Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Moin lines,
das nen ich ja mal Großfamilie...
da reicht aber ein Bulli nie nich...;)
 
Hallo miteinander,

@Leines
Amen! Hast Du sehr gut geschrieben! Wollen wir mal hoffen, das noch viel mehr unserer tollen Entscheidungsträger begreifen, dass die Bedeutung von Bildung vom Kleinstkindalter an ungemein wichtig ist. Wenn man Systemrelevanz priorisieren kann, dann Bildung auf jeden Fall vor anderen Staaten und auch vor Banken.

@ELW-Fahrer
Wir stehen nächstes Jahr auch vor der Entscheidung Gym oder Real. Beides hat Vor- und Nachteile. Ich hab lang überlegt, was ich an Deiner Stelle machen würde. Zuerst wohl den Buschfunk befragen: welche Lehrer werden welchen Zweig unterrichten? Welche dieser Lehrer sind in der Lage, den Stoff auf verschiedene Art und Weise rüberzubringen? Die oben geäußerten Bedenken gegen Nachhilfe kann ich so allgemein nicht teilen. Ich habe schon den verschiedensten Leuten Nachhilfe gegeben. Funktioniert hat es immer dann, wenn man das Thema auf einem ganz anderen Weg betrachtet hat. Klappt bei Kindern bis hin zu Führungskräften. Wenn Du also flexible Lehrkräfte zur Wahl hast, dann wäre das ein guter Weg. Das, was Deine Tochter später machen wird, kannst Du an dieser Stelle nur bedingt beeinflussen, da kommen noch ganz andere Einflussfaktoren :) Solang Du sie auf Ihrem Weg unterstützt, wird das sicher was :)

Grüße

bonsai
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Moin,

interessanterweise geistert ja die Diskussion über's Für & Wider des Sitzenbleibens auch in den Medien tagesaktuell herum...

Hier nur 1 <Link> von vielen...
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Moin,
hab mal lieber gestern nix geschrieben, da mich ein, zwei postings bisschen aufgeregt haben...

Ich finde, dass die meisten Fehler schon im Kindergartenalter zu bemerken sind, und dass es gerade an der Grundschule liegt, die die Kinder unzureichend vorbereitet auf Sek I.

Meine Frau hatte gestern 24 Elterngespräche und die einzige Mutter, die sich über ihre Arbeitsweise aufgeregt hat, ist eine Kollegin (!), die meint, ihr Kind müsste unbedingt gymnasiales Niveau haben...

Die anderen 24 waren zufrieden. Aktuell hat sie in ihrer Kombiklasse 1 intelligenzgeminderten Autisten, 1 Mutisten, der eigentlich schon in der 7. Klasse sein könnte, einige bayerische Kinder, die durchaus das Zeug zum hessischen Gymnasialzweig hätten, drei EH- Kinder, und noch andere, zusätzlich ja noch die 14 ohne nennenswerte Probleme!
Dann erklär mir bitte noch einer, wie schlechte Leistungen eines Einzelnen hier auf der Lehrkraft geschoben werden können.! Ich streite schwarze Schafe nicht ab, aber man sollte hier vor allem auch die Rahmenbedingungen im Kopf haben, um gezielt zu argumentieren.

Danke, hauke.
 
Hallo Hauke,

schau Dir mal mein Posting weiter oben an und betrachte den Punkt "schlechte Einzelleistung" von verschiedenen Perspektiven. Es kann an "no bock" des Schülers liegen (da wäre auch noch der Grund interessant), aber eben auch daran, das die Lehrperson den Stoff nicht so vermitteln kann, dass jeder Schüler das halbwegs begreift.
Was die o.g. Kollegin betrifft: manchen ist nicht mehr zu helfen...

Grüße

bonsai
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

........... da mich ein, zwei postings bisschen aufgeregt haben...

Meine Frau hatte gestern 24 Elterngespräche und die einzige Mutter, die sich über ihre Arbeitsweise aufgeregt hat, ist eine Kollegin (!), die meint, ihr Kind müsste unbedingt gymnasiales Niveau haben...

Moin,

nicht, daß Du da noch Medikamente brauchst.... :D

Aber ganz ungewollt hast da noch so ein Vorurteil geprägt:
Lehrer versagen in Ihrer Objektivität, so scheint es, wenn es um die eigene Brut geht...

Diese hochgesteckte Erwartungshaltung ist in meiner Erfahrung, aus dieser Konstellation heraus, kein Einzelfall.
Verschärft wird der Druck (denn letztlich auch dem Kind gegenüber), wenn beide Eltern Pädagogen sind.
Es scheinen da so latente Versagensgängste (die von böswilligen Kreisen, als auf das eigene Unterrichtsvermögen übertragbar, angesehen werden...) zu herrschen.


Aber ich muß da meinem Vorredner auch Recht geben:
Warum wird so wenig Eigenreflektion diskussionshalber öffentlich zugelassen und die sichere Wahrscheinlichkeit einer mangelhaften bilateralen Kommunikation zw. Lehrer & Schüler immer so gerne ausgeschlossen?

Ich (Rektor) hab' zwar selber "nur" Kunden(Schüler), aber Personal (Lehrer), was diesen etwas vermitteln soll.
An der Art der Vermittlung (Unterricht), so wie es eben bei den Kunden "ankommt" wird regelmäßig , gearbeitet & da ist auch konstruktive Kritik am Personal, seine Argumentationskette zu optimieren an der Tagesordnung...
Sowas ist doch nicht nur im "inner Circle" diskutabel, ohne daß daraus sichtbare Konsequenzen für den Unterricht folgen..?

Gerade, siehe das Beispiel der abgesackten Kursnote nach Lehrerwechsel, muß doch zur Folge haben, daß die Pädagogen in ihrem Unterricht auch von einem Supervisionsteam aufgesucht werden.

Es gibt nicht wenig Lehrer, die sehen ihren Unterricht als absolutistische Herrschaft und das Einarbeiten externer "Verschlimmbesserungen", mangels In-Prozeß-Kontrolle entfällt ("ziehen ihren Stiefel in gewohnter Manier durch"...)

