Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Servus,
ja zwei, der eine ist im Französichzweig, 10 Klasse. Der hat sich mühevoll hochgearbeitet, von der Hauptschule, Tschuldigung, Mittelschule zur RS. Ich habe ihm den Französichzweig empfohlen, weil
  • es da so schön leer war (15 Schüler), in Mathe waren es 31.
  • er dann mit F eine zweite Fremdsprache hat, um auf der FOS allgemeines Abi zu machen.
Macht er jetzt auch. Und was will er werden? Pauker für verhaltenskreative Schüler mit Sonderbegabungen.
Andererseits fangen die in Sonthofen mit F nochmal ganz von vorne an. Da kann er wenigstens die Defizite vom grottenschlechten F-Unterricht ausgleichen.

IIIb gibt es bei uns nicht, dafür einen Sportzweig. Aber den ganzen Winter Schifahrn ist nich so sein Fall gewesen.

Eigentlich ist es meiner Meinung egal welcher Zweig. Ich würde schauen, wo die Begabungen liegen, in der FOS werden die Karten ja nochmal neu gemischt. Und der demografische Wandel hilft bis in 4 Jahren bei der Lehrstellensuche.

Die Tochter wird wieder F nehmen, weil ein bisserl was hilft es ja doch wenn man mal in F oder I in Urlaub ist.

Grüße Leines

PS: Ich he auch kein Latein gehabt und bin al Gärtner trotzdem ganz gut zu Recht gekommen.

Derzeit:
3x Gymnasium (5,9,9)
2x Realschule (6,10)
2x Grundschule (1,4)
2x Kindergartenverweigerer

Cool, Sonthofen. Eine gute Freundin von mir unterrichtet dort und ich habe vier Jahre in Sonthofen an einer Schule unterrichtet. :D

Für das allgemein anerkannte Abitur (jetzt mal egal wieviel Jahre) ist die 2. Fremdsprache (nicht nur in Bayern) Pflicht. Wenn also nach der Realschule der Plan besteht, in den gymnasialen Zweig zu wechseln, so empfiehlt sich Französisch schon. Latein hingegen...nun ja.

Weil das angesprochen wurde: Als ich damals als Schüler mit 1 Jahr Schulerfahrung in Französisch, 2 Jahren Englisch, einem Jahr Latein und 4 Jahren Russisch in Frankreich nach dem Weg zum Hotel fragen musste, waren die boule-Spieler am Straßenrand wirklich nur in Französisch zur Auskunft bereit! Und, im Hotel öffneten sich auf die Schlüsselwörter cles und manger erst Tür und Tor. Danach hat man auch mit meinen Eltern Englisch gesprochen, aber die Weißbrotfraktion mag es eben, in ihrer Landessprache angequatscht zu werden!
So oft macht man ja (auch als Bayer) keinen Urlaub im Vatikan, oder?

Für die anderen Länder sei nur angemerkt, dass auch an einer IGS Hauptfächer gekurst werden (können), also unteres Niveau und oberes nicht. unbedingt zusammen unterrichtet werden.

Gruß, hauke.

Ach so, verhaltenskreativ hat mir gefallen. :p
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

So oft macht man ja (auch als Bayer) keinen Urlaub im Vatikan, oder?

Naja, aber hin und wieder kommt ein Bayer da ja jobmäßig unter......

Mir hat die Schule in Sonthofen auch sehr gut gefallen. Fast schon heimelig. Da würd ich auch gleich nochmal hingehen.

A Propos:
Gerade habe ich im Radio gehört, dass Sitzenbleiben im Jahr alleine in Bayern 290 Mio € kostet (Lehrer, Klassenräume etc.) Das sind in drei Jahren fast eine Milliarde. Wie viele Lehrer könnte man dafür nur einstellen? Wieviel Frust könnte man da auf beiden Seiten vermeiden?

Nachdenkliche Grüße

Leines
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Nachdenklich führe ich Leines' Gedanken fort, an die Tatsache denkend daß das Sitzenbleiben an sich in einigen Bundesländern ein Diskussionsthema ob des Abschaffens selbiges ist und nun realisierend woher der Wind weht.....

Carsten,
der noch zwei Kinder in und durch die Schule schleusen muß
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Kleiner Themenwechsel, okay...

