Krankentransportwagen aus Österreich mit Sonderrechten auf der A7 im Allgäu

MarBo

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Mein Auto
T6 California
Erstzulassung
2016
Motor
TDI® 110 KW EU6 / 6d-temp CXHA
DPF
ab Werk
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
California-Ocean
Umbauten / Tuning
Goldschmitt 4-Kanal Luftfahrwerk, Auflastung auf 3500 kg
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7HMA
Bei jeder Skiurlaubsrückkehr aus Österreich über den Fernpass und die A7 fällt mir der gleiche Sachverhalt auf: Auf der A7 im Bereich Füssen bis Illertissen steht man immer irgendwie im Stau, und immer wenn wir da so stehen rasen 3-4 Krankentransporte aus Österreich (Mercedes lang-hoch, E-Klasse) teilweise im 2-er Verbund, teilweise auch alleine durch die Rettungsgasse. Was ist da los? In diesem Auto kann nur liegend transportiert werden, aufgrund der Platzverhältnisse kann nicht ärztlich versorgt werden. Fahrt zum Einsatzort aus Österreich nach D halte ich auch nicht für möglich. Da können eigentlich keine Vorraussetzungen für die Fahrt mit Sonderrechten (gebotene höchste Eile, Menschenleben in Gefahr oder Gefahr einer schweren gesundheitlichen Schädigung (auch Analgesie dringend erforderlich machender Schmerz, tatsächliche Abwendbarkeit dieser Gefahr durch Eile) vorliegen.
Im Stau am Fernpass auf der österreichischen Seite ist auch ein KTW (hier Ford Transit KTW eines privaten Krankentransportdienstes) nachdem er 40 km vor mir herfuhr plötzlich bei Beginn des Staues mit dann gesetztem Sondersignal ausgeschert und unter Gefährdung des Gegenverkehrs auf der Gegenfahrbahn schnell den Fernpass am Stau vorbei hochgefahren. Der Krankentransportdienst ist der gleiche welcher auch die Mercedes lang-hoch auf der A7 betreibt.
Wem ist das auch schon aufgefallen, was könnte da dahinterstecken?
 
Organtransport. Deutschland und Österreich sind Mitglieder Bei Eurotransplant, die Uniklinik Ulm z.B. betreibt ein Transplantationszentrum. Wenn kein Lufttransport verfügbar ist (Wetter, Einsatzpriorisierung), dann gehts über die Straße. Das muss alles sehr schnell gehen daher liegen die Voraussetzungen für Sonderrechte im Einzelfall vor. Vom "Ausbau" eines Herzens bis zum "Einbau" dürfen maximal fünf Stunden vergehen, sonst ist das Organ so geschädigt, dass es wertlos wird. Bei Nieren dürfen es schon mal zwölf Stunden sein.
 
3 Autos von medicar.at, eins mit ÖMTC-Kennung im Abstand von 30 min...Da müssen in Ulm 4 Teams zum Replantieren von Herzen parellel arbeiten, und das am Samstag. Halte ich für unwahrscheinlich.
Alle anderen Organe haben ja Zeit...
 
Ich reiche nochmal die Quelle des nicht gekennzeichneten Zitats aus #2 nach:

Wenn es um Leben und Tod geht, steht der Motor nicht still

Hier entnehme ich als Zusatzinformation, daß es eine bundeslandspezifische Zulassung zum Organtransport mit Sonderrechten bedarf, welche bei Bedarf auch bundeslandüberschreitend ausgebaut werden kann. Wie ist das grenzüberschreitend geregelt?

Abgesehen davon: ich würde für den Straßentransport eher ein NEF-ähnliches Fahrzeug verwenden als einen relativ langsamen und unhandlichen KTW Einsatzfahrzeug: Mieders - Medi-Car - KTW - BOS-Fahrzeuge - Einsatzfahrzeuge und Wachen weltweit der kein Tempo machen kann. Es muß ja nur die Kühlbox untergebracht werden und kein Patient liegend transportiert werden. Deshalb ist mir die Häufung der Lang-Hoch-KTWs auch nicht erklärlich.
Auf der Homepage von Unternehmen gibt es auch keinen Hinweis, daß die eine Lizenz für Organtransport haben.
 
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Organtransport. Deutschland und Österreich sind Mitglieder Bei Eurotransplant, die Uniklinik Ulm z.B. betreibt ein Transplantationszentrum. Wenn kein Lufttransport verfügbar ist (Wetter, Einsatzpriorisierung), dann gehts über die Straße. Das muss alles sehr schnell gehen daher liegen die Voraussetzungen für Sonderrechte im Einzelfall vor. Vom "Ausbau" eines Herzens bis zum "Einbau" dürfen maximal fünf Stunden vergehen, sonst ist das Organ so geschädigt, dass es wertlos wird. Bei Nieren dürfen es schon mal zwölf Stunden sein.
Also, wenn da Spenderherzen in den Blaulichtflitzern sein sollten, dann biegen die bei Memmingen nach München ab, denn in Ulm ist die Herztransplantation nicht etabliert.
 