Und hier nicht, bei nur wenigen Hinweisen, bereits leitungsseitig einzugreifen (zu Hospitieren...?) ist leider die Regel und nicht die Ausnahme...
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Pille, wenns denn weingstens im "inner circle" debattiert würde. Aber das wird es nicht!

Was meinst Du, wie viele Lehrkräfte Angst vor der Inklusion (gemeinsame Beschulung "normaler" Kinder mit solchen mit irgendwelchen Besonderheiten) haben, weil dann für die Kinder mit Förderbedarf eine zweite Lehrkraft gelichzeitig im Unterricht ist.
Viele verbrämen das mit - stört mich -, aber einige sagen ganz offen, sie hätten Sorge wegen der Kritik an ihrem Unterichtsstil.
Ja, verdammich - was soll denn das. Jeder Malcher bei VW (:D) muss mit Kollegen zusammenarbeiten und sich deren Kritik über seinen Arbeitsstil anhören so wie die sich seine.
Wo bitte kann man denn heute noch als "Einzelkämpfer" seine Arbeit machen?

@hauke
Meine Frau hatte gestern 24 Elterngespräche und die einzige Mutter, die sich über ihre Arbeitsweise aufgeregt hat
Das ist ein Wert mit verdammt wenig Aussagekraft! Versteh es nicht falsch, mag sein, deine Frau ist eine supergute Lehrerin und die eine Mutter ist halt etwas "überkandidelt".
Mag aber ebenso sein, es gibt am Unterichtsstil Deiner Frau etwas auszusetzen und diese Mutter war die einzige, die Kraft/Engagement/Mut/alles zusammen hatte, um Deiner Frau die Meinung zu sagen.
Beides ist möglich. Um solche Aussagen wie (24 zu 1) treffen zu können, müsste schon jemand völlig unparteiischer die Befragung der Eltern und Kinder vornehmen.

Und auch den besten Pädagogen gibts noch was zu kritisieren! Diese Kritik muss auch möglich und zulässig sein.
Es mag zwar menschlich sein, Kritik als ungerechtfertig, beleidigend und unsachlich zu empfinden, aber wer die Verantwortung für das weitere Leben von 25 - 30 Menschlein trägt, muss über so etwas stehen, so lange die Kritik sachlich bleibt!
Schliesslich geht es nicht in erster Linie um Lehrers Seele, sondern um die von 25 - 30 Schutzbefohlenen. Dieser Begriff wird ja in anderer Lehrer-Schüler Beziehung nicht ohne Grund verwandt.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

dass die Bedeutung von Bildung vom Kleinstkindalter an ungemein wichtig ist

Vor etwa eineinhalb Jahren haben wir (sie (10 Jahre), er (7 Jahre) und ich) den "Fünf gegen Jauch" gesehen. Dabei ist uns aufgefallen, dass der Jauch wirklich sehr intelligent ist. "Papa, warum weiß der alles?" "Weil der bei Nachrichten immer gut aufpasst und nur gute Zeitungen liest."

Seit der Zeit will meine Große, dass ich ihr morgens beim Frühstück anhand der Schlagzeilen in der Süddeutschen Zeitung erkläre, was in der Welt wieder passiert ist. Und er hört aufmerksam zu.

Andererseits schaut sie mehr oder weniger regelmäßig "Dahoam is dahoam" (sowas wie Lindenstraße, aber bayerisch) an, weil eine der Kinderdarstellerinnen eine reale Freundin von ihr ist.

- - - Aktualisiert - - -

Aktuell hat sie in ihrer Kombiklasse 1 intelligenzgeminderten Autisten, 1 Mutisten, der eigentlich schon in der 7. Klasse sein könnte, einige bayerische Kinder, die durchaus das Zeug zum hessischen Gymnasialzweig hätten, drei EH- Kinder, und noch andere, zusätzlich ja noch die 14 ohne nennenswerte Probleme!

Das mit den bayerischen Kindern war ja klar, aber was sind denn ein Mutist und EH-Kinder? (Mir fällt nur "Erste Hilfe" ein...)
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

*lach*
Genau bei diesen beiden Begriffen mußte ich auch stutzen.
Diesen Mutisten hatte ich mir so erklärt: http://de.wikipedia.org/wiki/Mutismus

Zu EH-Kinder fällt mir auch nichts sinnvolles ein.
 
Mutarist kenn ich noch, unser kleiner sagt zur Gitarre Mutarre :D
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Moin,
danke, dass die Diskussion soweit recht sachlich bleibt.
Afklärung der Fachbegriffe und Abkürzungen:

Mutist: wiki bringt es schon rüber. Der Junge spricht nicht, außer teilweise zu Hause und mit bestimmten Personen. Im Unterricht geht seine mündliche (verbale) Mitarbeit allerdings gegen Null, was nicht heißt, dass er nicht in der Lage ist, den Unterricht zu stören.
EH: Erziehungshilfe. Die Kinder sind oft eher mit ihrer Lebenswelt überfordert, als mit der Schule, wobei die Lehrperson in der Regel eben nicht für die Lebenswelt des Schülers (sozialpädagogisch) ausgebildet wird, sondern höchstens pädagogisch...
Autist: ist aber klarer, oder? Dieser Schüler lebt quasi in seiner eigenen Welt, zu der Fremde/ eher unbekannte Personen oft schwer Zugang finden. Meist in mindestens einem Intelligenzfeld hochbegabt, ist aber (wie im vorliegenden Falle ja auch) kein Muss!

Mit der Bezeichnung des Schülers als Kunde/ Subjekt, wird ja schon deutlich, wie sich die Bundesländer und Schulämter die Schule vorstellen. Leider. :(

Mit der 24/1 Meinung. Ich denke schon, dass die Eltern (die Schüler waren dabei!) hier eine relativ ehrliche Einschätzung abgeben. Und, es ist ja nicht immer nach der schwäbischen Methode zu verfahren, wo keine Kritk automatisch Lob bedeutet!