Sitzenbleiben...

a) Motiviert das die Kinder, sich Mühe zu geben. Sitzenbleiben will keiner. Die Freunde in die nächste Klasse wandern sehen, während man selbst "eins zurück" muss, erst recht nicht. Von daher sehe ich das schon als Motivationswerkzeug.
b) Ich weiß nicht, wie ein Kind, das eigentlich hätte sitzen bleiben sollen (1 x 6 oder 2 x 5, ist das immer noch so?) sinnvoll das "Unbekannte" nachlernen soll, wenn es einfach in die nächste Klasse weiterrückt. In den Ferien wirds sicher nicht gelernt. Wir müssen davon weg, das stigmatisierend zu sehen, sondern als sinnvolle Gelegenheit für das Kind, den Stoff einfach nachzuholen. Manche Kinder brauchen halt bisschen länger, und die pfeifen sich den G8-Stoff halt in 9 Jahren rein. Oder in 10, meinetwegen...

Wo sollen denn die Kosten herkommen von 290 Mio pro Jahr allein in Bayern? Wenn ein Kind durchfällt, dann kommt es einfach in die nächstuntere Klasse. So what? Und wenn wirklich diese Klasse dann platzt und aufgeteilt werden muss auf zwei Klassen, dann war sie vorher schon zu voll. Dann ist das sinnvoll investiertes Geld. (Wobei ich sowas noch nie gehört habe...)

Leines, ich schätze dich sehr, in jeder Hinsicht, aber woher kommt denn die Zahl von 290 Mio? Nochmals: Vielleicht ist das einfach Geld, das wir in die Hand nehmen müssen, um langsamer lernenden Kindern zu ermöglichen, einen höheren Schulabschluss zu machen...
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Hallo,

es gibt in Deutschland ja noch den zweiten Bildungsweg.
Manche sind einfach Spätzünder und können es trotzdem ´nach oben´ schaffen.

Von daher ist es absolut kein Beinbruch, wenn man in der Schule nicht die gewünschte Leistung bringt (bringen kann).

Die Eltern sind heutzutage dermaßen ergeizig was das Vorankommen ihrer Kinder in der beruflichen Laufbahn betrifft.
Letztendlich ist aber jeder für sein eigenes Berufsleben verantwortlich.
Bevor ein Kind die Schule nur mit Nachhilfeunterricht Nachmittags oder gar in den Ferien schafft, wär es doch besser eine Etage tiefer einzusteigen. Das kann jetzt eine Wiederholung der Klasse sein, oder auch eine andere Schulart.


Michael
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Kleiner Themenwechsel, okay...

Sitzenbleiben...

a) Motiviert das die Kinder, sich Mühe zu geben. Sitzenbleiben will keiner. Die Freunde in die nächste Klasse wandern sehen, während man selbst "eins zurück" muss, erst recht nicht. Von daher sehe ich das schon als Motivationswerkzeug.
b) Ich weiß nicht, wie ein Kind, das eigentlich hätte sitzen bleiben sollen (1 x 6 oder 2 x 5, ist das immer noch so?) sinnvoll das "Unbekannte" nachlernen soll, wenn es einfach in die nächste Klasse weiterrückt. In den Ferien wirds sicher nicht gelernt. Wir müssen davon weg, das stigmatisierend zu sehen, sondern als sinnvolle Gelegenheit für das Kind, den Stoff einfach nachzuholen. Manche Kinder brauchen halt bisschen länger, und die pfeifen sich den G8-Stoff halt in 9 Jahren rein. Oder in 10, meinetwegen...

Wo sollen denn die Kosten herkommen von 290 Mio pro Jahr allein in Bayern?

Moin, zu den Kosten.
Angenommen, jemand sagt dir, dass du ein Jahr länger arbeiten sollst...Bezahlung, Kosten für Essen (das du in der Firma isst), Bücher die du in dem Jahr abnutzt, Strom für deinen Rechner, Werkzeug geht kaputt...
Das Schulsystem ist darauf kostentechnisch nicht vorbereitet, weil man könnte dir in der Firma leider auch kein Gehalt zahlen, weil du dein Pensum schon voll ausgeschöpft hast...

Gestern war doch in irgendeiner Zeitung ein Artikel, dass ein Bundesland (Niedersachsen?) jetzt das Sitzenbleiben abschaffen will...

In Hessen ist Sitzenbleiben auch nicht mehr die Regel. Da hier nämlich die Eltern bestimmen dürfen, in welchen Zweig die kleinen und großen Zwerge gehen...versetzt man die dann einfach quer - also von dem Realzweig in den Hauptschulzweig - oder vom erweiterten Kurs in Deutsch und Mathe in den Grundkurs Deutsch und Mathe. Dadurch verliert der Schüler kein Jahr und kann in der Klasse (wenn Kombiklasse) verbleiben.
Falls die Leistungen wieder hochgehen (gibt es bei vielen Schülern durch Motivationswechsel, Pubertät,...meist in Klasse 7-9) kann man wieder "zurückversetzen". Bin als Pädagoge eigentlich auch nicht so viel dafür (zumal viele eben nicht einsehen, dass ihr Kind das Realschulniveau nicht halten kann!), aber die Lebenswelt des Schülers aufrecht zu erhalten, finde ich schonmal sehr sinnvoll!

