meinen Ansprüchen genügen weil später der knappe Quatratmeter nicht überbaute Bodenplatte mit einer zugeschnittenen,farbigen Schmutzfangmatte auch sehr praktisch und optisch ansprechend ist.
Aber:
die Bott-Platte ist relativ dick und wurde mit Unmengen transparentem Silikon eigeklebt. Der Ladeschutz an den Hecktüren ist anscheinend auch der Platte zum Opfer gefallen.



Was würdet Ihr mir wegen der Bodenplatte (und natürlich auch sonst) raten?

Danke

 

[yessy]

Hallo , da hast du ja noch einiges vor dir ... das mit dem vielen Silicon wöre für mich bedänklich / ktritisch , da ja sich auch Schwitzwasser unter der Bodenplatten sammeln kann und kein Luftaustasch mehr stattfinden kann ( Rostgefahr ) . Ist die Bodenplatte aus einem Stück ? ( sieht so aus )

 

[t335]

Die Bodenplatte ist auf Höhe der Radkästen nochmal quer geteilt.
Ich habe gelernt: Silikon hat im Fahrzeug nichts zu suchen. Essigvernetzt = Säure = Rostgefahr.
Auch wenn ich die Platte rauskriegen sollte, bekomme ich höchstwahrscheinlich das Silikon nicht von den lackierten Blechflächen runter.

 

[t5CR]

Landstrom im Motorraum mit Lademöglichkeit der vorhandenen 2.Batterie (traue ich mir im Moment noch nicht selbst zu ...)
Danke

Dazu kann ich Dir den User roby_naish empfehlen. Hat bei uns mit einem GSM Modul die Zusatzheizung zur Funk-Standheizung aufgerüstet, Landstrom im Motorraum, 2. Batterie mit Trennrelais und Ladegerät sowie 12v und 230V Steckdosen eingebaut. Dazu noch diverse Verbraucher auf die 2. Batterie umgehängt (Gebläse). Perfekt gemacht und günstig.

Die Bodenplatte würde ich rauswerfen, Silikon bekommst Du mit Silikonentferner runter.

 

[set]

Dein Auto war bestimmt ein Handwerkerauto der dort Gasflaschen transportiert hat. Das lässt jedenfalls die Bodenentlüfting vermuten. Damit auslaufendes (Flüssig-) Gas mit unter die Bodenplatte gelangt wurde die vorbildlich mit Silikon abgedichtet. Ich würde den Boden mal rausnehmen und die Entlüftung verschließen. Silikon mit dem Cuttermesser rausschneiden und die Reste dann mit Silikonentfernern behandeln.

 

[t335]

Dann werde ich das mal probieren. Allerdings habe ich bei ausgehärtetem Silikon mit Silikonentfernern keine großen Erfolge habt.
Die Bodenplatte würdest Du nach Dämmung des Bodenblechs weiter verwenden?

 

[set]

Silikonentferner taugt nur um Reste abzubekommen. Den großen Teil muss man mechanisch entfernen. Hab beruflich öfter damit zu tun. Spricht nix dagegen die Bodenplatte weiter zu verwenden.

 

[t335]

“Mechanisch“ und lackiertes Blech klingt nicht gut ...

 

[Sablon]

Für "mechanisch" würde ich die einen Streifen plexiglas empfehlen, der wird schräg angeschliffen und damit kriegst das Silikon kratzerfrei vom Metall. Wird in der Luftfahrt auch so gemacht wenn man Tanksealer vom Alu abbekommen will. Und da sind kratzer noch gefährlicher

 

[t335]

Super wie Ihr mich auf dem Weg zu meinem Camper begleitet!
Morgen bekommt er erst mal seine GRA beim und dann schaue ich mal wie ich Eure Tips umsetzen kann.
Danke

 

[t335]

Fast ein Jahr ist jetzt vergangen seit wir unseren Trapo haben:

Für 2018 hatte ich große Ausbau- und Urlaubspläne die aber wegen eines Krankheitsfalls in der Familie fast komplett ins Wasser gefallen sind.
Einiges wurde trotzdem realisiert und zwei schöne Kurztrips nach Österreich und an die holländische Nordsee haben wir mit notdürftigem Minimalausbau auch unternommen. Auch für zwei Bullitreffen war noch Zeit.

Außerdem habe ich dieses Forum fast täglich besucht und mir viele, viele Infos und Anregungen holen können.
Jetzt hat sich die Situation etwas stabilisiert und ich werde wieder berichten wie unser Transporter langsam zum Camper wird.

Gruß, t335

 

[t335]

Ich fange mal da an, wo ich letztes Jahr aufgehört habe.