Danke für eure Beiträge, hauke.
PS: Ich glaube, ich muss vor der Einschulung meiner Kinder den Beruf wechseln...
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Mit der Bezeichnung des Schülers als Kunde/ Subjekt, wird ja schon deutlich, wie sich die Bundesländer und Schulämter die Schule vorstellen. Leider. :(
.......
PS: Ich glaube, ich muss vor der Einschulung meiner Kinder den Beruf wechseln...

Moin Hauke,

den Kunden hab' ich eingeworfen, nicht weil ich die Schüler dafür halte, sondern weil mich diese in meinem Berufsleben täglich umgeben...
Und da Kunden ein besonderes Gut sind (so wie Schüler auch), gibt es für's Personal auch immer was zu lernen(!) & umzusetzen, wenn sie mit den Kunden im Gespräch sind.
Und genau die Methodik wird überprüft (beim Personal...im "inner circle")...... Passiert das auch bei Lehrern?
Und warum das alles: Damit die Kunden gerne wiederkommen :) (den Schülern der Unterricht Spaß macht)...

Die Versachlichung der Schüler hin zu einer statischen Größe für Material-, Raum- & Personalbedarf ist (leider) ein Nebeneffekt, der aber letztlich in der freien Wirtschaft auch nur so passiert:
Stichwort: ERP Programme...

und zu guter Letzt: Nicht den Beruf, die Schule wechseln.... :D:D:D
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Ich muß mich Leines anschliessen:
Wenn ich sehe, das Abiturienten (1er oder 2er Schnitt) kaum in der Lage sind, einfache mathematische Aufgaben aus dem Leben spontan zu bewältigen (immerhin schaffen sie es, wenn sie Zeit und ggfls. einen Taschenrechner haben) geschweige denn nicht einmal 15 Länder, Hauptstädte oder Flüsse Europas aufzählen können - dann komme ich doch sehr ins Grübeln. Die Lücken sind z.T. erschreckend.
Ursache? Ganz klar auf Seiten des Lehrkörpers, da entweder nicht ausreichend vorhanden, oft krank oder kaum motiviert.

Das sehe ich als Lehrer (M/Ph/Inf) ganz anders (bricht jetzt der shitstorm los?). Ich bin jetzt 10 Jahre im Geschäft kann einen deutlichen Niveauverlust merken, allerdings liegt es aus meiner Sicht an anderen Dingen:
1. Es gibt einen deutlichen Druck von Politik/ Arbeitgeber, Eltern und Vorgesetzten gute Noten zu produzieren. Politiker und Eltern sprechen davon, dass der Lehrplan entrümpelt werden muss: So ist in Bayern
am Gymnasium im Fach Physik Dichte und Druck nicht mehr Pflicht -> Entrümpelt. Meine Kollegen und ich sehen hilflos zu! Immer mehr Eltern möchten, dass ihre Kinder das Gymnasium erfolgreich durchlaufen,
warum sollen jetzt doppelt so viele als vor 20 Jahren geeignet sein? -> das Niveau wird abgesenkt!
2. Ich kann mich an keinen Kollegen bzw. Kollegin erinnern, der dieses Schuljahr länger krank war. Ich war einmal krank und habe extra gebeten, dass ich nur für 1,5 Tage krankgeschrieben werde. Wenn ich nicht zur
Schule gehe, bleibt die Arbeit liegen, die macht keiner für mich. Ich habe nachher deutlich mehr Stress, die Arbeiten, den Lernstoff usw. nachzuholen. Wenn ich das nicht ordentlich mache, macht der Unterricht kein Spaß mehr, weil die Hälfte
der Klasse nicht mitkommt und stören bzw. schlechte Noten schreiben usw. Ich kenne keinen Kollegen an unserer Schule, der das nicht so sieht. Im Zweifel kommen die Kollegen eher krank zur Schule statt gesund zu Hause zu bleiben.
3. Durch die Umstellung auf G8 ist das Niveau nochmals gesunken: Beipiel Physik Kreisbewegung: G9 Berechnungen bei Looping, Kurvenfahrt mit Erhöhung, Kuvernfahrt ohne Erhöhung d.h. Neigung des Motorradfahrers usw. Jetzt: nur noch Einsetzen in Formeln. Beispiel Mathematik: in der 8. und 10. Klasse sind nur 3 Stunden pro Woche angesetzt und das am naturwissenschaftlich-technologischen Gymnasium. Wie soll man da das Niveau halten?
4. Ich kann mich an keine Fortbildung, Sitzung, Konferenz usw. erinnern in der es in den letzten Jahren darum ging, das fachliche Niveau zu halten.
5. Von meinen Kollegen verlangen die Meisten eher zu viel als zu wenig (ich schaue mir jede Arbeit, die an unserer Schule geschrieben wird an und gebe entsprechende Rückmeldung, es kommt auch vor, dass Noten im Nachhinein geändert werden -> Qualitätskontrolle), daran kann es nicht liegen. Ich hatte bis jetzt erste eine Arbeit auf dem Tisch, von der ich sage na ja ...
5. Es gibt immer noch tolle Schüler mit entsprechenden Leistungen. Ich habe gerade eine Arbeit vor mir, in der ein Schüler selbständig eine Schaltung entwickelt und den entsprechenden Mikrokontroller programmiert hat (s. Anhang).
6. Es gibt auch noch genug motivierte Lehrer. Um die Schüler meines Kurses für Technik zu begeistern war ich z.B. auf der IAA in Fankfurt (Veranstaltung GOING) habe eine FH und mehrere Firmen besucht (workshop + Projekt).
hier ein feedback:

...wir wollten Ihren Schülern ein großes Lob von Federal Mogul weitergeben. Die dort Beteiligten waren begeistert von den Fragen der Schüler.
Sie haben selten Absolventen von Hochschulen, die so fundiert fragen und interessiert sind, wie Ihre Schüler es waren und würden sich sehr freuen,
wenn der eine oder andere sich in der Zukunft bei Ihnen bewerben würde!...

