Gutes Hörgerät / Akku statt Batterie....Hilfe Neuland...

[batmobil]

Hallo Oldies,
hab in der Jugend zu viel laut Walkmen gehört, außerdem saß ich in der Disco immer vorm Lautsprecher und bei der Wehrpflicht vergaß ich bei der "Schiessübung" immer den Gehörschutz.
Kurzum - nach einem Hörsturz hör ich nur noch das was ich hören will. Ich will aber gerne mal wieder alles hören, daher hätte ich gerne ein dezentes Hörgerät.
Das macht mir ehrlich mehr sorgen als das Ölwechselintervall von meinem Bulli.

ABER wenn ich die Hörgerätewerbung ansehe, dann denke ich, ah da ist die Mafia zuhause und nicht bei VWN....

Gibt es ein gutes Hörgerät, bezahlbar, am besten mit accu statt batterie...und überhaupt wo geht man da am besten hin? Hilfe das ist Neuland für mich.....

Grüße
Andreas

 

[Wollfisch]

Gibt es ein gutes Hörgerät, bezahlbar, am besten mit accu statt batterie

Eieiei, Medizintechnik...ich denke bezahlbar ist da nicht im Programm. Meine Mutter hat so ein Mittelfeldgerät und naja, es geht so. Sie hatte nach der Festlegung Hörgerät durch den Arzt eine Probezeit verordnet bekommen, wo sie mehrere Geräte testen konnte. Kurzes Fazit, je größer die Zuzahlung, desto brauchbarer das Gerät. Die ganz "billigen" taugen nix. Sie hat welche mit Batterie, das geht aber. Sind so kleine Knopfzellen, die gibts im Großpack günstig. Aber wie gesagt, vorher mehrere Geräte testen!!! Schwiegervater (ebenfalls Hörgerätträger) fand für sich wieder ein ganz anderes Gerät optimal (im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten).

 

[hjb]

nach einem Hörsturz

Wann war der Hörsturz? Rechts, links oder beide Seiten?

 

[der_handwerker]

Hörgerät und Zahnersatz sind ähnlich teuer. 2500 EUR pro Seite muss man ungefähr investieren, damit man was Brauchbares hat. Sagt der Mann meiner Cousine, der nicht die Endkunden beliefert, sondern die Händler bzw. Hörgeräteakkustiker. Aber Ahnung hat, was es so am Markt gibt.

 

[Wollfisch]

2500 EUR pro Seite muss man ungefähr investieren

Kann ich so bestätigen. Das ist die untere Grenze.

 

[sbonky]

Ruf mal @Meckalex der macht sowas beruflich
Gruss Tom

 

[Bullirentner]

Hallo batmobil,
als direkt Betroffener mit 30-jähriger Hörgeräteerfahrung kann ich meinen Senf auch dazugeben:
Das Allerwichtigste ist ein guter Hörgeräteakustiker mit zeitgemäßer Ausstattung und Erfahrung. Der wird dir mit Hilfe seiner digitalen Ausstattung ziemlich genau sagen können wo deine Hörschwächen liegen und wie man bestmöglich Abhilfe in den modernen Geräten installieren kann. Meine derzeitige Erfahrung ist, dass ein Stückpreis von ca. 1500 € auch schon sehr gute Ergebnisse bringen kann. Natürlich bringen teurere Geräte u.U. bessere Werte. Was für dich am besten geeignet ist, musst du zusammen mit dem Fachmann durch Ausprobieren verschiedener Geräte herausfinden. Dazu solltest du solch ein Testgerät jeweils über ca. 10- 14 Tage tragen. Die Testgeräte haben in der Regel heutzutage Speichermöglichkeiten, die der Akustiker am Computer abrufen kann und dementsprechend die Geräte (über bluetooth) trimmen kann.
Für die Beteiligung deiner Krankenversicherung an den Kosten muss der Hörschaden durch den Ohrenarzt bestätigt werden.
Lasse dich vom Fachmann gut und ehrlich beraten, denn ohne intaktes Gehör fehlt dir viel Lebensqualität.
Viel Erfolg !
Bullirentner

 

[Bullirentner]

Nachtrag: Die Batterien halten bei meinen Geräten in der Regel trotz hoher Beanspruchung ca.12 Tage. Ob Akkubetrieb praktischer/ günstiger ist wage ich zu bezweifeln.