Neue Studien haben übrigens ergeben, dass Nachhilfe kaum etwas bringt!
Und, im amerikanischen System muss man am Ende des Schuljahres Tests schreiben, um vorrücken zu können. Die, die es schaffen, haben dann Ferien, die die es nicht schaffen, können die Ferien nutzen, um gegen Ende der Ferien erneut anzutreten, um die Versetzung doch noch zu schaffen. Dort bleibt eigentlich auch kaum einer sitzen.

Grüße, hauke.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Nachdenklich führe ich Leines' Gedanken fort, an die Tatsache denkend daß das Sitzenbleiben an sich in einigen Bundesländern ein Diskussionsthema ob des Abschaffens selbiges ist und nun realisierend woher der Wind weht.....

a) Motiviert das die Kinder, sich Mühe zu geben. Sitzenbleiben will keiner. Die Freunde in die nächste Klasse wandern sehen, während man selbst "eins zurück" muss, erst recht nicht. Von daher sehe ich das schon als Motivationswerkzeug.
b) Ich weiß nicht, wie ein Kind, das eigentlich hätte sitzen bleiben sollen (1 x 6 oder 2 x 5, ist das immer noch so?) sinnvoll das "Unbekannte" nachlernen soll, wenn es einfach in die nächste Klasse weiterrückt. In den Ferien wirds sicher nicht gelernt. Wir müssen davon weg, das stigmatisierend zu sehen, sondern als sinnvolle Gelegenheit für das Kind, den Stoff einfach nachzuholen. Manche Kinder brauchen halt bisschen länger, und die pfeifen sich den G8-Stoff halt in 9 Jahren rein. Oder in 10, meinetwegen...

Moin,

die Schule leidet schon seit Jahren unter Finanzknappheit, man kann sagen das Bildungswesen ansich...
Der freie Zugang zur Bildung ist immer mal wieder (obwohl grundgesetzlich anders geregelt...) eingeschränkt worden: siehe Studiengebühren...
Was man sich durch die in Hamburg nun auch übliche "Nicht-Sitzenbleiben-Können" (auch auf dem Gymnasium bis einschl. 10.Klasse :eek: ) Variante vorzustellen hat, läßt sich eigentlich nicht nachvollziehen.
Ich vermisse "Das Sitzenbleiben" als persönliche Quittung (ohne auf andere zeigen zu können) seines eigenen Lernverhaltens auch sehr.

Da wird ohne Not & rechtfertigenden Druck auf das "Kollegium" (die sich ja sonst an der Qualität des Notendurchschnitts am Weiterkommen der Schüler messen lassen könnten) die Schülergeneration von Klasse 1- Klasse 10 "durchgereicht".
Lediglich der Zugang zur gymnasialen Oberstufe gelingt so nicht.

Tatsächlich fördert das Faulheit, insbesondere gepaart mit Web2.0, so daß mit durchschnittlich 17 Jahren deutlich mehr Fälle von fremdinduzierter Bildungsferne einen Ausbildungsplatz suchen und das Reflektieren darüber, was zum "Platzen des Knotens" führt, die jugendlichen Heranwachsenden ja ohnehin in den 2. Bildungsweg treibt... Und der kostet NIX?

Da wird kein müder EURO eingespart, sondern das Problem, insbesondere der Verantwortlichkeit einzelner Pädagogen gegenüber dem Mist, den manche an "Qualitätsunterricht" zu bieten haben, einfach auf nachfolgende Instanzen verlagert.
Und dann kann man sich als Lehrer das eigentlich eigene(!) Versagen auch noch mit den Worten des "unmotivierten" Klassenkörpers Schönreden, da jeglicher benchmark fehlt... (ach nein, es gibt ja KERMIT ..s.u...)

Lehrer an Hamburger Stadtteilschulen... nirgendwo sonst ist die Bandbreite von "No-Bock" bis "Hypermotivation" vertreten, allerdings mit einem deutlichen Übergewicht der "No-Bock" Generation und der latenten Gefahr, daß beide irgendwann "ihren Burn-out nehmen"... die einen, weil's am bequemsten ist, die anderen, weil sie sich verschleissen lassen...