Aktuell läuft ein Projekt, bei dem alle Schüler einer Jahrgangsstufe ein Experiment zu Hause durchführem, dokumentieren, und dann an einem Tag gemeinsam präsentieren. Die Betreuung haben wir über E-Mentoren organisiert, Sponsoren für Preise und externe Juroren gefunden. Ohne motivierte Lehrer wäre das wohl nicht möglich. Entsprechende Wettbewerbe gibt es in Mathematik, Physik, Robotik usw.
7. Zum Teil wir am Gymnasium weniger gefordert als auf der Realschule (der Mann einer Kollegin ist Realschullehrerin, daher hat sie den direkten Vergleich). Ein Schüler, der kurzfristig vor dem mittleren Abschluss auf die Realschule wechselt, schafft den Abschluss kaum. An der Realschule muss man ja auch eine Abschlussprüfung bestehen, am Gymnasium nur das Jahr bestehen, was grundsätzlich einfacher ist. Meiner Meinung nach kann die Kombination Realschule Zweig I + FOS für ein technisches Berufsfeld gewinnbringender als der Besuch des Gymnasiums sein.
8. In vielen Bereichen haben wir am Gymnasium lediglich FOS-Niveau (ich verwende öfters FOS-Aufgaben bei der Vorbereitung auf das Abitur). Zu meiner Zeit war das definitv anders. Das höchste Niveau bei technischen Fächern wird in Bayern aktuell an der BOS13 bzw. FOS13 im technischen Zweig erreicht.
9. Es ist mir bekannt, dass Unis im Bereich Physik Versuche abbauen mussten, da Studenten in den ersten Semestern nicht mehr in der Lage waren, diese durchzuführen.

FAZIT: Das Niveau in den Naturwissenschaften ist gesunken, das liegt aber kaum an den Lehrern. Beispiel: Ein Kollege von mir (promovierter Physiker) hat sich aus dem Unterricht der Oberstufe erst einmal zurückgezogen, weil das Fach durch die Lehrplanumstellung so verhundst wurde, dass er sich eine "Pause" genommen hat. Die große Mehrheit der Kollegen ist motiviert und wünscht sicht das alte Niveau zurück, allerdings haben wir deutlich weniger als Politiker und Eltern zu sagen.

 

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AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Ich mag Eltern, die alles auf die Lehrer schieben...NICHT!

Und, ich würde die Schulnoten mal zu mindestens 75% dem Schüler verantworten. Bei den heute vorgegebenen Standards ist das nämlich gar nicht anders machbar, weil die Lehrkraft zu Dingen gezwungen wird (Beamter) für die sie gar nicht, bzw. nur ungenügend ausgebildet ist!!!

...leider kann auch viel an der Beziehung Schüler-Lehrer liegen. Ich hatte letztes Jahr so ein Fall, dass eine Schülerin, bei mir nicht die gewünschte/ erwartete Leistung gebracht hat.
Nachdem ich sie direkt darauf angesprochen habe, kam raus, dass sie aus verschiedenen Gründen schon seit Jahren nicht so gut mit mir kann. Daraufhin habe ich versichert, dass ich
natürlich nichts gegen Sie habe und nach Möglichkeit alles tun werde, um den Zustand zu ändern. Ich habe ihr mehrere Chancen (Referate, frw. Kurzabfragen usw.) geboten und sie
intensiv in den Unterricht eingebunden. Nach einem halben jahr stand sie eine Notenstufe besser (2) da. leider gibt es von den Geschichten viel zu wenige ...
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Bitte, liebe angesprochene User, nehmt das jetzt nicht zu persönlich, aber ich finde die Perspektive derer, die sich hier als Lehrer geoutet haben, doch bemerkenswert:
Ich habe....., ich mache....., meine Frau hat....., meine Kollegin hat.....
Lauter positive Einzelmeldungen.

Hier schafft es keiner, sein gesammeltes Kollegium mal ehrlich zu beurteilen, geschweige denn, wesentlich über den Tellerrand der eigenen Schule zu blicken.
Warum eigentlich nicht???

Wir User, die wir Chefs sind, stehen jeden Tag im Wettbewerb und müssen sehen, was unsere Betriebe insgesamt leisten. Da hilft es nichts, wenn wir uns als Chefs (und das gilt im Prinzip auch für alle abhängig beschäftigten User) den Popo bis zum Nacken aufreissen, wenn der Rest der Truppe nicht mal zum Gurkenpflücken taugt!
Nur haben wir es als Chefs in der Hand, unsere Mann(undFrau)schaft zusammenzustellen!

Kehren wir mal zum Grund unseres Hierseins zurück. Viele hier meckern mehr oder weniger berechtigt über Qualitätsmämgel am T5.
Nehmen wir mal an, andere Hersteller würden wirklich echte Konkurrenz zum T5 auf den Markt bringen - und das mit einer deutlich besseren Qualität, womöglich noch zu einem günstigeren Preis.

Wir können sicher sein, dass es bei VW Abteilungen gibt, die das bemerken würden und entsprechende Infos weitergeben. Werden die nicht beachtet, wird sich das schnell in Bilanzen äussern und massive Konsequenzen nach sich ziehen! (ob für die richtigen Leute, ist eine andere Debatte)

Wenn in einem Ort eine Schule es schafft, mit den gleichen Haushaltsmitteln wie auch immer einen deutlich besseren Untericht mit besseren Abgängern zu machen, hat das 0,0 Bedeutung für die anderen Schulen am Ort. Es muss da keinen jucken. Die Schüler sind einem ja a) sicher und b) ausgeliefert (sorry, klingt hart, ist doch aber so).

Es gab bis 1989 durchaus ein Interesse an der so genannten "Abstimmung mit den Füssen", zumindest so lange DDR-Bürger durch Wechsel in den Westen abstimmten.
Als diese Abstimmung vermeintlich zu Gunsten des Westens entschieden war, wurde der "Sieg des besseren Systems mit freier Selbstbestimmung und dem freien Spiel des Marktes" bejubelt.

Komisch, die Bildungspolitik scheint noch immer im Geiste von Walter und Erich zu Denken - freier Wille und freier Markt sind dem ungebildeten Volk nicht zuzumuten.

