Kupplungspedal bleibt am Boden, Tausch Geberzylinder inkl. Entlüftung Kupplung (140PS mit 6 Gang)

planett

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T5 California
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2011
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6-Gang
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Hallo zusammen,

auf der ersten Urlaubsfahrt bliebt plötzlich mein Kupplungspedal am Bodenblech.
Anfangs konnte durch schnelle & langsame Pedalbewegungen ab und zu wieder Druck aufgebaut werden, sodass ich mich noch nach Hause schleppen konnte.

Zunächst hatte ich direkt die Befürchtung, es ist der Zentralausrücker im Getriebe. Zuvor wollte ich jedoch alle anderen Fehlerquellen ausschließen.

1) Bremsflüssigkeitsstand war bei Max, erstes Indiz, dass kein Leck vorliegt

2) Entlüften der Kupplung (Durchführung später erläutert) war nicht erfolgreich, immer schaumige Flüssigkeit

3) Bei Kupplungsbetätigung komische quitschende Geräuche vom Geberzylinder am Pedal
Schlussfolgerung: Kein Flüssigkeitverlust, komische Geräuche Geberzylinder --> Vermutung Luft kommt am Geberzylinder in die Leitung, daher zunächst Tausch des Geberzylinders.

3) Tausch des Geberzylinders:
  • Vorbereitung: Ausgleichbehälter mit Spitze absaugen, sodass Füllstand unterhalt Auslass zur Kupplung ist; Batterie raus, seitliche Batterieverkleidungen raus, Leitung vom Zylinder trennen
  • Pedal ausbauen inkl. kompletten Pedalausbau V1: ich habe zunächst das komplette Pedal ausgebaut, was ich jetzt nicht mehr machen würde, siehe V2. Es ist als Komplettteil aufgrund der Größe sehr schwer aus dem Fußraum zu bekommen. Wer das komplette Pedal ausbauen will, bitte die äußere Verschraubung im Wasserkasten nicht vergessen (siehe Abbildung). Innen die Schrauben des Pedal lösen (eine versteckt sich ein wenig hinter der Dämmung).
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  • Pedalausbau light V2: Geberzylinder abschrauben, Drehachse des Pedal abschrauben, Pedal & Feder (ohne Pedalbock) entnehmen. Ich hätte V2 beim ersten Ausbau nicht hinbekommen, da mir der spätere Einbau der Feder nicht unmittelbar klar gewesen wäre.
  • Geberzylinder tauschen, dazu Drehachse (wenn nicht vorher schon getrennt) entfernen. Halteklammer des Geberzylinders entfernen (entweder mit Spezialzange oder behelfsweise mit mehreren Schraubendrehern), neue Zylinder einclipsen
  • Pedalbock einbauen (nur bei Ausbau des kompletten Pedals V1)
  • Pedal mit Geberzylinder einbauen. Das war sehr fummelig, weil man die Feder richtig positionieren und gleichzeitig die Achse wieder einstecken muss. Da fehlen gefühlt 3 Hände. Daher hab ich an die Feder einen langen Klebestreifen (da wo im Bild s.u. der kleine Klebestreifen zu sehen ist) gemacht und die Feder am Pedal festgeklebt, sodass die Position schon einmal halbwegs passt und die Hand für das Stecken der Drehachse frei war.
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  • Alle Schrauben wieder befestigen
4.) Entlüften der Kupplung
  • Kühlwasser-Ausgleichbehälter abschrauben und beiseite legen
  • Ladeluftschlauch unten lösen und beiseite legen
  • 2. Gang einlegen, damit Entlüftungsnippel sichtbar wird
  • Ausgleichbehälter -->Sieb rausziehen; Bremsflüssigkeit im Behälter aussaugen (Spritze)
  • Neue Bremsflüssigkeit rein. Hinweis: 1 Liter reichte zum Füllen des Behälters und mehrfaches Entlüften bei mir nicht!
  • Schlauch zum Entlüften auf den Nippel
  • IMG_20250418_114359.webp
  • 2Bar Druck drauf auf den Ausgleichbehälter
  • Ventil lösen (17er Schlüssel gegenhalten, 9er aufdrehen)
  • Ventil ¼ Umdrehung öffnen. Bemerkung: sodass Ausrücklager betätigt wird und die alte Flüssigkeit rotiert
  • 100ml Bremsflüssigkeiten ausströmen lassen
  • Wird das Ventil auch nur etwas zu weit geöffnet, strömt die meiste Bremsflüssigkeit beim Pedalpumpen
    gleich durch das geöffnete Ventil nach draußen ohne dass auch der Zentralausrücker betätigt wird. Dabei verbleibt die alte Flüssigkeit im Zentralausrücker.
  • 15-20x Pedal schnell von Anschlag bis Anschlag bewegen (ca. 2x pro sek)
  • Hinweis: hierbei schaumige Bremsflüssigkeit im Schlauch (Durchspülen der Kupplungsleitungen scheint zu klappen, aber mir war dabei zu viel Luft dabei!)
  • Hinweis: Danach langsam Pedal getreten, sodass keine schaumige Flüssigkeit mehr kann
  • Ventil geschlossen bei getretener Kupplung
  • Druck ablassen
  • 10x Pedal per Fuß treten
  • Ggf. wiederholen
Danach war bei mir der Pedaldruck wieder 1A, sodass ich die ausgebauten Teile wieder montieren konnte.