Zur "Qualität" nur dies: Ein schulübergreifender Mathetest wird geschrieben (wurde immer schon so gemacht..), Ergebnis der 4 8.Klassen hier: 2/3 erwirtschaften ein "mangelhaft*" ... das ist schlecht für den Vergleich, da man noch ein paar Tage Zeit bis zur Weitergabe der Ergebnisse hat, wird der (fast) gleiche Test mit Ankündigung auf das Betrachten & Korrigieren des alten Testes erneut geschrieben: Klar, daß hier nun auf das "Wiedererkennungsprinzip" gesetzt wird...
Aber dadurch sind die Kids nicht schlauer, aber der Stufenschnitt im Vergleich besser geworden... ;)
"Setzen - Sechs"
*mangelhaft bezogen auf Realschulniveau (mittlerer Bildungsabschluß)

Und um diesen ganzen Blödsinn der Durchführung herum hat man nun die Institution "KERMIT" eingerichtet ... bezahlt vom Bürger mit seinen Steuern, ausgestattet mit reichlich Personal und Anspruch... D.h. den beschriebenen Vergleich der Schulen untereinander überläßt man nicht mehr den Rektorenkonferenzen, sondern schaltet (wie immer in D) eine "neue" Institution dazwischen...
Kompetenzen ermitteln, nicht der Schüler, sondern der Lehrer ... wenn's so läuft, wie beschrieben, dann ist das gaaaanz toll... X(

Es gibt Tage, da könnte man einfach nur .......... *censored* :uuups:
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Pille, meinst DU ernsthaft, derart Leerkräfte würden motiviert, wenn sie einen Teil ihrer Anbefohlenen durch Sitzenbleiben hinter sich lassen könnten?
Da werden die Schulkinder für die Unfähigkeit der Leerkräfte bestraft und müssen auch die Fächer wiederholen, in denen sie gar keine Probleme haben/hatten.

Natürlich ist ein stumpfes Mitschleifen derer, die es aus welchem Grund auch immer nicht ins Hirn bekommen haben, keine Lösung. Die müssen dann dazu gebracht werden ihre Defizite aufzuholen. Aber nicht durch stumpfes Pauken, sondern nach einer Analyse der Ursache des Nicht-Erlernens.

Damit einhergehen müsste eine Reform des Beamtenrechts, um Leerkräfte auch "aus dem Rennen" nehmen zu können.

Vielleicht sollte man an den Schulen unter die Fotogalerie der dort Lehrenden die Durchschnittsnoten der Erst(nicht Wiederholungs)arbeiten aus den Tests und Arbeiten hängen.
Das gäbe ein Gejohle. :uuups:
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

und müssen auch die Fächer wiederholen, in denen sie gar keine Probleme haben/hatten.

...sondern nach einer Analyse der Ursache des Nicht-Erlernens.


a) Man kann darüber diskutieren, ob es zu den Herausforderungen an die Kids gehört, dass sie gleichzeitig einen bestimmten Lehrstoff verarbeiten.


b) Sind wir beide der Meinung, dass es auch intelligente und weniger intelligente Schüler gibt? Oder gehören nach der Analyse der Ursache des Nicht-Lernens doch irgendwie alle auf die Universität?

Entschuldige, aber das "Analysieren der Ursache des Nicht-Lernens" hört sich für mich sehr an wie ***-****** Gutmenschentum eines Dipl.-Sozialpädagogen (FH).
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Pille, meinst DU ernsthaft, derart Leerkräfte würden motiviert, wenn sie einen Teil ihrer Anbefohlenen durch Sitzenbleiben hinter sich lassen könnten?

Ich mag Eltern, die alles auf die Lehrer schieben...NICHT!

Im übrigen hat die Lehrkraft dann ja sogar unter Umständen ein Jahr länger die Möglichkeit, diesen Schüler zu unterrichten!!!

Und, ich würde die Schulnoten mal zu mindestens 75% dem Schüler verantworten. Bei den heute vorgegebenen Standards ist das nämlich gar nicht anders machbar, weil die Lehrkraft zu Dingen gezwungen wird (Beamter) für die sie gar nicht, bzw. nur ungenügend ausgebildet ist!!!