Was würde denn passieren, wenn alle Schulbezirke aufgehoben und die Schulen dem Wettbewerb "ausgeliefert" wären. Bekämen wir dadurch nach einer sicher unschönen Übergangszeit unterm Strich schlechtere Ergebnisse?
Ich dene - NEIN!
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Hier schafft es keiner, sein gesammeltes Kollegium mal ehrlich zu beurteilen, geschweige denn, wesentlich über den Tellerrand der eigenen Schule zu blicken.
Warum eigentlich nicht???

Moin,

das ist ja offensichtlich ein weiter verbreitetes Problem...

Interessant sind öffentliche Äußerungen dazu, sinnigerweise von der Führungsriege in Gegenwart sie interviewender Schüler.

Hier ist es zwar Hamburg & ein Gymnasium, aber die Fragen an den Schulsenator sind übertragbar auf alle Schulformen ind allen Bundesländern.
man kommt auch recht schnell auf den Punkt...
"was tun, wenn der Lehrer nix taugt..." (Ausgabe #7, Seite 6-9...)
Ich finde die Antworten "klasse", die sie sich ja direkt an die betreffenden Schüler wenden, frei jeder politischen Wischwaschimasche,
nur wie das (flächendeckend) umgesetzt werden soll, da schweigt der Senator...
Und die weiteren Schlußfolgerungen, die sich im Vorwort der Folgeausgabe #8 finden, sind ja im Grunde nur eine Bestätigung hier bereits getroffener Aussagen zum Thema "Lernstandsbeurteilung",
da wird das abgefragte Niveau eben abgesenkt, damit die Noten stimmen... Von Ursachenforschung beim Personal keine Spur... :D
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Bitte, liebe angesprochene User, nehmt das jetzt nicht zu persönlich,

ja, das ist ein guter Hinweis und nein, das mache ich nicht.

aber ich finde die Perspektive derer, die sich hier als Lehrer geoutet haben, doch bemerkenswert:
Ich habe....., ich mache....., meine Frau hat....., meine Kollegin hat..... Lauter positive Einzelmeldungen.

Das kam dann falsch rüber :(, es war nicht meine Absicht, in einem anonymen Forum "tolle Dinge" von mir zu erzählen. Das habe ich nicht nötig. Zu meinen Absichten:

- In den ersten Beiträgen wurde doch recht frustrierende Erfahrungs-Beispielen mit Jungendlichen genannt (dort hieß es übrignes auch ... meine Lehrlinge :)...).
Dem wollte ich ein paar positive Beispiele gegenüberstellen. Gerade in einem Forum mit einer hohen technischen Affinität könnte man doch darüber froh sein,
dass es fähige, intelligente Jugendliche gibt, die sich sehr stark für die Technik interessieren. Da die Schüler das Projekt eigenständig gemacht haben
(meine Kenntnisse sind dafür nicht ausreichend) ging es mir keineswegs um meine Person.
- Die Tasache, dass ein Lehrkörper pauschal als oft krank und kaum motiviert oder unföhig beschrieben wird, hat mich schon geärgert. Nicht nur weil es so nicht zutrifft:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/...nn-der-mathelehrer-rechnen-muss-a-689146.html
sondern vor allem auch, weil solche Vorurteile keinem helfen. Deshalb habe ich neben strukturellen Probelmen auch einzelne Beispiele genannt. Gerne kann ich meine Aussagen
zu dem Thema auch allegmein und nicht ichbezogen formulieren, diese beziehen sich dann auf das Gymnasium in Bayern.
- Meine Ausführungen zu Eltern bezogen sich auf Elternverbände, wie z.B. die LEV, die einen sehr starken Einfluss haben (-> Wählerstimmen). Ansonsten arbeiten Lehrer natürlich
hauptsächlich mit den Schülern in der Schule, wo Eltern erst einmal außen vor sind.


Hier schafft es keiner, sein gesammeltes Kollegium mal ehrlich zu beurteilen, geschweige denn, wesentlich über den Tellerrand der eigenen Schule zu blicken.
Warum eigentlich nicht???

Ich gehe mal davon aus, dass Dir folgende Fakten und Strukturen nicht bekannt sind:
- Jedes Fach hat einen Fachbetreuer. Der ist für das fachliche Niveau an der Schule verantwortlich. Dazu schaut er alle geschriebenen Arbeiten stichpunktartig an,
leitet Fachsitzungen und begleitet den Schulleiter bei Unterrichtsbesuchen.
- Da man. z.B. in der Physiksammlung die Versuchsaufbauten der Kollegen sieht (wann führt welcher Lehrer welchen Versuch wie vor) und auch mit offener Tür unterrichtet
wird, bekommt man auch von der Seite einen Eindruck
- Es ist üblich, dass Klassenarbeiten in Parallelklassen abgesprochen oder sogar gleichzeitig geschrieben werden. Spätestens bei der Nachkorrektur und der Besprechung
vom Abitur hat man einen ganz guten Eindruck von Fachkollegen.
- Die Fachbetreuer sind regelmäßig auf Regierungsbezirksebene auf Tagungen. Die entsprechenden Referenten stehen über das ISB mit dem KM in Kontakt usw. Daher ist
der Austausch der Schule mit anderen Schulen möglich, da die Fachbetreuer die Informationen/ Anweisungen an der Schule in Fachsitzungen weitergeben
- einzelne, wenige Kollegen sind auch auf internationalen Fortbildungen und Kongressen, über Partnerschulen bekommt man ebenfalls eine Einblick in andere Schulsysteme
- In den Klassen 6, 8 und 10 werden in den Fächern Mathe, Deutsch, Englisch Vergleichsarbeiten geschrieben. Jede Schule bekommt eine Rückmeldung, ob sie im 1. oder
2. Viertel des Regierungsbezirkes ist (Bayern hat 8 Regierungsbezirke). Da bekommt man ebenfalls ein quantitatives Feedback als Schule.
- Bei Wettbewerben auf Bundesebene kann man ebenfalls sehen, ob die Quote der Preisträger deutlich über dem Durchschnitt liegt.
- Neben vielen, die motiviert sind, gibt es auch nicht wenige, die Dienst nach Vorschrift machen. Leider gibt es auch "Totalausfälle". Ihr Anteil ist nicht zwangsläufig höher
als in Großunternehmen, das Problem ist allerdings, dass man sie nicht aus dem Verkehr ziehen kann und die wenigen bei Kindern einen großen Schaden anrichten können.
Es bleibt einem Kollegium nicht verborgen, wenn Schüler im Unterricht zum Bäcker geschickt werden oder im Klassenzimmer ein Video läuft und der Kollege in der Zeit in
der Tiefgarage nachtankt ... es scheint aber so zu sein, dass der Anteil der "Ausfälle" im musisch-künstlerischen und sprachlichen Bereich höher ist... das kann aber auch täuschen,
es gibt keine Studien dazu ...;)
- Es ist auch bekannt, dass doch ein paar Lehrer gern in der Unterrichtszeit auf Fortbildung gehen, weil dies angenehmer ist, als sich mit den Schülern rumzuärgern, man
könnte ruhig die Fortbildungen grundsätzlich in die Ferien legen... dazu gibt es auch keine Studien und Ranglisten;) ...