Das kam bei mir an Dreck mit raus!
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Soviel zur kurzen Beschreibung meiner Fehlersuche, vll. ist dies ja für den einen oder anderen hilfreich!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der ganzen Zinnober mit dem Pedalausbau ist nicht nötig. Der Geberzylinder wird bei eingebautem Pedal gewechselt.
Halteklammer ausklipsen (wenn das Spezialwerkzeug nicht vorhanden ist, geht das auch mit zwei kleinen Schraubendrehern) und die zwei Schrauben vom Geberzylinder entfernen. Fertig.
 
Danke dir für die Mühe!
Hatte ich letztes Jahr selbst - Heimfahrt waren 400km, werd ich nie vergessen.
 
Hallo

Bei mir war es voriges Jahr der Zentralausrücker, ich habe mich 1500 km von Kroatien nach Hause geschleppt, schalten konnte ich nur Pedal mit Fuß hochziehen und pumpen, bis genug Druck drauf war. Die Reparatur war ein teurer Spaß. Na, so ist es halt super Anleitung
 
Danke für diesen wertvollen Beitrag!!
 
Bei mir war es leider der Zylinder IN der Kupplung ....
 
Bei mir war es leider der Zylinder IN der Kupplung ....
Der ist es leider praktisch immer: Der sitzt im Dreck, in der Hitze ganz unten, wo sich das Wasser sammelt. Defekte Geberzylinder sind sehr selten.

Ich glaube auch noch nicht, dass der TE sein Problem endgültig behoben hat.
 
Der ist es leider praktisch immer: Der sitzt im Dreck, in der Hitze ganz unten, wo sich das Wasser sammelt. Defekte Geberzylinder sind sehr selten.

Ich glaube auch noch nicht, dass der TE sein Problem endgültig behoben hat.

Die ersten 1000km bisher ohne Probleme :) Hoffe, es bleibt so! Falls nicht, werde ich berichten.
 
Bei mir war es auch der Zentralausrücker, welcher in der Kupplungsglocke verbaut ist. Dieser war undicht, da der "Schnorchel", welcher die Bremsflüssigkeit führt, zweiteilig und aus Kunststoff war. Das Ersatzteil von Sachs ist nun einteilig und aus Metall.
 
Guten Morgen werte Gemeinde.

Ich hänge mich hier mal dran, weil noch recht aktuelles Thema im Forum....
Bin seit ewigen Zeit mal wieder hier weil mein Bulli, den ich noch immer habe, man soll es nicht glauben, die älteren hier kennen mich ja vielleicht noch, keine Kupplung mehr hat...
Problem, Kupplungspedal bleibt unten...
Hab mal die Flüssigkeit aufgefüllt und das Pedal häufig schnell bewegt, aber nix... ( die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt )
dann ist mir aufgefallen, daß die Bremsflüssigkeit aus dem Getriebe tropft, wenns klappt anbei ein Bild....
Ich nehme also an, das der Nehmerzylinder, oder auch ggf ein anderes Bauteil undicht ist an der Stelle und somit das Getriebe raus muss.
Beim anfahren ist mir seit geraumer Zeit aufgefallen, das die Kupplung etwas ruppig ist im Gegensatz zu früher, keine Ahnung ob das unmittelbar zusammenhängt, oder nicht, vielleicht hat jemand eine Einschätzung.
Was hier im Forum zu lesen ist, ist, das sich das Getriebe ausbauen lässt, ohne den Aggregateträger zu demontieren ??? ist das wirklich so??? Sieht mir ehrlich gesagt nicht so aus...
Kurz zum Fahrzeug, T5.2, 2012, 2Liter TDI, kein Allrad, jetzt 132tkm

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Was nun alles neu oder getauscht werden muss ist am ende wieder auch eine Gewissensfrage, aber ne kurze Einschätzung Eurerseits fände ich gut.
Danke für Infos zu meinen Fragen

Liebe Grüße
Lars
 
Was hier im Forum zu lesen ist, ist, das sich das Getriebe ausbauen lässt, ohne den Aggregateträger zu demontieren ??? ist das wirklich so??? Sieht mir ehrlich gesagt nicht so aus...
nein, Geräteträger muss weg.
Ist aber kein Drama.

Schau mal bei meinen Themen "SAC Kupplung".
Da habe ich einige Tipps zum Aus/Einbau der Kupplung geschrieben.

Nimm Dir zwei Tage Zeit und investiere 300€ in Werkzeuge/Zubehör und es ist kein Drama.

PS:
 
Was hier im Forum zu lesen ist, ist, das sich das Getriebe ausbauen lässt, ohne den Aggregateträger zu demontieren ??? ist das wirklich so??? Sieht mir ehrlich gesagt nicht so aus
Im Netz gibt es Videos, wo das beim Fünfgang-Getriebe gemacht wird. Beim Sechsgang-Getriebe geht das nicht. Der Aggregateträger muss raus.
 
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