Im übrigen gibt es Bundesländer, die ihre Lehrkräfte nicht mehr verbeamten, damit ist dann aber leider auch die Bindung an den Deutschen Staat nicht mehr gegeben, dann kann jeder machen, was er will!
Im übrigen müssen sogar Vertretungslehrer (hier in Hessen), sämtliche Unterlagen für einen Beamtenstatus unterschreiben, also keine Geschenke, keine Dienstgeheimnisse ausplaudern, Achtung des Staates, keine politische Agitation, bekommen aber natürlich nicht die Dienststellung.
Ich gebe zu, dass gerade das bayerische System einigen Unmut hervorruft (wohnen im Grenzgebiet BY-HE) und kennen gefrustete Eltern, die ihr Kind dann lieber nach Hessen in die Schule schicken.
Das Zauberwort würde hier Zentralisierung heißen, dann kocht auch nicht jedes BL und jede freie Stadt ihr eigenes Süppchen.

hauke.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Ich mag Eltern, die alles auf die Lehrer schieben...NICHT!
a) kann ich nichts dafür, dass Du meine absichtliche Andersschreibung nicht zuordnen kannst. Sie bezog sich eindeutig auf den von Pille klar umrissen Personenkreis (Mathe: Teilmenge Leerkräfte der Ganzmenge Lehrkräfte).
Oder willst Du bestreiten, dass es unter den Lehrkräften ebenso wie in jedem anderen Beruf eine nicht unerhebliche Anzahl an Pfeiffen gibt?
b) kann ich es nicht ändern, wenn Du mich nicht magst. Deswegen werde ich meine Meinung aber nicht ändern!

Im übrigen hat die Lehrkraft dann ja sogar unter Umständen ein Jahr länger die Möglichkeit, diesen Schüler zu unterrichten!!!
Oder das Schulkind muss die Lee/hrkraft ein weiteres Jahr ertragen.

Aus welchen Gründen lernt ein Schulkind nicht das an Stoff, dass es lernen sollte?
Es hat eine Lernbehinderung. Snderfall -> Inklusive Beschulung mit Förderlehrkraftbetreuung
Es hat keinen Bock auf Schule. Warum nicht? Wer hat ihm diesen genommen? Die Eltern? Die Gesellschaft (OK, bei Jugendlichen mögen miese Perspektiven den Gedanken wozu lern ich denn fördern). Die Schule?
Es ist nicht in der Lage, die Erklärungen der Lehrkraft zu verstehen/anzuwenden/umzusetzen.

Aus meiner Erfahrung (eigene und die bei unseren Kindern) beruht ein wesentlicher Teil schlechter Noten auf eben diesem dem Lehrer nicht folgen können.
Wer ist dann Schuld? Ich denke, die Lehrer!
Warum fragt ein Lehrer bei schlechten Noten immer nach schlechtem Lernen, 0-Bock, zu wenig elterlicher Förderung und nicht nach seinem eigenen Versagen am Schüler?

Wenn ein von mir geplantes Haus Risse kriegt, muss ich mich fragen, ob meine Planung richtig war und ob ich die Handwerker, die es gebaut haben, ausreichend überwacht habe.
Erst wenn ich das ausschliessen kann, fange ich an, bei Fachplanern und Handwerkern die Ursache(n) zu suchen.

Warum muss das ein Lehrer nicht.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Servus,
Puh, so ein Fass wolt ich garnicht aufmachen. Aber wenn es schon mal so ist:

http://www.sueddeutsche.de/karriere/sitzenbleiben-in-der-schule-die-klassenfrage-1.174274

Der Artikel liefert auch gleich noch die Argumente der Sitzenbleiben-Gegner:

Hauptargumente sind für mich: Schüler die Sitzenbleiben werden im nächsten Jahr nicht zwingend besser. Kann ich bestätigen: Unsere Tocher das zweite Mal in der siebten auch nicht besser geworden, erst als sie nicht mehr so voll auf der Hormonwelle surfte wurde es besser.
Sogar der konservative Deutsche Lehrerverband schreibt, dass Sitzenbleiben ein Sanktionsmittel für einzelne Schüler ist.

Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker. Heute habe ich Probleme einen Elektiker, einen Schlosser und einen Schichtführer zu finden, der einigermaßen Kopfrechnen kann.

Aber die Kinder kommen doch immer gleich auf die Welt. Sie sind Produkt unserer Erziehung. Wir machen super Reibach mit allen möglichen Computerspielen, setzen sie in abbruchreife Schulgebäude zusammen mit demotivierten Lehrern. Und alle Prominente kokketieren noch damit, dass "sie schon immer schlecht in Mathe" waren.

In der letzten Gehilfenprüfung konnte keiner meiner vier Prüflinge 2% von 400 l rechnen, nicht mal mit Taschenrechnern.
Und daran sollen zu 75% die blöden Schüler schuld sein?

