Gute und schlechte Motoren - woher kommen eigentlich die Unterschiede?

ELW-Fahrer

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Ort
Landkreis München
Mein Auto
T6.1 Multivan
Erstzulassung
3/2020
Motor
TDI® 146 KW EU6-temp CXEC
DPF
ab Werk
Motortuning
Nicht erforderlich
Getriebe
DSG® 7-Gang
Antrieb
Front
Ausstattungslinie
Highline
Extras
AHK abnehmb., ACC, DCC+Dynamik, E-Türen/-Klappe, E-Frontsitze, WWSH, bhb. FScheibe, 230V etc.
Hallo beinander,

ich habe mal eine blöde Frage zu den Motoren. Das folgende ist sehr vereinfacht ausgedrückt, aber vielleicht versteht es ja einer, der meinen Denkfehler aufklären kann...

Wie kommt es, dass im gleichen Fahrzeug ein Motor A verbrauchsgünstiger sein kann als Motor B?

Wenn ich zwei identische Fahrzeuge mit unterschiedlichen Motoren habe, diese aber mit dem gleichen Profil (= gleiche Geschwindigkeit, gleiche Beschleunigung) bewege, müssten beide doch das gleiche verbrauchen, oder? Denn für die Bewegung der Fahrzeugmasse brauche ich ja die gleiche Energie. Und laut Energieerhaltungsgesetz kann ich im Motor nicht mehr Energie erzeugen als ich in irgendeiner Form abrufe.

Die tatsächlichen Verbrauchsunterschiede von Motor A zu Motor B können deswegen doch nur von den Verlustfaktoren kommen wie beispielsweise:

Reibung Motor/Getriebe/Antriebsstrang (mehr Zylinder, mehr Hub, größere Bohrung = größere Reibung?)
Wärmeverluste (Abgase, Strahlungswärme)
Unterschied im Energiegehalt von Benzin/Super gegenüber Diesel (Diesel erzeugt pro Liter mehr CO2 als Benzin, weswegen ich davon ausgehe, dass im Diesel mehr C für die Verbrennung bereitsteht)

Welche Verlustfaktoren gibt es denn noch, wenn man ein ansonsten gleiches Fahrzeug (sogar gleiche Reifen etc.) voraussetzt?

Grüße
gb
 
AW: Gute und schlechte Motoren - woher kommen eigentlich die Unterschiede?

Hallo ELW-Fahrer.

Es hat doch natürlich auch damit zu tun, wie gut der Motor die Energie aus dem Treibstoff entziehen kann.
Weil die Verluste durch Getriebe usw. sollten im Referenz-Bus doch auch gleich sein.

Schöne Grüße aus Hamburg.

Thies
 
AW: Gute und schlechte Motoren - woher kommen eigentlich die Unterschiede?

Es hat doch natürlich auch damit zu tun, wie gut der Motor die Energie aus dem Treibstoff entziehen kann.

Du verbrennst eine bestimmte Menge x von Treibstoff in einem guten und in einem schlechten Motor. Diese Verbrennung setzt immer die gleiche thermische Energiemenge frei, wie soll das denn sonst variieren?

Der gute Antrieb (= Motor, Getriebe etc.etc.) kann das nur besser nutzen, weil er weniger Verluste hat.


Oder kannst du mir das erklären, wie man die Energie unterschiedlich gut aus dem Treibstoff holen kann?



Edit: Gerade fällt mir ein, dass der Motor ja eigentlich nicht von der thermischen, sondern von der "explosiven" Energie lebt. Sollte man den Liter Treibstoff unterschiedlich gut ausnutzen können im Hinblick auf die Gewichtung "Freiwerden thermischer Energie" auf der einen und "Freiwerden 'explosiver' Energie" auf der anderen Seite?
 
Genau. Das heisst auch Wirkungsgrad. Und der ist in jedem Betriebszustand anders.


Es gibt auch Leute hier, die behaupten, dass die beiden annähernd baugleichen Motoren mit 96/128 kw (nur anderer Turbo und andere Software) bei gleichem Profil annähernd gleich viel verbrauchen. Klingt für mich plausibel...

Grüsse, Stefan
 
AW: Gute und schlechte Motoren - woher kommen eigentlich die Unterschiede?

Ich will das mal fortführen...

Wikipedia beschreibt den Wirkungsgrad eines normalen Diesels mit "bis zu 50 Prozent". Da gibts ja noch viel zu tun.


Gibts denn einen "Muster-Diesel", den die Leser hier gerne hätten?

Ich mach mal einen Anfang:
Ich habe die Vorläufer in zwei Fahrzeugen gefahren, deswegen: Der 3-Liter ausm 5er BMW wäre fein. 258 PS, 540 Nm und auf Wunsch eine 8-Gang-Automatik dazu...

So groß muss er aber gar nicht sein, mir würden die kleinen jetzt auch reichen...
520d: Vierzylinder, 184 PS, 380 Nm
525d: Vierzylinder, 218 PS, 450 Nm
 
AW: Gute und schlechte Motoren - woher kommen eigentlich die Unterschiede?

Wirkungsgrad eines normalen Diesels mit "bis zu 50 Prozent". Da gibts ja noch viel zu tun.

Hallo,

das ist nicht mehr viel zu optimieren. Man ist schon sehr dicht am theoretischen Wirkungsgrad des Kreisprozesses dran, wobei 50% eher das untere Ende markiert.
Deswegen ja auch die ganzen Überlegungen bezüglich Elektromobilität.

Michael
 
AW: Gute und schlechte Motoren - woher kommen eigentlich die Unterschiede?

Du verbrennst eine bestimmte Menge x von Treibstoff in einem guten und in einem schlechten Motor. Diese Verbrennung setzt immer die gleiche thermische Energiemenge frei, wie soll das denn sonst variieren?

Der gute Antrieb (= Motor, Getriebe etc.etc.) kann das nur besser nutzen, weil er weniger Verluste hat.


Oder kannst du mir das erklären, wie man die Energie unterschiedlich gut aus dem Treibstoff holen kann?



Edit: Gerade fällt mir ein, dass der Motor ja eigentlich nicht von der thermischen, sondern von der "explosiven" Energie lebt. Sollte man den Liter Treibstoff unterschiedlich gut ausnutzen können im Hinblick auf die Gewichtung "Freiwerden thermischer Energie" auf der einen und "Freiwerden 'explosiver' Energie" auf der anderen Seite?

Genau deswegen glaube ich auch niemandem der behauptet mit einem "Eco Tuning" beim Diesel 1-2l weniger zu verbrauchen.

Man kann am Wirkungsgrad schon einiges tun - dafür muß man aber an der Mechanik was ändern (Verdichtung, Einspritzdrücke, Einspritzkurve). Daher gibt es da Unterschiede zwischen den Motoren.

Noch komplizierter wird es wenn man nicht nur den Normverbrauch sondern andere Lastzustände betrachtet. Vieles was den Verbrauch im absoluten Teillastbereich (Normverbrauch) günstig beeinflusst kostet bei Vollast richtig Sprit. Ein Benzin Direkteinspritzer verbraucht z.B. bei Vollast deutlich mehr als ein Saugrohreinspritzer. Dafür ist der DI bei Teillast konkurrenzlos günstig.

Gruß, Marcus
 
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