Hallo Zeebulon,
ich vermute, du verwechselst die Funktion eines AGR-Kühlers mit der eines Ladeluftkühlers? Letzterer kühlt die vom Turbo verdichtete (und heiße) Ansaugluft herunter, so dass mehr Kraftstoff eingespritzt werden kann. Der AGR-Kühler dagegen kühlt die zur Schadstoffminderung in den Ansaugtrakt zugemischte Abgasluft herunter. Dieses geschieht aber nicht mit dem Ziel, Mehrleistung zu generieren, sondern dient nur der Einhaltung von Schadstoffgrenzwerten.
Insofern ist es logisch, dass dein Motor sich mit dem neuen AGR-Kühler nicht einen Deut spritziger anfühlt - strenggenommen muss er sich eigentlich lahmer anfühlen, denn er bekommt jetzt wieder die von VW ausgerechnete verbrauchte, sauerstoffarme Abgasluft in vorberechneter Menge vom AGR-Kühler gekühlt über das AGR serviert, so dass die von deinem Turbo geschaufelte, sauerstoffreiche Frischluft auf keinen Fall zu "brennfreudig" ist. Das gilt es lt. Abgasnachbehandlungstheorie zu verhindern, denn "brennfreudig" ist hier gleichzusetzen mit hohem Schadstoffausstoß.
Dass Uwe's Bus mit dem neuen Motor wieder bzw. endlich Spaß bringt muss andere Ursachen haben. Es wurde ja genug an dem Motor geändert
An alle Experten: Das kann gerne jemand kürzer und/oder besser erklären - ich bin Laie!
Die Theorie, dass ein mehrfach gewechseltes AGR-Modul (der Kühler geht ja nicht kaputt, es geht immer nur das AGR-Ventil kaputt, man kriegt die Bauteile wegen des Verbackens aber nicht mehr zerstörungsfrei getrennt) immer wieder frischen Aluabrieb aus den Finnen des Kühlers rausweht unterstütze ich nach wie vor. Jedenfalls bei den Versionen "ohne", "A" und "C". Der "D" ist diesbzüglich unauffällig, das kann man in den Ölanalysen sehr gut verfolgen.
Viele Grüße
Jochen
Hallo Jochen,
nee, der Unterschied zwischen LLK und AGR-K ist mir schon klar, und auch das spezifische Ziel der Kühlung des rückgeführten Abgases.
Abgas kriegt der Motor ja vorgesetzt, um bei gleich bleibender pro Arbeitstakt durchgeschleusten Gas
menge weniger Sauerstoff zur Verfügung zu haben. (Reduktion der Gas
menge wäre für die Leistungsabgabe, das Primärziel, beim Diesel fatal.) Aber durch die
qualitative Änderung des angesaugten Gases soll sich der Verbrennungsvorgang ändern in dem Sinne, daß weniger NOx hergestellt wird. Denn wie (u.a.) die Herren
Haber & Bosch vor vielen Jahren bewiesen haben, bedarf es zu einer Reaktion des bekannt trägen Stickstoffs (drum heißt er ja so
) mehrerer Dinge: a) hohen Druck, b) hohe Temperatur und c) genug Sauerstoff. (Das Ziel von
H&B war zwar Harnstoff und nicht Stickoxide, aber a-c gelten ebenso.)
OK, also: a) will man nur sehr ungern ändern, damit das Primärziel "Mitteldruck" nicht zu sehr leidet, zwecks c) bekommt eben der Motor Abgas zum Fressen präsentiert, und die AGR-K hat zum Ziel b) zu kontrollieren. Ohne die Kühlung des Abgases steigt die Stickoxid-Produktion, und das will man nicht, drum muß ja der arme BiTDi überhaupt seinen eigenen Exkremente fressen.
Der LLK hingegen hat einen ganz anderen, leichter verständlichen Job.
Nun nochmal zum AGR-K: wenn der zwar noch Gas durchläßt, aber stark verrußt ist, dann kühlt er schlechter wie ein ganz neuer (Wärmeübergang). Insofern hilft ein ganz neuer sicher besser, das Sekundärziel "NO-Reduktion" zu erreichen als ein verschmutzter. Und hier war mein Gedankengang fälschlicherweise zuende: denn die "Spritzigkeit", also die Optimierung des Mitteldrucks, dies wird von der Summe der anderen Bauteile plus Regelung sichergestellt. Sollte der AGR-K etwas heißeres Gas in den Brennraum lassen als eigentlich wünschenswert, dann wird dies durch die anderen Komponenten kompensiert. Das liegt im Regelbereich ("wir schaffen das").
Wenn hingegen der AGR-K komplett zu ist, dann kommt ja gar nix mehr durch, und es brächte auch nix, dieses Garnix noch zu kühlen
. Dann aber können die NOx-Werte eigentlich nicht mehr eingehalten werden, auch nicht ansatzweise! (Falls die Aussage stimmt "Blockieren der gesamten AGR ist eine üble Sauerei.)
--> waren die hier geposteten Beispiele wirklich komplett verstopft??