Immer noch nachdenklich


Leines
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

In der letzten Gehilfenprüfung konnte keiner meiner vier Prüflinge 2% von 400 l rechnen, nicht mal mit Taschenrechnern.
Und daran sollen zu 75% die blöden Schüler schuld sein?

... dats mack Ja nix, daführ gips doch Ein App für das Scmart-pfon.

Für den Kunden ist das Tattoo doch wichtiger als gute Arbeit.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Ich muß mich Leines anschliessen:
Wenn ich sehe, das Abiturienten (1er oder 2er Schnitt) kaum in der Lage sind, einfache mathematische Aufgaben aus dem Leben spontan zu bewältigen (immerhin schaffen sie es, wenn sie Zeit und ggfls. einen Taschenrechner haben) geschweige denn nicht einmal 15 Länder, Hauptstädte oder Flüsse Europas aufzählen können - dann komme ich doch sehr ins Grübeln. Die Lücken sind z.T. erschreckend.
Ursache? Ganz klar auf Seiten des Lehrkörpers, da entweder nicht ausreichend vorhanden, oft krank oder kaum motiviert.

Zumindest unsere Kinder könnten mehr als Ihnen in der Schule abverlangt wird bzw. wurde. Sie und die Cliquen wissen genau, wie sie die Lehrer zu nehmen haben, wann sie im Unterricht mitmachen müssen und wann sie dort gar nicht erst erscheinen brauchen.
Es gibt in der Tat Lehrer, die nur Einsen und Zweien als mündliche Note vergeben, eine Drei ist quasi ausgeschlossen.
Am Ende des Abiturs sind offenbar diejenigen Lehrer am beliebtesten, die den Pflichtstoff in der Oberstufe zügig durcharbeiten (einer in einem halben Jahr (!!!) ) und die dann zur Kür übergehen - was den Schülern offenbar auch Spaß macht. Zumindest im Nachhinein.

Unsere beiden Großen (20 und 17, also aktueller Stand der Schule) könnten darüber vermutlich Romane schreiben. Wir als Eltern haben uns oft gewundert, manchmal waren wir entsetzt - jedoch regelmäßig überrascht ob des Lehrstoffes und des vermittelten Wissens.....


Ich gehe davon aus, daß mit einem vernünftigen Lehrkörper viel mehr Wissen vermittelt werden kann.
Ich weiß aber auch, daß die Ehrenrunde für einige Schüler der bessere Weg ist.

Aber so lange viele Lehrer zu vieles schleifen lassen und diverse Eltern zu hohe Ansprüche an den lieben Nachwuchs stellen, wird diese Problematik nicht gelöst werden können.
Daß die Eltern natürlich mitwirken müssen, setze ich als stillschweigend voraus. Da sehe ich in diesem Board auch keine nennenswerten Probleme. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Da sehe ich in diesem Board auch keine nennenswerten Probleme.


... dann liest Du hier vermutlich aus Zeitmangel nur wenige Beiträge. Mir (keine Appretur, nur Mittelschulabschluß vor 50 Jahren) sträuben sich bei mindestens 30% der Beiträge wegen Unlesbarkeit die Haare.

Bevor ich einen Betrag abschicke, lese ich ihn mindestens zweimal durch, danach noch einmal und korrigiere ggf.
Allerdings übersehe ich selbst dann gelegentlich einmal einen Buchstabendreher oder ein fehlendes Komma.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

In der letzten Gehilfenprüfung konnte keiner meiner vier Prüflinge 2% von 400 l rechnen, nicht mal mit Taschenrechnern.
Und daran sollen zu 75% die blöden Schüler schuld sein?
Niedersachsen reagiert darauf ganz aktuell, in dem bei Test, Arbeiten und Prüfungen wieder Teile OHNE Taschenrechner gerechnet werden müssen.
Ob´s was bringt?

Sie und die Cliquen wissen genau, wie sie die Lehrer zu nehmen haben, wann sie im Unterricht mitmachen müssen und wann sie dort gar nicht erst erscheinen brauchen.
Es gibt in der Tat Lehrer, die nur Einsen und Zweien als mündliche Note vergeben, eine Drei ist quasi ausgeschlossen.
Am Ende des Abiturs sind offenbar diejenigen Lehrer am beliebtesten, die den Pflichtstoff in der Oberstufe zügig durcharbeiten (einer in einem halben Jahr (!!!) ) und die dann zur Kür übergehen - was den Schülern offenbar auch Spaß macht. Zumindest im Nachhinein.
Komm, komm. Das haben meine Kumpels und ich in der SEK II (Abi 80) ganz genauso gemacht!
Trotzdem ergeben leines 2% bei mir 8 Maß Bier :D und mit der Rechtschreibung klappts auch (auch ohne Calgon).
Das Wissen der SEK II hatte und hat nichts mehr mit diesen Grundlagen zu tun.