Nachrüstung GRA vom :
Zuerst habe ich beim ortsansässigen AVP-Betrieb nachgefragt. Antwort nach längerer Computer-Recherche: "So ca. 400 € - und wenn wir dann noch ein anderes Steuergerät brauchen...".
Hier im Forum gab es ja Berichte mit Preisen von 200-300 €. Also habe ich bei einem VW-Familienbetrieb 20 Km weiter angerufen:
Ich: "Haben Sie schon mal eine GRA bei einem T5 Transporter nachgerüstet?"
: "Haben wir schon öfter gemacht, Sie müssten halt mal vorbeikommen damit wir das Steuergerät auslesen können. Dauert maximal eine halbe Stunde".
Ich:" Kosten ungefähr?"
: Wenn das Steuergerät passt, ca. 250 €. VW verlangt neuerdings Gebühren für das Freischalten".
Ich:" wann kann ich kommen ..."
Zusammengefasst: Das Steuergerät hat gepasst, ich musste den Bus einen halben Tag dalassen und die GRA wurde einwandfrei eingebaut. Gesamtkosten: 243,70 € obwohl es zu einem Mehraufwand kam, da beim neuen Blinkerhebel ein PIN vertauscht war! Ausserdem wurde mir noch kostenlos die Fahrzeughistorie ausgelesen. Also - rumfragen lohnt sich!
Und zur GRA selbst: auf Autobahnen ein absoluter Komfortgewinn und auch perfekt für lange Baustellen mit Tempolimit

 

[t335]

Nächster Schritt Entdröhnen und Dämmen:
Entdröhnung (wie hier im Forum beschrieben) mit Alubutyl, nicht vollflächig.

Dämmung erfolgte mit Kaiflex KK (wie Armaflex, damit hatte ich bereits bei meinem T3 gute Erfahrungen gemacht) 10mm und 19 mm, jeweils selbstklebend. Die inneren Fensterflächen wurden zuerst mit 10 mm Platten beklebt und dann kam eine 19 mm Platte darüber.

Bei direkter Sonneneinstrahlung auf die Seitenwand merkt man die Wärmedämmung deutlich! Ich habe mir wirklich Mühe gegeben jede erreichbare Stelle zu isolieren (z.B. mit dem Fadentrick)

aber es bleiben immer noch genug Holme etc. übrig wo man keine Chance hat. Deshalb sollte man sich keinen allzugroßen Kopf um dieses Thema machen. Gerade für den Sommer hat sich meine Methode für unseren Kastenwagen gut bewährt.
Beim Fensterbus kommt die meiste Hitze sowieso durch die nicht gedämmten Scheiben rein.

Noch eine Bemerkung zum Armaflex:
Wie ich selbst festellen musste, gibt es im großen Auktionshaus günstiges Armaflex "ACE". Das ist minderwertiger und stinkt!
Hier ein Auszug aus dem Fachhandel: "Die Produkte aus den beiden Serien Accoflex, bzw. ACE entsprechen einer älteren Generation der von Armacell seit vielen Jahrzehnten vertriebenen Kautschukisolierung, welche geringere Dämmwerte und schlechtere technische Eigenschaften besitzen. Diese Variante wird nur noch im Ausland produziert".

Demnächst geht es weiter
Gruß, t335

 

[t335]

Weiter geht's in meinem Bericht:

Da wir unten schlafen und nicht immer das Bett umräumen möchten und trotzdem nicht auf Stehhöhe verzichten wollen, haben wir uns für ein Festbett und ein Hubdach im Schiebetürbereich entschieden.
Bei der Firma Zilka haben wir uns ein "Reimo-Hubdach superflach einbauen lassen". Dachausschnitt ca. 1,06 x 1,01 m.

Reimo-Text: "Hubdach VW T5 superflach. Passend für den kurzen und langen Radstand. Parallel aufstellend, Gasfederunterstützt. Oberfläche eingefärbt in VW weiß (Code R902). Erhöhung des Innenraums um ca. 45 cm, dadurch Stehhöhe im Schiebetürbereich. Zeltbalg aus atmungsaktivem Baumwollgewebe. Für gute Belüftung sorgen drei mit Zeltstoff verschließbare Fenster mit Moskitonetzeinsatz".

Mit der Qualität von Dach und Einbau sind wir sehr zufrieden.
Vor dem Dach wurde noch ein Spoiler verklebt und in die Sicken hinter dem Dach wurden Kunststoffplatten eingeklebt damit von hinten kein Wasser reinlaufen kann wenn man mal schräg steht. Nur das Lackieren in Wagenfarbe (metallic) fand ich mit knapp 700 € für 1 m2 Plastik zu teuer.
Das Dach lässt sich leicht aufstellen und schließen. Im aufgestellten Zustand haben wir durch die drei Fensteröffnungen ein tolles Raumklima zum Schlafen. Die Gesamthöhe im geschlossenen Zustand beträgt jetzt 2,07 m . Die elegante Linie des LR Trapo hat leider etwas gelitten weil der Wagen von der linken Seite jetzt ein wenig bucklig aussieht (deswegen wollte ich wenigstens Lack in Wagenfarbe). Aber auf der rechten Seite wird der Buckel ja von der Markise verdeckt.
Innenfotos von aufgestellten Dach habe ich leider noch nicht gemacht.


Gruß, t335