Wir User, die wir Chefs sind, stehen jeden Tag im Wettbewerb und müssen sehen, was unsere Betriebe insgesamt leisten. Da hilft es nichts, wenn wir uns als Chefs (und das gilt im Prinzip auch für alle abhängig beschäftigten User) den Popo bis zum Nacken aufreissen, wenn der Rest der Truppe nicht mal zum Gurkenpflücken taugt!
Das ist in der Schule auch nicht anders: Was bringt es, wenn ein Lehrer Disziplin, Hausuafgaben, Zwischenschritt usw. einfordert und dem nächsten ist es egal. Deswegen muss ein Fachbetreuer auch dafür sorgen, dass die Anforderungen bei Parallelklassen ähnlich sind und der Lehrplan eingehalten wird. Es ist auch bekannt, dass die Möglichkeiten hier zu handeln, im Vergleich zur Wirtschaft deutlich geringer, aber trotzdem vorhanden sind (Prämie/Beurteilung/Beförderung). Gerade wurde ein Gesetz verabschiedet, dass neben den Fachbetreuern noch Teamleiter als mittlere Führungsebene eingesetzt werden soll, ensprechende MOdelle werden seit über 5 Jahren erprobt.
http://www.bildungspakt-bayern.de/f...lder/projekte/MODUS_F/modusF-Handreichung.pdf

Kehren wir mal zum Grund unseres Hierseins zurück. Viele hier meckern mehr oder weniger berechtigt über Qualitätsmämgel am T5.
Oh ja! Da kommen doch die wenigsten drauf, dass dies an unmotivierten Ingenieuren liegt, die oft krank sind - oder?
Sicherlich kann man ja auch nicht sagen, dass es keinen 6-Zylinder gibt, weil die VW-Ingenieure zu dumm dazu sind.

Wenn in einem Ort eine Schule es schafft, mit den gleichen Haushaltsmitteln wie auch immer einen deutlich besseren Untericht mit besseren Abgängern zu machen, hat das 0,0 Bedeutung für die anderen Schulen am Ort. Es muss da keinen jucken. Die Schüler sind einem ja a) sicher und b) ausgeliefert (sorry, klingt hart, ist doch aber so).
Bei größeren positiv bzw. negativen Abweichungen vom Durchschnitt in zentral gestellten Abschlussprüfungen müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.

Komisch, die Bildungspolitik scheint noch immer im Geiste von Walter und Erich zu Denken - freier Wille und freier Markt sind dem ungebildeten Volk nicht zuzumuten.
Das habe ich leider nicht verstanden;).

Was würde denn passieren, wenn alle Schulbezirke aufgehoben und die Schulen dem Wettbewerb "ausgeliefert" wären. Bekämen wir dadurch nach einer sicher unschönen Übergangszeit unterm Strich schlechtere Ergebnisse?
Ich dene - NEIN!
Vor allem in Ballungsräumen würde sich sehr viel ändern. Wenn einer beliebten Schule erlaubt würde, Schüler nach Notendurchschnitt auszuwählen, würde dies eine Kettenreaktion auslösen: Leistungsfähigere Schüler -> es bewerben sich
motivierte Lehrer -> die Ergebnisse werden noch besser usw. Diese Tendenzen können bei Modellversuchen innerhalb einer Schule schon jetzt beobachtet werden (http://www.verwaltung.bayern.de/ego...begabtenklassenanbayerischenGymnasien2009.pdf). Es gibt Länder, die den Schulen diese Freiheit geben, das Ergebnis ist fatal: Die Bestehensquote im Abitur schwankt auf Kreisebene zwischen 15% und 60% (http://www.gandul.info/news/rezultate-bacalaureat-2012-publicate-online-edu-ro-9830135) auf Schulebene zwischen 5% und 95%.

Und falls noch jemand mitliest, ein paar Gedanken zu den sonst gestellten Themen:
- Realschule kann - zumindest in Bayern - für bestimmte Konstellationen (kein 2. Fremdsprache/ Schwerpunkt Technik) eine echte Alternative auch zum Gymnasium sein.
- In den letzten Jahren wurde die Wiederholerquote halbiert:). Das liegt an der Möglichkeit, eine Nachprüfung zu machen oder unter bestimmten Voraussetzungen auf Probe
vorzurücken. Auch wenn das Wiederholen nicht immer eine Lösung ist (Schulwechsel, Internat, intensive Betreuung ... können auch eine Lösung sein) kann es nicht ganz
abgeschafft werden. Es muss eine Stelle im System geben, an der nicht mehr "durchgewunken" wird. Wünschenswert wäe es schon, dass man möglichst viele Schüler auf ein
Mindestniveau bringt - bei allen wird man es allerdings nicht schaffen.