Das Problem liegt in der Gesellschaft. Im Westen ist unsere Generation von einem Elternteil oder den Großeltern ausserschulisch betreut worden, im Osten in entsprechend gerüsteten Betreuungseinrichtung.
Heute ist ein nicht unerheblicher Teil der Kinder nicht mehr in dieser Position. Sei es, weil die Eltern selber keine entsprechende Bildung genossen haben, sei es, weil sie als Einwanderer froh sind, selbst klarzukommen, aber ihren Kindern nicht helfen können, sei es, weil die Kinder in Kindergärten landen, die ob der Gruppengrösse nicht viel mehr als eine Verwahreinrichtung wie das Kinderparadies bei Ikea sein können.

Unser Grundschulleiter hat vor ein paar Jahren von einem Kind berichtet, das weder Stift noch Schere vernünftig handhaben konnte, dafür aber in der Lage war, die Inhalte aller Zeichntrickserien sämtlicher Privatsender perfekt und für die letzten 10 Folgen rückwirkend darzulegen!
So etwas mag ein sehr krasser Einzelfall sein, aber er verdeutlich das Problem.

In den Grundschulen kommen immer mehr Kinder an, die erst einmal schulfähig gemacht werden müssen. Diese Arbeit geht von der Zeit des Lernens ab. Die Defizite schleppen die Kinder dann in die weiterführenden Schulen, die damit beschäftigt sind, diese aufzufangen statt Wissen zu vermitten, was die Kinder dann in die dritte Bildungsstufe mitschleppen, wo die......... (to be continued)

Leider begreifen unsere Politiker nicht, dass Hz IV Empfänger nicht in der Lage sein werden, die nicht erade bescheidenen Pensionsansprüche der Politiker zu erwirtschaften. Das können nur hochgebildete und qualifizierte Menschen!
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Unsere Tocher das zweite Mal in der siebten auch nicht besser geworden, erst als sie nicht mehr so voll auf der Hormonwelle surfte wurde es besser.

Deutschland war mal das Land der Dichter und Denker. Heute habe ich Probleme einen Elektiker, einen Schlosser und einen Schichtführer zu finden, der einigermaßen Kopfrechnen kann.

In der letzten Gehilfenprüfung konnte keiner meiner vier Prüflinge 2% von 400 l rechnen, nicht mal mit Taschenrechnern.

a) Hey, super, du machst mir Mut. Meine ist jetzt 10 1/2.
b) Nein, ich schreibe jetzt nichts doofes zum Tippfehler.
c) Um bei DSDS mitzumachen oder zu hartzen braucht man das auch nicht. Und die Antwort ist 42. (Weniger aus mathematischen, sondern mehr aus philosophischen Gründen. Wir sollten unsere Gefühle gegenüber dieser Zahl vielleicht am besten tanzen.)
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Servus,
Puh, so ein Fass wolt ich garnicht aufmachen. Aber wenn es schon mal so ist:

Ich mag Eltern, die alles auf die Lehrer schieben...NICHT!
Und, ich würde die Schulnoten mal zu mindestens 75% dem Schüler verantworten.
Im übrigen hat die Lehrkraft dann ja sogar unter Umständen ein Jahr länger die Möglichkeit, diesen Schüler zu unterrichten!!!

Moin,

-mit Verspätung - (man möge es mir verzeihen... :D )

@Leines, Fass aufmachen ist immer gut... ;)


@hauke,
ich schieb' nicht alles auf die Lehrer, aber den Unterricht, bzw. die Beurteilung des "Wie" dürfen die schon gegen sich wirken lassen...

also das mit den 75% sehe ich genau umgekehrt... :p

ich hab da grade ein Beispiel parat:
Gymnasium, Klasse 9 Latein bisheriger Lehrer wird von den Schülern "gemocht" ... Klassennotendurchschnitt ist 2,5 ... in diesem Fach
Gleiche Klasse nun in Jahrgangsstufe 10, aber der Lehrer hat gewechselt und der Klassendurchschnit bis zum Ende des 1 Hj's ist auf 3,5 abgesackt... Die Schüler mögen den Lehrer mehrheitlich nicht (Spitzname: "Drache...").
So, die Benotung (durch den Lehrer) mag sogar korrekt sein (soweit man das sagen kann...) was nach Aussage der Schüler aber vor allem gelitten hat, ist die mündl. Beteiligung, es macht eben kein Spaß mehr, da mitzumachen...

