Kurbelwellendichtung wechseln, Tipps (Sensoreinheit)

NewBus

Aktiv-Mitglied
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
2013
Motor
TDI® 103 KW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
Front
Guten Morgen allerseits,

Ich bin gerade dabei, alle Ersatzteile herauszusuchen für die Reparaturen, welche anstehen. Da der Kurbelwellendichtring zwischen Motor und Getriebe leicht undicht ist, würde ich den gerne tauschen. Angefangen hat es vor ca. 45'000km mit einem Tropfen. Nun ist die Dämpfungswanne inne drin auch etwas ölverschmiert. Viel ist es nicht, aber es wird immer mehr :)

Ich habe einen Lift + Getriebeheber zur Verfügung und werde ZMS + Kupplung + Ausrücklager auch gerade tauschen.

Frage:
Was ist beim Tausch der Kurbelwellendichtungssensoreinheit zu beachten? Motor auf OT habe ich gesehen. Kann man das tauschen ohne Spezialwerkzeug? Wer hat das schon mal gemacht? Irgendwie finde ich fast nichts zu diesem Thema online.
 
Motor auf OT habe ich gesehen. Kann man das tauschen ohne Spezialwerkzeug?
Die Dichtplatte enthält neben dem Wellendichtring auch den Inkrementengeber für den Hallsensor G28.

Wenn man ohne Spezialwerkzeug arbeitet, ist entweder der Dichtring danach defekt, oder die Steuerzeiten stimmen bezüglich der Sensorik nicht ( der Motor ist mechanisch korrekt abgesteckt, aber die Signale von G40 und G28 passen nicht) , oder Beides.

Im Hinblick auf den Arbeitsaufwand würde ich also dringend davon abraten, ohne Spezialwerkzeug daran zu gehen. Das Werkzeug gibt neben der exakten Einpresstiefe auch die fixierte Position des Inkrementenrades vor.

Die Ölwanne muss runter. Jeder, der das anders macht, riskiert Leckagen, oder Beschädigungen des Dichtflansches nebst PTFE Dichtring.
Um an dieser Stelle noch deutlicher zu werden: Der Austausch des Dichtflansches ohne Spezialwerkzeug und Demontage der Ölwanne ist absolut nicht zu empfehlen bzw. fachlich falsch.

Darüber hinaus muss man sich bei undichten Wellendichtringen (riemenscheiben- und getriebeseitig) immer die Frage stellen, ob das zur Laufleistung passt, oder ggf. erhöhter Kurbelgehäuseinnendruck zur Leckage des WDR beiträgt.

Gruß
 
@Nendoro Vielen Dank für deinen fachlichen Input. Der Nachdruck, das vielleicht nicht selber zu machen respektive nicht ohne das Spezialwerkzeug zu machen, habe ich gemerkt 😀 Dass die Ölwanne auch weg muss, war mir unbekannt. Macht Sinn, aber die beiden Youtuber hatten das immer mit Dichtpaste abgedichtet zur Ölwanne hin und seitlich davon.

Dann werde ich mir das nochmals gut überlegen.

Der Bus hat 250‘000km, den ersten Teopfen habe ich bei 205‘000km gesehen. Auto ist sonst komplett unauffällig und braucht auch fast kein Öl (ca 0.5l auf 20’000km). Fahre ausschliesslich Langstrecke (>80km pro Weg). Sprichst du die Blow-By Gase an? Kann ich schon mal testen mit den Öldeckel. Respektive wie wird die Kurbelwellenentlüftung getestet?
 
hatten das immer mit Dichtpaste abgedichtet zur Ölwanne hin und seitlich davon.
Das machen viele so. Die Wanne muss weg, weil der Dichtflansch auf zwei Passstiften sitzt, welche die Position zur KW und zum Block definieren.
Das Ansetzen des Dichtflansches mit montierter Ölwanne birgt die Gefahr, dass
a) das Dichtmittel weggeschoben wird und hierdurch Leckagen entstehen - meist genau in diesem Bereich
b) der Dichtflansch inkl. des WDR dabei beschädigt wird

Der Sitz des Dichtringes muss im Verhältnis zur Kurbelwelle vor der finalen Verschraubung nochmals vermessen werden (Tiefenlehre, Messschieber) und es muss ggf. nochmal nachgepresst werden.
Nur mit dem Einpresswerkzeug hat man die abschließende Kontrolle, ob das Geberrad korrekt sitzt

Gruß
 
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