Gute Nacht,
Hans Paul
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Ich zumindest lese noch mit ;)

- Jedes Fach hat einen Fachbetreuer. Der ist für das fachliche Niveau an der Schule verantwortlich. Dazu schaut er alle geschriebenen Arbeiten stichpunktartig an, leitet Fachsitzungen und begleitet den Schulleiter bei Unterrichtsbesuchen.
Schön. Schön auch die Kollegenkontrolle. Ich kenne aber keinen Fall, wo Kollegen oder die Fachbereichsleitungen eine (klar gesagt) Pfeiffe "eingenordet" hätten.
Wir hatten gerade an der Schule unserer Grossen so einen Fall. Lehrkraft verpennt, dass sie in einem SEK II Kurs ZWEI ARbeiten im Halbjahr schreiben lassen muss und kriegt mit Müh und Not eine noch eine Woche vor der Noteneintragung hin. Ergebnis: Den Kindern droht, das Jahr wiederholen zu müssen. Auch den 1ern!
Die Schulleitung hat zwar eine Lösung für die Jugendlichen gefunden, aber keine für die Lehrkraft.

Es kam die klare Aussage: Wir kennen die faulen Äpfel im Korb ganz genau, aber wir können sie nicht aussortieren, wenn die sich wehren.
DAS ist sicher rechtlich richtig, aber doch ein absolutes Unding! So jemand gehört dahin, wo kein Schaden angerichtet werden kann (welcher Job wäre das doch gleich.......) War übrigens aus dem Bereich Kunst+Sprache ;)

. Auch wenn das Wiederholen nicht immer eine Lösung ist (Schulwechsel, Internat, intensive Betreuung ... können auch eine Lösung sein) kann es nicht ganz abgeschafft werden. Es muss eine Stelle im System geben, an der nicht mehr "durchgewunken" wird. Wünschenswert wäe es schon, dass man möglichst viele Schüler auf ein Mindestniveau bringt - bei allen wird man es allerdings nicht schaffen.
Doch - die Lösung gibts schon und sie wird in Skandinavien (wo auch sonst) zum Teil schon praktiziert.

Lernen nicht im Klassenverband wie anno Dickemilch, als Schüler wie Rekruten im Gleichschritt durch die Schule maschieren sollten (Individualistisches Kanonenfutter wollte damas keiner haben), sondern in Fächern lernen.

Da gibt es dann Kinder, die sind meinetwegen im 7. Schulbesuchsjahr. In Mathe lernen sie in einem Kurs, der auf dem Niveau dessen lernt, was heute 8. Klasse wäre, weil sie da gut sind.
In Deutsch auf Niveau Jhg. 7. In Englisch klemmts, da sind sie noch auf dem Niveau von Jhg. 6.

Die Kinder können sich da, wo sie gut sind, auch mal zurücknehmen an statt vorauszueilen und bekommen Resourcen frei, um in den schwachen Fächern aufzuholen!

Alles schon erfunden, man + frau muss nur mal den Mut haben, Veränderungen anzugehen und zuzulassen!
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Hallo,

einfach macht Ihr mir das hier aber nicht:
wenn ich mit konkreten Beispiele antworte, heißt es, bitte nicht "ich-bezogen", erkläre ich allgemeine Strukturen, werden persönliche Gegenbeispiele genannt.
Also gut, ich versuchs noch einmal:

Ich zumindest lese noch mit ;)

Schön. Schön auch die Kollegenkontrolle. Ich kenne aber keinen Fall, wo Kollegen oder die Fachbereichsleitungen eine (klar gesagt) Pfeiffe "eingenordet" hätten.

Ich kenne dafür aber mehrere. Es ist klar, dass ich hier nicht über Kollegen bzw. Ehemalige ablästern werde, ist sind Einzelfälle, damit man aber als Außenstehdender einen Eindruck bekommt,
hier ein paar Beispiele:
- Mehrere Fälle, in denen Zeitverträge von Seiten- bzw. Quereinsteigern nicht verlängert wurden.
- Ändern der Note von Einzelarbeiten im Nachhinein (nach erfolgter Notenkonferenz, nachdem der Fachbetreuer die Arbeiten "geprüft" hatte)
Ein Fachbereichsleiter hat in der Regel organisatorische Aufgaben (er ist fachlich nicht in der Lage, alle Kollegen die er betreut, auch fachlich
zu beurteilen), ein Fachbetreuer (-> Bayern) ist nur für ein Fach zuständig.
- Anweisung, mit einem bestimten Stoffgebiet aufzuhören/ zu beginnen -> Erfüllung des Lehrplans


Wir hatten gerade an der Schule unserer Grossen so einen Fall. Lehrkraft verpennt, dass sie in einem SEK II Kurs ZWEI ARbeiten im Halbjahr schreiben lassen muss und kriegt mit Müh und Not eine noch eine Woche vor der Noteneintragung hin. Ergebnis: Den Kindern droht, das Jahr wiederholen zu müssen. Auch den 1ern!
Die Schulleitung hat zwar eine Lösung für die Jugendlichen gefunden, aber keine für die Lehrkraft.

Das kann ich mir hier aus folgenden Gründen nicht vorstellen:
- Alle Termine für Arbeiten werden vom Oberstufenbüro festgelegt, die Arbeiten (Mathe/ Englisch/ Physik usw.) werden jeweils für ein Fach an einem Tag geschrieben, daher merken es Schüler bzw. Lehrer spätestens am nächsten Tag, wenn sie eine Arbeit verpennt haben
- Nach einer gewissen Zeit (z.B. 4 Wochen nach Abhalten de Arbeit) müssen alle Arbeiten zur "kontrolle" vorgelegt werden. Ein gewissenhafter Fachbetreuer hätte hier nachgefragt.
- Ein geringe Anzahl von Lehrkräften wir bei entsprechenden Indikationen nicht in der Oberstufe eingesetzt

Doch - die Lösung gibts schon und sie wird in Skandinavien (wo auch sonst) zum Teil schon praktiziert.
Lernen nicht im Klassenverband wie anno Dickemilch, als Schüler wie Rekruten im Gleichschritt durch die Schule maschieren sollten (Individualistisches Kanonenfutter wollte damas keiner haben), sondern in Fächern lernen.
Da gibt es dann Kinder, die sind meinetwegen im 7. Schulbesuchsjahr. In Mathe lernen sie in einem Kurs, der auf dem Niveau dessen lernt, was heute 8. Klasse wäre, weil sie da gut sind.
In Deutsch auf Niveau Jhg. 7. In Englisch klemmts, da sind sie noch auf dem Niveau von Jhg. 6.
Die Kinder können sich da, wo sie gut sind, auch mal zurücknehmen an statt vorauszueilen und bekommen Resourcen frei, um in den schwachen Fächern aufzuholen!
Alles schon erfunden, man + frau muss nur mal den Mut haben, Veränderungen anzugehen und zuzulassen!

