Das ist doch günstig, Neuverträge fangen aktuell bei 25ct an! Bisher waren die Energiekosten auch viel zu niedrig, um zum Sparen anzuregen....
Das kommt leider auf die Größe des jeweiligen Geldbeutels an: Leute mit niedrigen Einkommen mussten auch früher (< 2022) schon zusehen, dass sie sparsam heizen. Dagegen muss ich mir auch im nächsten Winter keine ernsthaften Sorgen über unsere Heizkosten machen. Wenn man jetzt die Preise so stark anhebt, dass auch Menschen mit überdurchschnittlich hohen Einkommen zum Sparen angeregt werden, sitzen Geringverdiener schon lange im Kalten.
Bei Gas-/Wasser-/Strom-/Fernwärme-Preisen ist es fast unmöglich eine Lenkungswirkung zu erzielen. Das liegt schon alleine daran, dass man die Preise nicht direkt zahlt, sondern über Abschlagszahlungen auf's Jahr verteilt. Eine Preissteigerung bekommt der Verbraucher zum Teil erst Monate später mit. Die Ersparnis durch geringeren Verbrauch wird manchen Kunden sogar erst nach mehreren Jahren erstattet, weil deren analoge Zähler nicht jedes Jahr "offiziell" abgelesen werden.
Die Versorger müssten also zunächst auf digitale Online-Zähler und monatliche Abrechnung nach Verbrauch umstellen, damit die Kosten sowohl die aktuellen Preise als auch den tatsächlichen Verbrauch widerspiegeln und eine "erzieherische" Wirkung erzielt wird. Bei Mehrfamilienhäusern müssten dann aber auch Hausverwaltung und Vermieter die Energiekosten monatlich umlegen. Das ist kaum durchzusetzen, denn viele schaffen es heute schon kaum, innerhalb von einem Jahr (!) nach Ende des Abrechnungszeitraums die Nebenkosten-/Hausgeld-Abrechnung zu verschicken.
Genau deshalb muss der Staat aktuell mit vielen warmen Worten an die Verbraucher appellieren, ihren Energieverbrauch im kommenden Winterhalbjahr zu reduzieren. Das böse (oder bei manchen auch gute) Erwachen kommt erst später.