 

[batmobil]

Erst ma danke für alle Statements....
Der Hörsturz ist schon ca. 3 Jahre her, war nur einseitig, rechts oder links - ich weiß es nimmer. Gedächtnisschwund kann ich auch beklagen....
"Früher" war das mit den Batterien für Hörgeräte vielleicht noch okay, weil die Leute eher in die Kist hüpften bzw. das Hörgerät später benötigten, aber angenommen ich werde 90, dann würde ich jetzt über 40 Jahre lang alle 12 Tage Batterien in den Müll werfen. Also bitte das ist ja schlimmer als wenn mein Bulli dauerregenerieren würde.

Hörgerät bitte mit Akku, auch wenn ich jede Nacht laden müßte, wär doch egal - oder trägt Mann nachts auch ein Hörgerät?
Werde mal zum Fachgeschäft gehen und mich beraten lassen....

Grüße
Andreas

 

[hjb]

über 40 Jahre lang alle 12 Tage Batterien in den Müll werfen

Ich bitte dich, erstens sollst du die Batterien nicht in den Müll werfen, sondern ins Recycling geben. Und die Welt geht nicht am Batterievolumen der Schwerhörigen zu Grunde, die Nordsee läuft ja auch nicht über, wenn du in den Rhein brunzt.

Bei einem frischen Hörsturz hätte womöglich das hier: H.E.L.P. B. Braun - Anwendungsgebiete - Hörsturz geholfen.

 

[Bullirentner]

Mein lieber batmobil,
bedenke, dass Hörgerätehersteller fast jedes Jahr ein neues Modell auf den Markt werfen und für ältere Geräte ab ca. 6 Jahren keine Ersatzteile mehr liefern. Die Akkutechnik wäre mir, wenn jede Nacht aufgeladen werden müsste, viel zu umständlich. Du wärst gut beraten, diese neue Technik genauer zu hinterfragen. Und: Ersatzbatterien kann man z.B. auch in die "stromlose" Wüste mitnehmen, wo der Strom halt nicht aus der Steckdose kommt. Lasse dich über die Akkutechnik umfassend aufklären, und zwar vom Fachmann, der auf dem Boden der Wirklichkeit berät und nicht nur sein gutes Geschäft sieht.
Gruß
Bullirentner.

 

[pille]

Hörgerät bitte mit Akku,

Moin,

vergiß das mal mit dem Akku und womöglich Li-Ionentechnik... oder stehste auf'n "Satz heiße Ohren"?

Im Hörgerät kommen meist Zink-Luft Batterien zum Einsatz, die gibt's für durchaus kleines Geld und haben auch das benötigte kleine Baumaß.
Warum Zink-Luft und nicht Li-Ion, erfährst Du prinzipell hier.

Meine jüngste Tochter hat Geräte für 1600,-- je Seite und die genügen im Moment vollauf...

Das Stichwort "Mafia" fiel ja bereits und der Hörgerätemarkt ist einer der "Undurchsichtigsten". Der Festzuschuß der gesetzl. Krankenkassen ist in dem Zusammenhang leider auch nur ein Almosen, zwar seit 2013 deutlich mehr, aber wer mehr will muß auch mehr aus eigener Tasche zahlen..
Dennoch gibt es manchmal Geräte, die je nach Akustiker (Anbieter lokal oder große Kette) gerne mal als Aktionsgerät auch mal 1000,-- EUR billiger im Vergleich sind.

Zunächst muß das Gerät zum Hörschaden passen und ein möglichst brauchbares Hörsignal erzeugen. Im wesentlichen muß dazu ein lautes Nutzsignal von einem im Gegenzug gedämpften Störsignal erzeugt werden.
Wie das nun geschieht, hängt von den Umgebungsbedingungen ab...
Je teurer, desto mehr Mikrofone und Einstellgimmicks sind vorhanden, beim Testen wirste irgendwann feststellen, daß es eine Sättigungsgrenze gibt, wo mehr Mikros z.B. sinnlos sind, oder aber die Software der Aufbereitung einen finalen Stand erkennen läßt.
Ein guter Akustiker wird dann auch auf dieser Stufe stehenbleiben und Dir somit das optimale Gerät empfehlen.
Grundsätzlich gibt es Versorgungen (Kassenmodelle) von einigen 100,-- bis hin zu +5000,- EUR Geräten mit Svarowski-Kristalldeko...

Recht neu auf dem Markt sind Hörgeräte mit Smartphone-Anbindung...

Und wenn es so richtig rund geht, so habe ich das nämlich gemacht, dann hilft natürlich immer ein Forum...