Kraftstoffleitung während der Fahrt leer?

Chamelion112

Jung-Mitglied
Ort
Meißen
Mein Auto
T5 Kastenwagen
Erstzulassung
05.06.2007
Motor
TDI® 96 KW
Getriebe
6-Gang
Antrieb
4motion
Ausstattungslinie
Basis
Radio / Navi
RCD200 MP3
Extras
Seikel-Fahrwerk, Seikel-Unterfahrschutz
Umbauten / Tuning
Umbau auf T5.2 PanAmericana-Front, Drehkonsole Doppelsitzbank, Seitz S4 Fenster, Reimo Variotech 3000
Typenbezeichnung (z.B. 7H)
7H
Hallo Zusammen,
ich bin gerade mit einer Kuriosität konfrontiert. Einen vergleichbaren Fall konnte ich hier und in anderen Foren nicht finden.
Da momentan offenbar keiner eine Lösung zu finden scheint, nachfolgend ein detaillierter Problemablauf:


Vor 4 Wochen: Plötzliches Ruckeln während der Fahrt
Auf einer herbstlichen Tour spürte ich plötzlich ein Ruckeln unter Last - bei zirka 2800 Umdrehungen auf der Landstraße. Ein Gefühl als würde man ein Waschbrett befahren oder als hätte man einen zu geringen Gang gewählt.
Ich vermutete zunächst ein Problem mit der Antriebswelle. Aufgrund einer in 5 Tagen bevorstehenden Langstrecke (Kurzurlaub, 2x 400 Kilometer) drängte ich den :) auf eine sehr schnelle Lösung. Dieser konnte/wollte das Problem der Antriebswelle schnell ausschließen und nahm sich den Kraftstofffilter zur Brust.
Er fand in meinem Fahrzeug einen Filter aus dem Jahr 2009, welcher damit knapp 200.000 Kilometer hinter sich hatte und schwerer als ein Ziegelstein war. Ein Anschluss lies sich am Filter nur mit Gewallt entfernen. Neben dem üblichen "festgammeln" sprach der :) von dem Gefühl, dass in dieser Leitung bereits ein starker Unterdruck herrschte.
Der Wechsel des Kraftstofffilters machte sich deutlich bemerkbar: Kein Ruckeln mehr, ein ruhigerer Motor, besserer "Durchzug" um nicht fast schon von einer Leistungssteigerung zu sprechen.
Allerdings hatte ich sofort auch das Gefühl, dass der Motor beim Starten erst bei der zweiten Umdrehung anspringt. Zuvor war dies - gefühlt - auf den ersten Zentimetern der Umdrehung der Fall.


Vor 3 Wochen: Motor aus auf der Autobahn
Es folgte besagte Langstrecke. Ich absolvierte die ersten 300 Kilometer ohne nennenswerte Pause mit einer gemütlichen Reisegeschwindigkeit von maximal 140 km/h. Auf den "letzten" Metern wollte ich endlich ankommen: Eine freie Bahn und keine Geschwindigkeitsbegrenzung verführte mich zu Geschwindigkeiten um die 170 km/h.
An einer nicht nennenswerten Steigung blinkte bei 170 km/h plötzlich die Vorglühlampe und es war ein deutlicher Leistungsverlust zu spüren.
Ich setzte die Fahrt fort um an einer geeigneten Stelle anzuhalten.
Es folgte ein langgezogenes Gefälle. Am Fuße dessen begann eine Baustelle. Aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung musste ich vom 6. in den 5. Gang schalten. Beim Treten der Kupplung war ohne jegliche weitere Vorwarnung der Motor sofort aus und lies sich nicht mehr starten.
Ich lenkte in eine Baustellenausfahrt um den übrigen Verkehr nicht zu stören.
Ein starten des Motors blieb erfolglos. Es klang alles normal aber als fehle der Diesel an der entscheidenden Stelle.

Der hinzugerufene ADAC stellte im Fehlerspeicher einen sporadischen Fehler der Zuführung des Turboladers fest. Auch nach dem Löschen lies sich das Fahrzeug nicht starten. Alle Leitungen schienen in Ordnung zu sein. Ein Diesel-Öl-Gemisch konnte nirgends festgestellt werden. Kein Gestank, keine Flecken, nichts.
Nach mehrmaligen Startversuchen und Erörterungen durch den gelben Engel meinte dieser: "Hier fehlt einfach Diesel!"
Die Tankanzeige stand nahezu exakt auf 1/3.
Nach einem langen quälen des Anlassers bei gedrücktem Gaspedal sprang das Fahrzeug dann doch an. Kein Qualm beim starten, kein Tuckern, kein Ruckeln - das Fahrzeug lief plötzlich wieder problemlos.
Am Startgeräusch bzw. Startverhalten hat man tatsächlich ganz deutlich gemerkt, dass tatsächlich kein Diesel anlag und mit dem langen Anlassen erst die Leitung wieder gefüllt werden musste.
Der ADAC begleitete uns zu einer nahen Tankstelle um den verdacht der defekten Tankanzeige zu prüfen.
Ich tankte 63 Liter. Ein leerer Tank konnte damit ausgeschlossen werden, da ich sonst in der Regel knapp 80 Liter tanke.