Das stimmt, allerdings sagte ich, es gibt eine Stelle, an der man nicht mehr durchwinken kann. Und das ist auch in Skandinavien so (Abschluss 9. Klasse).
Entsprechend muss jeder seine Leistung am Ende des Gymnasiums bringen, unabhängig, ob er dafür 3 oder 4 Jahr benötigt. Also verschenkt wird da auch nichts!
Im ganz kleinen Rahmen wird es bei uns praktiziert:
-Drehtürmodell: Schüler können in Fächern, in denen sie sehr gut/ gut dastehen, frei entscheiden, ob sie dem Unterricht folgen, oder sich mit anderen Themengebieten beschäftigen/ anderen Unterricht besuchen
-Frühstudium: Schüler nehmen an Kursen der Uni teil

Was wir trotzdem von den skandinavischen Ländern können:
- Kinder fördern und unterstützen und nicht beurteilen und selektieren als pädagogische Grundhaltung: das Thema trifft auf die Arbeitswelt allerdings ebenso zu
- keine frühe Selektion
- Achtung gegenüber Bildung/ Bildungseinrichtungen/ Personal (Die Gleichung Lehrer = faule Säcke/ krank/ unfähig und unmotiviert gibt es in Finnland nicht!)
- effektivere Nutzung der Unterrichtszeit (z.T. sind über 50% einer Unterrichtsstunde aus verschiedenen Gründen ineffektiv, zusätzlich fallen viele Stunden durch "sonstige Aktivitäten" aus)

Wenn unter den gegeben Umständen das Wiederholen einfach abgeschafft wird, macht es keinen Sinn. Im Gegenteil, es wird den Kindern schaden, wenn sie nicht die entsprechende
Förderung bekommen.

Gute Nacht,

Hans Paul
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Moin lines,
das nen ich ja mal Großfamilie...
da reicht aber ein Bulli nie nich...;)

Servus,
Ich bin noch eine Antwort schuldig:
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Ich bin auch noch da und lese auch mit.

Leider ist das Problem Schule so vielschichtig, dass es für mich kaum zu fassen ist. Für mich schon alleine schon nicht, wie dann in einem Forum mit seinen begrenzten Möglichkeiten. Ich versuche es trotzem mal:


  • Natürlich sind die Schüle anders als vor 15-20 Jahren, wer wissen will warum, hier ein möglicher Ansatz: Digitale Demenz http://www.amazon.de/Digitale-Demenz-unsere-Verstand-bringen/dp/3426276038 Und trotzdem finde ich das Buch erstaunlich kurz gegriffen: Computer per se machen nicht blöd. Mein Lieblingsspruch: Fernsehen macht den Klugen klüger und die Dummen dümmer. Is so. Da muss halt die Schule drauf reagieren, meine Kunden sind auch anders als vor 20 Jahren.


  • Der einzelne Lehrer kann gar nichts an dem System Schule ändern. Wer Zeit und Muße hat: Die Frau hat auch ein Buch geschrieben. http://www.spiegel.de/schulspiegel/...-rebellin-erhaelt-courage-preis-a-628411.html Ich kann es dem einzelnen Lehrer absolut nicht verdenken, wenn er vor dem System kapituliert. (als Alternative zum Burnout). Mir sind aber auch offensichtlich absolut unfähige Lehrer begegnet. Nur, wo sollen die schon hin, wenn sie nach 10 Jahren bemerken, dass sie den Beruf verfehlt haben, so als Beamter? Den Job wechseln ist da gar nicht so einfach.


  • Natürlich habe die Eltern eine höhere Erwartungshaltung was sie Noten anbelangt. Jede Arbeitsstelle, die trocken und warm ist und auch noch das Überleben halbwegs sichert braucht zu mindest einen guten Realschulabschluss. Wer will die Eltern dafür verurteilen, dass sie für Ihre Kinder die Beste Startposition im Leben anstreben? Dass hier auch über das Ziel hinausgeschossen wird, wen wunderts?


  • Die beste Schule, die mir bis jetzt über den Weg gelaufen ist, ist (ausgerechnet?) eine katholische, kirchliche Privatschule. Die Lehrer sind da bloß angestellt. Das motiviert die Lehrer, aber auch die Schulleitung für eine produktive Stimmung zu sorgen. Denn ein 'guter' Lehrer könnte ja auch kündigen.


  • Der Lehrplan wird seit Jahren umgestellt und entrümpelt, so lange bis nichts mehr übrig bleibt. An der Grundschule bei uns lernt mal nicht mal mehr alle kleinen Einmaleinse. Nur noch die schweren. Den Rest müssen die Eltern daheim machen. Schließlich braucht man Zeit für Englisch ab der dritten Klasse. Muss ja auch, denn in der fünften Klasse werden sie mit Englisch vollgepumpt. In der sechsten kommt schon die zweite Fremdsprache.... Übrigens: Homeschooling gibt es eh' schon längst.


  • Und dann ist natürlich beim Thema Schule ein jeder ein Experte. Ich auch ;-) Ein stabiles Elternhaus trägt sicher zu einem Erfolgreichem Schulbesuch bei. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, den Kindern die Schule nicht madig zu machen. Die Lehrer vor den Kindern schlecht zu machen vertragen erst Mittelstufler so richtig. Grundschüler lernen noch viel für Ihren Lehrer.

Ich hoffe solche Bandwurmpostings liest überhaupt noch jemand. Ansonsten hat es meiner Seele gut getan das hier nieder zu schreiben!




Entspannte Grüße aus dem Oberallgäu

Leines

PS Seit dem Wochendende stromt es wieder richtig. Wurde auch Zeit, der ganze Februar hat kein einziges Kw gebracht!

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