Das ist für mich eigentlich der Beweis dafür, daß die Verantwortung für die Noten beim Lehrer liegt und zwar ganz konkret beim "Qualitätsniveau" seines persönlich erteilten Unterrichts.
Nur die schriftlichen Arbeiten würde ich eher beim Schüler sehen...Wobei da das Risiko besteht, daß die Arbeit auch schlechter ausfällt, weil schlecht vermittelter Stoff auch schlecht behalten wird.

Da aber bekanntermassen die mündl. Note "den Ausschlag gibt" geht der "schwarze Peter" eindeutig an den Lehrer und genau da muß der Hebel auch ansetzen.
Nur sind grade solche Typen (die häufig auch eher anachronistische Zeitgenossen sind), was Qualitätsmanagement usw. angeht, ziemlich beratungsresistent...

Und wenn es auf deutschen Schulen noch Spaß macht zu unterrichten & zu lernen, dann ja am ehesten auf den Gymnasien...;)

Und noch mal zum Sitzenbleiben, denn da hat der Lehrer (zum Glück ....?! ;) ) meist NICHT die Möglichkeit, den Schüler erneut in der gleichen Klassenstufe zu unterrichten...
manchmal ist der Austausch gegen andere Pädagogen der gleichen Fachrichtung auch genau der "Kick" den der Schüler braucht...
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Ich mag Eltern, die alles auf die Lehrer schieben...NICHT!

Und, ich würde die Schulnoten mal zu mindestens 75% dem Schüler verantworten. Bei den heute vorgegebenen Standards ist das nämlich gar nicht anders machbar, weil die Lehrkraft zu Dingen gezwungen wird (Beamter) für die sie gar nicht, bzw. nur ungenügend ausgebildet ist!!!

Musst Du ja auch nicht mögen.

Auch Beamte müssen sich neuen Gegebenheiten anpassen.
Daran hapert es ja massiv.

Im Nachhinein betrachtet, hatte ich in meiner Schullaufbahn nur drei Lehrer, die das Prädikat Lehrer zu Recht getragen haben.
Die meisten haben ihr Soll nach Schema F runter gerissen. Jetzt mit den aufkommenden Whiteboards brauchen sie nicht mal mehr Tageslichtschreiber-Folien mitnehmen.
 
AW: Hat noch jemand Kinder auf der Realschule?

Auch Beamte müssen sich neuen Gegebenheiten anpassen.

Servus, das mag auch ein Teil des Problems sein.
Lehrer müssen heute mit Fernsehen, Youtube und Facebook konkurieren, vom Unterhaltungswert her meine ich. Das schaffen natürlich nicht alle, sind ja auch nur Menschen.

Aber die Kinder kommen halt mal mit morgentlichem Fernsehkonsum in die Schule. Und da wird vermutlich nicht immer Sendung mit der Maus geschaut.
Ich wohne in einem kleinen Weiler auf 1000 m Höhe, ein (Kinder-) Paradis. Und trotzdem flimmert es, wenn ich um 6 Uhr in die Arbeit fahre, bereits hinter zwei Fenstern bläulich. (Dahoam is ned dahoam)
Die Schule reagiert auf die veränderte Situation mit den Rezepten aus den 50er-Jahren. Oder es wird in jedes Grundschulklassenzimmer ein Internetanschluss gelegt. Und die Kinder sitzen wieder vor dem Schirm. Auf alle Fälle komplett am Bedarf vorbei.

Bildungsferne Eltern, aber längst nicht nur diese kümmern sich einfach nicht um Ihre Kinder und überlassen die Meinungsbildung lieber RTL plus und Co. Is einfach so. Da kann man jetzt drüber lametieren, wie schlimm, aber ändern wird man nix dran.
Einen Teil der Erziehung muss die Gesellschaft übernehmen, wenn nicht schon nicht aus Menschenfreundlichkeit, dann wenigstens aus handfestem, wirtschaftlichen Interesse: Die sollen uns mal versorgen, wenn wir alt sind. Dies beunruhigt mich übrigens ein bisserl.

Drum: Jeden freien Euro in die Bildung. Schulen sind übrigens auch systemrelevant!
Angespartes Geld wirft nämlich nur Zinsen ab, wenn es jemand ausleiht und damit gewinnbringend arbeitet.

So jetzt is' aber auch wieder gut mit dem Predigen.

Grüße aus dem Oberallgäu
Leines


PS: noch kurz ein Bild von unserer Brut
Leinthaler40.jpg
 
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