Die restlichen Kilometer sowie die gesamte Rückreise verlief bei maximal 130 km/h vollkommen Störungsfrei.


Gestern - Motor aus am Ortseingang
Zwischenzeitlich war ich nicht nochmal tanken.
Ich befuhr ein langgezogenes aber sehr geringes Gefälle auf der Autobahn mit zirka 130 km/h im sechsten Gang. Plötzlich verspürte ich ein Ruckeln als würde ich plötzlich auf groben Kopfsteinpflaster fahren. Beim Treten der Kupplung war dieses weg. Ich habe gebremst und in den fünften Gang geschalten. Bei eintretender Kraftübertragung sofort selbiges Ruckeln. Erst im vierten Gang (und somit bei zirka 2800 Umdrehungen) war dieses Weg.
Da ich ohnehin die Autobahn in 5 Kilometern verlassen wollte, setzte ich meine Fahrt mit erhöhter Drehzahl (2500 bis 3000) "ruckelfrei" fort.
Es folgten Landstraßen und kurze Ortsdurchfahrten ohne Unterbrechnung aber auch ohne den Anzeichen irgendwelcher Probleme. Auch niedrige Drehzahlen und Hohe Gänge waren wieder Störungsfrei möglich. Außerhalb der Ortschaften war die Landschaft auch von stärkeren Gefällen und Steigungen geprägt. Die Fahrt verlief dennoch Problemlos.
Nach zirka 15 Kilometer bevor ich ein geringes aber langgezogenes Gefälle. An dessem Fuße begann nach zirka 200 Meter ebener und "waagerechter" Strecke eine Ortschaft.
Beim Runterschalten am Ortseingang trat ein bekanntes Problem auf: Beim Treten der Kupplung ging der Motor sofort ohne Probleme aus und lies sich nicht mehr starten.

Ich lenkte in eine Bushaltestelle und versuchte das Fahrzeug erneut zu starten. Der Blick auf die Tankanzeige verdutzte mich sofort: Exakt 1/3.
Aus der Erfahrung der letzten Panne versuchte ich erneut mein Glück: Gang raus, Gaspedal durchgedrückt, Anlasser 20 Sekunden quälen.
Der Motor sprang an. Wieder war deutlich spür- und hörbar dass die Kraftstoffleitung beim starten einfach leer war.
Die Weiterfahrt verlief vollkommen Problemlos.


Heute - Motor aus an Landstraßen-Kreuzung
Ich habe bewusst nicht getankt, um das Problem eingrenzen zu können.
Erneut bin ich eine längere Strecke Landstraße gefahren. Ich meine an Steigungen und Gefällen immer mal wieder kurz ein "Rucken" verspürt zu haben. Allerdings achtet man in solch Situationen ja auch auf jedes noch so kleines Gefühl oder Geräusch.
Am "Gipfel" einer langgezogenen Steigung auf der Landstraße kreuzt eine bevorrechtigte weitere Landstraße. Beim Abbremsen und treten der Kupplung auf mittlerweile waagerechter Strecke das bekannte Problem: Motor sofort aus.
Bekanntes Spiel: Warnblinker, Anlasser quälen, warten bis die Leitung wieder voll ist, weiterfahren. ...und sich freuen dass die Batterie das alles mitmacht...

Anschließend bin ich an die Tankstelle gefahren und habe bis zum ersten Klacken der Zapfpistole 65 Liter getankt.
Danach bin ich selbige Strecke unter identischen Bedingungen - jedoch mit vollem Tank - nochmals gefahren: Kein Ruckeln, Kein Motor-aus, nichts...