Da ich die bei Illertissen gesehen habe transportieren sie also auch deshalb keine Herzen (war eigentlich eh schon klar). Was ist also in den Autos?
Der AB-Polizei sind die noch nicht weiter aufgefallen, sie wollen aber mal drauf achten...
 
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Wenn es bestimmte Staurouten sind, wird mit Inanspruchnahme der Sonder- Wegerechte der Wachschutz aufrecht gehalten (schneller zurück) Es muss nicht immer ein Patient an Board sein.

Gibt aber auch noch verschiedene andere Hintergründe. Schreib denen eine E-Mail. Vielleicht bekommst eine E-Mail. :)
 
Vielleicht wollten die auch nur mit dem warmen Leberkäs an Bord rechtzeitig zur Übertragung der Vierschanzentournee vor die Glotze ?
 
@Bulli-Fahrer: Die Fahrzeuge sind keine RTW, sondern KTW, kommen aus A, sind dort beheimatet und fahren mit Sonderrechten von A weg, mindestens 100 km nach D hinein. Es ist ein privater Krankentransportdienst. Ich kann mir nicht vorstellen wo da der Wachschutz eine Rolle spilelen sollte (hast Du darüber eine Quelle, habe ich noch nie gehört).
@hjb: Leberkäs ißt man ja lieber zu Hause, da fahren die aber nicht hin sondern weg.
 
Mag sein dass die skifahrer mit gebrochenen haxen heimführen....

Damit es nicht so lang dauert, machen wir halt blaues Licht an, oda ?
 
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@Bulli-Fahrer: Die Fahrzeuge sind keine RTW, sondern KTW, kommen aus A, sind dort beheimatet und fahren mit Sonderrechten von A weg, mindestens 100 km nach D hinein. Es ist ein privater Krankentransportdienst. Ich kann mir nicht vorstellen wo da der Wachschutz eine Rolle spilelen sollte (hast Du darüber eine Quelle, habe ich noch nie gehört).
@hjb: Leberkäs ißt man ja lieber zu Hause, da fahren die aber nicht hin sondern weg.
Frage doch mal die Autobahnmeisterei, die wissen vielleicht, wer in ihrem Hoheitsgebiet die Rettungsgasse rockt.
 
100km für den Wachschutz wäre ein bisschen viel. :D 80km habe ich mal geschafft - darf man aber auch keinem erzählen. Nächste Theorie: Ich bin auch mal für den ADAC Rückholung gefahren - viele Jahre her. Aus NRW mit dem KTW nach Kufstein (Österreich) und dort ein 16 jährigen mit einer isolierten gekapselten Hirnblutung heim gefahren. Also nichts zeitkritisches!

Das schönste war der Moment auf Intensiv. Die Augen und Tränen der Eltern: Unsere Jungs/Helden und es geht Heim.

Zurück zum Thema:

Wir (mein damaliger Kollege und ich) haben uns für den wendigeren und schnelleren KTW entschieden. Geräte zum kleinen RTW/ITW aufgestockt und los ging’s.

Rückfahrt komplett mit SoSi wenn es stockenden Verkehr oder Stau gab.

Ich hätte auch keine Lust 8-12 Stunden auf der Liege zu legen. Deshalb Außenreklame an und ab durch die Mitte....

Vielleicht ist das Unternehmen auf solche Rückführungen spezialisiert. Scheint ja keine BF zu sein. Das würde erklären warum die auch in kurzen Abständen da lang kommen und Hoch-Lang nutzen die verrückten in den Schluchten auch als RTW...aber auch immer seltener.
 
An die Rückholung dachte ich auch schon, aber da kann ja niemals mit Sondersignal gefahren werden, das wäre ja komplett gegen die Vorschriften. Rückgeholt werden ja nur stabile und transportfähige Patienten, sonst bleiben sie in der Klinik vor Ort. Kann man ja in dem Fall auch so planen, daß man nicht Samstags fährt, dann gibts auch keinen Stau...Und wenn doch, jeder ist ja genervt wenn er drin steht, aber das ist dann halt so - wir sind ja auch wieder zu Hause angekommen, Zeitverlust insgesamt vielleicht 2 Stunden, was solls.

Bei uns bekommen private Krankentransportbetriebe auch keine Genehmigung für das Führen von Sondersignaleinrichtungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns und im Umkreis schon, da gibt es eine Private Notfallrettung, Krankentransporte usw.

Grüße
Carsten
 
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