Fazit

Das Problem macht den :) Ratlos - und mich erst recht.
Der "Dieselmangel" scheint immer an geraden Strecken nach einer Steigung oder einem Gefälle in Verbindung mit hohen Geschwindigkeiten und einem Tankinhalt von etwa 15 bis 20 Litern (etwa 1/3 laut Tankanzeige) aufzutreten. In jedem Fall geht der Motor aus, sobald die Kupplung getreten wird. Hohe Drehzahlen scheinen die Kraftstoffleitung "am leben zu halten".
Bei vollem Tank lässt sich nichts feststellen. Den Tank testweise noch weiter leer zu fahren, hat sich bisher nicht ergeben.

Das Fahrzeug immer bereits bei der Hälfte zu tanken, ist für mich keine saubere Lösung...


Wichtiger Hintergrund:
Ich habe mir eine Schlafsitzbank von Reimo (Variotech 3000) auf Gleitschienen einbauen lassen.
Beim Verbau der Gleitschienen wurde der Tank versehentlich angebohrt. Laut anderer Werkstatt tatsächlich nur der Tank - keine Leitungen.
Der Tank wurde daraufhin ausgebaut und die Löcher an der Oberseite des Tanks abgedichtet.
So richtig werde ich jedoch das Gefühl nicht los, dass diese Aktion mit dem jetzigen Problem in Verbindung steht.

Oder kann beim Wechsel des Kraftstofffilters etwas schief gegangen sein, was das Problem verursachen könnte?

Ich danke schon jetzt für alle Hinweise :danke:
 
Könnte der Tankgeber sein der schief oder lose im Tank hängt und somit auch die Ansaugung des Kraftstoffs.
 
Könnte der Tankgeber sein der schief oder lose im Tank hängt und somit auch die Ansaugung des Kraftstoffs.
War auch mein erster Gedanke, dass die Kraftstoffpumpe im Tank, aus welchen Gründen auch immer, Luft zieht.
Allerdings, wenn die auf einem höheren Niveau Luft zieht, dann sollte der Wagen gar nicht mehr kommen. Vielleicht
nochmals kurz und fertig. Ist ja wie'n leerer Tank.

Könnte mir allerdings auch vorstellen, dass wir hier nen starken Unterdruckaufbau im Tank haben, weil z.B. der Tankdeckel
nicht mehr entlüftet und die Entlüftung zu ist. Ggf. mal ein Test machen mit offenen oder losen Tankdeckel, dabei den Tankstutzen mit
etwas verschliessen, damit kein Diesel rausschwappt. Ein Deckel einer Spraydose geht da manchmal, dazu noch ein kleines Loch
reinbohren, damit ein Luftaustausch mit der Umgebung stattfinden kann.
Als ersten Schritt kann man dann mal den Tankdeckel ersetzen.
Gluggert es denn ab und zu, wenn Du den Tank öffnest ?

Oder, die Kraftstoffpumpe im Tank ist so altersschwach, z.B. durch den ollen Kraftstoffilter, dass bei einem bestimmten Niveau
der Druck nicht mehr reicht, die entsprechenden Rückschlagventile im Kraftstoffsystem zu öffnen.

Laut anderer Werkstatt tatsächlich nur der Tank
Liegt dies denn zeitlich im Zusammenhang mit dem Problem ?


Was man sicher noch machen sollte, die Fördermengen und den Druck der Kraftsstoffpumpe im Tank und der Tandempumpe messen.

Gruss
Prof
 
Lass den Tankdeckel mal leicht offen und fahre! Doch mit der losen Pumpe hatte ich schon 2 mal!
 
Der Tankdeckel hat dicht zu sein. Das ist doch kein 80 er Jahre Karren, der Benzindämpfe verteilt.

Was ist mit dem ganzen Rücklauf über den Filter und was da noch so dran hängt? Was passiert, wenn man die Schläuche am Filter vertauscht?
 
Hallo,

Fuer mich klingt das nach [ Luft mit gepumpt].
Nun weiss ich nicht, ob man so etwas heutzutage noch dazwischen machen kann.
Brandstoffilter[1].jpg
Ich habe den Filter damals bei einem 605 montiert.
Dadurch konnte ich nachweisen, das Luft mit angesaugt wird.
Nach dem Abdruecken der Dieselleitungen, hatte ich die Leckage gefunden.

Gruss RED
 
Der Tankdeckel hat dicht zu sein. Das ist doch kein 80 er Jahre Karren, der Benzindämpfe verteilt.

Was ist mit dem ganzen Rücklauf über den Filter und was da noch so dran hängt? Was passiert, wenn man die Schläuche am Filter vertauscht?
Der Deckel soll nur für den Test auf!
Es gibt ja dafür die Tankbelüftung und die wollen wir damit testen...
 
Hallo Chamelion112,

wurde das Problem bzw. die Ursache gefunden ?

Gruß Windhundtaxi
 
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